Kunststoff bei Festool Produkten

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
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Jockel
Beiträge: 484
Registriert: So 7. Aug 2016, 10:50

Kunststoff bei Festool Produkten

Beitrag von Jockel »


Wenn man nicht genau wüsste das es nicht so ist könnte man fast meinen Festool hätte die lauten Rufe aus diesem Forum nach mehr Aluminium und weniger Kunststoff erhört. Auf der Festool Homepage sind die neuen "Experten für kleine Flächen", als Neuheit im Herbst vorgestellt worden. Die Modelle RTS, DTS und ETS haben als Neuerung ein Innengehäuse aus Aludruckguss und eine Aussenhaut aus Kunststoff.

Ich bin mir ehrlich gesagt nicht ganz sicher was ich davon halten soll (Marketinggag oder tatsächlie Verbesserung).
Prinzipiell werden alle eine robuste Maschine befürworten.
Allerdings binn ich der Meinung das es auch aus Kunststoff sehr robuste Maschinen gibt (bitte nicht pauschal nehmen!).
Wenn man die extrem langlebigen FEIN Bohrmaschinen oder HolzHer Bandschleifer mit einem kompletten Kunststoffgehäuse sich ansieht ist denke ich klar was ich meine. Ich habe erst vorige Woche bei einem HolzHer Bandschleifer die Kugellager tauschen müssen weil sie am Ende wahren, am Gehäuse selbst ist noch nichts zu sehen.

Gruß
Jockel



Dietrich
Beiträge: 4730
Registriert: Mo 27. Okt 2014, 22:01

Re: Kunststoff bei Festool Produkten

Beitrag von Dietrich »


Hallo Jockel,

hier muss ich kurz differenzieren:

Von den Fein Bohrmaschinen aus Kunststoff weiß man noch nicht ob sie wirklich extrem lange halten, denn mindestens bis in die 60iger Jahre baute Fein Bohrmaschinen mit Vollmetallgehäuse:-)
Ähnlich ist es bei den Bohrmaschinen von Metabo, auch dort verliessen Vollmetallmaschinen bis weit in die 60iger die Werkshallen.

Die Vollmetallmaschinen sind über jeden Zweifel erhaben, hoffentlich erreichen auch die Kunststoff und Teilkunststoffmaschinen derartige Lebenszeiten.

Ich bin glücklicher Besitzer einer 41 Jahre alten Spatengriff-Bohrmaschine von Fein, nur der Schalter ist aus Kunststoff, und einer fast 70 Jahre alten Vollmetall-Metabo-Spatengriff-Bohrmaschine, die allerdings in neuester Zeit einer Überholung bedurfte:-)

Grundsätzlich begrüße ich es wenn Festo oder andere Hersteller im gehobenen Segment weiter oder wieder mehr Metall in den Maschinen verbauen.

Mein Favorit unter den Herstellern hat immer Aludruckguss bei Getriebegehäusen der hochwertigen Serien verwendet, wie auch gefräste und gehärtete Zahnräder, wurde aber oft wegen des etwas höheren Maschinengewichts gerügt, und war bei Schlagbohrmaschinentests der Zeitschrift "Test" "ewiger Zweiter", wegen der angeblichen Möglichkeit, das bei einem Leitungstreffer der Anwender unter Spannung stehen könnte.

Gruß Dietrich



Heiko Rech
Beiträge: 2715
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Kunststoff bei Festool Produkten

Beitrag von Heiko Rech »


Hallo,

also man sollte schon unterscheiden zwischen Plastik im üblichen Sinne und hochwertigen Kunsstoffen. Moderne Kunsstoffe haben ja nun nicht mehr viel mit denen von vor 30 Jahren zu tun. Mittlerweile gibt es ja Kunststoffe, die ím Bezug auf Haltbarkeit und Steifigkeit Metallen nicht mehr nachstehen. Diese sind aber oft sogar teurer, als vergleichbare Metallteile.

Solange hochwertige Kunsstoffe verwendet werden, finde ich das nicht so schlimm. Besser hochwertige Kunststoffe, als schlecht verarbeitete Metalle.

Sicherlich hat es auch mit Marketing zu tun, da Metall immer noch gleichbedeutend mit solide gesetzt wird. Bei Mafell wird zum Bespiel viel Magnesium Druckguss eingesetzt, was ja auch Metall ist, aber schön leicht.

Wichtig ist jedenfalls, wenn es runterfällt darf es nicht kaputt gehen, egal ob Metall oder Kunststoff :-)

Gruß

Heiko


Gerhard
Beiträge: 2465
Registriert: Di 23. Okt 2018, 09:42

Re: Kunststoff bei Mafell Produkten

Beitrag von Gerhard »


Hallo,

meine Mafell KSS400 hat ziemlich viele Kunststoffteile. Neben Alu, Stahl und Magnesium Druckguß. Der Witz ist, daß mir da einige Kunststoffteile hochwertiger vorkommen, als es ein entsprechendes Metallteil an der gleichen Stelle tun würde. Das ist aber auch irgendwie eine andere Art von Kunststoff, als bei Billigwerkzeugen. Man hat den Eindruck, als ob hinter dem Werkstoff für jedes Teil konstruktive Überlegung stecken würden. Nicht die Absicht, einfach Geld zu sparen (möchte ich mir bei dem Preis auch nicht vorstellen).

Diese Maschine hat meine Sicht bezüglich Kunststoff bei Elektrowerkzeugen schon drastisch verändert. Vieleicht ist es auch nur übertriebene Dankbarkeit, weil mir die Maschine einiges an Arbeit beim Terrassenbau gespart hat.

Als persönliches Fazit: Es gibt Kunststoff als modernen Werkstoff und es gibt billiges Plastik.

Und noch was zu Bohrmaschinen: Ja ich bin froh, daß meine Metabo ein Metallgetriebegehäuse hat. Das gehört so. Etwas anderes hätte ich nicht gekauft. Das mag daran liegen, daß meinem Vater aus einer grünen Bosch mal die Plastik-Zahnräder aus dem verzogenen Plastikgehäuse rausgetropft sind.

Viele Grüße,
Gerhard


Georg
Beiträge: 1254
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Kunststoff bei Festool Produkten

Beitrag von Georg »

[In Antwort auf #25564]
Ich finde die neuen Festool-Schleifer sehen den Konkurrenzgeräten von Milwaukee(ex-Atlas Copco) sehr ähnlich. Könnte es da sein, daß hier Festool mit Milwaukee kooperiert um so durch höhere Stückzahlen die Kosten zu senken? Möglicherweise wird es dann in Zukunft auch noch von anderen Firmen diese Geräte geben. Wenn dem wirklich so ist, wäre interessant zu erfahren, wer die Geräte eigentlich entwickelt hat.
Solche Kooperationen sind ja nichts Neues, siehe z.B. diverse Schleifer und Bohrhämmer bei Metabo und DeWALT. Oder die hier auch schon oft diskutierten Oberfräsen von Felisatti die von unzähligen anderen Firmen unter ihrem Namen angeboten werden oder wurden, sowie der Holz-Her Bandschleifer (jetzt Festool BS 75) der ja auch weitgehend baugleich von Metabo und und Milwaukee verkauft wird.


Christian Aufreiter
Beiträge: 2209
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Kunststoff bei Festool Produkten

Beitrag von Christian Aufreiter »


Servus, Georg!

Ob die neuen/überarbeiteten kleinen Festool Schleifer in Kooperation mit Milwaukee entstanden sind, weiß ich leider nicht. Die Milwaukee Schleifer sind, wie mir gesagt wurde, baugleich mit denen von RUPES.

Christian



Georg
Beiträge: 1254
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Kunststoff bei Festool Produkten

Beitrag von Georg »


Hallo Christian, die Rupes-Schleifer sehen den Festool Geräten ja noch ähnlicher als die Milwaukee Geräte. Eigentlich unterscheiden sie sich nur durch den Plug-It Stecker und den grünenen Schalter, ansonsten könnte man sie glatt für Festool Geräte halten. Auch die anderen Schleifer von Rupes könnte man glatt mit Festool verwechseln. Ich denke, daß es da schon eine Kooperation gibt.


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