Scheppach-Zinkenfräseinrichtung

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Paul Baumann
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Scheppach-Zinkenfräseinrichtung

Beitrag von Paul Baumann »


Guten Abend allerseits,
normalerweise wird (wurde!) die Scheppach-Zinkenfräseinrichtung zusammen mit der Wanknuteinrichtung betrieben.
Da ich diese Wanknuteinrichtung nicht mehr betreiben möchte, frage ich mich, ob es nicht auch ohne geht. Dazu habe ich den Anschlagstift auf Sägeblattstärke zugefeilt, sodaß er in den Sägeschlitz paßt. Das ergibt zwar Sägeschnitte in gleichen Abständen, aber nach dem Ausstemmen der Zinken sind diese viel größer als die Zapfen, da der Sägeschnitt quasi immer am Zapfen schneidet.
Habe ich mich bisher einigermaßen verständlich ausgedrückt?
Weiß jemand Rat?
Ich denke ich kann mich an einem Beitrag erinnern, in dem es hieß, er würde auch mit dieser Zinkeneinrichtung arbeiten!?
Schönen Abend noch
Paul.

Dietrich
Beiträge: 4730
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Re: Scheppach-Zinkenfräseinrichtung

Beitrag von Dietrich »


Hallo Paul,

statt der Wanknutblätter wurden in neuerer Zeit sog. Verstellnuter eingesetzt!

Für einige ältere Maschinen sind die auch noch BG zugelassen, an neuen Maschinen werden auch sie verboten. Ein Maschinentyp der einmal eine Zulassung hat, wie z.B. die 1688, oder auch die älteren TS 2500. behält die Zulassung.
Mit dem Sägeblatt zu zinken ist sehr zeitaufwändig:-(

Gruß Dietrich


Paul Baumann
Beiträge: 74
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Re: Scheppach-Zinkenfräseinrichtung

Beitrag von Paul Baumann »


Hallo Dietrich,
kann (darf) ich einen Verstellnuter für die Tischfräse auch als Sägeblatt benutzen? Wenn ja, dann habe ich ja den gleichen Effekt wie mit einem Wanknutsägeblatt, im Gegenteil, ein Verstellnuter arbeitet m.M. wesentlich genauer. Allerdings ist die "Sägeschnittbreite" nicht ganz so breit, das gibt mehr dafür schmälere Zinken!
Schönen Abend noch
Paul.


Georg Becher
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Re: Scheppach-Zinkenfräseinrichtung

Beitrag von Georg Becher »


Hallo Paul,

ich persönlich würde es nie wagen, ein Schneidewerkzeug, das für Fräsmaschinen vorgesehen ist, bei einer Kreissäge einzuspannen. Richtig begründen kann ich es nicht, denke aber bitte daran, daß es beim Sägen und Fräsen enorme (Flieh)kräfte entstehen. Diese Kräfte wirken bei einer Tischfräse anders als bei einer Kreissäge. Denke außerdem an die maximal zulässige Drehzahl, Abnahmestärke, Beschaffenheit der Schneiden usw. Nein, ein Angsthase und Sicherheitsfanatiker bin ich nicht, dennoch sollte man als Tischler die Maschinen mit Respekt begegnen. Verstellnuter würde ich daher nie bei einer TKS einspannen. Es hat schon seine Gründe, daß Schneidewerkzeuge maschinenabhängig ist (Rückschlaggefahr, wenn zu langsam läuft, Herausbrechen der Schneiden, wenn's zu schnell geht).

Mit Gruß

Georg

Dietrich
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Re: Scheppach-Zinkenfräseinrichtung

Beitrag von Dietrich »


Hallo Paul, hallo Georg,

nein einen TF-Verstellnuter kann nicht auf der kreissäge eingesetzt werden, er ist an der Aufnahme zu schmal, und hat zu wenig Zähne!
Einen sog. Kreissägenverstellnuter kann man unter Beachtung der max. zul. Drehzahl sehr gut auf der TF einsetzen.

Die Firma Leitz hat seinerzeit die TKS-Verstellnuter an Metabo evtl. auch an andere Hersteller geliefert, dort einfach mal nachfragen. Bei einigen TKS-Maschinen benötigt man einen Distanzring!

Gruß Dietrich

Ulrich Lanz
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Re: Scheppach-Zinkenfräseinrichtung

Beitrag von Ulrich Lanz »


Hallo Dietrich,

ich habe schon öfter mit einem Verstellnuter auf meiner Luna geliebäugelt, obwohl ich nicht weiß, ob diese jemals vom Hersteller dafür zugelassen war. Bei meiner vorherigen TKU 1693 war das sowieso kein Thema, weil da die Sägewelle zu kurz war. Bei der Luna habe ich dagegen jetzt maximal etwa 9 mm "Luft" auf der Welle. Weißt du zufällig, wieviel freie Welle der von dir zitierte TKS-Verstellnuter von Leitz/Metabo benötigt? Von den übrigen Daten her müsste der Einsatz auf der Luna gut möglich sein (Drehzahl 4000 U/min) und eine andere Einlage für die Tischplatte könnte ich mir ja leicht selber herstellen.

Vielen Dank schon mal!

Uli

Paul Baumann
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Re: Scheppach-Zinkenfräseinrichtung

Beitrag von Paul Baumann »


Hallo Georg, Hallo Friedrich,

ich hab nachgesehen: Der Verstellnuter paßt (Gott sei Dank) n i c h t an die TKS. Die Sägeblattaufnahme an meiner Hammer hat zwei Nocken, entsprechende Bohrungen an den Sägeblättern. Der Verstellnuter hat k e i n e Bohrungen. Außerdem stört auch die Späneabsaugung: Ich wäre gar nicht auf die Idee gekommen, einen Verstellnuter auf der TKS zu benutzen.
Aber ich habe jetzt eine andere Lösung gefunden, entsprechende Zinkenverbindungen (für 12 Stück (!) Schubkästen für meine zwei Schreibtische aus massiver Esche!) herzustellen: Mittels drei Stück 8 mm Fräser, zwei Stück zusammen ergeben mit einigen Distanzscheiben die 21 mm die ich benötige, der dritte wird in 21 mm Abstand eingespannt, einmal gefräst ergibt 1 1/2 Zinken plus einen Zapfen, das Werkstück umgedreht, und nochmal gefräst und schon habe ich ein Seitenteil fertig!
Schönen Abend noch,
Paul.


Dietrich
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Re: Scheppach-Zinkenfräseinrichtung

Beitrag von Dietrich »


Hallo Ulrich,

komme gerade aus der Werkstatt, habe den Verstellnuter gemessen, seine Breite im Bereich der Bohrung beträgt mind. 14,6mm, die Nutbreite in dem Zustand beträgt 5,2mm.
Mit Distanzscheiben lässt sich die Nutbreite bis auf 10,0mm vergrößern, dies verbreitert den Bereich um die Bohrung um 4,8mm auf max. 19,4mm.
Allerdings kann man wenigstens einen der Sägeblatt-Spannflansche weglassen, um den zu ersetzen ist der Verstellnuter im Spannbereich besonders dickwandig und verzugsfrei ausgeführt!

Ich hoffe das Dir die Maße weiterhelfen.

Gruß Dietrich

Dietrich
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Re: Scheppach-Zinkenfräseinrichtung

Beitrag von Dietrich »


Hallo Paul,

Deine Freude über die nicht-Verwendbarkeit eines Verstellnuters, auf der TKS, ist mir vollkommen unverständlich!
Der Kreissägenverstellnuter ist eine tolle Erweiterung der Einsatzmöglichkeiten der TKS!
Bis vor einigen jahren wurde dies auch von der BG-Holz abgesegnet. Für bereits zugelassene TKS-Maschinen gilt die Zulassung weiterhin.

Der Kreissägenverstellnuter von Leitz hat einen BG-Zulassungsaufdruck, mit Drehzahlangaben usw.

Aus einer früheren Diskussion erinnere ich mich, das einige Hersteller auch heute noch Einsatzwerkzeuge ohne BG-Zulassung verkaufen, wenn ich mich nicht täusche, war auch Hammer genannt. Meiner Ansicht ist dies wesentlich gefährlicher dem Anwender gegenüber, als der Einsatz von geprüften und zugelassenen Einsatzwerkzeugen in älteren Maschinen.

Gruß Dietrich


Ulrich Lanz
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Re: Scheppach-Zinkenfräseinrichtung

Beitrag von Ulrich Lanz »


Hallo Dietrich,

danke, dass du dir dir Mühe gemacht hast, nachzumessen - aber 14,6 mm sind immer noch gute 5 mm zuviel für meine Welle. Ich werde mich mal umschauen, vielleicht finde ich noch einen dünneren Verstellnuter (mit BG-Zulassung...). Gehen müsste da schon etwas, denn ich weiß aus einem alten Luna-Katalog, dass es für meine TKS auch mal eine Zinkenfräseinrichtung und sogar einen Vorschubapparat gab. Andernfalls muss ich halt doch bei meinen Schlitzsägeblättern bleiben.

Danke noch mal für dein schnelles Nachmessen!

Uli



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