Gestell zur besseren Montage von Rigipspl.

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Franz Kessler
Beiträge: 2298
Registriert: Mi 27. Nov 2019, 21:09

Gestell zur besseren Montage von Rigipspl.

Beitrag von Franz Kessler »


Hallo

Heute begann ich endlich die Montage der Rigipsplatten (12,5mm dick), eigentlich hatte ich vor mir Hilfe zu besorgen, entschied mich dann aber ein Gestell zu basteln, mit dessen Hilfe ich alleine auskomme.
Zwei Bretter, auf denen in einer doppelten Führung ein T-förmiger Galgen nach oben verschiebbar ist, an jedem Galgen ein Griffstück zum Anheben, beide Galgen zueinander so stabilisiert, das ein fester Stand erreicht wird und das Ganze sich ohne sich zu verwinden gut verschiebbar ist.
Bin ich alleine, kann ich immer nur eine Seite anheben, da ich den Hub nach oben nicht auf einmal tätigen kann, (die Rigipsplatte würde runter rutschen) hab ich drei verschieden lange Hölzer, die ich unterstelle, im oberen Bereich schiebe ich dann zwei Keile ein, mit deren Hilfe ich die Platten fest an die Deckenkonstruktion drücken kann
.
Das erste Bild das Gestell in unterer Position.



Das zweite Bild das Gestell mit beiden Galgen fest unter die Decke gefahren.



Das dritte Bild zeigt einen eingeschobenen Keil, da fällt mir gerade auf, da fehlen noch zwei schrauben, deshalb stehen die Auflagen für den Keil nicht gerade.
Das Zwischenstück über dem Keil korrigiert einen Fehler, den ich bei der Festlegung der Höhe begangen hatte.



Offen war noch die Frage, wie bekomme ich die Platten auf das Gestell, ich stellte das Gestell vor die Wand, mit zwei kleinen Bretter an die Galgen gepratzt verhinderte ich ein Kippen, auf zwei Böcke vor dem Gestell erreichte ich durch hoch kippen der Platte eine Zwischenposition, durch ein erneutes hoch kippen erreiche ich dann die Lage auf dem Gestell, musste lediglich aufpassen, dass nach zwei mal kippen die richtige Lage erreicht wird.
Zwei Platten sind nun an der Decke, meine Frau war abwesend, es ging ohne Probleme auf die beschriebene Art, als meine Frau erschien war es ihr ein Rätsel wie ich die Platten an die Decke bekommen hatte.

Gruß Franz



Ralf
Beiträge: 302
Registriert: Sa 24. Okt 2020, 20:23

Dem Konstrukteur is nix zu schwör...

Beitrag von Ralf »


Hallo Franz,

wie immer sehr ausgetüftelte Lösung, die Du da zeigst. In Abwandlung könnte man diese Stützen in kürzerer Bauart auch zum Pressen zwischen Decke und Hobelbank einsetzetzen....

Gruß, Ralf


Ulrich W
Beiträge: 340
Registriert: Sa 3. Okt 2020, 12:02

Re: Gestell zur besseren Montage von Rigipspl.

Beitrag von Ulrich W »


Hallo Franz

Die Idee ist ja wie gewohnt perfekt.
Rätsel gibt mir allerdings die Unterkonstruktion auf!

mfg. Ulrich



Christian Otto
Beiträge: 236
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Gestell zur besseren Montage von Rigipspl.

Beitrag von Christian Otto »

[In Antwort auf #65041]
Moin zusammen!

Ein tolles System, muss ich schon sagen. Der drangsalierte Handwerker, dem der Chef im Nacken sitzt, baut etwas vergleichbares aus 2 Dachlatten, deutlich einfacher aufgebaut, aber funktional: Latte in Deckenhöhe senkracht, darüber Querliegende Latte in Plattenbreite, einfach miteinander verspaxt. Das ganze schräg an die Wand gestellt. Gegenüber eine Leiter, auf der man dann hochklettert und auf dieser Seite anschraubt. Die andere Seite mit dem stummen Diener wird danach verschraubt, fertig! Den Chef freut's: Materialeinsatz 3 Euro.

Deine Lösung scheint ach den Arbeitnehmer zu entlasten, nicht nur die Geldbörse des Chefs, dafür: Hut ab!

Chris


Franz Kessler
Beiträge: 2298
Registriert: Mi 27. Nov 2019, 21:09

Re: Gestell zur besseren Montage von Rigipspl.

Beitrag von Franz Kessler »


Hallo Ralf, Hallo Ulrich

Zur Decke hin spannen, das hab ich in meiner Holzhütte schon öfters praktiziert, so z.B. die Türen zur Sauna, die gingen bis kurz unter die Deckenbalken, wie geschaffen, mit schlanken Holzkeilen war das eine schöne Sache.
Ulrich die Unterkonstruktion ist ohne Hintergedanken, sie sollte einfach sein, ich wollte so wenig Holz verbrauchen wie möglich, hätte das Gestell beim Verschieben bis zur richtigen Position gewackelt, dann hätte ich noch die eine oder andere Strebe dazu tun müssen, vielleicht kommt es noch dazu, es geht aber leidlich, muss aber im unteren Bereich angreifen zum Schieben, 14 Platten müssen an die Decke in zwei Räumen, war auch ein fast vergessenes Kriterium, die Sturzhöhe zum Nachbarraum von 205 cm.
Übrigens alles Abfallholz, die zwei Galgen zum hoch schieben Pappel, Rest von den Saunaliegen, oben quer Lärche, Griffe auch Lärche, unten am Boden einmal Eiche mit Splint und Wurm drin, einmal Ahorn, der Rest Fichte-Tanne und einige Stücke aus Hundekuchen.
Am Pappelholz hatte ich ich die Lärchengriffe zuerst nur jeweils mit zwei Schrauben befestigt, merkte aber bald wie wenig fest das Pappelholz ist, hab dann die Griffe wieder abgeschraubt und zusätzlich noch Leim dazu getan, jetzt hält es.

Gruß Franz



Michael
Beiträge: 70
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Gestell zur besseren Montage von Rigipspl.

Beitrag von Michael »

[In Antwort auf #65041]
Hallo Franz,

vielleicht meinte Ulrich das gleiche: Mir gibt die an der Decke montierte Unterkonstruktion für die Platten Rätsel auf, es ist aber vielleicht auch nur nicht gut zu erkennen: Sind das 120cm breite Platten, die du jeweils nur an den Enden und auf einer Dachlatte in der Mitte verschraubst?
Ich glaube das wäre viel zu wenig. Meines Wissens sollte die Unterkonstruktion aus Latten quer zu den Platten mit höchstens 50cm Abstand bestehen, jedenfalls habe ich das von den Platten in Erinnerung, die ich an die Decke geschraubt habe. neben der Stabilität der Decke spielt auch die Durchbiegeung unter dem Eigengewicht eine Rolle.
Bei Knauf findet man jede Menge Information: http://www.knauf.de/content/de/trockenbau/systeme/deckensysteme/Deckensysteme.php

Ich habe dein Montageproblem mit zwei leichten verstellbaren Deckenstützen für den Innenausbau gelöst, allerdings habe ich auch leichtere Einmannplatten verwendet (260x60cm) und konnte außerdem dank meiner Körpergröße diese Platten direkt an die Decke heben, mit einer Hand fixieren und dann die an der Wand lehnenden Stützen darunterstellen.

Gruß, Michael


Ulrich W
Beiträge: 340
Registriert: Sa 3. Okt 2020, 12:02

Ja, Ulrich meinte das Gleiche ;-)) *NM - Ohne Text*

Beitrag von Ulrich W »




Heiko Rech
Beiträge: 2715
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Gestell zur besseren Montage von Rigipspl.

Beitrag von Heiko Rech »

[In Antwort auf #65049]
Hallo Franz,

Ulrich meint die Unterkonstruktion der Decke, die ist für meine Begriffe auch nicht fachgerecht ausgeführt. Üblicherweise macht man die Abstände zwischen den Dachlatten wesentlich kleiner um das Durchhängen der Platten zu verhindern.

Gruß

Heiko


Franz Kessler
Beiträge: 2298
Registriert: Mi 27. Nov 2019, 21:09

Re: Ja, Ulrich meinte das Gleiche ;-))

Beitrag von Franz Kessler »


Hallo

Ihr müsst entschuldigen, die Unterkonstruktion wie sie auf dem Bild zu sehen ist, ist so nicht vollständig, das hat auch einen Grund, da ich in den zwei Räumen keinen rechten Winkel vorfand, die Abweichungen waren zum Teil recht groß, musste ich sehen wie damit zu recht komme.

Da ich im Moment jede Gelegenheit nutze um meine CAD-Programm zu üben, zeige ich euch ein Modell über meine Deckenkonstruktion.

Zuerst kommt eine Latte (grün) an die Decke, da die Decke aus Kesselaschenbeton besteht, nahm ich Schrauben mit 6x140mm und extra lange Dübel, der Abstand der Latten etwa 600mm.
Darunter dann eine hochstehende Latte (gelb) die mit entsprechenden Abstandshalter (nicht dargestellt) in eine Ebene gebracht werden, befestigt mit der jeweiligen Tiefe angepasste Schraube 6mm. Es gab enorme Unterschiede in diesem Maß.
Der Abstand dieser Latten entspricht dem halben Maß der Rigipsplatte, also 625mm
Es gab enorme Unterschiede in diesem Maß.

Dann an der Wand umlaufend ein Profil 60x40mm (blau) in gleicher Höhe wie die Latte gelb montiert.
Den Zwischenraum mit Steinwolle im Schnitt 80mm dick (zwischen 100mm und 60mm) ausgefüllt, nicht dargestellt.
Darunter dann die Dampfsperre, befestigt mit den Brettern 75x20mm (rot), angeschraubt an die Latten in gelb, seitlich den Abschluss zur Wand die Folie mit den Leisten in braun befestigt, die Folie wurde dann an der braunen Leiste nach unten gezogen und mit dem Messer abgeschnitten, dahinter dann mit einem speziellen Folienkleber eine Raupe gelegt, um zum Profil 60x40mm (blau) dicht abzuschließen.
Das Profil 60x40 (blau) und die Latte (gelb) hatte ich an den entsprechenden Flächen gehobelt, um eine ebene Fläche zu erhalten, das Profil 60x40 (blau) hatte ich an der unteren Seite und zur Wand hin mit einem alten Lack gestrichen, um es Dampffest zu machen.

Nun die Bilder:







Ich habe der Einfachheit halber nicht alle Details der Konstruktion dargestellt, im Randbereich fehlen einige Details.

Nun zu der Frage, auf dem Foto ist der Abstand so weit, ich hab die Latten in Mitte der Rigipsplatte zu erst montiert, um aber die Latte genau Mitte Stoß zwischen zwei Rigipsplatten zu positionieren, musste ich abwarten welches Maß mir der ungenaue Winkel erbrachte, um dann das Brett 75x20 (rot) in entsprechende Position zu bringen, hört sich kompliziert an, aber die Breite 75mm gab das entsprechende Spiel.
Die Schrauben zur Befestigung der Rigipsplatte wählte ich 25 mm lang, so das ich nicht durch die Folie komme.
Die Leitungen zur Deckenbeleuchtung führe ich unter der Folie, an den Stellen, an denen die Deckenbeleuchtung platziert werden, schraube ich mit kleinen Winkeln Leimholsplatten zwischen die Bretter 75x20 (rot), so gehe ich nirgends durch die Folie.

Gruß Franz



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