Lack an Stecheisen

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
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Torger Fink aka ToFi
Beiträge: 89
Registriert: Mi 29. Mai 2019, 20:08

Lack an Stecheisen

Beitrag von Torger Fink aka ToFi »


Guten Abend allerseits,
ich hab mir jetzt (weil wieder lieferbar) 2 Narex Schälbeitel (die langen, im engl. pairing Chisel) besorgt, um bei Hobelrestaurieungen und evtl. Neubau die Eisenauflage gut bearbeiten zu können.
Und wie immer heißt es bei neuerwerbungen: Spiegel abrichten und polieren, richtigen WInkel schleifen und abziehen. Ist zwar schön, das Eisen nicht im Lager rostet, aber den Lack möchte ich auch nicht in meine Wassersteine reiben. Verdünnung und Benzin haben nix gebracht, also nehme ich ein Cuttermesser oder einen (nicht superscharfen) Stechbeitel, um den Lack abzukratzen.
Habt Ihr da bessere Ideen?
ToFi

Wolfgang J
Beiträge: 353
Registriert: Fr 26. Apr 2019, 21:49

Re: Lack an Stecheisen

Beitrag von Wolfgang J »


Hallo
ICH nehme dafür entweder Aceton oder Nitroverdünnung. Bisher habe ich damit immer den Lack ab bekommen.
Welchen Fasewinkel hast du angeschliffen? Bei meinen sind es maximal 25 Grad.

Gruß Wolfgang

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Volker Hennemann
Beiträge: 780
Registriert: Fr 25. Sep 2015, 23:02
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Re: Lack an Stecheisen

Beitrag von Volker Hennemann »


Hallo ToFi,

ich würde Siliciumkarbid Pulver auf einer Metallplatte verwenden. Korn 60.
https://www.feinewerkzeuge.de/abrichtblock.html

Herzliche Grüße
Volker

Andre
Beiträge: 57
Registriert: Sa 23. Jun 2018, 06:56

Re: Lack an Stecheisen

Beitrag von Andre »

[In Antwort auf #151796]
Hallo Torger,
ich nehme für sowas Aceton, gibt es im Baumarkt. Ich mache das wegen dem Gestank nur im Freien: Aceton auf einen alten Lappen und das Eisen einreiben, nach zwei/drei mal ist meistens der Lack runter ...
Viele Grüße, Andre

Torger Fink aka ToFi
Beiträge: 89
Registriert: Mi 29. Mai 2019, 20:08

Re: Lack an Stecheisen

Beitrag von Torger Fink aka ToFi »

[In Antwort auf #151799]
Wie gesagt, Verdünnung ging nicht, werde mal Aceton testen, steht bestimmt noch irgendwo im Giftschrank.
Der Anschliff ist meistens 26° Hauptwinkel und 32° Microfase, alles darunter hat bei etwas härteren Hölzern (so ab Buche) eine zu geringe Lebensdauer, und ich wollte schon mehr arbeiten als schleifen.
Ich hatte am Anfang auch erst 25° (Schulwissen und so) und nur glatt poliert, hat sich aber nicht bewährt und wurde schrittweise erhöht.
ToFi

Wolfgang J
Beiträge: 353
Registriert: Fr 26. Apr 2019, 21:49

Re: Lack an Stecheisen

Beitrag von Wolfgang J »


Hallo Torger
Ich habe letztens erst mein Sorby Eisen sowie ein anderes altes englisches an Eiche und Buche genutzt mit weniger als 25 Grad, natürlich ausschließlich von Hand ohne Klüpfel oder Hammer,nur hauchfeine Späne abgenommen, und kein übermäßigen Verlust an Schärfe bemerkt. Klar, auch wenn sie vorher rasierten und nachher nicht mehr, aber scharf waren sie immer noch. Ganz anders als ich mal Tanne bearbeitet habe, da verlieren aber meiner Meinung nach alle Eisen und auch meine Löffel Schnitzmesser schnell an Schärfe.
Eigentlich wollte ich mir noch ein oder zwei der Narex holen, aber wenn sie wie du schreibst die Schärfe nicht halten

Gruß Wolfgang

Andreas Ranogajec
Beiträge: 582
Registriert: Do 16. Sep 2021, 02:04

Re: Lack an Stecheisen- mein Ding

Beitrag von Andreas Ranogajec »

[In Antwort auf #151803]
Hallo,...
bei mir kanns nicht genug Lack sein, denn meine Werkstatt ist ziemlich feucht. Wenn ich also gebrauchte Stecheisen oder Hobeleisen aufarbeite, werden
alle Teile, bis auf die Schneide mit Klarlack aus der Dose oder mit Bootslacköl behandelt. Die Fase und einen größeren Teil der Spiegelseite klebe ich ab,
damit ich beim Schärfen keinen Lack abtragen muß. Sollte ich dennoch auf Lack stoßen, genügt eine Behandlung mit 180, 240 und 400er Schleifleinen,
um das Hindernis zu umgehen. Der Lackauftrag auf Schnittstählen ist mittlerweile meine bevorzugte Maßnahme um das leidige Entrosten zu umgehen.
Deshalb keine Angst vor dem bischen Lack auf Werkzeugen,...das hat seine Berechtigung!
Gruß



Torger Fink aka ToFi
Beiträge: 89
Registriert: Mi 29. Mai 2019, 20:08

Re: Lack an Stecheisen

Beitrag von Torger Fink aka ToFi »


Narex ist nicht schlechter oder besser als andere aktuelle Hersteller. Ich habe div. Kirschen, Narex, MHG, 1x Ulmia, 2x Pfeil, Würth (vermutlich auch Kirschen) und die unterscheiden sich nicht wesentlich.
Die Feinen Späne beim Nacharbeiten gehen auch mit meinem derzeitigen Schleifwinkel ohne super Verschleiß. Aber das Preis/Leistungs-Verhältnis ist einfach sehr gut, besonders bei den breiteren Eisen.
Und die kleinen Größen gibts in Millimeterabstufung für kleine Nuten!
Leider sind die geschliffenen Spiegelseiten nicht immer so eben, wie ich das gerne hätte. Das Schleifen dauert teilweise genauso lange wie bei rundpolierten Klingen.

Als Anekdote (und Abschreckung): Unser Chef hatte vor Jahren mal 2 Sätze NoName Stecheisen bei unserem Werkzeughändler besorgt, der eigentlich schon auf gewerblich Kundschaft ausgelegt ist.
(Ich glaube, die hießen damals Eumatool). Hab mir dann ein Satz geschnappt und geschärft (damals noch nicht sooo gut) damit unser Azubi was zum Üben für die Zwischenprüfung hat. Nach einem Schlag in saubere Kiefer war die Schneide KRUMM! Der Händler hatte ein Einsehen und sie ohne Probleme zurückgenommen.
ToFi

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