Bandsäge Metabo BS0633 Motorproblem

[Freddy Müller]

Hallo zusammen,

ich habe günstig eine gebrauchte Metabo Bandsäge BS0633 gekauft, Baujahr 1992. Das Gerät ist offenbar so gut wie unbenutzt.

Ich habe nun wie bei Lonnie Bird "The Bandsaw Book" beschrieben die Säge justiert. Die Bandspannung habe ich so eingestellt, dass bei 15cm Schnitthöhe das Band bei kräftigem seitlichem Druck um ca. 5mm ausweicht. Die Kompressionsfeder ist dabei fast maximal angespannt. Das Band ist 12mm stark.

Bei dieser hohen Bandspannung läuft der Motor nur unzuverlässig an. Lockert man die Bandspannung etwas, geht es einwandfrei. Der Motor hat anscheinend nicht genug Kraft, den höheren Anlaufwiderstand aufzubringen. Wenn er es schafft, dann arbeitet die Bandsäge einwandfrei: Ich habe einen 15cm dicken Ahorn Kantel längs geschnitten, ca. 1mm breit. Heraus kam ein fast perfektes Furnier.

Ist das normal für die Säge, soll ich einfach eine geringere Bandspannung wählen? Oder hat der Motor durch das 19-jährige herumstehen in einem trockenen Keller einen Verschleiß erlitten, den ich beheben sollte? Alles andere an der Säge scheint perfekt zu funktionieren. Im Buch von Bird steht ganz klar, wie wichtig eine hohe Bandspannung ist. Deshalb würde ich die schon gerne hoch lassen. Mit Motoren kenne ich mich allerdings gar nicht aus...

Danke und Gruß
Freddy

[Rolf Richard]

Hallo Freddy,

die Vermutung in Richtung Motor ist natürlich nicht von der Hand zu weisen. Bleibt die Frage, ob die Räder, besonders das obere - nach dem Einstellen der Spannung nicht schwergängig werden?

Könnte auf ein fragwürdiges Lager hindeuten.

Gruss

Rolf

[sepp schick]

Hallo bei zu starker Bandspannung können sogar die Wellen auf welcher die Scheiben sitzen abbrechen ,habe ich schon gesehen kommt allerdings darauf an wie das ganze gebaut ist.Bei der genannten Säge war die Welle fix in die Scheibe gesteckt und einseitig auf zwei Lagereböcken gelagert.
mfg sepp

[Dietrich]

Hallo Freddy,

zunächst mal die von Rolf beschriebene Leichtgängigkeit der Räder überprüfen, ein def. Lager kann unheimlich bremsen.

Der 2. Hinweis: Die Metabo BS 0633 hat eine Blattspannungsanzeige auf dem Rückenteil im Breich des oberen Rades. Hieran muß man sich die Spannung korrigieren.
Zur Erläuterung, die Metabo ist von der Bauart her vielen heutigen Sägen dieser Kategorie überlegen, weil sie auf einem einzigen durchgängigen Alugußteil basiert, wie gesagt Aluguß.
Dieses Material hat an sich natürlich Grenzen und in der gewählten Materialstärke sowieso, wenn auch stark verrippt.
Ich kenne Dein Bandsägenbuch nicht, aber wenn dort bspw. eine 315er Hema beschrieben würde, lässt sich dies zwar auch auf die leichtere Metabo übertragen aber mit durchaus geringen Zahlenwerten.
Das sieht man auch daran das die etwa gleichgroße (oder besser kleine) Hema gut 20cm Schnitthöhe hat und die Metabo eben nur 16cm.
Also spanne Dein Blatt nach der Metabo-Skala dann ist alles i.O.
Übrigens arbeite ich seit 1994 mit dieser Maschine und bin eigentlich sehr zufrieden mit ihr, hier und da würde ich mir etwas mehr Schnitthöhe wünschen...

Gruß Dietrich

[Rolf Richard]

[In Antwort auf #64601]
Das genannte Buch besitze ich auch. Es ist recht hilfreich.

Die Geschichte beschäftigt mich nooch und ich war mal geade an meiner Säge (Kity mit nach Umbau 210 mm Schnitthöhe) zum Nachsehen.

Was mich misstrauisch werden lässt: Die Säge sollte so in etwa in der gleichen Kategorie spielen wie meine kleine Kity. Die verträgt aber auch noch 25 mm Bänder. Aktuell ist ein 18 mm Band aufgelegt. Das lässt sich bei 210 mm Schnitthöhe nach der von Dir beschriebenen Methode um kaum 2mm durchbiegen, hat somit offenbar wesentlich mehr Spannung, als Du an Deiner Maschine beaufschlagt hast.

Bei der Hälfte, also ca. 12 mm, sollte die Bandspannung noch recht weit von der maximal möglichen entfernt sein. Hat der Mechanismus ein Problem?

Gruss

Rolf

[Freddy Müller]

[In Antwort auf #64601]
Hallo zusammen,

danke für eure Antworten!

Ich habe mal die Leichtgängigkeit der Räder geprüft. Ohne Band perfekt, einmal angeschubst drehen sie sich quasi "ewig". Mit gespanntem Band geht es schwerer. Man kann mit dem kleinen Finger schieben, aber nicht anschubsen. Also wenn Finger weg, dann steht das Rad. Ist das normal? Falls nein, wie kann ich prüfen, von welchem der Räder die Schwergängigkeit stammt? Durch das Band drehen sich ja beide.

Das obere Rad hat einen minimalen Höhenschlag, ca. 1/10mm. Ist das akzeptabel?

Geräusche sind fast keine zu hören. Lager scheinen mir also OK zu sein. Sollte ich die nach 20 Jahren Stillstand mal ölen? Wenn ja, wie und mit was? Ich habe nur WD40 hier, damit mal reinsprühen?

Die Bandspannunganzeige ist bei mir definitiv nutzlos. Nach Skala justiert ist quasi keine Spannung drauf. Erst bei maximaler Spannung passt es - schon jenseits der Skala. Das könnte vielleicht daran liegen, dass die Kompressionsfeder 20 Jahre lang gespannt war? Aber egal, es geht ja noch.

Also wenn die Säge so läuft, wie sie läuft, ist es ok. Mit starker Bandspannung läuft sie meist (2 von 3 Fälle) an, mit etwas weniger Spannung immer. Von daher würde ich ungern Ersatzteile kaufen, wenn es nicht schlimmer wird...

Gruß Freddy

[Klaus Hinsberger]

[In Antwort auf #64601]
Hallo Freddy,
hast Du mal die Keilriemenspannung des Zwischengetriebes geprüft. Das Problem hatte ich auch mal und es musste nur die Keilriemenspannung neu eingestellt werden. Ansonsten hat die Maschine mit in der 230 V Ausführung natürlich eine bauartbedingte Drehmomentschwäche beim Anlauf (kein Problem beim 400V Modell). Ggf, kann beim 230V Modell auch der Kondensator einen Kapazitätsverlust haben, dann funktioniert die Feldverschiebung nicht mehr richtig und das Anlaufdrehmoment wird weiter geschwächt.
Gruß Klaus

[D.Felix]

Hi Freddy,

hast Du den Fehler inzwischen lokalisiert, bzw. beseitigt?

Grüsse
Felix

[Rolf Richard]

Hallo Freddy!

Dass sich die Räder ohne Last leicht drehen ist schön, aber kein hinreichender Hinweis. Unter Last kann ein Lager durchaus schwergängig werden, auch eines der Motorlager.

In jedem Fall sollte man sich mal eine Firma, die in Elektromotoren macht, aus den gelben Seiten suchen, den Motor abbauen und mit ihm dorthin gehen, damit er getestet werden kann. Siehe den Hinweis von Klaus zum Kondensator.

Zum Höhenschlag kann man sagen, dass 0,1 mm (mit einer Messuhr gemessen?) sicher noch ok sind. Ab 0,5 mm würde mir das nicht mehr gefallen. Dann wird die Maschine zu schlagen beginnen.

Dass Die Bandspannungsanzeige nicht (mehr?) funktioniert ist nicht ungewöhnlich. Was mir mehr Sorgen machen würde ist die Frage, ob sich überhaupt genug Spannung aufbauen lässt? Die in Deinem ersten Posting angegebene Spannung war ja eher niedrig.

Gruss

Rolf