Resteverwertung: Pushblocks *MIT BILD*

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Ulf Schönfeld
Beiträge: 53
Registriert: Mo 16. Mai 2016, 14:18

Re: Schiebeklotz

Beitrag von Ulf Schönfeld »


Hallo,
es ist immer wieder lustig wie solche Diskussionen zustande kommen ;-)

Zum Namen, laut des neusten BG Holz-Berufsgenossenschaft Heftes heißt es Schiebeholz.

Doch würde es mich interessieren wie die Griffe an den Bretter befestigt sind, da ja man leicht weiter schiebt, ich selber habe die Erfahrung gemacht das sich dafür lange Holzdübel eignen.

Mfg


Pedder
Beiträge: 5672
Registriert: So 8. Dez 2019, 14:41
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Re: Schiebeklotz

Beitrag von Pedder »

[In Antwort auf #63241]
Hallo Rainer,

das ist mir alles klar. Aber wenn Menschen mir sagen, es könne nicht geschoben werden, weil es ja Ziehklinge heißt, meinen sie das nicht. Dann meinen Sie das man nicht von sich weg arbeiten kann.

Merke: Deutsch macht es nicht unbedingt einfacher.

Es gab da so eine Sendung mit Helga von Sinnen und Wiegald Boning, die sich mit diesem Phänomen auseinander gesetzt hat.

Liebe Grüße
Pedder



Andreas WInkler

Zuführlade heißt das Teil

Beitrag von Andreas WInkler »


Hallo allerseits,

auf deutsch heißt das Teil gemäß Holz-BG "Zuführlade".
M.W. muß das Teil noch immer jeder Schreinerlehrling während des Maschinenkurses in der Ausbildung anfertigen, zumindest in Süddeutschland. So wie etliche andere Sicherheits- und sonstige Vorrichtungen "Marke Eigenbau", z.B. Schiebestock für Kreissäge, Druckkam, eine Keilschneidlade, Vorrichtung zum Fingerzinken usw.

Sinn des Maschinenkurses war es eben alle Sicherheitsvorschriften zumindest einmal gesehen und angewendet zu haben (im Werkstattalltag wird ja nicht immer alles so gemacht, wie es sein sollte) und das sinnigerweise anhand von Projekten die der Sicherheit dienen. Die Teile durfte dann jeder Lehrling mit heim in die Firma nehmen.
Beim Bau der Zuführlade war z.B. Einsetzfräsen ein Lernziel, beim Schiebestock war es Schablonenfräsen usw.
Kann mich noch gut daran erinnern, wir haben damals eine Zufürlade in "normaler" Größe und eine sehr schmale für z.B. kurze Leisten gemacht. Die "dt." Zuführlade hat allerdings an ihrer "Sohle" hinten einen Anschlag, damit man das Werkstück auch problemlos über die Welle schieben kann. Der Griff war aufgeschraubt.

Gruß, Andreas



Pedder
Beiträge: 5672
Registriert: So 8. Dez 2019, 14:41
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:o)

Beitrag von Pedder »

[In Antwort auf #63242]
Ach komm, wir wollen doch die Zeiten nicht zurück, in denen man statt Sauce Tunke sagen musste.

Kleingebäck sind nunmal Kekse (cakes) und nicht Plätzchen.

Sprache verändert sich immer. Zurzeit ist Englisch mode und nicht französisch. Und umgekehrt.

Liebe Grüße
Pedder


Hutmacher Beat
Beiträge: 425
Registriert: Mo 21. Apr 2014, 18:40

Zieh-, Schiebe- oder doch immer gezogene Klinge ?

Beitrag von Hutmacher Beat »

[In Antwort auf #63240]
Guten Tag Allerseits,

Auf die Gefahr hin, dass ich mithelfe den Thread von Dirk zu verwässern und eigentlich mit meinem Einwand ins andere Forum gehöre, muss ich dem Pedder doch entgegenhalten.

Pedder, Du schreibst : "Neulich wollte mir sogar jemand beibringen, dass die Bewegung "von sich weg" eigentlich auch "ziehen" sei"

Ich muss diesem Jemand zustimmen ! Die Ziehklinge wird techneisch gesehen, tatsächlich immer gezogen, egal ob Du sie zu Dir hin ziehst, oder von Dir wegschiebst. Die Stellung der Ziehklinge auf dem Holz ist im Prinzip ja die selbe, einzig die Richtung ändert. Weil, : Der Grat wird immer am Ende der Ziehklinge mitgezogen. Würde man den Grat vorne wegschieben und das müsste man, wollte man von Schieben sprechen, wäre die Wirkung auf dem Holz gleich null !

Entschuldigt bitte meine Wortklaubereien und Spitzfindigkeiten und lasst Euch von mir nicht beirren :-)

Mit besten Grüssen aus der Schweiz,
Beat



Dirk Boehmer
Beiträge: 2638
Registriert: Di 20. Aug 2013, 13:34
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Re: Schiebeklotz

Beitrag von Dirk Boehmer »

[In Antwort auf #63243]
Hallo Ulf,

> Doch würde es mich interessieren wie die Griffe an den Bretter befestigt
> sind, da ja man leicht weiter schiebt, ich selber habe die Erfahrung
> gemacht das sich dafür lange Holzdübel eignen.

Dazu habe ich mir keine großen Gedanken gemacht. Einfach die Bretter mit einem
4mm Bohrer vorgebohrt und gesenkt. Dann die Griffe angehalten, angezeichtet
und mit 2.5mm Bohrer vorgebohrt. Anschließend mit 4x40mm Spax verschraubt.
Kein Leim und keine Dübel oder sonst irgendwas.

--
Dirk


Pedder
Beiträge: 5672
Registriert: So 8. Dez 2019, 14:41
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na gut

Beitrag von Pedder »


Hallo Beat,

dann habe ich eine falsche Vorstellung von Ziehen. Auch in Ordnung.

Solange alle sich merken, dass man die Ziehklinge auch im Vorwärstgang verwenden kann, bin ich völlig zufrieden.

Liebe Grüße
Pedder


Tobias Kreitel
Beiträge: 127
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Lektüretipp zur Sprachskepsis

Beitrag von Tobias Kreitel »


Hallo,

als Student der Germanistik kann ich bei solchen sprachlichen Dilemmata nur empfehlen:

Hugo von Hofmannsthal: Ein Brief ("Chandos-Brief")

http://gutenberg.spiegel.de/buch/997/1

Schöne Grüße,

Tobias


Michael K.
Beiträge: 393
Registriert: So 3. Mär 2013, 22:19

Re: Schiebeklotz

Beitrag von Michael K. »

[In Antwort auf #63252]
Hallo Dirk,

schöne Ausführung, mein 'Schiebeladegedöns' sieht nicht längst nicht so schön aus. Statt Gunmmimatte habe ich Schleifpapier verwendet, ist vermutlich weniger griffig! Aber wie auch Andreas schon anmerkte, halte ich eine dünne Leiste als Anschlag am Ende dieser Hilfsvorrichtung für sicherer. Ausserdem düble/leime ich alles was ich als Hilfsvorrichtung beim Hobeln/Fräsen/Sägen nehme, um ausschliessen dass Schrauben auf das Werkzeug treffen, so unwahrscheinlich dass auch zunächst erscheint.

Gruss,

Michael K.



Dirk Boehmer
Beiträge: 2638
Registriert: Di 20. Aug 2013, 13:34
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Re: Schiebeklotz

Beitrag von Dirk Boehmer »


Hallo Michael,

auf die hintere Kante habe ich bewusste verzichtet, damit an
beliebigen Stellen auf dem Werkstück aufsetzen kann, also genau
da, wo ich den Druck beim Hobeln brauche. Und das ist halt nicht
immer nur am Ende des Werkstücks.

Mit den Schrauben habe ich mir überhaupt keine Gedanken gemacht.
Aber die so weit versenkt, dass da nichts passieren sollte.

--
Dirk


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