Frage an Dietrich

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Gerhard
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Registriert: Di 23. Okt 2018, 09:42

Frage an Dietrich

Beitrag von Gerhard »


Hallo Dietrich,

ich habe deine Empfehlungen zur Holzauswahl in einem Thread weiter unten mit Ineresse gelesen. Ich überlege noch, in welchem Holz ich mein erstes Projekt aus Bohlenware baue.

Deine Argumentation zur Erle hat mich ziemlich überzeugt, die Bilder auf deiner Homepage sicher auch.

Ich habe hier einen Holzhändler um die Ecke, der allerdings als "Apotheke" gilt. Hast Du ungefähre Richtpreise für mich?
Am besten auch noch mit einer kleinen Erläuterung zur Abhängigkeit von Qualität/Bearbeitungszustand (z.B. einseitig besäumt) und Preis.

Viele Grüße,
Gerhard


Dietrich
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Registriert: Mo 27. Okt 2014, 22:01

Re: Frage an Dietrich

Beitrag von Dietrich »


Hallo Gerhard,

große Mengen Erle Blockware habe ich noch zu DM Zeiten gekauft, von daher etwas mit Vorsicht zu genießen.
Damals kostet 50mm Blockware per m2 um 50 DM, die Breite wurde in der Mitte der Dielenlänge gemessen, größere Holzfehler wurden von der Länge abgezogen. Die Dielen hatten beidseitig noch Waldkante. Besäumen musste ich die selbst, stellt aber bei Erle kein Problem dar, geht viel leichter als gleichstarke Buche. Auch sind die Dielen meißt nur 35-35 cm breit, gegenüber den 60cm breiten Buche-Nilpferden:-)
Die Erle ist mir als Kammergetrocknete Ware verkauft worden, ich gehe davon aus, auch weil ich mit Erle nie Schwierigkeiten hatte, das die Ware vorschriftsmäßig heruntergetrocknet war.

Gruß Dietrich



Gerhard
Beiträge: 2465
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Re: Frage an Dietrich

Beitrag von Gerhard »


Danke,

wenn ich mich nicht verrechnet habe sind das etwa 500 Euro / m3. Dank Teuro kann ich dann wohl mit mindestens 600 Euro als normalen Preis rechnen.

Denkst Du, Erle kann ich auch für die Hakenleiste (oder wie immer man die Vorderkante einer Hobelbank nennt) verwenden?

Übrigens noch was zum Thema Kastenfalle: Nach zwei Wochen Urlaub scheint sich die Situation entspannt zu haben. Vieleicht ist die Katze umgezogen....
Jedenfalls liegt das Projekt erstmal auf Eis. Ist mir auch lieber so. Und falls die Feindseligkeiten wieder aufflammen weiß ich ja, was zu tun ist.

Viele Grüße,
Gerhard

Dietrich
Beiträge: 4730
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Re: Frage an Dietrich

Beitrag von Dietrich »


Hallo Gerhard,

die Erle hat recht ansehenliche Festigkeits und Elestrizitätswerte!

Hier ein Beispiel für Schwarzerle zu Buche:

Elastrizitätsmodul: 10600 N/mm2 (Erle) und 13000 N/mm2 (Buche)
Biegefestigkeit : 97 N/mm2 (Erle) und 123 N/mm2 (Buche)

Dennoch ist die Erle Druckempfindlicher als Buche, deshalb Bankhakenleiste aus Buche, Eiche oder Robinie, m.M. eher zu empfehlen!

Gruß Dietrich



Marc Hohnsbehn
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Re: Frage an Dietrich

Beitrag von Marc Hohnsbehn »


HI,
in der Brinell-Härte liegt Erle noch unter Weichholz-Niveau(Kiefer;Lärche)

Gerhard
Beiträge: 2465
Registriert: Di 23. Okt 2018, 09:42

Re: Frage an Dietrich

Beitrag von Gerhard »


Brinell Härte bei Holz? Naja, warum nicht. Aber das sagt einiges.
Ich werde dann möglicherweise Fichte verwenden, da habe ich bei dem einen Holzhändler, bei dem ich mich bisher umgeschaut habe was Nettes gesehen.

Feinjährig, fast astfrei und bereits besäumt. Scheint mir für den Anfang etwas entgegen zu kommen. Allerdings war das der vermeintlich teure Händler. Anfang Januar ist dann Nachforschen bei anderen Händlern angesagt. Vieleicht auch kombinieren? Fichte/Buche/Fichte, verleimt und gedübelt. So daß die Hakenlöscher in Buche sind. Könnte sogar ganz nett aussehen.

Viele Grüße,
Gerhard

Marc Hohnsbehn
Beiträge: 581
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Re: Frage an Dietrich

Beitrag von Marc Hohnsbehn »


Hi,
Halt ich für bedenklich ,Fichte/Buche/Fichte miteinander verleimen(ob es optisch so reizvoll erscheint?Porigkeit)
m.E. müssen Hölzer zumindest gleiches Schwundverhalten haben-sonst kommst zu
Ablöseerscheinungen in den Leimflächen

grundsätzlich ist es sicher möglich,kommt sicher auf den Anwendungsfall an

Brinell ist einfach der Endecker dieses Härtetestverfahrens.warum steht ein Fragezeichen?noch nie von gehört?

Dietrich
Beiträge: 4730
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Re: Frage an Dietrich

Beitrag von Dietrich »


Hallo Marc,

die Härtegradzahlen liegen mir leider nicht vor.
Sicher ist Erle weicher als Buche, aber weicher und damit empfindlicher gegen Stöße als Fichte, wäre mir vollkommen neu. Nimm bitte mal einen Vorstecher, drück ihn in Fichte und in Erle, die Erle leistet deutlich mehr Wiederstand als die Fichte, so meine Erfahrung.

Zudem hat die Erle mit dem wunderbar honigfarbenen Ton der nach dem Ölen hervortritt, die weitaus hochwertigere Optik. Die innere Gleichmäßigkeit der Struktur der Erle, bewirkt ihre bekannt gute Verarbeitbarkeit. Selbst polieren lässt sie sich.

Gruß Dietrich

Gerhard
Beiträge: 2465
Registriert: Di 23. Okt 2018, 09:42

Re: Frage an Dietrich

Beitrag von Gerhard »


Hallo Marc,

Brinell, Rockwell und fast alle anderen sind mir ein Begriff, ich habe sogar beruflich entfernt was damit zu tun (ich habe mal die EDI Übermittlung für die Abnahme/Prüfzeugnisse für meinen Arbeitgeber programmiert) bzw. mußt mir die ein oder ander Werkstoffkunde/Fertigungstechnikvorlesung anhören.

Das Fragezeichen kommt daher, daß ich bisher nie daran gedacht habe, daß man die Verfahren auch bei Holz anwendet. Von meiner Ausbildung und meiner Arbeit her lebe ich halt in einer "Stahl-Umgebung".

Viele Grüße,
Gerhard

Dieter M.

Re: Holzhärte : Brinell, Rockwell, Darrdichte?

Beitrag von Dieter M. »


Guten Morgen an Alle,

Mal eine ganz allgemeine Frage:

Abgesehen von den Härteangaben in den Fachbüchern ( nach Brinell ) ist denn nicht auch die Gewichtsangabe der Darrdichte ein Anhaltspunkt für die Härte?

Meine Erfahrung lautet wie folgt: Je höher der Wert der Darrdichte-desto härter das Holz.

Gruß DM


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