Längsverbindungen
Längsverbindungen
Liebe Gemeinde,
ich möchte in naher Zukunft einen Badschrank bauen (wohl das einzige Projekt bislang, von dessen Notwendigkeit auch meine bessere Hälfte überzeugt ist). Der Schrank soll ca. 40 cm schlank und gute 2 m hoch werden, Tür und Seitenwände als Konstruktion aus Rahmen und Füllung, Holz Kirsche, Füllung aus Sperrholz und furniert. Die Tür soll entweder zweiteilig (also zwei einzelne Türen) oder aber aus ästhetischen Gründen mittels Querstrebe geteilt werden.
Nun ist es etwas blöd, daß ich kein Holz für 2 m lange Friese habe, weshalb ich die Zusammensetzung mittels geeigneter Verbindung in Erwägung ziehe. Sollten es zwei Türen werden, so habe ich mit der Länge der längsten Teile hier keine Probleme, denn die würden nur ca. 120 cm, was ich mit meinem Holzvorrat noch abdecken könnte.
Wie ist Eure Meinung dazu, die senkrechten Friese aus zwei Längsteilen zusammenzusetzen und genau an diesem Punkt die Mittelstrebe anzusetzen (d.h. hier träfen drei Teile aufeinander und wären mittels geeigneter Verbindungstechnik stabil zu gestalten). Wie wäre folgende Lösung zu bewerten:
Alle drei Teile erhalten je einen offenen Schlitz und werden mittels einem losen Zapfen aus Sperrholz (ähnlich einem Lamello) miteinander verbunden.
Oder welche Verbindung sollte ich am besten wählen?
Hat jemand Erfahrung mit ähnlichen Aufgabenstellungen gesammelt?
Wie immer freue ich mich auf rege Rückmeldungen und Anregungen.
Vielen Dank und Gruß
Philipp
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- Beiträge: 2715
- Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16
Re: Längsverbindungen
Hallo Philipp,
es gibt verschiedene klassische Längsverbindungen, wie z.B. das Hakenblatt in verschiedenen Ausführungen:
http://www.fachwerk.de/sitemap/Hakenblatt.html
Die Lösung mit den Sperrholzfedern finde ich nicht so gelungen. Es mag zwar stabil werden, aber optisch mit Sicherheit nicht der Bringer.
Die beste Lösung wäre meiner Meinng nach einige Euro in entsprechend langes Holz zu investieren.
Oder aber zwei getrennte Korpusse, die man mit einer betonten Fuge übereinandersetzt.
Gruß
Heiko
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- Beiträge: 33
- Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16
Re: Längsverbindungen
Hallo Philip,
obwohl ich Heikos Idee (den Schrank quasi aus zwei Teilen zusammenzusetzen) gut finde, habe ich noch einen weiteren Vorschlag: Du könntest die senkrechten Friese schon verbinden (=verleimen), bevor Du die Verbindung für die waagerechten herstellst. Vielleicht mit einer dekorativen Längsverbindung ausserhalb des Bereichs des waagerechten Frieses, oder mit einem ganz unauffälligen Blatt eben genau an der Stelle wo sie aufeinander treffen.
Das Problem dabei, evtl. auch bei Deiner Idee dürfte sein, daß die Verbindung sehr genau sein muß, weil sich eine kleine Abweichung am Ende des ca. 1m langen Stückes bemerkbar machen dürfte.
Nur mal so, als Denkanstoß...wahrscheinlich hattest Du die Idee sowieso schon...
Schöne Grüße
Dennis
Re: Längsverbindungen
guude,
überlanges holz lässt sich mittels eines verleimten schrägschnitts herstellen. die schnittlänge sollte mindestens das dreifache der breite betragen oder besser durch die gesammte länge der verwendeten bretter gehen.
ob sich das allerdings bei kurzholz lohnt und wie sich das ganze auf die textur auswirkt ist eine andere frage.
gut holz, justus.
Re: Längsverbindungen Bilder
[In Antwort auf #117294]
Hallo Phillipp & Forumsfreunde,
Falls dir die Mehrarbeit nicht zuviel ist, kannst du die Leisten mittels eines Schraegschnittes, ca 15°, verbinden.
Ich haenge eine Skizze an, um das Ganze besser verstaendlich zu machen.

X soll ein Brett darstellen, welches aufgesaegt wird. Vor dem Aufsaegen, die aufzutrennenden Teile markieren, so dass sichergestellt ist, was bei dem Brett unten/oben vorn/rueck war.
Das Brett A wird mit Brett A1 verleimt.
Y) zeigt die Bretter A und A1, von der Seite, die Laenge des Schraegschnittes, von 1 nach 2 soll die drei bis fuenfache Holzstaerke betragen(*)
Z) Zeigt die Bretter A und A1, von Oben Dadurch dass das Brett A1 am Ende B1 als Keil nach unten auslaeuft, liegt die Ueberdeckungsfuge im Schatten, faellt nicht so leicht auf.
Das Verleimen sollte vor dem Aushobeln auf Dicke geschen, dann kann man die Schraegen leicht ueberlappen lassen (2-3mm). Das Brett wird and der Ueberlappung gleichgehobelt von A1 nach B Vorderseite und von B nach A1 von der Rueckseite.. Bei sauberer Arbeit, faellt die Verbindung kaum auf und hat fuer einen Badeschrank mehr als der Belastung entsprechende Staerke.
Was zum Erfolg Voraussetzung ist, die Bretter genau wie beschrieben verleimen, die Oberseite muss die Oberseite bleiben und auf die Laenge gesehen darf A zu B nicht getuerzt werden, Also A mit B Verbinden. (Wenn man konsequent bleibt kann auch B mit A verbunden werden) Wird ein Brettpaar gestuerzt, ist die Trennungslinie sofort zu sehen, der gleiche Effekt wie beim Zusammensetzen des Furniers. Bei dem von dir geplanten Schrank muessen z. B. alle A Enden Oben sein.
(*) Die Bootsbauer, setzen solchen Verbindunge aus Massiv- als auch aus Sperrholz zusammen und das an der Bootshuelle.
Ich benutze diese Verbindungsart um aus kurzen Stuecken laengere Leisten usw anzufertigen. Ich bekomme hier gelegtlich Abfallstuecke von erstklassigem Holz in Bohlenstaerke mit selten schoenen Maserungen.
Kuerzlich benoetigte ich Leisten von Europaeischem Nussbaum(Juglans regia), das Holz ist hier selten als Vollholz zu erhalten. So musste ich aus kuerzeren Stuecken zum Teil Abfall Leisten zusammensetzen.
Die folgenden Bilder zeigen eine solche Verbindung, wenn sauber ausgefuehrt, muss man schon danach suchen.

Das folgende Bild zeigt die Verbindungsstelle von der Seite

Als Gedankenanstoss fuer dein Vorhaben
mfg
Ottmar
PS: Zur Skizze moechte ich nur anmerken,von meiner Zeichenkunst waere ich schon laengst verhungert.
Hallo Phillipp & Forumsfreunde,
Falls dir die Mehrarbeit nicht zuviel ist, kannst du die Leisten mittels eines Schraegschnittes, ca 15°, verbinden.
Ich haenge eine Skizze an, um das Ganze besser verstaendlich zu machen.

X soll ein Brett darstellen, welches aufgesaegt wird. Vor dem Aufsaegen, die aufzutrennenden Teile markieren, so dass sichergestellt ist, was bei dem Brett unten/oben vorn/rueck war.
Das Brett A wird mit Brett A1 verleimt.
Y) zeigt die Bretter A und A1, von der Seite, die Laenge des Schraegschnittes, von 1 nach 2 soll die drei bis fuenfache Holzstaerke betragen(*)
Z) Zeigt die Bretter A und A1, von Oben Dadurch dass das Brett A1 am Ende B1 als Keil nach unten auslaeuft, liegt die Ueberdeckungsfuge im Schatten, faellt nicht so leicht auf.
Das Verleimen sollte vor dem Aushobeln auf Dicke geschen, dann kann man die Schraegen leicht ueberlappen lassen (2-3mm). Das Brett wird and der Ueberlappung gleichgehobelt von A1 nach B Vorderseite und von B nach A1 von der Rueckseite.. Bei sauberer Arbeit, faellt die Verbindung kaum auf und hat fuer einen Badeschrank mehr als der Belastung entsprechende Staerke.
Was zum Erfolg Voraussetzung ist, die Bretter genau wie beschrieben verleimen, die Oberseite muss die Oberseite bleiben und auf die Laenge gesehen darf A zu B nicht getuerzt werden, Also A mit B Verbinden. (Wenn man konsequent bleibt kann auch B mit A verbunden werden) Wird ein Brettpaar gestuerzt, ist die Trennungslinie sofort zu sehen, der gleiche Effekt wie beim Zusammensetzen des Furniers. Bei dem von dir geplanten Schrank muessen z. B. alle A Enden Oben sein.
(*) Die Bootsbauer, setzen solchen Verbindunge aus Massiv- als auch aus Sperrholz zusammen und das an der Bootshuelle.
Ich benutze diese Verbindungsart um aus kurzen Stuecken laengere Leisten usw anzufertigen. Ich bekomme hier gelegtlich Abfallstuecke von erstklassigem Holz in Bohlenstaerke mit selten schoenen Maserungen.
Kuerzlich benoetigte ich Leisten von Europaeischem Nussbaum(Juglans regia), das Holz ist hier selten als Vollholz zu erhalten. So musste ich aus kuerzeren Stuecken zum Teil Abfall Leisten zusammensetzen.
Die folgenden Bilder zeigen eine solche Verbindung, wenn sauber ausgefuehrt, muss man schon danach suchen.

Das folgende Bild zeigt die Verbindungsstelle von der Seite

Als Gedankenanstoss fuer dein Vorhaben
mfg
Ottmar
PS: Zur Skizze moechte ich nur anmerken,von meiner Zeichenkunst waere ich schon laengst verhungert.
Re: Längsverbindungen Bilder
Liebe Gemeinde,
vielen Dank für Eure Anregungen. Klingen ja teilweise recht kompliziert und arbeitsintensiv, so daß ich mal in Ruhe drüber nachdenken muß.
Was haltet Ihr von meiner (blöden?) Idee:

Bitte entschuldigt meine nur sehr rudimentären Zeichenkünste...
Die Fugen, an denen die Einzelteile aneinanderstoßen, könnte man ja vielleicht durch Anfasen verdeutlichen, dann fallen sie eigentlich weniger auf. Klar, die Festigkeit käme nur über den Zapfen, weil die Verleimungen von Stirnholz aneinander nichts halten wird.
Eure Anregungen, Verwerfungen, Auslachungen sind willkommen ;-)
Viele Grüße
Philipp
Re: Längsverbindungen Bilder
guude,
warum willst Du Dir einen haufen arbeit und probleme anlachen, um zu einem zweifelhaften ergebnis zu gelangen? schade um die viele mühe die auf Dich zukommen werden, aber jeder hat ein recht darauf, seine eigenen erfahrungen zu machen.
gut holz, justus.
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- Beiträge: 282
- Registriert: Mi 13. Aug 2014, 08:03
Meistertipp
Hallo Phillip,
ich würde es auch mit einer Schäftung machen, wird wohl weniger arbeit sein als dein Vorschlag. Wenn das schon Justus und Ottmar empfehlen dann weiß man mit ein wenig www.woodworking.de Erfahrung das es kompetenter kaum geht ....
(Für mich gilt: was der Meister sacht, das mach besser ... bin schließlich noch nicht mal im ersten Lehrjahr. Fegen kann ich aber schon)
Grüße aus Heidelberg - Michael Hoffmann