Konstruktion Stoßlade

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Horst Entenmann
Beiträge: 1154
Registriert: So 30. Mär 2014, 20:58

Ich weiß ja nicht ob das jetzt hilft

Beitrag von Horst Entenmann »

[In Antwort auf #152602]
Hallo zusammen,

Mit dem Begriff gab es ja schon immer Schwierigkeiten. Und schon immer gab es Vorschläge dies durch eine Rampe an der Stoßlade zu lösen.
Ich hab deshalb mal eine stark vereinfachte Skizze gestrickt. Ich kann nur hoffen daß das was hilft.



Oben die klassische Lösung:
Gerades Eisen, gerade Bewegungsrichtung. Der bekannte Nachteil ist ein aggresives "Reinhacken" wenn das Eisen auf das Werkstück trifft. (Finde ich das gravierendste)

In der Mitte die Rampenlösung:
Gerades Eisen, schräge Schnittrichtung. Das Reinhacken sollte damit gelöst sein, denn das Eisen trifft nicht mehr in voller Breite auf das Werkstück. Nachteilig dürfte sein, daß bei einem langen Werkstück die Höhe des Werkstücks niedriger ausfallen muß oder das Hobeleisen viel breiter.
Wenn man in Gedanken die Skizze dreht bis die Rampe auf der der Hobel läuft waagrecht ist, dann sieht man daß man den gleichen Effekt erreicht wenn man das Werkstück auf eine schräge Ebene legt. Das Reinhacken wird genau so vermieden.

Unten der schräg gestellte Hobel:
Schräges Eisen (schräg zur Bewegungsrichtung des Hobels), gerade Bewegungsrichtung. Hat den Vorteil daß das Reinhacken vermieden wird, ohne den Nachteil daß man nicht mehr die ganze Breite des Hobeleisens nutzen kann.
Klar, die Schrägstellung macht auch was aus, ist aber unabhängig von der Länge des Werkstücks und viel geringer.
Außerdem ist jetzt die Vorschubrichtung nicht mehr senkrecht zur Schneidkante. Dadurch zerlegt sich die Vorschubrichtung in zwei Komponenten. Senkrecht zur Schneide (Hackrichtung) und parallel zur Schneide (Sägerichtung) man erhält so einen ziehenden Schnitt.
Dabei ist der effektive Schnittwinkel kleiner ist als der tatsächliche.

Bild nachträglich eingefügt, damit man das alles in einem Beitrag lesen und sehen kann.

Micha P
Beiträge: 279
Registriert: Di 16. Jun 2020, 22:16

Re: Konstruktion Stoßlade *MIT BILD*

Beitrag von Micha P »

[In Antwort auf #152567]
Hallo Michael,

auch wenn das Thema m.E. durch ist, will ich euch meine 3. oder 4. Stoßlade nicht vorenthalten.



Ich hatte auch mal mit anderen herumexperimientiert und bin beim einfachsten Design gelandet. Weniger ist mehr. ein bisschen Kerzenwachs an die Rauhbank und es funktioniert hervorragend.

Aus meinen Experimenten habe ich eines gelernt - Das Anschlagholz für das Werkstück muss nicht nur rechtwinklig sein es sollte auch großzügig in der Höhe dimensioniert sein. Es muss gleich oder etwas kleiner als das Hobelmesser sein, denn dann bekommt man keine Ausrisse, wenn das Werkstück über den Anschlag hinausragt.

Ich muss mich jetzt etwas entspannen, denn ich habe mich ein wenig in den Finger gesägt. Wenn man keine lMaschinen benutzt, ist das alles halb so schlimm. Und was hilft da am besten?

- Jawoihl - Klavierspielen!!!!

Euch allen eine schönes und gesundes 2020.

LG Micha

Pedder
Beiträge: 5672
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ich seh das Bild nicht *NM - Ohne Text*

Beitrag von Pedder »

Horst Entenmann
Beiträge: 1154
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Noch'n Versuch *MIT BILD*

Beitrag von Horst Entenmann »


Hallo zusammen,

Ich seh das Bild auch nicht mehr, daher noch ein Versuch:



Gruß Horst

Andreas Ranogajec
Beiträge: 582
Registriert: Do 16. Sep 2021, 02:04

Re: Noch'n Versuch

Beitrag von Andreas Ranogajec »


Hallo Horst.
danke für die graphische Darstellung der 3 verschiedenen Möglichkeiten. Die mittlere Position verdeutlicht sehr schön, dass eine schiefe
Ebene auch einen ziehenden Schnitt erzeugt, weil das Eisen wie im unteren Abschnitt zu sehen im gleichen Winkel mit der Schneide
auf das Objekt auftrifft.
Genauso würde es mit Längsholz auch funktionierten. Wir verwenden instinktiv den ziehenden Schnitt seit unserer Kindheit, wenn wir
mit dem Taschenmesser Stecken spitzen, weil wird gelernt haben, dass die Abgleitbewegung mit der Schneide leichter von der Hand geht,
als das bloße Drücken. Ein so großes Mysterium ist das also nicht!
LG
Andreas


Friedrich Kollenrott
Beiträge: 3188
Registriert: Fr 19. Mär 2021, 17:09

Re: Noch'n Versuch

Beitrag von Friedrich Kollenrott »


Andreas, bitte...

Das mittlere Bild zeigt, dass die schräge Rampe zwar immerhin das "Hacken" (Schnittbeginn schlagartig auf ganzer Breite) vermeidet, aber im Werkstoff ist die Schnittbewegung des Eisens rechrwinklig zur Schneide. Das ist kein ziehender Schnitt.

Das untere Bild zeigt dagegen einen ziehenden Schnitt, weil die Schneide des Eisens schräg zur Schnittbewegung angeordnet ist.

(ich sag nie wieder im Forum was zu dem Thema, versprochen)

Grüße, Friedrich

Horst Entenmann
Beiträge: 1154
Registriert: So 30. Mär 2014, 20:58

Danke, besser so! *NM - Ohne Text*

Beitrag von Horst Entenmann »

Horst Entenmann
Beiträge: 1154
Registriert: So 30. Mär 2014, 20:58

Re: Noch'n Versuch

Beitrag von Horst Entenmann »


Hallo Friedrich,

Genau so sehe ich das auch.
Kann ich mir dank deinem Beitrag aber sparen.

Gruß Horst

Pedder
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Der ziehende Schnitt

Beitrag von Pedder »

[In Antwort auf #152628]
îst nun einmal dadurch gekennzeichnet, dass es eine vorwärts und seitwärts Komponente der Bewegung gibt.
Das entspricht der Schrägstellung des Messer, die zu einer Veringerung des Schnittwinkels führt.

Und all das ist im mittleren Fall nicht gegeben.

Was da passiert ist, dass man die Messerbreite besser ausnutzt und das eintauchen sanfter erfolgt. Das ist aber nicht ziehender Schnitt.

Liebe Grüße
Pedder

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