Malheur beim kopierfräsen

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Roy Latsch
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Re: Malheur beim kopierfräsen

Beitrag von Roy Latsch »


Hallo Manfredo, hallo an alle anderen,

ich betreibe eine MOF 177, die zu Deiner Dewalt 625 baugleich ist, in Guido Henns Frästisch.
Die Besonderheit meiner Maschine bestand darin, dass ich sie gebraucht und ohne Säulen und Grundplatte erworben habe. Ich habe mir damals Führungssäulen drehen lassen und diese (ohne die Druckfedern) direkt an Guidos runde Frästischeinlage angeschraubt. Durch diesen Selbstbau der Säulen konnte ich deren Länge (ursprüngliche Länge war mir nicht bekannt) an meine Bedürfnisse anpassen:



Das Resultat ist, dass ich die Spannzange von oben bedienen kann (zur Höhenverstellung benutze ich den von Guido vorgeschlagenen Scherenwagenheber):



Wenn Du die Maschine sowieso fix im Frästisch eingebaut lassen willst, kann man die Führungssäulen der Dewalt ja vielleicht auch dementsprechend anpassen?!

Viele Grüsse
Roy



Manfredo
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Re: Malheur beim kopierfräsen

Beitrag von Manfredo »


Hallo Guido, hallo Roy, hallo alle,
hat ein bisschen gedauert bis ich den Film heruntergeladen hatte, und ich muß zugeben das warten hat sich gelohnt. Da ist auch der Bogenfräsanschlag im Einsatz. Solange man nicht rückwarts schiebt kann man bei Verwendung des Bogenfräsanschlags garnicht in Gegenlauf kommen. Dank der ausführlichen Erläuterungen von Guido werde ich die nächste Fräsarbeit mit etwas mehr Sicherheit angehen können.
Habe heute eine neue Spannzange und eine neue Mutter auf die Spindel gesteckt. Beim abfahren eines neuen Markenfräsers habe ich im Abstand von 1,5cm zur Spannzange noch eine Rundlaufschwankung von max. 0,025mm. Damit kann man sicher leben. Spindel OK!
Das Thema Frässpindelaufsatz für die Tischfräse hat sich auch erledigt. Erstens wegen der zu geringen Drehzahl von 10.000U/min und zweitens weil dieser Adapter nicht auf die die Spindel der F3 passt.

Was die Fräserverlängerung für meine Oberfräse angeht sehe ich ein, dass ich eine andere Lösung finden muß um mit der Spannzange wenigstens in die Nähe der Tischoberfläche zu kommen. Die Lösung von Roy, der mangels Fußplatte und Führungssäulen die Fräse einfach mit zwei selbstgedrehten kurzen Führungssäulen an die Tischplatte geschraubt hat finde ich schon gut. Doch ist diese Konstruktion auch stabil genug?
Vielleicht könnte ich mir ja für die 2 Säulenstummel drehen lassen, die für eine bessere Stabilität unten einfach einen größeren Durchmesser haben und direkt am Unilift festschrauben? Doch vorher müßte ich erst mal die Führungssäulen aus der DW625E rausbekommen. Anhand des Explosivbildes kann ich nicht sehen wie das gehen soll. Wer kennt sich da besser aus?

Eine andere Möglichkeit wäre, den Wulst um die Säulen herum abzufräsen. Das brächte die Zange um 10-11mm näher an die Tischplatte. Dann hätte ich aber immer noch einen Abstand von 9-10mm zwischen Spannzange und Frästisch. Zu viel um die Fräser sicher spannen und deren volle Länge nutzen zu können. Bei meiner DW625 sind die Führungssäulen lt. Explosivbild mit Stiften in der Bodenplatte festgemacht. Stifte kann ich dort beim besten Willen nicht erkennen, nur jeweils eine seitliche Bohrung mit Gewinde. Da drin sieht man die Spindel(?) jedenfalls aber keine Stifte. Hat vielleicht jemand eine Idee wie man die Säulen von der Bodenplatte (ohne Flex!) lösen kann?

Glaube das mit den Säulenstummeln wäre nicht schlecht. Was meint die Fachwelt dazu?

Schöne Grüße vom Nordschwarzwald
Manfred



Ralf
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Re: Malheur beim kopierfräsen

Beitrag von Ralf »


Hallo Manfred,

Bevor Du an der Grundplatte rumfräst, könntest Du Dir überlegen, den Lift gegen eine einfache Konstruktion zur Höhenverstellung zu ersetzen. Die bei Elu / DeWalt übliche 12mm Gewindestange schreit ja förmlich nach einer kleinen Modifikation.
Ich habe bei meiner Mof 131 die 12mm Gewindestange ausgebaut, und durch eine kurze, mit 5mm durchbohrte Schraube ersetzt. Die dient nun als Wiederlager für eine M5 Inbusschraube. An der wiederum ist ein Stück M10 Gewindestab befestigt, der nun von der Inbusschraube (von Oben) gedreht werden kann.
Das funktioniert absolut perfekt.
Wenn es genauer interressiert, kann ich davon mal ein paar Bilder machen.

LG, Ralf



Roy Latsch
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Re: Malheur beim kopierfräsen

Beitrag von Roy Latsch »


Hallo Manfredo,

so kurz, wie Du vielleicht vermutest, sind die Säulen gar nicht. Die Perspektive täuscht da etwas. Die Spannzange schaut auch etwa gerade soweit heraus, um den Maulschlüssel anzusetzen.

Ich habe mir die Explosionszeichnung damals mit unserem Feinmechanikermeister genau angeschaut. Seiner Unterstützung habe ich mich schon vor dem Kauf der Maschine versichert :-).
Es ist einige Jahre her, aber ich meine mich erinnern zu können, dass wir die Säulen in der Maschine mit Nut und Sprengring befestigt haben (ohne Gewähr!). Als Vorbild diente jedenfalls meine kleine Metabo OFE 728. Die Säulen sind aus Vollmaterial und die Befestigung mittels M6-er Schrauben in der Fräsplatte des Tisches hält einwandfrei seit Jahren ohne sich je gelockert zu haben. Letztendlich ist die Fräsplatte auch nichts anderes als die Grundplatte der Oberfräse. Bei diesbezüglichen Bedenken wäre Loctite Schraubensicherung auch noch möglich.

In der Explosionszeichnung meiner MOF 177 gibt es diese Stifte zur Befestigung der Säulen an der Grundplatte auch. Ich habe das nie in Natura gesehen. Vielleich sind sie bei Dir ja einfach durch die Lackierung nicht zu finden?! Wäre sicherlich noch mal eine genaue Besichtigung Deiner Maschine wert.

Für den Einbau der Säulen habe ich die Maschine damals ziemlich weit zerlegen müssen. Ohne unseren Meister hätte ich mich das beim ersten Mal nie getraut.
Zuerst wurde der obere Deckel entfernt und ein paar elektronische Bausteine (Schalter o.ä.) weggeschraubt. Um an die Säulen heranzukommen, musst der gesamte Antriebsteil herausgebaut werden. Das lief eher "robust" mit dem Gummihammer ab. Die Maschine ist oben und unten gelagert und die Spindel musste aus dem unteren Lager heraus.
Für mich hat sich der Aufwand aber auf alle Fälle gelohnt!

Viele Grüsse
Roy



Ralf
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Re: Malheur beim kopierfräsen

Beitrag von Ralf »


Hallo Roy,

Du schreibst:
"Für den Einbau der Säulen habe ich die Maschine damals ziemlich weit zerlegen müssen."
Das kann ich nicht nachvollziehen, bei meinen Elus ist das Gehäuse nur von oben auf die Säulen gesteckt. Das einzige was da demontiert werden muß, um die Maschine von den Führunssäulen herunterzunehmen ist die Hutmutter auf der M12 Gewindestange, die den Hub der Fräse begrenzt.

Gruß, Ralf



Manfredo
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Re: Malheur beim kopierfräsen

Beitrag von Manfredo »

[In Antwort auf #66538]
hallo,
also die Idee die Grundplatte abzufräsen ist definitiv gestorben. Meiner Einschätzung nach ist es das Sinnvollste, die Führungssäulen von der Maschine zu trennen. Falls die Maschine die weitere Prozedur überlebt könnte sie so ggf. auch wieder in den Originalzustand zurückgebaut werden. Anstelle der Führungssäulen werde ich mir entsprechend kürzere Teile drehen lassen die dann am Lift angeflanscht/angeschraubt werden. Dieser Flansch wird für eine verbesserte Standfestigkeit im Durchmesser etwas größer als die Führungssäule selbst. Die genauen Abmessungen muß ich erst noch austüfteln.

In der Hoffnung, dass Ralf recht hat werde jetzt erst mal sehen ob ich es schaffe die Säulen zu demontieren. Der Rest ist dann sicher halb so wild.

schöne Grüße
Manfred



Ralf
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Bilder siehe neuer Thread weiter oben.... *NM - Ohne Text*

Beitrag von Ralf »

Roy Latsch
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Re: Malheur beim kopierfräsen

Beitrag von Roy Latsch »


Hallo Ralf,

Deinen Beiträgen (auch dem mit der Fräshubbegrenzung) entnehme ich, dass die Elu-Fräskörbe nur gesteckt und durch die M12 Fräshubbegrenzung gesichert sind. Ist das richtig so? Wenn die Begrenzung weg ist, kommt der Fräskorb also einfach von den Federn getrieben heraus?!

Ich hatte vor meinem Kauf keine Elu in der Hand und meine Metabo hat eine Sicherung der Säulen maschinenseits mittels Nut und Sprengring. Das Prinzip habe ich dann auch auf die Elu übertragen. Jetzt wo Du nachfragst, erinnere ich mich auch, dass wir damals aus der Explosionszeichnung nicht erkannten, wie die Säulen von innen gesichert sind. Die Fräshubbegrenzung war bei meiner Maschine auch nicht vorhanden - hätte auch keinen Sinn gemacht, ohne Fräskorb.. ;-).

Da die Oberfräse ja hängend installiert werden sollte und die Frästischplatte als Grundplatte herhielt, mussten wir die Säulen von innen gegen Herausrutschen sichern. Um von der Maschine her an die Buchsen der Säulen heran zu kommen, habe ich die Maschine zerlegt.
Zuerst habe ich die Säulen mit nachgekauften Orginalfedern versehen - das hat sich in der Praxis natürlich nicht bewährt und ich nahm sie wieder heraus (und zerlegte die Maschine ein weiteres Mal).

Aber zurück zu Manfredos Anliegen: wenn der Fräskorb so einfach zu demontieren ist, wäre es dann nicht denkbar, einfach die Säulen zu kürzen? Das könnte ja auch mit Ersatzsäulen geschehen.

Viele Grüsse
Roy



Manfredo
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Re: Malheur beim kopierfräsen

Beitrag von Manfredo »


Hallo Roy,
es ist tatsächlich so, dass nach entfernen der M12 Gewindestange (Fräshubbegrenzung) die Säulen samt Federn aus der Maschine flutschen. Einfach die Säulen zu kürzen damit ist es nicht getan. Die etwa 3cm dicke Grundplatte ist es was beim hochfahren im Wege ist. Hab alles vermessen und war bei einer örtlichen Dreherei. Leider können die 2 neuen Säulen erst im neuen Jahr gedreht werden.

Die Säulen sind im Durchmesser 17,66mm und 130mm lang. Am unteren Ende wird ein Flansch mit Durchmesser 34mm und Höhe max. 6mm zur besseren Stabilität stehen bleiben. Von unten wird ein M8 Gewinde reingeschnitten. Die entsprechenden Bohrungen im Unilift werden auf der Fräsmaschine genau angefahren, damit die Frässpindel dann auch exakt zentrisch in der Tischöffnung sitzt.

Ergebnis dieses Umbaus wird sein, dass die Schlüsselflächen der Spannzangenmutter gerade so bis über den Tisch hochgekurbelt werden können. Etwas gewöhnungsbedürftig ist die Betätigung der Spindelarretierung. Dazu muß ich mit der linken Hand von unten an die Fräse ran während mit der rechten Hand die Mutter auf- bzw. zugeschraubt wird.

Was ich jetzt noch brauche sind 6 und 8mm-Spannzangen. Da es sich bei meiner DW625 um ein "britisches Modell" handelt waren nur 1/4" und 1/2" Zangen dabei. Bei dem Preisunterschied kann ich das aber leicht verschmerzen.

Wollte noch ein paar Bilder zeigen aber das geht ja offensichtlich nicht so einfach? Von oben siehts nachher genau so aus wie bei Roy.

es grüßt euch alle
Manfred



Ralf
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Re: Malheur beim kopierfräsen

Beitrag von Ralf »


Hallo Roy,

genau so ist es, dreht man die Hutmutter runter und öffnet den Exzenter, dann fluppt die Bodenplatte mit den Führungssäulen einfach raus.
Das Kürzen der Säulen würde Manfred nichts bringen, denn voll eingetaucht schlägt das Motorgehäuse auf den "Wülsten" der Bodenplatte auf, in die die Säulen eingepresst(?) sind.

Gruß, Ralf



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