Fräsmotor im Bohrständer

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Dieter M.

Fräsmotor im Bohrständer

Beitrag von Dieter M. »


Hallo an Alle,

Angeregt durch den Thread über "Quadrantscharniere" und deren millimetergenauen Einbau, sowie durch eine Idee von Dietrich möchte ich jetzt die Meinung aller Anderen einholen.
Auf der Tischfräse ( bei mir von Festo ) kann ich solche Nuten, wie sie beim Einbau solcher Scharniere erforderlich sind, nur " verdeckt" fräsen, d.h. ich muß anhand von " Probefräsungen" zunächst die richtige Tiefe und dann die richtige Länge der Nut ermnitteln und mittels Anschlag die Nutlänge bestimmen- das Ganze wird - wie gesagt verdeckt gefräst.
Nun, einige von Euch kennen sicherlich die Metallfräsen, bei welchen der Fräser - ähnlich wie ein Bohrer in einer TBM - " von oben" auf bzw. in das Werkstück eingreift.
Soetwas stelle ich mir für Holz vor, und zwar ( dank Dietrichs Idee ) wie folgt:
Ein leistungsstarker Fräsmotor in einem Bohrständer fixiert - darunter ein Kreuzsupport, bestückt mit einen einfachen Maschinenschraubstock mit passenden Backen.
In diesen nun die zu bearbeitenden W-stücke ( z.B. die Rahmenteile einer Schatulle )eingespannt, und mittels dem Support, welcher sehr exakte W-stückführung ermöglichen sollte, die Nuten in die Oberkanten eingefräst.

Soweit die Theorie, jetzt meine Frage:
Wer von Euch hat mit solch einer Konstruktion ( oder einer ähnlichen )Erfahrungen, und kann mir sagen, worauf ich besonders achten muß?

Haben alle handelüblichen OF´s mit 8 mm Spanzangen automatisch auch den erforderlichen 43 mm Euro-Spanhals?

Danke & Gruss

Dieter M.

Jürgen z.H.

Re: Fräsmotor im Bohrständer

Beitrag von Jürgen z.H. »


Hallo Dieter,

diesen 43mm Hals haben nur einige OF´s, meistens die eher Leistungsschwachen. Ich kenne zumindest keine OF oberhlb von 1000W mit diesem Hals. Das sollte zum Ausfräsen der Schaniervertiefung reichlich genug sein.

Die Idee mit einem Support zu arbeiten ist verlockend. Wenn man einen stabilen Bohrständer benutzt sollte das klappen. Wie immer dürfte die Qualität der Komponenten entscheidend sein. Mit einem einfachen Support, der schwergängig ist und Gewindespiel hat, kommt man auch nicht weit. Vielleicht hast Du einen anständigen Support auf Deiner Drechselbank? Ich habe nur einen sehr guten Support in meiner Metallwerkstatt, den ich nicht mit Holzstaub einnebeln möchte.
Aber die Idee ist verlockend darauf werde ich noch rumkauen.. ich habe noch einen Fräsmotor von Bosch mit 800W und 8mm Spannzange rumliegen...

Da denke ich nochmal vor dem Schlafengehen drauf rum..

Gute Nacht
Jürgen

Till
Beiträge: 429
Registriert: Mo 23. Feb 2015, 23:04

Re: Fräsmotor im Bohrständer

Beitrag von Till »


Ich hab sowas mal gemacht, mit einem Bosch - Bohrständer, und einer billigen Bosch OF, die einen passenden Spannhals hatte. Haben aber nicht alle.

Leider war der Bohrständer zu klapprig, nicht verwindungststeif genug, und hatte Spiel. Somit waren die Ergebnisse unbefriedigend.

Ich kenne jemanden der sich eine entsprechende Vorrichtung hat bauen lassen, mit vernünftigen Führungen und auf eine Gußplatte. Leider ist das nicht ganz billig / einfach. Ich habe bisher keine bezahlbaren Führungen als Halbfertigteile gefunden, plane aber seit Jahren etwas derartiges in Stabil zu bauen. (In erster Linie für Kopierfräsungen, mit einem exakt unter dem Fräser positionierten Kopierdorn)

Dietrich
Beiträge: 4730
Registriert: Mo 27. Okt 2014, 22:01

Re: Fräsmotor im Bohrständer

Beitrag von Dietrich »

[In Antwort auf #9937]
Hallo Dieter,

Fräsmotoren mit 43mm Spannhals gibt es von versch. Herstellern, Metabo und Bosch blau sind zu nennen, aber auch Kress, die meines Wissens den stärksten Stabmotor überhaupt haben, mit 900 Watt liegt der fast eine Leistungsklasse höher als üblich.
Metabo bietet einen in der Drehzahl regulierbaren Stabmotor mit 720 Watt, Bosch blau dürfte ähnliches bieten.
Wichtiger als die Wahl des Stabmotors, erachte ich die Wahl des Bohrständers!
Der kann kaum schwer und stabil genug sein!

Kleiner Scherz am Rande: bietet nicht Epple eine Lineareinheit für Stabmotoren und Bohrmaschinen an:-)))

Gruß Dietrich


Uwe Linke
Beiträge: 487
Registriert: Mo 31. Mai 2021, 18:42

Re: Fräsmotor im Bohrständer

Beitrag von Uwe Linke »

[In Antwort auf #9937]
Dieter,

das, was Du da beschreibst, nennt man, wenn es professionell ausgeführt ist - Woodrat :-)

Feed the 'Rat

Uwe


Dieter M.

Re: Fräsmotor im Bohrständer

Beitrag von Dieter M. »

[In Antwort auf #9938]
Hallo Jürgen, Hallo alle Anderen -
Was ist jetzt passiert - habe ich so spät noch " Schlafende" geweckt?

Jürgen: Einen Kreuzsupport habe ich leider ( noch ) nicht auf der Drechselbank - war eigentlich geplant - doch dann haben die Zecken nicht ganz gereicht.
Der Steinert´sche Support wäre mir dafür auch zu teuer - so häufig würde ich diese Fräseinrichtung - Woodrat - nicht benötigen.
Ich dachte an den Kreuzsupport vom DZE - wobei der auch schon einiges kostet.
Für den ersten Prototypen hätte ich noch eine " Discounter-OF" - die sich eigentlich abspecken lassen müsste - das Teil sieht zumindest danach aus.
Ein kleiner, robuster Maschinenschraubstock ist schnell angeschafft - überschlage ich kurz mal die Kosten, kommen immerhin aucxh schon ein paar Huni´s zusammen.

Uwe, war nicht irgendwo einmal ein Bild von Dir und deiner Woodrat?

Gruß Dieter M.

Dietrich
Beiträge: 4730
Registriert: Mo 27. Okt 2014, 22:01

Re: Fräsmotor im Bohrständer

Beitrag von Dietrich »


Hallo Dieter,

Tannengrün bietet einen solchen abgespeckten Stabmotor als sog. Fräs-, und Schleifmotor an, der sogar über die VTC-Elektronik verfügt, Du erinnerst Dich an den kleinen Heizer:-)))

Gruß Dietrich



Dieter M.

Re: Fräsmotor im Bohrständer

Beitrag von Dieter M. »

[In Antwort auf #9941]
Hallo Uwe, habe das Bild von Dir & Deiner Woodrat gefunden - sehe aber keinen Support.

Ich dachte an ein fest eingespanntes Werkstück, welches dann mittels des Supports geführt wird.

Dieter M.

Dieter M.

Re: Fräsmotor im Bohrständer

Beitrag von Dieter M. »


Dietrich -
Da hast Du mir wieder einen schönen Floh ins Ohr gesetzt - mit dieser Idee..............

Wenn ich mir einen neuen Motor dafür zulegen muß - was hälst Du von den starken Kress-Motor?

Und was zum Teufel hat´s mit den kleinen Heizer auf sich?

gruß

Dieter M.

Dietrich
Beiträge: 4730
Registriert: Mo 27. Okt 2014, 22:01

Re: Fräsmotor im Bohrständer

Beitrag von Dietrich »


Hallo Dieter,

es gibt bei vielen guten Elektrowerkzeugen eine Elektronik die das Drehzahlniveau, welches vorgewählt wurde auch unter Last konstant hält, bis zur Maximalleistung des Motors!
Bei Metabo heißt das Tacho-Konstamatic.

Auf der Dampflock war das der Heizer, der wenns bergauf ging eben mehr Kohlen schaufeln musste:-)))

Mit qualmendem Gruß
Dietrich

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