Wie lange benötigt Ihr für das Hobeln einer Bohle

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Johannes F
Beiträge: 172
Registriert: Di 26. Sep 2017, 22:18

Re: Fugbank / Hobeltechnik Abrichten

Beitrag von Johannes F »

[In Antwort auf #150228]
Hallo,

also aus dem mangelndem Zuspruch für die Fugbank entnehme ich, dass man für die durchschnittlichen Hobelarbeiten nicht zwingend einen längeren Hobel als 600mm besitzen muss.

Bezüglich des Einfacheisens bei der Fugbank: Das kann ich wiederum nicht ganz nachvollziehen. Bei einheitlichem Faserverlauf hobel ich vielleicht keine tiefen Defekte. Aber bei Änderung der Faserichtung in Brettlänge sieht es bei ausrissfreudigen Hölzern dann schon unschöner aus. Wenn ich dann bis zur erforderlichen Tiefe mit einem kurzen Putzhobel alle Rauigkeiten beseitige habe ich doch dann die Planheit gleich mitbeseitigt!?

Abzwerchen mittels Leisten:
Mit einem recht provisorischen Aufbau habe ich es am Wochenende mal probiert. Erst Schrupphobel, Dann Rauhbank über die Leisten. Ich fand es nicht ganz so einfach die vordere Leiste möglichst genau einzuspannen. An Spänen geht schon einiges weg. Ich habe auch wie empfohlen dicke Späne genommen. So richtig froh bin ich aber nocht nicht. Rund um die Äste der Birke gab es richtig tiefe Ausrisse (ich denke im einstelligen Millimeterbereich). Der einzige Weg, die wegzubekommen ist für mich im Moment der Weg über den fein eingestellten Putzhobel und das dauert dann wieder sehr lange.

Hobeln mit der Rauhbank:
Zusätzlich ist mir etwas weiteres aufgefallen - oft wird mein Brett am Anfang eher bucklig statt hohl, obwohl die Rauhbank in der Mitte schon nichts mehr abnimmt. Friedrich hat vor längerem mal angesprochen, dass sich das hohle Brett während des Hobelns biegen kann:
http://www.woodworking.de/cgi-bin/forum/webbbs_config.pl?md=qpref
Könnte es noch andere Gründe geben? Ich bearbeite die rechte Seite des Bretters immer nur ganz grob, sodass sie nicht kippelt und man die Höhlung in der Mitte zumindest flüchtig von oben betrachtet nicht sieht. Ist das vielleicht noch nicht genug?

Frohes Hobeln!

Konrad Holzkopp
Beiträge: 1721
Registriert: Do 2. Nov 2017, 12:23

Re: Fugbank / Hobeltechnik Abrichten

Beitrag von Konrad Holzkopp »


Guuden Johannes,

Hobelsohle mit angezogenem Keil gerade?
Brett zwischen Bankhaken hohl gespannt?
Astiges Holz ist nicht der Mühe wert
und sollte entsprechend konstruktiv verwendet werden.
Dann jucken auch die Ausrisse nicht.

Gut Holz! Justus.

Tom B.
Beiträge: 413
Registriert: Mi 20. Mär 2019, 14:18

Re: Fugbank / Hobeltechnik Abrichten

Beitrag von Tom B. »


Schönen guten Morgen Johannes,

Du schreibst "oft wird mein Brett am Anfang eher bucklig statt hohl, obwohl die Rauhbank in der Mitte schon nichts mehr abnimmt."

Es könnte auch daran liegen, dass auf den Hobel falsch Druck ausgeübt wird. Ziel ist es, das Eisen - über die gesamte Brettlänge hinweg - mit gleichmäßigem Druck zu führen und so einen gleichmäßigen Span abzunehmen. Gerade am Anfang und am Ende des Brettes kann man den Hobel übertrieben dargestellt "schief" halten. Am Anfang und am Ende des Brettes, weil der Hobel jeweils an dem Stück, welches nicht mehr aufliegt nach unten gedrückt wird. Die Folge ist ein "Buckel" vorne und hinten. Schlecht zu beschreiben. Aber einmal am Brett ausprobiert, wird bestimmt klar, was ich meine.

Im Ergebnis führt das dann dazu, dass der Druck am Anfang des Brettes eher auf dem vorderen Griff liegt. Sobald der Hobel dann flächig aufliegt auf beide Griffe gleichmäßig verteilt wird. Am Ende dann umgekehrt. Der Druck geht vom vorderen Griff weg, hin zum hinteren Griff. Hört sich komplizierter an, als es dann am Ende ist.

Viel Erfolg - Hobeln macht Spaß :-)

Herzliche Grüße

Tom

MarkusB
Beiträge: 1200
Registriert: Mo 15. Mär 2021, 07:21

Re: Wie lange benötigt Ihr für das Hobeln einer Bo *MIT BILD*

Beitrag von MarkusB »

[In Antwort auf #150167]
Hallo Johannes,

ich baue gerade einen Werkstatthocker.
Heute war der erste Tag.
Aus einer Bohle habe ich die Sitzfläche gesägt und gehobelt.
Dabei habe ich die Zeiten notiert.
Insgesamt habe ich 78 min für eine ca. 36x36 cm große Platte gebraucht, sie von beiden Seite fertig zu machen.
Die Genauigkeit ist nicht bis auf den letzten Lichtspalt, aber mehr als ausreichend für einen Hocker.
Eine Tischplatte müsste auch nicht genauer sein.
Die Vorgehensweise war bei beiden Seite gleich: Schrupphobel, Schlichthobel, Rauhbank, Putzhobel.
Ich habe mich bewusst an diese Reihenfolge gehalten, weil sie meines Wissens nach der Tischler früher auch so genommen hat.
Das muss ja einen Sinn gehabt haben.
Ich war danach Schweiß gebadet und richtig kaputt. Das muss früher ein knochenharter Job gewesen sein.

Hier ein paar Bilder:

Habe ich schon mal erwähnt, dass ich die Säge toll finde?

Schruppen Seite 1

Seite 1 fertig geschruppt


Schruppen Seite 2



Fertige Platte


Hier die Zeiten


Von den anderen Hobelarbeiten habe ich keine Bilder gemacht.

Viele Grüße

Markus


hola
Beiträge: 31
Registriert: Mo 6. Mai 2019, 08:19

Re: Zurichten von J. Thomsen

Beitrag von hola »

[In Antwort auf #150172]
Tolle Videos über das Zurichten, auf denen man eigentlich nur die Helligkeit eines Fensters erkennen kann.

MarkusB
Beiträge: 1200
Registriert: Mo 15. Mär 2021, 07:21

Re: Zurichten von J. Thomsen

Beitrag von MarkusB »


Es ist natürlich schade, wenn dir die Informationen in den Videos verborgen bleiben.
Und sicherlich sind die Lichtverhältnisse in den Videos nicht optimal.
Aber man erkennt, was er tut und wenn du genau das machst, was du in den Videos siehst, dann hast du am Ende ein zugerichtetes Stück Holz.

Was willst du mehr?

Viele Grüße

Markus


Antworten