zu doof zum Schränken *MIT BILD*

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Benutzeravatar
Volker Hennemann
Beiträge: 780
Registriert: Fr 25. Sep 2015, 23:02
Kontaktdaten:

zu doof zum Schränken *MIT BILD*

Beitrag von Volker Hennemann »


Liebe Holzwerker.... und Metallwerker!

ich habe heute meine erste Handsäge fertiggestellt.
Und womit ich nicht gerechnet habe, sie sägt super!
Hab sie auf Crosscut geschärft.


Auch hab ich mich zum ersten Mal mit dem Schränken beschäftigen müssen.
Das hätte das Projekt beinahe zum totalen Desaster werden lassen.
Die ersten 3 Zähne sind abgebrochen.


Begonnen hatte ich das Schränken mit einer Somax Schränkzange. Nacheinander sind 3 Zähne abgebrochen.
Von Gerd hatte ich noch eine Eclipse. Mit der habe ich das Schränken dann fortgesetzt.
Ab dann sind keine Zähne mehr abgebrochen und das Gesamtergebnis wurde sehr gut.

Was hab ich falsch gemacht? Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Zahnausfall mit der Marke der Schränkzange zusammen hängt.
In beiden Zangen befindet sich ein identisch angeschliffener "Ambos" (keine Ahnung ob man das runde angeschliffene Teil so nennt) von Gerd.

Habt ihr eine Idee?

Herzliche Grüße
Volker

Rafael
Beiträge: 839
Registriert: Do 6. Jul 2017, 18:43

Re: zu doof zum Schränken

Beitrag von Rafael »


Hallo

Wird bei bei beiden Zangen der Sägezahn an gleicher Stelle von dem Amboss unterstützt? Kannst Du das überprüfen?

Rafael

Pedder
Beiträge: 5672
Registriert: So 8. Dez 2019, 14:41
Kontaktdaten:

nur die Zahnspitze Schränken

Beitrag von Pedder »


Hallo Volker,

meine Blätter sind komplett fertig und oft schon testgesägt, wenn ich sie einbaue. Das ist einfach leichter und sicherer.

EIgentlich soll wirklich nur die oberste Spitze des Zahns (1/3) geschränkt werden. Bei Dir ist auch der Zahngrund total verzogen.
Bei Deinem Blatt sieht es so aus, als ob sowohl bei den ersten als auch bei den zweiten Zähne viel zu tief geschränkt wurde.
Hast Du die Ambosse auf 12 gestellt? Das ist die maximale Schränkung für Rückensägen. Besser wird es noch, wenn man
sich von Gerd gleich einen Ambossrohling für die Somax schicken lässt und eine kleine Fläche zum Schränken anschleift.
Bei der Eclipse kann man zu dem Zweck auch einfach den Amboss umdrehen, bei der Somax ist er dazu zu weich.

Liebe Grüße
Pedder


Benutzeravatar
Volker Hennemann
Beiträge: 780
Registriert: Fr 25. Sep 2015, 23:02
Kontaktdaten:

Re: nur die Zahnspitze Schränken

Beitrag von Volker Hennemann »


Hallo Pedder,
Hallo Rafael,

wie ich ja schon geschrieben hab, ich hab in beiden Zangen einen identischen Amboss von Gerd. Beide gering angeschliffen.
Bei der Somax hat der Spiel nach oben und unten beim Einsetzen und wird mit der Schraube erst fixiert.
Die Schränkzange habe ich immer bis zum Anschlag komplett aufgesetz. Das ist schon richtig oder? Ich gehe davon aus, dass der Anschliff vom Amboss das 1/3 regulieren muss.

Ja ich werde bei der nächsten Säge auch erst Schränken und dann erst das Blatt verbauen.
Ist es richtig, dass man erst schränkt und danach erst mit der Feile schärft?

Gruß
Volker

Tom B.
Beiträge: 413
Registriert: Mi 20. Mär 2019, 14:18

Re: zu doof zum Schränken

Beitrag von Tom B. »

[In Antwort auf #151395]
Hallo Volker,

ja, das ist ärgerlich....

Hast Du schon mal geschaut, ob der "Stift" (das Ding, das den Sägezahn dann auf den Amboss drückt) von der Größer her zu den Sägezähnen passt? Vom Bild her sieht das für mich danach aus, als ob der Stift zuviel vom Sägeblatt erwischt (weiß zu groß) und so den Zahn dann auch zu tief schränkt. Ich habe den "Stift" in meiner Schränkzange ausgebaut und passend gefeilt (d.h. so, dass der Stift immer genau nur einen Zahn trifft und das "oben").

Bei Dir bestimmt nicht relevant (mir aber passiert): die Zähne nie in beide Richtungen schränken ("hin und her"); da bricht's auch gerne aus. Mir ist (leider auch das) mal bei einem sehr feinen Blatt passiert, als meine schlechter werdenden Augen nicht mehr ganz auf der Höhe waren...

Viel Erfolg!

Herzliche Grüße

Tom

Benutzeravatar
Volker Hennemann
Beiträge: 780
Registriert: Fr 25. Sep 2015, 23:02
Kontaktdaten:

Re: zu doof zum Schränken

Beitrag von Volker Hennemann »


Hallo Tom,

ich hab mir das nochmal angesehen. Ich vermute der Amboss war zu weit unten. Wenn man die Feststellschraube öffnet hat er zu viel Spiel.
Hab ihn jetzt richtig eingestellt dann schränkt er die Zähne richtig.
Ist halt dumm gelaufen - passiert!

Da der Rest der Säge aber hervorragend funktioniert, kann ich mit dem Makel leben.

Schönen Restsonntag!
Volker

Benutzeravatar
Uwe.Adler
Beiträge: 1267
Registriert: So 27. Dez 2020, 22:52

Re: zu doof zum Schränken

Beitrag von Uwe.Adler »

[In Antwort auf #151395]
Hallo Volker,

https://www.feinewerkzeuge.de/G310600.html

Mit diesem Link hast Du eine gute Erklärung wie die Zange funktioniert.
> Die Zange hat den Stempel, der den jeweiligen Zahn des Blatts auf den Amboss drückt. Damit hast Du die variable Kraft, mit der der Biegevorgang durch Deine Hand ausgeführt wird. Der Stempel überträgt diese Kraft auf die Zahnspitze. Zur Unterstützung kannst Du bei Friedrich die Höhe der Biegeebene in der Beschreibung nachschauen. Pedder hat es auch geschrieben. Dieser Stempel sollte überprüft werden, ob er ein einwandfreiem Zustand und richtigem Winkel ist, damit er vollflächig und zentrisch auf die Zahnspitze drücken kann.
> Dann das Sägeblatt berücksichtigen. Wie sind die Zähne eingearbeitet worden. Hat eine Wärmebehandlung und Härtung stattgefunden, ist das Blatt spröde.
> Dann der Amboss. Mit den nachbearbeiteten Austauschteilen von Gerd bist Du auf der richtigen Seite. Die brauchen nicht viel Schleifarbeit, da die Säge als Absetzsäge ja mit einer geringen Schränkung auskommt. Sie soll ja nicht klemmen. Der Amboss kann einfach mit unterschiedliche Winkel ausgestattet werden, mit denen der Biegewinkel zu übertragen ist. Hier ist weniger mehr, 0,1 bis 0,2 mm reichen bei mir aus, da ich fast nur mit trockenem Hartholz arbeite.
> Überprüfung der Auflage der Schränkzange auf dem Sägeblatt. Höhe und plane Auflagepunkte um nur die Zahnspitzen zu erreichen.

Wichtig ist das Schärfen der Zähne nach dem Schränken, da damit die Zahnspitzen wieder die notwendige Schärfe erhält, die durch Arbeiten bei dem Biegevorgang eventuellen verloren gegangen sind.

Herzliche Grüße

Uwe


Benutzeravatar
Volker Hennemann
Beiträge: 780
Registriert: Fr 25. Sep 2015, 23:02
Kontaktdaten:

Re: zu doof zum Schränken

Beitrag von Volker Hennemann »


Lieber Uwe

ja Du bist schuld ... https://aufdemholzweg.net/2019/05/19/saege-die-erste/

Aller Anfang ist schwer. Aber mit der Unterstützung aller Fachleute hier :-) halb so wild.
Danke für deine Erklärungen. Ich hab den Fehler gefunden.
Bei der nächsten Säge ;-) hoffe ich den Fehler vermeiden zu können.

Herzliche Grüße
Volker

Pedder
Beiträge: 5672
Registriert: So 8. Dez 2019, 14:41
Kontaktdaten:

Re: Fomn Schränken Schärfen

Beitrag von Pedder »

[In Antwort auf #151398]
Hallo Volker,

bei den äußeren Zähnen sitzen oft nicht bedie Seiten der Schränkzange auf. Das muss man dann schon nachsehen, wo der Hammer landet.

Gerade bei Crosscut muss man nach dem Ausformen der Zähne (ich nehme an, dass hat Gerds Laser für Dich erledigt) Schränken.
Sonst weiß man ja nicht, wie man die Feile halten soll. Ich richte die Zähne dann so ab, dass die Kopffläche etwa Quadratisch ist.
Und dann fange ich mit zwei Stößen pro Lücke an. Erst die eine Hältfte der Lücken dann die andere.
Wenn man in einer Richtung zuviel macht, kann man sich die Zahnteilung versauen.

Ich feile auch bei Ripcut nach den Schränken noch mindestens einen Durchgang.
Nicht weil die Zähne durch das Schränke stumpf werden, sondern weil sie falsch stehen. Sie wären in der Mitte etwa Höhe als an den Außenkanten. Das will ich nicht.

Liebe Grüße
Pedder

Benutzeravatar
Uwe.Adler
Beiträge: 1267
Registriert: So 27. Dez 2020, 22:52

Re: zu doof zum Schränken - nein!

Beitrag von Uwe.Adler »


Hallo Volker,

die Lernkurve ist immer wichtig. Wer nichts macht, macht auch keinen Fehler ....

Vielleicht erklärt Dir Deine erste Säge, warum für mich das Metall zur Holzbearbeitung gehört. Ich mag scharfe, gut schneidene Eisen und deren Funktionen.

Herzliche Grüße

Uwe

PS, ich bitte aber nicht um Entschuldigung!

Antworten