Furnier beschichten

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Amadeus
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Furnier beschichten

Beitrag von Amadeus »


Moin!

Ich baue gerade einen Messerblock mit Magneten, weil ein Freund am Wochenende Geburtstag feiert und seine neue Küche sicherlich damit noch schicker wird. Dazu habe ich grau durchgefärbtes MDF (Valchromat) aus meiner Restekiste gekramt und mit Vogelaugenahorn furniert, um die Magnete zu verdecken. Die Kanten bleiben aber unfurniert, da ich den Kontrast so schick finde. Da jetzt doch einiges an Leim durch die Augen gekommen ist, traue ich mich nicht wirklich Hartöl oder Danish Oil aufzutragen. Oder geht das doch ohne fleckig zu werden? Ich habe leider nicht wirklich die Zeit jetzt noch 5 Schichten Lack aufzutragen und es zu polieren. Und ja, ein Probestück ist gerade unter Zwingen, damit ich es probieren kann, wie es wird. Und nur mit Wachs poliert sieht wahrscheinlich langweilig aus.

Bin für jeden Rat dankbar!

Schicken Gruß,
Amadeus

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Mario Zimmermann
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Re: Furnier beschichten *MIT BILD*

Beitrag von Mario Zimmermann »


Hallo Amadeus,

Vogelaugenahorn lässt sich auch sehr gut mit Epoxydharz versiegeln, das feuert die Maserung deutlich an.
Hier ein Bild von einem meiner E-Gitarren-Selbstbauten.



Nach dem Durchhärten mit Micromesh bis zur Körnung 3200 fein geschliffen, ergibt einen seidigen Glanz:



Viele Grüße,
Mario

Amadeus
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Re: Furnier beschichten

Beitrag von Amadeus »


Das sieht echt toll aus! Bei meinen Gitarren denke ich immer sofort an Sekundenkleber. Es gibt keine Stelle, die man nicht mit Sekundenkleber und etwas Backpulver wieder hin bekommt.

Was für ein Epoxy nutzt du? Ich habe hier nur Uhu Plus derzeit und das ist alles andere als dünnflüssig.

Ich habe jetzt einen Test gemacht. Leinöl, Walnussöl, Schellack, Danish Oil und Klarlack aus der Dose. Mal sehen was davon gut wirkt. Beim Schleifen habe ich gemerkt, dass ich mir gestern doch zu viel Sorgen mit dem Leim gemacht habe. Das lässt sich ganz gut schleifen. Einzig der graue Staub nervt kollosal. Da muss man höllisch aufpassen das Ahorn sauber zu behalten.

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Mario Zimmermann
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Re: Furnier beschichten *MIT BILD*

Beitrag von Mario Zimmermann »


Das war damals Epoxydharz L und Härter L.



Da sind aber auch andere denkbar. Zweikomponentenkleber aus der Tube ist dafür nicht geeignet.
Und die Flaschen die ich damals gekauft habe, waren viel zu groß. Das Zeug sollte nach dem Öffnen innerhalb von 12 Monaten verarbeitet werden.
Die Menge, die ich für das Versiegeln des Gitarrenhalses brauchte, war winzig.

Viele Grüße,
Mario

Rüdiger
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Re: Furnier beschichten

Beitrag von Rüdiger »


Das Zeug sollte nach dem Öffnen innerhalb von 12 Monaten verarbeitet werden.
Ich habe gerade erst wieder eine Verleimung mit Epoxy durchgeführt, das seit mindestens 4 Jahren in der Gartenlaube gelagert wird, also im Sommer zu heiß, im Winter teilweise Frost ausgesetzt. Kein Problem (war in dem Fall West).


Wolfgang J
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Re: Furnier beschichten

Beitrag von Wolfgang J »


Hallo,
Das abgebildetes Harz/Härter müsste von R&G ( https://www.r-g.de/home.html ) sein
Zu meiner Modellflieger Zeit habe ich auch Harze von denen genutzt. Teilweise auch mit Ethanol verdünnt.
Schau dich doch mal auf der Seite um.
Solche Harze kann man auch in Modellbauläden in kleinen Gebinden (ca 250g) kaufen. Ich würde auch eine Harz mit möglichst länger Topfzeit nehmen.

Gruß Wolfgang

Amadeus
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Re: Furnier beschichten

Beitrag von Amadeus »


Vielen Dank für den Tipp mit dem Ethanol!

Amadeus
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Re: Furnier beschichten

Beitrag von Amadeus »


Ich weiß nicht so recht... Topfzeiten würde ich immer beachten. Mir ist einmal etwas auseinander gefallen, weil ich abgelaufenen Klebstoff verwendet habe. Das passiert mir nicht noch einmal!

Rüdiger
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Re: Furnier beschichten

Beitrag von Rüdiger »


Das ist richtig, bei strukturell wichtigen Verklebungen würde ich das auch nicht riskieren. Ich nehme die alten Reste gerne für Dinge, bei denen das Risiko kalkulierbar ist, z.B. zum Anrühren von Spachtelmassen oder für Verklebungen von nicht-strukturellen Teilen, da gerne auch mal überlagerte Reste etc., um zu testen, was geht und was nicht.

Amadeus
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Messerblock fertig *MIT BILD*

Beitrag von Amadeus »

[In Antwort auf #151880]
Moin!

Ich habe mir wie oben geschrieben einen zu großen Kopf gemacht. Ich habe jetzt einfach Schellack mit einem Pinsel aufgetragen und matt geschliffen.



Und ja, die Messer haften auf beiden Seiten. Der Beschenkte hat sich sehr gefreut über mein kleines Mitbringsel.

Schicken Gruß,
Amadeus

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