Bohrvorrichtung System 32 *MIT BILD*

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Heinz-Dieter
Beiträge: 62
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Bohrvorrichtung System 32 *MIT BILD*

Beitrag von Heinz-Dieter »


Hallo,
eine Bohrlehre (System 32 mm ) stand schon länger auf meiner Wunschliste. Eigentlich wollte ich sie mir nach der Anleitung in Guido`s Buch bauen.
Zufällig fand ich dann im Internet ein Angebot über 90 Stück Bohrbuchsen 10 mm hoch, 10 mm Durchmesser und Bohrung 5,3 mm. Zum Preis von 20 €, im Sofortkauf habe ich diese dann erworben. Eine kleine Hilfsvorrichtung für die Ständerbohrmaschine war schnell gebaut und nach kurzer Zeit war ein Sperrholzstreifen (9 mm stark, 1250 mm lang) mit den Bohrungen im Abstand von 32 mm versehen. Danach klebte ich einen 2 ten ungebohrten Streifen darunter.
Nach Aushärtung des Leim`s habe ich dann mit 2 Komponentenkleber die Bohrbuchsen
eingeklebt. Nach Aushärtung der Verklebungen wurden die Löcher, geführt in den Bohrbuchsen, durchgebohrt. Für den Abstand von 37 mm zur Vorderkante habe ich dann eine durchgehende Sperrholzleiste mit 3 Schrauben mit Flügelmuttern befestigt. als erstes wurde gleich mal ein kleiner Unterschrank für die Bandsäge gebaut, die stand bisher nur auf 2 Böcken.
Viele Grüße Dieter



Martin Sprandel
Beiträge: 276
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Bohrvorrichtung System 32

Beitrag von Martin Sprandel »


Servus Heinz-Dieter,

scheint auch eine interessante Lösung zu sein. Eine Frage nur: Hast Du die Flügelmuttern genommen um die Leiste noch verschieben zu können, oder interpretier ich das gerade falsch?

Schönen Gruß

Martin :o)


Heinz-Dieter
Beiträge: 62
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Bohrvorrichtung System 32

Beitrag von Heinz-Dieter »


Hallo Martin,
nachdem ich die Bohrschablone soweit fertiggestellt hatte und auch die 32 mm Bohrungen wirklich genau gestimmt haben, habe ich überlegt wie ich den 37 mm Abstand am sichersten realisieren kann. Ursprünglich wollte ich gar keine Leiste nehmen sondern 3 Absteckbolzen. Die Leiste erschien mir aber dann als die sicherste Lösung. Wenn man hierbei einen Fehler macht, wird einfach eine neue Leiste gesägt. Außerdem hat man beim Aufschrauben immer etwas Spiel und kann den Abstand wirklich absolut genau einstellen (deshalb wie Du schon erkannt hast die Flügelmuttern). Weiterhin habe ich so auch die Möglichkeit eine Leiste in anderer Stärke aufzuschrauben und damit einen anderen Abstand als die 37 mm zu realisieren.
Viele Grüße Dieter



Heinrich Werner
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Re: Bohrvorrichtung System 32

Beitrag von Heinrich Werner »

[In Antwort auf #64161]
Hallo Heinz-Dieter,

eine gelungene Vorrichtung!
Noch eine Frage dazu: Wie hast Du die Genauigkeit der Abstände zwischen den einzelnen Bohrungen hinbekommen? Mit einer Reißnadel vorgekörnt? Oder eine kleine Schablone zum markieren gebaut? Ich habe ´mal etwas ähnliches gebaut, aber am Ende der Lochreihe war dann doch ein (Fehl-) Abstand von 1 bis 2 mm zur 1. Bohrung.

Gruß

Heinrich


Olli Trappe
Beiträge: 412
Registriert: Sa 10. Mär 2018, 18:39

Re: Bohrvorrichtung System 32

Beitrag von Olli Trappe »


Hallo Heinrich,

bei solchen Geschichten messe ich nicht relativ von Markierung zu Markierung sondern messe jede einzelne Markierung absolut von der Brettkante bzw. demselben Bezugspunkt. Ankörnen mit einer Zirkelspitze und bohren auf der Tischbohrmaschine sollte eine ausreichende Präzision ergeben. Wenn viel anzuzeichnen ist, berechne ich mir im Vorfeld mit Excel alle Positionen und drucke mir die Tabelle aus. Ein dummer Rechenfehler wäre hier mehr als ärgerlich.

Viel Erfolg beim Bau der Bohrlehre.

Viele Grüße

Olli



Heinz-Dieter
Beiträge: 62
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Bohrvorrichtung System 32

Beitrag von Heinz-Dieter »


Hallo Heinrich,
habe mit der Tischbohrmaschine mit einem Bohrer von 1 mm Durchmesser im Abstand von 32 mm erstmal je ein Loch gebohrt (in eine gerade vorhandene kleine Abfallspanplatte). Erst das rechte Loch, dann eins links davon. Ohne die gebohrte Platte zu verschieben habe ich dann einen 10 mm Bohrer eingespannt und das linke Loch auf 10 mm ,ca 5 mm tief aufgebohrt. In dieses Loch habe ich dann eine Bohrbuchse halb eingesteckt. Anschließend wieder den 1 mm Bohrer eingespannt und die Platte wieder unter das rechtsseitige 1 mm Loch geschoben soweit bis der 1mm Bohrer wieder perfekt in das vorher gebohrte Loch gepasst hat. Nachdem ich die Grundplatte in dieser Stellung festgespannt hatte, brauchte ich nur noch wieder den 10 er Bohrer einspannen und das erste Loch diesmal in die zukünftige Bohrschablone bohren. Dieses wurde dann auf die links halb eingelassene Bohrbuchse gesteckt und das nächste Loch gebohrt. Dieses dann wieder in der Bohrbuchse abstecken usw. Die ganze Aktion einschließlich Vorbereiten der kleinen Absteckvorrichtung und das eigentliche bohren hat keine halbe Stunde gedauert.
Selbstverständlich muß man die Vorrichtung beim bohren an einer Anschlagleiste führen und regelmäßig die Holzspäne entfernen. Ich hoffe ich habe mich halbwegs verständlich ausgedrückt.
Viele Grüße Dieter



Heinz-Dieter
Beiträge: 62
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Bohrvorrichtung System 32

Beitrag von Heinz-Dieter »


Hallo Olli,
Respekt vor Deiner Vorgehensweise, aber wenn ich an meiner Bohrlehre
den theoretischen Abstand vom ersten zum letzten Loch errechne (Grob = Anzahl der Löcher mal 32 mm) und den ermittelten Wert mit dem gemessenen Wert vergleiche erhalte ich eine Differenz von vielleicht einem Millimeter (kann auch weniger sein, oder null,so genau kann ich das nicht messen). Ich muss sagen diese Genauigkeit reicht mir absolut, schließlich geht es beim 32 er System um die Befestigung von Topfscharnieren, Möbelverbindern und hauptsächlich auch die Auflage von Zwischenböden. Bei diesen Anwendungsbereichen benötige ich keine Genauigkeit im 100stel Millimeterbereich zumal ich in der Vergangenheit bei ähnlichen Projekten einfach mit dem Zollstock gemessen habe, kurz angezeichnet und dann Freihand mit der Bohrmaschine gebohrt habe. Im Endergebnis hat das auch prima gepasst.
Viele Grüße Dieter



Heinrich Werner
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Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16
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Re: Bohrvorrichtung System 32

Beitrag von Heinrich Werner »


...hm, das ist eine Überlegung wert. Bei Messungen von einem festen Bezugspunkt können sich Fehler nicht addieren (fortsetzen), aber auch nicht gegeneinander aufheben. Aber ich denke Heinz-Dieter hat recht: Auf eine Genauigkeit, die bei Metallern üblich ist, kann man wohl verzichten


Ralf
Beiträge: 302
Registriert: Sa 24. Okt 2020, 20:23

Re: Bohrvorrichtung System 32

Beitrag von Ralf »

[In Antwort auf #64161]
Hallo Heinz Dieter,

generell finde ich die Idee mit den Bohrbuchsen super, da ich denke daß man mit einer kleinen Bankbohrmaschine sicher ebenso effizient Lochreihen herstellen kann wie mit der OF. Was mir allerdings nicht ganz einleuchtet ist, wie Du mit den 5,3mm Buchsen 5,0mm Bohrungen hinkriegen willst...

Gruß, Ralf



Heinz-Dieter
Beiträge: 62
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Bohrvorrichtung System 32

Beitrag von Heinz-Dieter »


Hallo Ralf,
Deine Frage ist berechtigt, über diese Problem habe ich vorher auch
gegrübelt. Als Lösung habe ich einen 5,3 mm Bohrer in die Bohrmaschine
gespannt, diese eingeschaltet und an den drehenden Schleifbock gehalten.
Habe mit dieser Methode den Bohrer im vorderen Bereich auf eine Länge von
ca 10 mm auf 5 mm Durchmesser abgeschliffen. Da die Bohrbuchsen im oberen Teil
der Bohrlehre und damit ca 10 mm über dem Werkstück sitzen, wird der Bohrer
sauber geführt schon bevor er in das Holz eindringt. Besser wären sicherlich
5 mm Bohrbuchsen gewesen, aber bei einem Preis von 20 € für 90 Bohrbuchsen
war die Verlockung für mich zu groß.
Mit freundlichen Grüßen
Dieter



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