Einmann Schrotsäge Zähne Fase & Schärfen

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
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Uwe.Adler
Beiträge: 1267
Registriert: So 27. Dez 2020, 22:52

Re: Einmann Schrotsäge Zähne Fase & Schärfen

Beitrag von Uwe.Adler »

[In Antwort auf #153659]
Hallo Jan,

als Empfehlung eine Lektüre: Harold H. Payson, Setting and Sharpening Hand and Power Saws. Auf den Seiten 16 - 18 ist die Geometrie und die Bearbeitung der Zähne beschrieben. Schau mal, ob Du nicht eine Vorschau findest, die einen Einblick in das Heft gibt.

Herzliche Grüße

Uwe

Jan Firma Pionier
Beiträge: 10
Registriert: Do 16. Jul 2020, 17:52

Re: Einmann Schrotsäge Zähne Fase & Schärfen

Beitrag von Jan Firma Pionier »

[In Antwort auf #153666]
Hallo nochmal,

es ist so, dass die Zähne auch in ca 60 Grad Winkel abgehen, d.h. wenn ich eine fase schleife muss ich mit kraft da rein gehen, ich frage mich in welchem winkel.

Was hältst du von simplen 45 Grad?

LG
Jan

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Thomas Kaes
Beiträge: 715
Registriert: So 4. Apr 2021, 14:10

Re: Einmann Schrotsäge Zähne Fase & Schärfen

Beitrag von Thomas Kaes »


Hallo Jan,
als Empfehlung eine Lektüre: Harold H. Payson, Setting and Sharpening Hand and Power Saws. Auf den Seiten 16 - 18 ist die Geometrie und die Bearbeitung der Zähne beschrieben.
Uwe


https://books.google.de/books?id=1bdKbpuIawQC&pg=PA19&hl=de&source=gbs_selected_pages&cad=2#v=onepage&q&f=false

Gruss
Thomas


Rafael
Beiträge: 839
Registriert: Do 6. Jul 2017, 18:43

Re: Einmann Schrotsäge Zähne Fase & Schärfen

Beitrag von Rafael »


Ich habe noch zwei Quellen für genau diese Zähne gefunden:
https://www.smalladventures.net/blog/2015/01/sharpening-great-american-saw.html
https://blog.lostartpress.com/2017/07/27/sharpening-a-lightning-cross-cut-saw/

Überzeugt hat mich das aber nicht. Diese Zahnform ist, so meine ich, nichts Halbes und nichts Ganzes.
Die tiefen Zahnlücken suggerieren eine Säge für frisches Holz, also dass dort lange Späne platz finden sollen. Diese Späne werden bei solchen sägen aber von den Hobelzähnen (im englischen werden diese "raker" genannt) abgenommen. Die Hobelzähne haben eine Schneide über die ganze Sägeblattdicke, welche genau wie ein Hobel durch das Material bewegt werden. Damit die Hobelzähne ihre Arbeit effektiv verrichten können, sollten die Holzfasern links und rechts vorgeritzt werden. Dieses Vorritzen erledigen Zähne, welche eine deutlich ausgebildete Spitze haben ("cutter teeth").
Eine sehr gute Darstellung findet sich hier (ab "How a Saw Cuts"):
https://www.fs.fed.us/t-d/pubs/htmlpubs/htm06672804/page05.htm
Dort wird auch erwähnt, dass die Sägen mit den "Great American Tooth Pattern" Zähnen für trockenes, mittelhartes bis hartes Holz vorgesehen sind. Dafür braucht es, nach meinem Verständnis, nicht so tiefe Zahnlücken, aber vielleicht ist es einfach als Feilhilfe vorgesehen.

Jedenfalls wüßte ich nicht, wie man solche Säge für frisches Holz feilen sollte, da man da vor einem Holbelzahn nur einen Vorritzer hätte.

Rafael

Carsten Rödiger
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Registriert: Fr 26. Okt 2018, 16:39

Re: Einmann Schrotsäge Zähne Fase & Schärfen

Beitrag von Carsten Rödiger »

[In Antwort auf #153659]
Hallo Jan,

die Bücher von "Dynamite" Payson sind schon mal sehr gut.
Vielleicht hast du ja auch "The Woodworker" von Lost ArtsPress, Band 1, Seite 35/36: dort wird das Schärfen von genau dieser Verzahnung beschrieben. Das ist ganz anders als bei normalen Sägen, weswegen ich meine Feilkluppe auch im 45° Winkel (zur Senkrechten) einstellen kann. Dieses Buch ist noch in Druck, ich weiß nicht, ob ich von den Seiten Bilder hier einstellen darf.
Die Zahngeometrie dieser Säge sieht mir durchaus suboptimal aus, vor allem, weil sie sich bei fortgesetztem Schärfen verändern wird (die Spantaschen werden immer größer und die Zähne immer kleiner).
Meine Säge, eine alte Disston, hat noch die alte "Lightning" Verzahnung, ist aber wahnsinnig hart.

Jan Firma Pionier
Beiträge: 10
Registriert: Do 16. Jul 2020, 17:52

Re: Einmann Schrotsäge Zähne Fase & Schärfen

Beitrag von Jan Firma Pionier »


Klasse, vielen Dank!

Ich stimme dir zu.

Im Grunde besteht die Säge im Neuzustand ja ausschließlich aus Hobelzähnen.

Vielleicht fällt mir ja noch ein Pattern ein, wo ich sinnvoll Hobelzähne einbringen kann.

Evtl. ist/war gedacht für frische Fichte um die "brutal" schnell klein zu sägen?

Ich werde das Gerät jetzt erstmal "stumpf" ausprobieren und danach geschärft, und kann es bestimmt irgendwann einmal mit einer Champoin Tooth Säge vergeichen.

Ich glaube wir haben jetzt hier alles zu dieser Säge zusammen und ich habe ebenfalls einiges gelernt! :-)

Ich hatte auch Kontakt mit Gavin Phillips von shedtherapy.com, der hat viel Erfahrung mit solchen Sägen - werde ihn nochmal fragen, ob die Säge für nasses oder trockenes Holt gemeint ist.

LG
Jan

Jan Firma Pionier
Beiträge: 10
Registriert: Do 16. Jul 2020, 17:52

Re: Einmann Schrotsäge Zähne Fase & Schärfen

Beitrag von Jan Firma Pionier »

[In Antwort auf #153673]
Wow - klasse! Ich habe das nicht so schnell finden können.

Danke! :-)

Pedder
Beiträge: 5672
Registriert: So 8. Dez 2019, 14:41
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Re: Einmann Schrotsäge Zähne Fase & Schärfen

Beitrag von Pedder »

[In Antwort auf #153663]
Hallo Jan,

Ich habe jetzt nicht alle Anleitung gelesen, aber ich würde folgendes probieren: ich würde alle Zähne ohne Fleam schärfen. Jeweils die äußeren halben Zähne würde ich zu einer Seite beschränken und mit der Flachfeile

Scharf feilen. Winkel 30 Grad. Immer jede Krone die Richtung ändern

Liebe

Horst Entenmann
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Registriert: So 30. Mär 2014, 20:58

Meine Schrotsäge ist doch ein bißchen anders...

Beitrag von Horst Entenmann »

[In Antwort auf #153672]
Hallo Jan,

Ich habe mir meine WllheimPutsch nochmal angeschaut. Die hat eine ähnliche Bezahnung wie deine, allerdings kommen bei mir 4 Zacken zwischen zwei großen Lücken und nicht 3 wie bei dir.
Dadurch habe ich im Prinzip in jeder Vierergruppe einen Zahn der links schneidet, einen Zahn der rechts schneidet und zwei halbe Zähne die wohl als Räumzähne dienen. Die sind auch von einer Seite schräg angefeilt sind (nicht aber in der großen Lücke).
Was ich bei meinen nicht recht erkennen konnte, war ob die halben Zähne auch geschränkt sind. Die Schränkung ist bei meiner eher gering und das eher trockene Holz das ich damit bisher gesägt habe (das eine ist jetzt mein Hauklotz) konnte ich damit sägen ohne daß es geklemmt hätte.

Wenn ich bei meiner die große Dreikantfeile an die kleineren Lücken halte und die dann etwas schräg stelle bis es passt, dann stimmt das so weit ich das sehen kann mit den angefeilten Schrägen überein.
Der Winkel ist aber wesentlich geringer zur Senkrechten auf dem Blatt als ich das in meiner Skizze dargestellt habe, die ich aus dem Gedächtnis gemacht habe.

Auf deinem Bild konnte ich nicht erkennen daß die Zähne angefeilt wurden, das sieht für mich alles gerade aus. Allerdings sind bei dir die dreieckigen Lücken tatsächlich gleichseitig, das konnte ich auf deinem Bild ausmessen. Da könnte also schon jemand mit der Dreikantfeile senkrecht zum Blatt etwas abgetragen haben. Ich habe außerdem irgendwo aufgeschnappt daß diese Zahnung auch ohne "Fleam" verwendet wurde, was bei den halben Zähnen als Räumzähne irgenwie einleuchtet. Weniger sinnvoll erscheint mir das bei den mittleren Zähnen der Dreiergruppe, es sei denn (da spekuliere ich einfach mal drauflos) man würde die absichtlich nicht "aggressiv" haben wollen, damit der vorhergehende halbe Zahn nicht zu tief in das Holz eindringt, weil dann die Säge einhakt und zu schwer geht. Das wäre dann eine Art Spandickenbegrenzung (gibt es das nicht bei Motorsägen?)
Allerdings erkennt man Querschnittsägen normalerweise daran, daß sie einen Fleam haben, also die Zähne abwechselnd schräg angefeilt wurden, wodurch sich Spitzen bilden die die Holzfasern links und rechts durchtrennen. Die Frage ist aber ob das nicht mehr der Schnittqualität dient als der Geschwindigkeit und vielleicht für Schrotsägen nicht so wichtig ist?

Gruß Horst

Jan Firma Pionier
Beiträge: 10
Registriert: Do 16. Jul 2020, 17:52

Re: Meine Schrotsäge ist doch ein bißchen anders..

Beitrag von Jan Firma Pionier »


Hallo!

Ich war heute im Wald und habe trockenes und nasses Holz sehr gut sägen können - die Säge läuft und klingt irgenwie auch ganz ok.

Ich finde es interessant, dass selbst der Hersteller mir nicht sagen kann, wie die Zähne gedacht sind.
Auch die ganze Literatur hilft nicht weiter bzw. wird dort meistens Fleam geschärft.

In der Tat ist die Säge fabrikneu nur in der Vertikalen geschärft und wenn ich horizontal zum Blatt mit der Dreikantfeile reingehe, kann ich diese Schärfung ja sehr leicht erhalten.

Und es ist im Übrigen so, dass der Mittelzahl jeweils ca. 1mm tiefer sitzt als die äußeren Zähne.

D.g. beim Sägen arbeiten irgendwie nur die äußeren Zähne eine Krone - die sind ja quasi Hobelzähne.

Trotzdem ist die Schränkung abwechselnd, auch bei den mittleren Zähnen.

Das ergibt alles irgendwie keinen Sinn ...

Falls ich so ein Muster nochmal gebraucht finde, feile ich Fasen an und vergleiche direkt.

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