Seltsamer #4 Hobel *MIT BILD*

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
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Wolfgang J
Beiträge: 353
Registriert: Fr 26. Apr 2019, 21:49

Seltsamer #4 Hobel *MIT BILD*

Beitrag von Wolfgang J »


Hallo,
Mir ist ein etwas seltsamer #4 Hobel in die Finger gekommen den ich mir eigentlich als „besonderen“ Putzhobel herrichten wollte. Das es ein „gemischter Hobel“ ist wusste ich vor dem Kauf.
Das Eisen im Hobel steht in einem Winkel von 53 Grad.
Als ich ihn zum Reinigen zerlegt hab zeigten sich ein mir unbekannter Frosch und ein unbekanntes Bett für den Frosch.
Er war zwar so zusammen gebaut, aber irgendwie passt das nicht.



Der obere Frosch ist aus einem Stanley #4c



Hier das Frosch Bett etwas größer.



Frosch von unten



Frosch von oben

Auf dem Verstellhebel ist Stanley zu lesen, unter dem Frosch ein „eingegossenes B.

Die zwei Schliffflächen des Bettes liegen in einer Linie, beim Frosch ist nur die. Fläche zwischen bzw neben den Schitzen zum befestigen geschliffen.

Da im zusammengebauten Zustand das Y-Joch in Arbeitsstellung sehr hoch steht (mit Stanley Eisen und Spanbrecher) überlege ich zu Testzwecken mir ein Juuma #Eisen samt Spanbrecher zu bestellen und den Spanbrecher soweit zu kürzen dass das Y-Joch halbwegs mittig steht. Dazu müsste ich den Spanbrecher ca 2 bis 3 mm kürzen.
Ich hoffe die Verdickung in dem Bereich lässt dies zu und der Hobel wird trotz seiner Seltsamkeiten feine Späne produzieren.

Gruß Wolfgang



Horst Entenmann
Beiträge: 1156
Registriert: So 30. Mär 2014, 20:58

Re: Seltsamer #4 Hobel

Beitrag von Horst Entenmann »


Hallo Wolfgang,

Für mich sieht das aus als ob beide nicht richtig passen würden. Der Hobelkörper hat da einfach nur eine ebene schräge Auflagefläche für den Frosch. Ähnlich wie bei meinen Flachwinkelhobeln die Auflage für das Eisen.
Der richtige Frosch müsste meines Erachtens so aussehen wie auf dem Bild von dem Juuma-Hobel.
https://holzwerkerblog.de/werkstatt-2/hobeln/bankhobel-juuma-nr-5/

Aber ich bin da kein wirklicher Fachmann, meine Hobel haben die Einstellschraube für den Frosch und haben damit eher den höheren Absatz. Ich müsste die aber zerlegen um da sicher zu sein.

Gruß Horst



Andreas Ranogajec
Beiträge: 582
Registriert: Do 16. Sep 2021, 02:04

Re: Seltsamer #4 Hobel

Beitrag von Andreas Ranogajec »


Hallo Wolfgang,
da ist dir wohl ein "Franken plane" verkauft worden. Der Frosch ist eindeutig Stanley während der Hobelkörper nicht
recht dazu paßt. Das Befestigungsproblem wird wohl größer sein, als Eisen und Spanbrecher zu tunen.
Der Hobel ist ähnlich dem Bed Rock System schief gefräst, und die Befestigungsschrauben drücken im rechten
Winkel auf die schiefe Ebene, wobei der falsche Frosch aber mit Schraubenlöchern versehen ist, die vertikal wirken.
Es könnte also passieren, dass bei hartem Einsatz der Frosch ständig verrutscht, da die Schrauben falsch "drücken".
Der Neigungswinkel übersteigt bis zu 8 Grad, die du iwie ausgleichen müßtest, durch Angleichen der Froschsohle
(Ausfeilen) und Ausbohren bzw. Ausfeilen der Schraubenschlitze.
Und dann wäre noch die Frage, ob das Loch für das Y-Joch nicht ZU weit steht, damit ein Spanbrecher gut drauf paßt.
Mit flacherem Winkel nimmt nämlich der Abstand zur Maulöffnung zu, und dein Joch, wäre dann nicht mehr zu weit
vorstehend. Die Hebelwirkung des Jochs kann nur funzen, wenn ein bestimmter Abstand gegeben ist (definiert durch die
Aufnahmeöffnung im Spanbrecher!) im anderen Falle könnte sich der Schraubenweg so ändern. das ein Vor-oder
Zurückstellen des Eisens nicht mehr geht.
Schön knifflig nicht wahr?

Gruß A.



Friedrich Kollenrott
Beiträge: 3188
Registriert: Fr 19. Mär 2021, 17:09

Re: Seltsamer #4 Hobel

Beitrag von Friedrich Kollenrott »

[In Antwort auf #152539]
Hallo Wolfgang,

da passt leider gar nichts.

Der Hobelkörper mit der durchgehenden (mittig unterbrochenen) schrägen Planfläche entspricht dem Bedrock- System. Die Frösche dagegen sind für Hobel System Bailey mit zwei (sohlenparallelen) versetzten Planflächen, mit denen sie auf dem Hobelkörper sitzen sollen.

Der unten abgebildete Frosch schein gar nicht fertig bearbeitet, (die schmale Planfläche an der Spitze nicht plangefräst?)

Daraus einen funktionierenden Hobel zu machen, erscheint fast unmöglich. Nimms nicht schwer. Ich hab schon teurere Fehlgriffe stillschweigend entsorgt.

Mitfühlende Grüße, Friedrich

Wolfgang J
Beiträge: 353
Registriert: Fr 26. Apr 2019, 21:49

Re: Seltsamer #4 Hobel

Beitrag von Wolfgang J »


Hallo,
Vielen Dank für die Hinweise. Da ich ja wusste das er aus verschiedenen Fabriken zusammen gesetzt wurde UND er auch recht preiswert war ist es nicht schlimm.
Ursprünglich wollte ich nur den Frosch in einen anderen Stanley #4C einsetzen in der Hoffnung dann einen 53Grad Fase unten Hobel zu besitzen.
Mal schauen was ich mit den Teilen mache, der Frosch passt in keinen meiner #4 (2 geknutete noch auf zum arbeiten, 1 fertigen). Wie Friedrich richtig erkannt hat ist der untere Teil nicht geschliffen, aber auch sonst weicht er irgendwie von den anderen ab.
Gruß Wolfgang

Andreas Ranogajec
Beiträge: 582
Registriert: Do 16. Sep 2021, 02:04

Re: Seltsamer #4 Hobel

Beitrag von Andreas Ranogajec »


Wenn schon, denn schon,..
mit dem Bettungswinkel , könnte man vll nen Flachwinkler daraus machen,...who knows??
GR.A.


Horst Entenmann
Beiträge: 1156
Registriert: So 30. Mär 2014, 20:58

Re: Seltsamer #4 Hobel

Beitrag von Horst Entenmann »


Hallo Andreas,

Ich hätte jetzt eher für einen Ziehklingenhobel plädiert.
Einfach einen rechtwinkligen Halter auf die schräge Ebene stellen...

Gruß Horst

Und frohe Weihnachten an alle!

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