Ausbrechen der Hobelklinge

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
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Hannesra
Beiträge: 2
Registriert: Fr 15. Mai 2020, 20:37

Ausbrechen der Hobelklinge

Beitrag von Hannesra »


Hallo zusammen,
Ich bin relativer Neuling bei dem ganzen Hobbyschreinern. Ich habe jetzt festgestellt dass meine Hobeleisen sehr schnell ausbrechen, seltsamerweise vor allem bei Fichtenholz ausm Baumarkt, und anscheinend an den harzigen Stellen. Kann das sein? Und mache ich was falsch oder ist das Holz einfach mistig?
Benutze einen 62 1/2 Hobel von dictum, 12 flachwinkel. Die Eisen schärfe ich 25 grad primär und 30 grad sekundärfase.
Das Ganze manifestiert sich in feinen Linien beim hobeln und wenn man an die Klinge schaut, sieht man seeeehr feine Ausbrüche. Das ganze passiert manchmal schon nach einmal drüberfahren und auch wenn das schleifen nicht so stressig ist, hätte ich doch ganz gern mal etwas Workflow.

Viele Grüße,
Hannes

Johannes M
Beiträge: 1589
Registriert: Di 21. Jul 2020, 09:09

Re: Ausbrechen der Hobelklinge

Beitrag von Johannes M »


Hallo Hannes,

herzlich willkommen hier im Forum. Fichte, gerade wenn sie nicht astfrei ist, ist manchmal schon ein gemeines Zeug. Ich würde mal versuchen die 2. Fase auf 35° zu schleifen.

Es grüßt Johannes

Hannesra
Beiträge: 2
Registriert: Fr 15. Mai 2020, 20:37

Re: Ausbrechen der Hobelklinge

Beitrag von Hannesra »


Hallo Johannes,
Danke für die Antwort. Das habe ich auch probiert mit dem selben Ergebnis. Ich hatte die zweite Fase vom Winkel her pi mal Daumen angeschliffen, aber das war deutlich steiler als 30grad.
Ich habe danach mal den Einschluss mit dem Schweizer Messer weggekratzt und es gab keine neuen Scharten. Hauptsächlich war ich erstaunt, dass so ein weiches Zeug wie Fichte meine Klingen zerhacken kann, zumal ich in Buche bisher nie Probleme hatte o.O
Daher dachte ich, ich wende mich mal an erfahrenere Leute hier. Ich hab auch kein Problem damit, zukünftig auf Fichte zu verzichten.

Viele Grüße,
Hannes

Stefan Krieger
Beiträge: 295
Registriert: Mo 19. Feb 2018, 23:08

Re: Ausbrechen der Hobelklinge

Beitrag von Stefan Krieger »


Hallo Hannes,

die Fichte an sich ist sehr weich und lässt sich problemlos hobeln. Aber die Äste können extrem hart sein und ohne Probleme Scharten oder Ausbrüche im Hobeleisen verursachen.

Das mit dem Harz wundert mich jetzt - aber ich habe auch keine größeren Erfahrungen mit Handhobeln und Harz. Ich könnte mir vorstellen, dass Sand oder ähnliches im Harz mit klebt und für Probleme sorgt. Da kann ja diverser Dreck mit drin enthalten sein.

Schöne Grüße
Stefan

Friedrich Kollenrott
Beiträge: 3188
Registriert: Fr 19. Mär 2021, 17:09

Re: Ausbrechen der Hobelklinge

Beitrag von Friedrich Kollenrott »

[In Antwort auf #153278]
Hallo Hannes,

anscheinend an den harzigen Stellen.


Harz macht nix kaputt, ganz sicher. Stecken dort Äste? Die können gerade bei Fichte sehr hart sein, so hart, dass die Schneide das nicht übersteht. Da hilft dann ein größerer Winkel (mein Standardwinkel am Flachweinkelhobel ist 40° (der abgezogenen Mikrofase zur Spiegelseite.)
Oder ist in den harzigen Stellen Dreck? Mineralische Verunreinigungen? Die können auch die Schneide beschädigen.

Was mich aber wundert: Ausbrüche? Bist Du ganz sicher? Schau mal mit einer Lupe, ob nicht die Schneide umgebogen oder anders plastisch verformt ist, das wäre der übliche Schadensfall. Ausbrüche müssten tatsächlich kleine Bruchflächen zeigen. Dann ist das Eisen sehr hart (zu hart) ist. Das habe ich bisher nur bei einem D2- Eisen erlebt.

Wenn sicher ist, dass nicht Schmutz oder irgendwelche Fremdkörper die Ursache sind, ist ein größerer Keilwinkel das angesagte Gegenmitte, auch bei einem sehr harten Eisen.

Grüße, Friedrich

Michael Weisser
Beiträge: 90
Registriert: So 21. Feb 2021, 16:17

Re: Ausbrechen der Hobelklinge

Beitrag von Michael Weisser »

[In Antwort auf #153278]
Hallo,

Ich hatte mal ein ähnliches Problem mit einem Schabhobel von Dictum. Da sind bei jeglicher Arbeit, manchmal sogar während des Schärfens, kleine Ausbrüche an den Klingen aufgetreten. Habe das Eisen zurückgegeben und ein neues erhalten bei dem dies bei den gleichen Arbeiten nicht aufgetreten ist. Fazit des Verkäufers...es muss ein Fehler beim Härten gewesen sein. Klinge war also zu hart bzw. spröde. Keine Ahnung ob dies auf der Fall bei Dir ist. Ich würde mir die Klinge mal nach dem schärfen und nach ein paar einfachen Spänen unter der Lupe anschauen. sollten wieder Ausbrüche auftreten, auf jeden Fall das Eisen zurückgeben...ich habe zu viel Zeit mit den Eisen verschwendet.

Grüße

Michael



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