traditioneller Manufaktur-Geigenbau in China

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
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beate_r
Beiträge: 102
Registriert: So 2. Jul 2017, 00:40

traditioneller Manufaktur-Geigenbau in China

Beitrag von beate_r »


Manufakturproduktion mit traditionellem Handwerkzeug, durchaus beeindruckend. Vor ein paar Jahrzehnten wurde in Deutschland ähnlich produziert, wenn auch in kleinerem Stil.

https://youtu.be/0SvfNhMlnBE

Ganz nebenbei: meine Frage nach einer geeigneten Gestellsäge wird hier beantwortet. Und diese "Riesen-Laubsäge" zum Aussägen der F-Löcher finde ich cool...

Friedrich Kollenrott
Beiträge: 3188
Registriert: Fr 19. Mär 2021, 17:09

Re: traditioneller Manufaktur-Geigenbau in China

Beitrag von Friedrich Kollenrott »


Hallo Beate,

sehr sehenswert. Wenn man sieht, mit wie bescheidenen Hilfsmitteln und Werkzeugen (eigentlich ist das fast unglaublich, und das Video soll nur einige Jahre alt sein!), aber ganz offenbar viel Fleiß und Geschick da gearbeitet wird, macht das nachdenklich. Wenn ich mir meine eigene Ausrüstung ansehe und bedenke, wie wenig ich damit zustande bringe...

Grüße, Friedrich

Georg Pfab
Beiträge: 235
Registriert: Mi 6. Nov 2019, 19:01

Re: traditioneller Manufaktur-Geigenbau in China

Beitrag von Georg Pfab »


Hallo,
wer viel macht, lernt viel.
Leider macht bei bei fast nichts mehr.
Grüsse
Georg Pfab

Pedder
Beiträge: 5672
Registriert: So 8. Dez 2019, 14:41
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Re: traditioneller Manufaktur-Geigenbau in China

Beitrag von Pedder »

[In Antwort auf #151339]
Hallo Beate,

wo die das Blatt wohl herhaben? Ich kenne nichts ähnliches.

Irre, was man mit viel Training erreichen kann. Ich fände es interessant, ob die Posten durchgetauscht werden oder jeder absoluter Spezialist ist.
Aber den ganzen Tag nur die F-Löcher aussägen oder das Inlay einhämmern?
Da braucht man sicher ein gutes Hobby zum Ausgleich.

Liebe Grüße
Pedder

Haluk
Beiträge: 84
Registriert: Do 8. Apr 2021, 09:00

Re: traditioneller Manufaktur-Geigenbau in China

Beitrag von Haluk »


Wen ich mir die Geschwindigkeit und die Art und Weise ansehe mit der die Leute dort ihre Arbeit verrichten, komme ich zum traurigen Schluss, dass sie immer das gleiche tun.
Auch, dass das Ganze auf Tempo und Stückzahlen ausgelegt ist statt auf Feinheiten.
Dafür gibt es diese Geigen schon ab 150€ und jedermann kann sich eine Geige leisten.
Hat alles vor und Nachteile.
Die Leute haben aber zufrieden ausgesehen, jedenfalls die, die gelächelt haben.
China ist schon eine Welt für sich.

Grüße
Haluk

reinhold
Beiträge: 1793
Registriert: Do 17. Sep 2020, 16:38

Re: traditioneller Manufaktur-Geigenbau in China

Beitrag von reinhold »

[In Antwort auf #151339]
danke, Beate, für den Link.

Das fiel mir auf :
Die langen Griffe der Schnitzeisen. Sie arbeiten damit freihand oder stoßen sie mit der Schulter.
Der "Schnurschraubstock". Eine Schlinge, die durch ein Loch im Tisch geführt wird. Soll gespannt werden, dann tritt (unterm Tisch und nicht sichtbar) der Handwerker mit dem Fuß auf ein Brett, das mit der Schlinge verbunden ist und fixiert so das Werkstück. Ich kannte das nur theoretisch und habe es hier das erste Mal in der praktischen Anwendung gesehen.

gruß
reinhold

Rüdiger
Beiträge: 124
Registriert: Mi 16. Jun 2021, 12:17

Re: traditioneller Manufaktur-Geigenbau in China

Beitrag von Rüdiger »


komme ich zum traurigen Schluss, dass sie immer das gleiche tun.
Auch, dass das Ganze auf Tempo und Stückzahlen ausgelegt ist statt auf Feinheiten.


Zustimmung. Ich war vor einigen Jahren in Shanghai. Dort gibt es eine Reihe von Musikgeschäften und auch Herstellern, die alle eng beieinander an einem Straßenzug sitzen. Ich kam dabei in die Kommunikation mit einem Geigenbauer, der einen E-Bass zur Reparatur hatte. Dass da der XII. Bund (die Oktave) so ziemlich genau in Saitenmitte liegen muss, war dem Mann nicht bekannt bzw. bewusst. Damit hat er als Geigenbauer halt nichts zu tun... Auch war der qualitative Zustand der Instrumente in China keinesfalls so gut, wie der der Chinaimporte hier in Deutschland. Die Qualitätssicherung wurde - jedenfalls damals - für den einheimischen Markt offenbar nicht so eng gesehen.


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