Neubau, Ulmia Multi Spannlade *MIT BILD*

[Uwe.Adler]

Werte Holzwerker,

manche Projekte dauern etwas länger. Vor ca. drei Jahren kam ich in den Besitz einer alten Lade. Schnell war der Gedanke geboren, die baue ich neu. Das Holz zugeschnitten und, .... dann eingelagert und lange, lange schlummerte es im Regal. Für ein neues Möbelbauprojekt werde ich einige genaue 45 und 90 Gradwinkelverbindungen benötigen. Also wurde das Projekt wieder reaktiviert. Was daraus entstanden ist zeige ich mit folgenden Bildern:

Das war die überlassene Lade. Das lange Schaffensleben sah man dem Werkzeug an.
Nun wurde mit den vorgefertigten Teilen weitergebaut. Die Spannbacken erhielten eingelassene Pockholzstreifen, auf denen die Hobel gleiten können.
Das Pockholz wird mit Übermaß eingelegt und mit Hobel und Ziehklinge mit der Spannbacke egalisiert.
Der 45° Winkel kommt passgenau aus der Bearbeitung.
Der Ursprung und die neue Lade.
Auch die 90° Winkel sind exakt und mit den schräggestellten Hobeln hat man durch die Einlagen eine gute Gleitführung.
Die eingelegten Streifen sind auf zwei Seiten der Spannbacken eingearbeitet worden.

Mit dem neuen Werkzeug werden die Holzverbindungen sicherlich gut gelingen.

Herzliche Grüße

Uwe

[Wolfgang J]

Hallo Uwe
Sieht gut aus deine Lade.
Wird die Oberfläche nicht mit jeder Nutzung ein klein wenig mit „abgehobelt“?
Verstehe es so das bis auf Ladeniveau gehobelt wird, und da passiert es doch bestimmt das von der Lade immer etwas mit gehobelt wird.
Gruß Wolfgang

[Uwe.Adler]

Hallo Wolfgang,

Danke für den Kommentar und die Anmerkung.

Die letzten Spanabnahmen erfolgt mit dem Putzhobel. Der ist schräg geführt (ziehender Schnitt) und liegt auf den Gleiteinlagen auf. Die Referenz für den Hobelstrich ist somit die Ebene der Hobelsohle auf der Gleitlage abzüglich der Spanabnahme. Die ist aber marginal, da der Hobel feinst eingestellt ist - Putzhobel eben.

Nach diversen Versuchen mit meinen Blockhobeln, aber auch den Holz- und Metallhobeln bin ich bei meinem 3er gelandet, da er mit Gerds Eisen ausgestattet auch bei Hirnholzschnitten die beste Arbeit leistet und feinste Späne produziert. Natürlich keinen durchgehenden.

Herzliche Grüße

Uwe

[Volker Hennemann]

[In Antwort auf #151847]
Hallo Uwe,

Tolle Restaurierung!!
Die Spannlade wird dir gute Dienste erweisen.
Ich möchte diesen Helfer in der Werkstatt nicht mehr missen.
Man muss sich auch nicht auf 90° oder 45 ° beschränken. Einspannen lässt sich das Werkstück beinahe in jedem Winkel.

Herzliche Grüße
Volker

[Konrad Holzkopp]

Guuden,

schickes Teil, weit besser als die Vorlage!

Gut Holz! Justus.

[Rafael]

[In Antwort auf #151849]
Hallo

Ich hatte irgendwo gelesen, dass man auf die Fläche der Lade, die eventuell mit abgehobelt würde, eine Lage Papier aufgeklebt hatte. Dieses Papier konnte dann immer wieder erneuert werden, wenn es auf einer signifikant großen Fläche schon abgehobelt wurde. Damit sollte verhindert werden, dass das Holz der Lade gehobelt wird und man hatte mit der neuen Lage Papier wieder genügend plane und winkeltreue Oberfläche.
Das hatte ich aber schon vor langer Zeit gelesen und ich kann mich nur grob an den Inhalt erinnern.

Rafael

[Andreas Ranogajec]

Hallo,...
tolle Spannlade, die du da gebaut hast. Pfiffig sind die Einlagen aus Pockholz. ...da hast dir wirklich Gedanken
gemacht, wie man so ein "altertümliches" Werkzeug optimieren kann!
Hut ab!

Viele Grüße

[MarkusB]

[In Antwort auf #151847]
Hallo Uwe,

toll repariert und sogar noch eine Verbesserung mit den Pockholzstreifen erreicht.
Und eine Stoßlade braucht jeder, der viel mit Handhobel arbeiten will.
Danke für den Bericht

Ich wollte mir auch immer schon mal so ein Teil zulegen, aber die Preise, die dafür verlangt werden, haben mich immer abgeschreckt.
Außerdem habe ich zwei Punkte, die ich an dieser Art Stoßlade problematisch sehe, weshalb ich am liebsten so eine Stoßlade mal ausprobieren würde:

1.
Die Führung des beweglichen Dreiecksprofils ist sicherlich nicht spielfrei, ich meine auf dem 3. Bild auch einen Spalte zu sehen.
Dies müsste doch eigentlich Folgeprobleme mit sich bringen...

2.
Ich stelle mir das Handling etwas unhandlich vor, da man das Werkstück extra einspannen muss (was an sich vorteilhaft ist, da es besser fixiert ist als mit der Hand).
Wenn ich bestoße (egal ob 45° oder 90°), dann nehme ich das Werkstück immer aus der Stoßlade und prüfe den Riss und die Winkligkeit in alle Richtungen.
Das kann mehrfach bei ein und dem selben Werkstück passieren.
Wenn ich einen Rahmen mit Gehrung baue, erfühle ich immer mit der gegenüberliegenden Leiste, ob beide auch exakt gleich lang sind.
Auch das passiert i. R. mehrfach pro Leiste.
Extra einspannen ist bei dieser Vorgehensweise wahrscheinlich nervig.

Ich verwende eine relativ große klassische Stoßlade, an der ich bei Gehrung ein zusätzliches Holz zur Führung dran klemme.
Nervig ist da, dass ich das Führungsholz immer exakt erst einstellen muss, was etwas fummelig ist.
Bei deiner Stoßlade kann man bei Gehrungen sofort loslegen.

Wenn mir mal diese Art Stoßlade günstig über den Weg läuft, dann werde ich sie mal ausprobieren.
Letzten Endes spekuliere ich ja nur rum.

Viel Freude mit deiner Stoßlade.

Markus

[Uwe.Adler]

[In Antwort auf #151852]
Hallo Rafael,

Dir vielen Dank für Deinen Aspekt und Beitrag.

Es wäre eine zu prüfende Möglichkeit, aber für meine Ausführung nicht notwendig. Die Gleitleisten halten den Abstand immer gleich und das Eisen schneidet immer mit dem gleichen Abstand. Feinst eingetellter Hobel produziert vernachlässigbare Spandicken.

Herzliche Grüße

Uwe

[Uwe.Adler]

[In Antwort auf #151850]
Hallo Volker,

Danke für das Lob.

Ohne die Einlagen wäre die Lade nicht entstanden. Die reproduzierbaren Bearbeitungen und die holzspezifischen Toleranzen sollten immer wiederholt durchführbar sein. Klar, die anderen Winkel werden außerhalb von 45 und 90 Grad angerissen und dann am Riss eingespannt gehobelt. Sonst wäre die Lade zu einseitig. Aber auch als schnelle Spannhilfe leistet sie gute Arbeit, z.B. wenn schnell mal eine kleine Verleimung notwendig ist, usw.

Herzliche Grüße

Uwe