Schwarz-Erle und Rot-Eiche stellen mich vor....

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Andreas N.
Beiträge: 652
Registriert: Do 20. Feb 2014, 19:13

Re: Eichenarten & Amoniak-Test? Eiche färben.

Beitrag von Andreas N. »

[In Antwort auf #7833]
Hallo. Endlich mal was was ich auch schon ausprobiert habe (und was auch von meinen Versuchen Funktioniert hat). Also nach einem uralt Rezept: Holzessig auf Rotrostige Eisenteile geben bis kein Rost mehr gelöst wird (kann Wochen dauern),(funktioniert gut als Rostentferner und gehärtete und nicht gehärtete Teile von Werkzeugen kann man danach gut unterscheiden). Die Suppe abgießen und die Schwebeteilchen sich absetzen lassen, sollte nach meiner Erinerung über eine Woche stehen. Den Überstend vorsichtig wieder abgießen und zum Streichen oder Tauchen verwenden. Diese Beize ist auch zum Durchfärben von frischen Holz geeignet, (Achtung! färbt so zimlich alles Dauerhaft;auch leider gewachste Hlozoberflächen). Die Farbe erscheint erst bräunlich, graulich und wird dann erst Schwartz( nach ein-zwei Tagen oder auf dem Ofen zum zugucken), es kann ein bie zu dreifaches überpinseln notwendig sein und das Ganze richt stark nach Essig, was aber bei warmen Wetter nach einer Woche weg ist. Es ergibt ein sehr tiefes Schwarz nach dem überpolieren - vorher sieht es wie Schuhltafellack (matt-dunkelgrau) aus.

Da ich kein Holzessig bekommen konte habe ich eine Papppalette Essigessenz (damit nicht so veil zu Tragen ist) gekauft (es gab leider keinen Mengenrabatt:-).
Das ganze mit Wasser verdünnt und Holzteer bis zur Lösungssettigung beigegeben (der bleibt als Bodensatz im Eimer wenn die Settigung ereicht ist oder fällt aus, wenn die Mischung abkühlt). Ich hatte den Eimer im Vorbau unseres Gartenhäuschen (im Herbst) stehen und mit dem Geruch wohl einen Einbruch abgewendet. Die Wassermenge weis ich nicht mehr da ich extra in einem Chemikalienhandel nach Holzessig gefragt hatte, aber nur die genaue Zusammensetzung in Erfahrung bringen konnte. Danach habe ich das dann umgerechnet (das ergab anscheinend zuviel Holzteer der als Bodensatz übrig blieb und die Eisenteile verklebte).
Essig ist ein gutes Lösungsmittel für Holzteer/ aber die Finger richen dann nicht gerade weniger!
Die Beize hält sich in siener gläsernen Essigflasche nun schon über zwei Jahre ohne das sich was abgesätzt hätte.
Diese Beize ist nach dem alten Buch nur für Eiche (wohl wegen der Gärbsäuren) geeignet, andere Hölzer werden (nach meinen Versuchen) hell- bie dunkel-Grau.
Noch Fragen?
Schöne fast erstunkene Grüße
Andreas N.

ruedi
Beiträge: 187
Registriert: Fr 15. Jan 2016, 09:55

Re: Eichenarten & Amoniak-Test?.

Beitrag von ruedi »

[In Antwort auf #7833]
hallo edi,
ja ich habe dieses waehrend meiner lehrlingszeit in der ueberbetrieblichen ausbildung und auch spaeter probiert, schwarz ist dabei nicht rausgekommen, aber wirklich schoene tiefdunkle "graubraunfaerbungen" kann man wirklich erziehlen,
gruss
ruedi

Edi Kottmair
Beiträge: 1054
Registriert: Sa 5. Jul 2014, 08:30

Re: Eichenarten & Amoniak-Test?.

Beitrag von Edi Kottmair »


Danke für die Antworten.

Um welche Eiche es sich genau handelte, weiß ich leider nicht.
Buche und Eiche habe ich schon tiefschwarz gebeizt mit Clou Wasserbeize und dann lackiert. Das geht sehr einfach und sieht gut aus. Das mit dem Ammoniak hat mich einfach nur interessiert.

Viele Grüße von
Edi

Dieter Macher

Re: Eichenarten & Amoniak-Test?.

Beitrag von Dieter Macher »

[In Antwort auf #7827]
Hallo Dietrich und alle Anderen,
Erstmal Danke für die vielen Info´s.
Das klingt hoch-interessant, Eiche schwarz färben mit Ammoniak.
Werde es bei nächster Gelegenheit ausprobieren.
Im Nachbar-Forum "drechselnundmehr" ist übrigens ebenfalls ein bericht über das Färben von Eiche zu finden - Stichwort " Mooreiche".
Wenn ich mich recht erinnere, hat dieser Drechsler sein Eichenholz durch einlegen in Wasser mit Stahlwolle tiefschwarz bekommen.......

Gruß Dieter.


Dieter Macher

Re: Weissleim verfärbt Robinie?

Beitrag von Dieter Macher »


Ich habe gestern zwei noch etwas feuchte Robinienstücke zugerichtet und die frisch angeschnittenen Stirnseiten mit handelsüblichen Marken-Weissleim versiegelt.
Etwa eine Stunde später stellte ich fest, das sich die wennige Quadratzentimeter großen Flächen tief-schwarz verfärbt haben.
Gestern und jetzt immer noch frage ich mich: " Was soll das nun wieder?"
Der Weissleim war okay, nicht zu alt und sauber, die Stirnflächen noch feucht von " Robinien-Extrakt".

Wer weiss was?

Danke und Gruß

Dieter M.

Dietrich
Beiträge: 4730
Registriert: Mo 27. Okt 2014, 22:01

Re: Weissleim verfärbt Robinie?

Beitrag von Dietrich »


Hallo Dieter,

zuerst die Mooreiche, die wird so, nach langer unbeabsichtigter Lagerung im Wasser gefunden, bis zu 10000 Jahre alt können die Stämme sein, sind ebenfalls schwarz, und uneingeschränkt verwendbar, und sehr teuer!
Durch längere gewollte Unterwasserlagerung scheinen sich die mechanischen Eigenschaften der, der Mooreiche zu nähern, nicht aber die Farbe.

Ja, Robinie wird mit Holzleim schwarz, besonders an den Stirnflächen, nicht ganz so ausgeprägt an der Längsseite, geht aber nicht besonders tief ins Holz.

Gruß Dietrich

Georg
Beiträge: 1254
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Weissleim verfärbt Robinie?

Beitrag von Georg »


Wenn hier gerade Verfärbungen durch Holzleim angesprochen werden. Ich habe vor einigen Wochen einen kurzen Stammabschnitt eines frisch gefällten Apfelbaumes mit Weißleim versiegelt. Nach wenigen Tagen war der Leim knallgeb. Hat jemand schon mal was ähnliches beobachtet?

Harald
Beiträge: 9
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Eichenarten & Amoniak-Test?.

Beitrag von Harald »

[In Antwort auf #7833]
Hallo miteinander!
Zur Feststellung von Edi, dass Räuchern von Eiche über Ammoniak (Salmiakgeist heißt das in Ö immer noch) zu unterschiedlicher Anfärbung führt, meine ich, dass dabei Splint- und Kernholz massgeblich ist. Der Splint der Eiche enthält kaum Tannine (Pyrogallol u.ä. chemische Verbindungen), die mit dem Ammoniak wässrig unter Grün-Schwarz-Färbung, gasförmig (eben Räuchern) under Braun-Schwarz-Färbung reagieren.
Man kann der ausbleibenden Farbannahme im Splint dadurch nachhelfen, dass man die Tannine so quasi als Beize aufbringt und dann räuchert.
Übrigens ist das Räuchern mit Ammoniak im Gegensatz zur Anwendung von Beize nach m.M. vorzuziehen, weil's sozusagen der natürliche Vorgang ist (der, wenn auch langsam, im Kuh- oder Pferdestall gut funktionieren würde). - Aber wer hat schon im Anschluss an die Werkstatt einen Pferdestall?
Farbbeizen, wie sie im Handel sind, sind ja recht praktisch, aber (oft auf Basis von Methylviolett und Üblerem) nicht besonders lichtecht.
Nur Vorsicht mit dem Ammoniak! Die Nase weit weg halten (oder passende Maske verwenden) und JA NICHT AUFSCHNUPFEN! Gummihandschuhe sind obligat, Augenschutz ohnehin selbstverständlich.
Viel Glück beim Räuchern.
Harald

Jürgen z.H.

Re: Weissleim verfärbt Robinie? *NM - Ohne Text*

Beitrag von Jürgen z.H. »




Dieter Macher

Re: Weissleim verfärbt Robinie?

Beitrag von Dieter Macher »

[In Antwort auf #7854]
Hallo Georg,

Das mit dem Apofelbaum kenne iich - war bei mir nicht tragisch, die Verfärbung geht nicht tief ins Holz.

Gruß Dieter M.

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