Sanierte Kreissäge, schlechter Schnitt

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Hans
Beiträge: 156
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Sanierte Kreissäge, schlechter Schnitt

Beitrag von Hans »


Hallo liebe Wissenden :-)!
Kürzlich bin ich - dank des Zusammentreffens einer Bestellung meines Nachbarn mit DHL, Transportschaden und einer Transportschadenversicherung für quasi gratis an eine Scheppach TS2010 gekommen.
Der Händler hats als Totalschaden bezeichnet, in wahrheit war "nur" der Schlitten, über den die Sägespindel höhenverstellt wird verbogen, der Tisch etwas verkantet (ist aus ALuprofilen zusammengeschraubt...) und das Zahnsegment der Winkelverstellung des Sägeaggregats gebrochen. Hat sich jedenfalls in 4 Stunden mit kräftigen Hammerschlägen, heisser Luft und einer längeren Schraube reparieren lassen.
Langer Rede kurzer Sinn :-) : Sie läuft zwar absolut sauber (kein Lagerschaden o.ä., es wackelt nix, keine Vibrationen etc.), aber sie sägt mit dem Originalblatt absolut "bescheiden". Sobald ich das Material zustelle, fängt die Maschine an zu rumpeln, sägt zwar wie nix durch den 40er Fichtenvierkant, hinterlässt aber eine sehr rauhe Oberfläche.
Eingesetzt ist ein 200er HM-Blatt, 24 Zähne, Körperdicke (heisst das so?) 1.6mm, Zahnbreite ca. 2.6mm, ca. 5° Schneidenwinkel. Versuchsweise hab ich ein 210er HM Blatt mit 48 Zähnen, Körperdicke 2mm, Zahnbreite 2.5mm eingesetzt, das noch dazu negativen Schneidenwinkel hat (aus der Kappsäge entliehen) - der Unterschied war 1000:1.

Jetzt die Frage:
Kann es sein, daß das Sägeblatt so ein Mist ist? Oder liegt es eher doch an irgendwelchen (noch :-) ) verstecken Schäden an der Säge? Ich habe noch eine Bosch GKS54, die hat auch so ein "Feinschnittblatt" mit ähnlichen Dicken, das produziert denselben "Ausschuss" wie diese Tischkreissäge jetzt, was mich obige Annahme vermuten lässt.

Würde mich freuen, Erfahrungen und Tipps zu hören! Soo schlecht können die dünnen Dinger doch auch wieder nicht sein, wenn sie dermassen im Trend sind?

Sägendend gegrübelte Grüße
Hans


Hans
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Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Sanierte Kreissäge, schlechter Schnitt

Beitrag von Hans »


... entschuldigt bitte, aber ich muss noch ein Korrektur nachschicken, nachdem ich mich grad noch schlau gelesen habe:
Die Angabe "Schneidenwinkel" ist falsch, sollte "Spanwinkel" heissen.
Wie unter http://modul100.de/guhdo/KatalogStand200308/01_Guhdo_Kat07_KSB-200308.pdf diesem Link auf Seite 10 zu lesen ist. Schöne Diagramme drin, übrigends :-)



Rolf Richard
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Re: Lagerschaden?

Beitrag von Rolf Richard »


Sobald ich das Material zustelle, fängt die Maschine an zu rumpeln, sägt zwar wie nix durch den 40er Fichtenvierkant, hinterlässt aber eine sehr rauhe Oberfläche.

Hört sich ziemlich stark nach einem Lagerschaden an.

Gruss

Rolf


Hans
Beiträge: 156
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Lagerschaden?

Beitrag von Hans »


Hallo Rolf,
die Welle hatte ich ja ausgebaut, bzw. den Lagerbock (wenn man das so nennen kann) - ist eine recht massive Rundstahlkonstruktion, in der die Welle gelagert ist - und nach meinem Verständnis haben sich die Lager sehr gut angefühlt (kein Ruckeln, auch nicht unter seitlicher Belastung etc.). Hab ich zuerst auch getippt, aber es zeigen sich halt keine passenden Symptome..... Noch dazu sägts mit dem Blatt der Kappsäge einwandfrei!
Sehr komisch das ganze...

Müde Grüße
Der schlaflose Hans


Johannes M
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Re: Sanierte Kreissäge, schlechter Schnitt

Beitrag von Johannes M »

[In Antwort auf #47292]
Hallo Hans,
was Du beschreibst ist typisch für einen kleinen Schlag im Sägeblatt. Der Schlag macht sich erst bemerkbar wenn das Sägeblatt durch das Schnittgut eine seitliche Führung bekommt. Wenn das Sägeblatt in der Maschine war, als die Maschine ihren Schaden erlitt ist es kein Wunder. Bei Handkreissägen passiert der Schaden leicht durch Verkanten beim Sägen ohne Führungsschiene.

Es grüßt Johannes



Dirk Boehmer
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Re: Sanierte Kreissäge, schlechter Schnitt

Beitrag von Dirk Boehmer »

[In Antwort auf #47292]
Hallo Hans,

ein 24 Zähne Blatt ist auch eher was für Grobschnitte bzw. Längsschnitte.
Was für eine Qualität erwartest Du? Für einen sauberen Schnitt erfordert
es schon ein feineres Blatt.

Aber Dein "fängt die Maschine an zu rumpeln" finde ich etwas merkwürdig.
Vielleicht hat das Blatt ja auch einen Schlag.

--
Dirk


Hans
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Re: Sanierte Kreissäge, schlechter Schnitt

Beitrag von Hans »


Hallo!

Danke mal für die schnellen Infos. Einen Schlag am Sägeblatt könnte es tatsächlich sein, wenn ich ein hölzchen anlege und das Blatt drehe, berührt dieses in einem kleinen Segment das Blatt nicht mehr.
Das Blatt war montiert, als der Schaden passierte, und da dabei der Aggregatträger so stark verbogen wurde, daß der SPaltkeil 10mm neben dem Blatt stand, hat wohl das Blatt einen kräftigen Schlag auf die Seite abbekommen.
Ich werd mir jetzt einfach mal ein neues Blatt kaufen; wie Du sagst, Dirk, finde ich die 24 Zähne ohnehin zu grob, werd mir eher was in der Gegend 48 Zähne zulegen. Gleichzeitig ein stärkeres Blatt, die 1.6mm sehen mir persönlich zu schmächtig aus...
Ich meld mich mit Ergebnissen :-)

Gruß
Hans


Heinz Kremers
Beiträge: 2764
Registriert: Mi 12. Aug 2015, 19:10

Re: Sanierte Kreissäge, schlechter Schnitt

Beitrag von Heinz Kremers »


Hallo Hans,

dann denk aber auch an den passenden Spaltkeil!

Gruß

Heinz


Hans
Beiträge: 156
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Sanierte Kreissäge, schlechter Schnitt

Beitrag von Hans »


Stimmt.
Danke für den Hinweis, hätt ich jetzt vergessen.

Gruß
Hans


justus

Re: Sanierte Kreissäge, schlechter Schnitt

Beitrag von justus »

[In Antwort auf #47292]
guude,

die dünnen blätter neigen verstärkt zum flattern. wenn dann noch der rundlauf bescheiden ist schaukeln sich schwingungen gerne auf.

spaltkeilstärke: dicker als der blattkörper, dünner als zahnbreite!

zur auswahl der blatttype hat Guhdo eine schöne übersicht, soll keine werbung sein, ist der einzige hersteller mit einem guten web-katalog.

die lage der sägewelle zum tisch (rechter winkel zur tischebene) und zum paralellanschlag (minimal vom aufsteigenden sägeblattzahn weg) sollte gut eingestellt sein.

gut holz. justus.


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