Schrupphobel (mehr oder weniger) *MIT BILD*

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Torger Fink aka ToFi
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Schrupphobel (mehr oder weniger) *MIT BILD*

Beitrag von Torger Fink aka ToFi »


Ich hab ja schon diverse Hobel modifiziert und umgebaut, hier nun mein erster Vollständiger Neubau, fast ausschließlich mit Handwerkzeugen (bis auf die Winkelschnitte am Kasten, die gehen an der Kreissäge einfach schneller und genauer).


Der Korpus innen ist Ahorn, der Keil Padouk, Seiten und Sohle "Königsmumpelholz" - lag im Holzschuppen seit ca. 30 Jahren, recht hart und wurde nicht mehr gebraucht ;-) .


Das Keilwiderlager mit den dreieckigen 'Klötzen' hab ich maßlich vom kommerziellen Vorbild übernommen, aber nachträglich einsetzen find ich einfacher als aus dem Vollen schnitzen. Die Eisen sind Standardware mit 33mm Breite, nur etwas gekürzt.
Der Schlagknopf ist M8x25 Schloßschraube in A2 (man gönnt sich ja sonst nix).
Das Eisen mit dem kleinen Radius entspricht ungefähr dem Original, für hohen Materialabtrag und sehr krummen Flächen, das flachere Eisen ist für sägerauhe aber fast ebene Bretter, so muß der Schlichthobel nicht mehr so viel glätten.
Die Sohle habe ich mit Bao Gleitwachs mittels Heißluftgebläse eingelassen, ist zwar eigentlich für Holzschubkästen gedacht, macht aber auch Hobel schön flutschig





War 'ne Menge Arbeit, hat aber riesig Spass gemacht und wird sicher noch einige Nachfolger haben.

ToFi

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Uwe.Adler
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Re: Schrupphobel (mehr oder weniger)

Beitrag von Uwe.Adler »


Hallo Torger,

nicht nur die Ausführung ist Dir sehr gut gelungen, die Form gefällt mir ausserordentlich. Mal etwas Anderes und dazu auch noch speziell in der Holzauswahl.

Tolle Arbeit,

mit herzlichen Grüßen

Uwe

Rafael
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Feder

Beitrag von Rafael »


Hallo Torger

Welche Aufgabe hat eigentlich die Feder am Keil?

Rafael

Micha P
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Registriert: Di 16. Jun 2020, 22:16

Re: Schrupphobel (mehr oder weniger)

Beitrag von Micha P »

[In Antwort auf #151609]
Hallo Torger,

auch mir gefällt dieser Hobel ausgesprochen.

Frage:

Wie lässt sich der Hobel greifen, wenn man intensiv schruppt?

Diiese Frage habe ich mir schon oft beiden "Krenov-Typen gestellt. Greifen sie sich besser als herkömmliche Holthobel mit Hörnchen und ggf. mit Griff? Wie sieht das im Vegleich bei intensiver Nutzung aus?

LG Micha

Torger Fink aka ToFi
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Re: Feder

Beitrag von Torger Fink aka ToFi »


Na, wenigsten einer hat gute Augen ;-)
Das war ein Versuch, den Übergang von fest nach lose beim Eisenlösen oder AUsbau etwas harmonischer zu gestalten. Zu deutsch, das Eisen noch festhalten, wenn man den Keil komplett gelöst hat, oder beim versehentlichen Lösen das Eisen noch möglichst in Position zu halten. Ob ich das weiter verfolge, weiß ich noch nicht, ist aber auch wieder reversibel, die Feder klemmt nur leicht, und montiert ist nix zu sehen. Möglicherweise ist das Fixieren nützlich bei Hobeln mit Messingeinlage am Maul (hab ich gerade bei einem probiert), wenn das Eisen runterrauscht, ist die Schneide schnell dahin.
ToFi

Rafael
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Messingeinlage

Beitrag von Rafael »


Möglicherweise ist das Fixieren nützlich bei Hobeln mit Messingeinlage am Maul (hab ich gerade bei einem probiert),


Ich besitze einen kleinen Hobel nach japanischer Bauart mit einer Messingeinlage vor dem Hobelmaul. Es ist wirklich ein kleines Ding von etwa 12cm Länge. Als es mal soweit war die Hobelsohle abzurichten habe ich rausgefunden, warum hölzerne Hobel fast ausnahmslos keinen Metalleinsatz vor dem Maul haben.
Erstens: einen solchen Hobel kann man nicht mehr mal eben schnell über die Abrichte schieben.
Zweitens: wenn man die Hobelsohle händisch auf Schleifpapier abrichtet kommt es dazu, dass das Holz schneller abgetragen wird als das metall. Wenn man da nicht höllisch bem Schieben über das Schleifpapier aufpasst, hat man schnell einen Küferhobel statt eines Schlicht- oder Putzhobels.
Das habe ich zum Glück frühzeitig bei meinem kleinen Hobel gemerkt und ich musste beim Schleifen schon recht trickreich sein, damit die Sohle tatsächlich plan wurde.

Hast du sowas auch beobachtet, oder fällt es bei längeren Sohlen nicht so ins Gewicht?

Rafael

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Harry Dietz
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Re: Schrupphobel (mehr oder weniger)

Beitrag von Harry Dietz »

[In Antwort auf #151609]
Hi!
Toller Hobel!

Aber: was ist denn "Königsmumpelholz"?

Grüße
Harry

Torger Fink aka ToFi
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Re: Messingeinlage

Beitrag von Torger Fink aka ToFi »


Hallo und danke der Nachfrage,
zum Einen ist der Messineinsatzhobel noch im Entstehen (Hobelmaul noch zu eng), zum Anderen schiebe ich Hobel zur Nacharbeit nicht über die Abrichte - viel zu grob! Da wir einen stationären Bandschleifer haben, nutze ich den, um grob die Riefen und Ausbrüche bei alten Hobeln zu entfernen, danach entweder mit dem Schleifklotz oder dem Putzhobel perfekt plan. Da bei uns auch Seeeehr viele Hobel unbenutzt rumliegen, stört es auch keinen wenn ich bei einem solche Testumbauten durchführe. So konnt ich testen ob Weißbuche wirklich so eklig ist; ich finde, das ging eigentlich recht einfach, den Grund hab ich dann mit dem Eckeneinlaßhobel feingetunt. EIn Grundhobel steht noch auf der Wunschliste.
ToFi

Torger Fink aka ToFi
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Re: Schrupphobel (mehr oder weniger)

Beitrag von Torger Fink aka ToFi »

[In Antwort auf #151615]
Mit dem neuen hab ich noch keinen größeren Projekte gemacht ist ja auch erst vor ein paar Wochen fertig geworden. Ich finde ihn aber recht handlich. Wenn ich den gleichen nochmal bauen müßte, würde ich ihn aber etwas breiter machen (jedes Seitenteil +2mm). Ersten hab ich recht große Pfoten, und bei 33m Messerbreite ist so ein Hobel auch eher schmal. Außerdem wird durch das Schruppen die Fläche ja auch eher uneben, da ist die zusätzliche Breite vielleicht hilfreich. Aber ich plane sowieso noch einen längeren Schrupphobel, da kann ich dann noch optimieren.
ToFi

Torger Fink aka ToFi
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Re: Schrupphobel (mehr oder weniger)

Beitrag von Torger Fink aka ToFi »

[In Antwort auf #151617]
auf jeden Fall kein Königsholz, das kann ich mir nicht leisten (außer als Penblank). Ist mehr eine vornehme Umschreibung für "KEINE AHNUNG".
ToFi

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