Neue Lochplatte für Festo MFT

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Guido
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Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Neue Lochplatte für Festo MFT

Beitrag von Guido »


Liebe Holzwürmer

Durch den Erwerb eines gebrauchten MFT 800 bin ich in der Situation, die vorhandene, defekte Tischplatte ersetzen zu müssen. Meine ursprüngliche Absicht, einfach das Lochmuster der alten Platte auf eine neue MDF-Platte zu übernehmen (Quasi die Tische aufeinander befestigen und die alten Bohrungen als Führung benutzen) ist leider nicht zu verwirklichen, das sie alte Platte längere Zeit den Witterungseinflüssen ausgesetzt war und stark gequollen und verzogen ist. Dafür war der Tisch günstig.
Da ich in einem Betrieb arbeite, wo mir der Zugriff auf CNC-Technik möglich ist, habe ich nun eine CAD-Zeichnung der Platte angefertigt und bin damit bei einem Maschinenverantwortlichen vorstellig geworden. Da in den Maschinen weder Guss- noch Holzwerkstoffe verarbeitet werden dürfen kann ich die Platte dort leider nicht bearbeiten lassen - das Ergebnis einer längeren Diskussion um Aufspannung und Werkzeuge.

Nun die Idee:
Die neue Platte wird einfach aus Aluminium gefertigt und erhält an den Stellen für den Sägeschnitt eine Ausfräsung, in die ein Streifen MDF eingepasst wird.
Bevor ich mich nun weiter mit dieser Idee beschäftige, meine Frage an die Anwender des Tisches: Gibt es Argumente, die gegen eine Aluplatte sprechen?

Gruß
Guido



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Mario Zimmermann
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Re: Neue Lochplatte für Festo MFT

Beitrag von Mario Zimmermann »


Was spricht denn dagegen, das Raster auf die neue Platte aufzuzeichnen und dann die 20mm Löcher zu bohren?

Ich hatte mal einen Aluminiumplatte als Oberfräsenträger in meinem Frästisch. Das Aluminium neigt dazu, zu schmieren, so dass die Werkstücke alle mit einem schwarzen Belag versaut waren.

Gruß,
Mario


TimoB.
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Registriert: Mi 31. Dez 2014, 22:16

Re: Neue Lochplatte für Festo MFT

Beitrag von TimoB. »


Hallo Guido,

Aluminium halte ich auch für eine schlechte Lösung. Ein wichtiges Argument hat Mario schon genannt. Unpraktisch ist es in vielen Hinsichten, beispielsweise legst du mal einen scharfen Stechbeitel ungeschickt hin und hast schon an Schärfe eingebüßt.

Habe gerade auf der Festool-Homepage nachgesehen, die Platte liegt bei ca. 50€. Alu in dieser Abmessung halte ich für teurer.

Als MFT-Nutzer würde ich aber die Variante von Mario mit den Löchern selber bohren vorziehen. So genau müssen die Bohrungen gar nicht positioniert sein.

Gruß
Timo



Andre Hatt
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Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Neue Lochplatte für Festo MFT

Beitrag von Andre Hatt »

[In Antwort auf #63996]
Hallo Guido,

warum bestellst du nicht eine neue Lochplatte? Die kostet auch "nur 41,20€". Passt dafür aber perfekt.

Gruß,
André


Helle

Frässchablone machen

Beitrag von Helle »

[In Antwort auf #63996]
Hallo Guido,

ich würde mir die Platte zuschneiden, eine Schablone mit 6 Einbuchtungen über die Breite für die Oberfräse machen, das ganze 7 mal verschieben und jeweils mit Schraubzwingen positionieren - 42 Fräsungen - fertig ...

Hättest du in der Zeit der "Verhandlungen" schon fertig gehabt...

und für das gesparte Geld die "Fräsbibel" vom Nahmensvetter besorgt.
(Guido Henn - Handbuch Oberfräse - Holzwerken Verlag)

Gruß, Helle



Guido
Beiträge: 121
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Neue Lochplatte für Festo MFT

Beitrag von Guido »

[In Antwort auf #63996]
Vielen Dank erstmal für die Antworten.

Ob Aluminium schmiert, hängt sicherlich von der verwendeten Legierung ab - ein wichtiges Argument ist es allemal.
Der Preis ist in der Tat bei Festool recht hoch, deswegen meine Überlegung, direkt etwas Dauerhaftes anzufertigen. Der Alutisch wäre ja quasi "unkaputtbar".
Die Bohrungen müssen allerdings schon ziemlich exakt gesetzt werden, einen ähnlichen Gedanken wie Helle hatte ich auch. Allerdings sind die Kosten für die Selbst-Anfertigung auch nicht ohne, da ich zwar eine Oberfräse, aber keinen passenden Fräser und auch keinen Kopierring besitze.
Wäre in dem Fall nicht eine Kunststoff-Platte (ebenfalls mit der CNC-Fräse machbar) eine mögliche Alternative? (So wirklich Holz ist MDF ja eh nicht)
Was meiner Meinung nach für eine "Nicht -MDF" Lösung spricht wäre die erweiterte Nutzungsdauer - oder wie oft tauscht Ihr so die Platte aus?

Gruß
Guido



Ralf
Beiträge: 302
Registriert: Sa 24. Okt 2020, 20:23

Re: Neue Lochplatte für Festo MFT

Beitrag von Ralf »

[In Antwort auf #63996]
Hallo Guido,

schnapp' Dir Deine Bohrmaschine und los geht's:



Der Bohrer auf dem Bild kostet etwa 12,- , die Richtlatte sorgt dafür, daß alle Bohrungen sauber in einer Linie sitzen. Abstände sauber anreißen und ankörnen (vorstechen). Das wird locker genau genug. (Wieso muss das denn überhaupt genau werden?)
Löcher auf einer CNC zu bohren, das braucht's echt nicht! Alu oder Kunststoff finde ich für einen Arbeitstisch viel zu rutschig, Außerdem ist's viel zu teuer. Alu müsste eloxiert werden, sonst gibt's sicher immer schwarzen Abrieb auf Deinen Werkstücken.
Wenn Du was langlebigeres als MDF willst könntest Du Birke MPX nehmen.

Gruß, Ralf



Helle

Re: Neue Lochplatte für Festo MFT

Beitrag von Helle »


Hallo Leute,

ich habe zwar keinen MFT - aber sägt man da nicht auch ab und zu rein - also ich würde mir da nicht so viele Gedanken machen.

Ralf's Lösung erscheint mir noch einfacher - und einen 20er Bohrer kann man immer wieder mal brauchen - spätestens beim Anfertigen der nächsten Platte.

Ich ging halt bei der Fräslösung etwas von mir aus - das kleine SET von den gelben ENT-Fräsern zu ca. 60€ hat unter anderem einen 20er Fräser drin - damit habe ich schon schöne saubere Löcher für Maschinenschrauben schnell und einfach gemacht. Und danach mit dem 45er Fase leicht entgratet - sauber und genau. Aber meine 1400er Festool macht halt auch einen 70er Hub ...

Gruß, Helle



TimoB.
Beiträge: 245
Registriert: Mi 31. Dez 2014, 22:16

Re: Neue Lochplatte für Festo MFT

Beitrag von TimoB. »

[In Antwort auf #64002]
Hallo Guido,

ich habe dir ja in meinem Beitrag geschildert, dass ich auch einen MFT habe. Ich weiß wovon ich rede, sonst würde ich es nicht tun.
Die Löcher im MFT sind zur Aufnahme von den Schraubzwingen zum vertikal spannen und für die Horizontalspanner. Alles andere wird an den umlaufenden Profilen befestigt.
Genaue Bohrungen bedeutet nach meinem Verständnis eine Positionierung im Hunderstel-Bereich oder mehr.
Selbst bei den Horizontalspannern wäre eine Abweichung um mehrere Millimeter kein Problem. Diese Genauigkeit bekommen die meisten von uns hin. Möglichkeiten wurden ja schon gepostet.
Die mitteldichte Holzfaserplatte (MDF) hat beim MFT auch die Funktion, dass du mit der Kombination Führungsschiene / Tauchsäge diese Platte leicht einsägen kannst. Ein weiterer Vorteil bei diesem Material ist, wenn du Verschmutzungen auf der Platte hast, kannst du diese Abschleifen.

Deine Absicht mit CNC/Alu/Kunststoff erschließt sich mir nicht.

Gruß
Timo


Pedder
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das teure an dem Bild

Beitrag von Pedder »

[In Antwort auf #64005]
ist der Bohrständer, oder? :o)

Liebe Grüße
Pedder


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