Zapfenschneider - konisch oder gerade?

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
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Michael Krämer
Beiträge: 28
Registriert: So 29. Sep 2019, 22:46

Zapfenschneider - konisch oder gerade?

Beitrag von Michael Krämer »


Hallo zusammen,

ich habe zwei ännliche Aufgaben für die ich aktuell noch keine Lösung habe. Manchmal brauche ich Querholzplättchen um Schraubenlöcher zu verschliessen. Und manchmal bräuchte ich Dübel aus "meinem" Holz. Ist dann kein Querholz und braucht mehr Tiefe, aber von der Form ist am Ende das eine nur länger als das andere.

Ich frage mich nun ob ein gerader Zapfenschneider ein Werkzeug ist, der beide Probleme lösen kann. Aber damit ins Stirnholz zu bohren um einen Dübel herzustellen stelle ich mir eher unhandlich vor, vor allem wenn das Brett evtl. gar nicht so viel stärker ist als der benötigte Dübel. Oder zumindest dünner als der Aussendurchmesser des Zapfenschneiders. Diese Zapfenschneider sind ausserdem recht teuer.

Die Alternative wäre solch einen konischen Zapfenschneider für die Querholzplättchen zu kaufen, wie es sie u.a. von Veritas gibt. Die sind deutlich günstiger. Und dann noch dazu einfach ein Dübeleisen, so eine Platte wo man ein grob vorgeschnitzes Holz mit zu einem Runddübel verwandeln kann.

Hat jemand Erfahrung mit diesen drei Möglichkeiten? Was könnt ihr empfehlen?

Viele Grüsse
Michel

Michael Formanek
Beiträge: 340
Registriert: Di 27. Dez 2016, 18:58
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Re: Zapfenschneider - konisch oder gerade?

Beitrag von Michael Formanek »


Hallo Michael,

also den Zapfenschneider kannst du eigentlich nur in einer Ständerbohrmaschine ordentlich verwenden. Da kannst du das Holz natürlich auch aufgestellt drunter fixieren. Normale Dübel hab ich damit selber aber noch nicht geschnitten. Bei Querholzdübel ist zumindest egal ob das Holz viel breiter als der Dübel ist oder nicht. Sie sind zwar teuer, ich finde sie halten aber sehr lange. Du kannst halt in der Länge nur sehr begrenzte Dübel herstellen, musst also jeden Dübel einzeln bohren.

Du könntest auch das "Set aus kleinem Scheibenschneider und Stufenbohrer" von Dieter nehmen und dazu einen Zapfenschneider oder ein Dübeleisen (kann man sich sehr leicht auch selber machen). Ist vermutlich praktischer.

Schöne Grüße, Michael


Horst Entenmann
Beiträge: 1154
Registriert: So 30. Mär 2014, 20:58

Re: Zapfenschneider - konisch oder gerade?

Beitrag von Horst Entenmann »


Hallo Michel,

Das ist schwierig. Ich habe einen Satz Zapfenschneider wie die kleinen schwarzen von Veritas und welche für zylindrische Stopfen. Habe ich mir mal gekauft um etwas auszubessern und seither nicht mehr benutzt.
Funktioniert haben die schon, aber ich habe die auch nur in Querholz verwendet. Was blöd war: Die fertigen Stöpsel waren zu lang. Um sie ganz in das Loch zu bekommen mußte ich sie noch vorne kürzen was sehr fummelig war.
Für Dübel sind die zu kurz und daß die konisch sind ist natürlich für Dübel nicht ideal.

Ich habe auch noch die silbernen Bleistiftspitzer, die verwende ich um Rundhölzer anzuspitzen und in entsprechende Bohrungen die ich mit dem konischen Flankenräumer angepasst habe einzuleimen. Ich wünschte daß es die auch noch größer gäbe und in metrischen Abmessungen.

Außerdem habe ich noch Dübeleisen, bin damit aber nicht so richtig glücklich. Man muß die Dübelrohlinge ziemlich sorgfältig vorbereiten, allzu lange dürfen die auch nicht sein und dann war die Oberfläche nicht schön und manchmal verlaufen die und dann hat der fertige Dübel eine große Fläche am Umfang. Vielleicht gibt es da einen Trick den ich nicht kenne, vielleicht bin ich da zu anspruchsvoll was das Aussehen der Dübel angeht oder ich hatte einfach ungeeignetes Holz...

Ich habe vor mir bei Gelegenheit mal eine Vorrichtung zu bauen mit der man Rundhölzer herstellen kann, ähnlich wie der angebotene Dübelstabfräser. Der ist mir allerdings zu teuer und lohnt sich nicht für den eher gelegentlichen Bedarf den ich habe. Im Internet findet man einige Anleitungen und Vorschläge wie man so etwas bauen kann. Aber wann hat man schon mal Zeit...

Gruß Horst



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