Suche: kleine kräftige Schweifsäge *MIT BILD*

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
beate_r
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Suche: kleine kräftige Schweifsäge *MIT BILD*

Beitrag von beate_r »


Hallo in die Runde, mal wieder ich...

ich suche eine Schweifsäge. Zu sägen sind dicke Bretter aus hartem Holz längs und quer zur Faser, Dicke 10 bis zu, sagen wir mal 45 mm. Mit der Möglichkeit zu eher engen Kurvenschnitten. Ich möchte ganz nah an der Linie sägen können, um nachher wenig Arbeit mit dem Nacharbeiten zu haben. Und ich möchte die restlichen Sägeabschnitte möglichst weitgehend nutzen können.

Es geht um die Außenkontur von Brettgitarren. Das beigefügte Bild zeigt ein aktuelles Projekt. Die engen Radien an der Spitze der Hörnchen muss die Säge natürlich nicht am Stück sägen können.

Eine grobe Laubsäge mit Dekupersägeblatt ist vor allem beim Schnitt längs der Faser zu leistungsschwach; ich habe das vor ein paar Monaten an einem ziemlich harten 3-cm-Brett aus Walnuss ausprobiert (dem E-Fach des gezeigten Instruments) - ein Ding für Masochisten.

Natürlich habe ich mich schon ein wenig auf dem Markt umgesehen. Erstes Resumé: die 60-cm-Schweifsägen kommen mir zu groß für die Aufgabe vor; vor allem dürfte es an der Kurvengängigkeit fehlen.

Die Gramercy-Säge mit 30cm-Blatt kommt mir von der Größe her passend vor (oder ist auch die zu klein für sowas?). Vom Preis her allerdings weniger. Weiß jemand, ob die Blätter meinen Anforderungen überhaupt gewachsen sind?

LG

Beate

Und jetzt bitte nicht: kauf Dir ne kleine Bandsäge. Ich frage nach dem manuellen Gegenstück zu sowas. Und lästert bitte nicht über das sichtbar schlecht geschliffene Stecheisen. Das ist kurz davor, verwendbar zu sein.

Pedder
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Re: Suche: kleine kräftige Schweifsäge

Beitrag von Pedder »


Hallo Beate,

um 45mm zu Sägen braucht man eine recht grobe bezahnung. Selbst die gröbste von Gramercy schein mir da etwas fein.

Die Länger das Blattes bestimmt nicht dessen Fähigkeit, um kurven zu sägen. Das hängt von der Tiefe des Blattes und der Stärke der Schränkung ab.
Da ist die Gramercy wiederum perfekt und da haben die Blätter der neu zu kaufenden großen Gestellsägen ihr Problem.

Ich würde mir an Deiner Stelle trotzdem so eine Säge gebraucht kaufen und das Blatt von der Rückenseite her schmaler feilen.
Dann noch abrunden und dann sollte das gut gehen, wenn man sich daran gewöhnt hat, das Gewicht des Gestellst auszugleichen.

Der Selbtbausatz von Gramercy ist nicht so teuer (32€). Wenn zu teuer, kann man auch nur die Blätter kaufen und die Pins selber herstellen.

Kleine, recht schwere Schweifsägen gab es von Marples, die kann man auf englischen (Internet-)Flohmärkten bekommen. Ich würde mit bow saw anfangen zu suchen.

Liebe Grüße
Pedder

beate_r
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Re: Suche: kleine kräftige Schweifsäge

Beitrag von beate_r »


Hallo Pedder,

um 45mm zu Sägen braucht man eine recht grobe bezahnung. Selbst die gröbste von Gramercy schein mir da etwas fein.


Das ist auch mein Eindruck bzw meine Erfahrung mit den entsprechenden Blättern für die Dekupiersäge. Bei einer Aufgabe wie meiner wird vermutlich auch das Gestell schon ein bisserl kräftiger sein dürfen. Was bei einem Bausatz kein Problem wäre.

- Was bleibt: "Classic 400" u.a. beim Haupt-Konkurrenten - mit 10mm-Japanblatt und 40 cm Blattlänge.
- Eine (gebrauchte?) ECE Schweifsäge mit ebenfalls 10 mm Blatt

- die "Lynx"-Gestellsäge, Nachbau der von Dir erwähnten britischen Säge, kaum zu bekommen (UK), und vor allem ebenfalls 11 TPI Zahnteilung.

Alles kein rechter Ersatz für eine elektrische Stichsäge oder eine kleine Bandsäge. Weil es ja von ECE die Griffe einzeln gibt oder man ein billiges altes Gestell auch umbauen kann, steht und fällt die Sache mit der Verfügbarkeit der Sägeblätter.

Was ginge denn da noch?

LG

Beate

PS: wenn das Blatt der "Classic 400" schmaler wäre, hätte ich diese Säge geordert.

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Volker Hennemann
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Re: Suche: kleine kräftige Schweifsäge

Beitrag von Volker Hennemann »


Hallo Beate,

Warum nimmst du nicht die Classic 400 und bestückst es mit einem 10mm ECE Blatt. Das ist zwar 60mm lang, kann man aber sicherlich kürzen.

Gruß
Volker

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Volker Hennemann
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Re: Suche: kleine kräftige Schweifsäge

Beitrag von Volker Hennemann »


Eventuell noch eine Idee wäre ein 6mm Bandsägeblatt zu kaufen und sich daraus Sägeblätter in der benötigten Länge zu schneiden.
Hab ich selbst zwar noch nie gemacht, müsste aber funktionieren.
Gruß
Volker

Pedder
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Re: Suche: kleine kräftige Schweifsäge

Beitrag von Pedder »

[In Antwort auf #151214]
Hallo Beate,

man kann ein passendes Bandsägeblatt kaufen und ein Stück rausschneiden.

Da die Bandsägeblätter oft von der Rolle kommen und vom Schärfdienst verschweißt werden,
kann man auch da mal fragen, ob man ein Meterstück kaufen kann.
Hema wäre meine Anlaufstelle.

Liebe Grüße
Pedder



beate_r
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Re: Suche: kleine kräftige Schweifsäge

Beitrag von beate_r »


Mal ne ganz andere Frage an die Erfahreneren hier: ist meine Vorstellung überhaupt sinnvoll? Oder was für ein Säge würdet Ihr verwenden wollen?

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Uwe.Adler
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Re: Suche: kleine kräftige Schweifsäge *MIT BILD*

Beitrag von Uwe.Adler »


Hallo Beate,

für mich ist die Grundausstattung von Gramercy vielfältig verwendbar. Mein diversen Sägen haben sich mit den unterschiedlichen Sägeblättern sehr gut geschlagen. Vom Halsblock über den Steg hin zur Kopfplatte wird sie immer gerne eingesetzt. Eine feine Variante ist die New Concept wenn diffizile Sägearbeiten durchgeführt werden, nur so als Anmerkung.

Diese Ausführungen werden gerne benutzt.
Von beiden Seiten ausgesägt. Das Holz hat eine Stärke von 75mm.

Meine vielen Sägen, die ich gebaut habe, sind alle vom jeweiligen Anwender gerne eingesetzte Werkzeuge. Man muss sich natürlich mit dem Werkzeug einarbeiten, sich die Zeit nehmen diese Säge kennenzulernen. Dann sind Bohlenstärken auch kein Problem. Es gibt ja drei unterschiedlich bezahnte Sägeblätter.

Herzliche Grüße

Uwe

Christoph Schmitz
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Re: Suche: kleine kräftige Schweifsäge

Beitrag von Christoph Schmitz »

[In Antwort auf #151203]
Hallo,

ich hätte zunächst auch gesagt: Blatt von Gramercy kaufen für ein paar Euro und den Rest selbst bauen (ich habe die Pins einfach aus 6mm Rundstahl zurechtgesägt). Damit mache ich z. B. Griffe für Sägen und Hobel, die sind aber zugegebenermaßen nur 20 oder 25 mm dick.

Eine weitere Idee wäre das zu nehmen, was die Amerikaner "Coping Saw" nennen, also so eine Bügelsäge mit ca. 160 mm Blattlänge. Die 15-104 und 15-106 von Stanley finde ich ganz ok, die sind nicht so teuer und das Blatt kann in 45-Grad-Schritten fixiert werden. Der Vorteil ist, dass man für diese von vielen Herstellern Blätter in vernünftiger Qualität bekommt, z. B. von Pégas.

Viele Grüße
Christoph

beate_r
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Re: Suche: kleine kräftige Schweifsäge

Beitrag von beate_r »


Hallo Christoph


Eine weitere Idee wäre das zu nehmen, was die Amerikaner "Coping Saw" nennen, also so eine Bügelsäge mit ca. 160 mm Blattlänge. Die 15-104 und 15-106 von Stanley finde ich ganz ok, die sind nicht so teuer und das Blatt kann in 45-Grad-Schritten fixiert werden. Der Vorteil ist, dass man für diese von vielen Herstellern Blätter in vernünftiger Qualität bekommt, z. B. von Pégas.


Ein derartige Säge besitze ich, und ich habe mit ihr schon mehrere "grobe" Aufgaben erledigt. Und beim Aussägen des E-Fachs der oben gezeigten Gitarre frustriert abgebrochen und mit meiner normalen Laubsäge weitergemacht. Das ist ja auch der Grund meiner Bedenken hinsichtlich der Gramercy-Blätter - wir reden grad von 100-120 cm Schnittlänge in Hartholz-Bohlen, auch längs zur Faser.

Mal davon abgesehen wäre eine Gestellsäge für derartige Blätter sicherlich ein interessantes Projekt.

Zum Kürzen von Bandsägeblättern fehlt mir übrigens das Werkzeug, vor allem für das Herstellen der Befestigungslöcher in diesem Material. Da erhoffe ich mir in den Untiefen des Forums Infos; so richtig danach gesucht habe ich noch nicht.



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