Logosol PS 315: Hat die wer?

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Friedrich Kollenrott
Beiträge: 3188
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Logosol PS 315: Hat die wer?

Beitrag von Friedrich Kollenrott »


Liebe Freunde auf der lauten Seite,

auch wenn ich vorzugsweise stromlos arbeite: Es gibt in meiner Werkstatt Maschinen, sogar stationäre. Das sind eine Säulenbohrmaschine fernöstlicher Provenienz (tuts, würd ich aber nicht wieder kaufen), eine Bandsäge Maka 400 (ordentlich, wird selten gebraucht, ist aber unentbehrlich zum Aufsägen), und, ja, eine Kreissäge Kity 1619. Die ist mir einfach nicht genau genug, und ich will sie durch eine wirklich gute Säge ersetzen. Es soll eine Maschine mit einem richtigen Formatschlitten sein. Für eine größere Maschine, womöglich mit Ausleger, habe ich keinen Platz, und in die bekannten kleineren Billigvarianten habe ich kein Vertrauen. Ich habe deshalb an eine Logosol PS 315 gedacht, die ist für mich einerseits noch finanzierbar und andererseits gerade noch unterzubringen; es gibt sie ja auch in einer Variante mit maximal 400 mmm zwischen Blatt und Parallelanschlag, das würde mir genügen.

Die Logosol PS 315 ist ja offenbar nicht sehr verbreitet. Ich hoffe, sie mir im Mai auf der Ligna ansehen zu können.

In älteren threads wurde mehrfach die Logosol erwähnt und freundlich kommentiert (Dietrich war sehr angetan), aber niemand konnte aus eigener Anwendung berichteten. Frage: Gibt es mittlerweile hier im Forum jemanden, der die Säge hat oder mit ihr gearbeitet hat und seine Erfahrungen preisgeben würde?

Friedrich



Dirk Boehmer
Beiträge: 2638
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Re: Logosol PS 315: Hat die wer?

Beitrag von Dirk Boehmer »


Hallo Friedrich,

na? Haus und Werkstatt fertig? :-)

Ich kenne leider auch keinen, der diese Säge besitzt. Solide soll
sie ja sein. Auf der Ligna kannst Du sie Dir ja besonders im Vergleich
zu ähnlichen Maschinen im Preissegment anschauen. Ich würde mich auch
mal bei Hammer, Jet und Mafell umsehen. Die Bauart wäre zwar bei jedem
Hersteller anders, aber vielleicht hilft Dir das bei der Entscheidungsfindung.

Aber die 400mm Variante würde ich mir noch einmal überlegen. Wenn Du schon
viel Geld für eine Maschine ausgeben willst, dann doch gleich mit
Tischverbreiterung. Ich würde es doch oft vermissen, allein wenn ich den
Parallelanschlag einfach mal weiter zur Seite schieben will. So eine
Säge lässt sich mit der rechten Tischseite auch schön bis an die Wand stellen,
so dass sie gar nicht so viel Platz benötigt.

Wäre denn die 85er Mafell Erika nicht auch etwas für Dich?

--
Dirk


Friedrich Kollenrott
Beiträge: 3188
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Werkstatt ist zu klein!

Beitrag von Friedrich Kollenrott »


Hallo Dirk,

nee, fertig sind Haus und Werkstatt natürlich nicht, aber benutzbar, und nun kann ich an eine neue Säge denken.

Das Problem ist eben, dass auch die neue Werkstatt nicht größer ist als die alte die Du kennst. Aufgeräumter, natürlich, und der Raum ist viel schöner, aber nicht größer. Zwischen der Wand an die ich eine Kreissäge stellen kann, und dem Solarspeicher sind genau 2,10 m. Da darf die Säge nicht zu breit sein, sonst krieg ich auch Probleme mit dem Winkelanschlag. Darum kommen auch Sägen mit Ausleger nicht in Frage.

Auf den Formatschlitten bin ich auch deshalb scharf, weil man damit (in Grenzen) mit der Kreissäge abrichten kann. Einen ADH hab ich nicht und würd ich auch nicht wollen, aber wenn die Kreissäge ein krummes Holz gerade sägen kann, ist das schon was.

Sowas wie die Mafell Erika wär gar nichts für mich. Eine Blechsäge hab ich schon. Wundert mich auch, dass Du als Ulmia- Säger (!) sowas erwägenswert findest.

Jetzt habe ich von Logosol erfahren, dass evtl. die Maschine gar nicht auf die Messe kommt. So'n Schiet!

Friedrich



Dirk Boehmer
Beiträge: 2638
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Re: Werkstatt ist zu klein!

Beitrag von Dirk Boehmer »


Hallo Friedrich,

die Erika ist doch eine feine Säge, auch wenn sie aus Blech
und Alu ist.

Ansonsten schau Dir mal die Kräku KS2011, vielleicht sind die
ja auf der Ligna. Auf deren Homepage sind die ganzen Preise,
auch für das Zubehör, aufgelistet.

--
Dirk


Bernhard
Beiträge: 1088
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Selbst wenn ich

Beitrag von Bernhard »

[In Antwort auf #62942]
mehr Platz hätte, würde ich nur eine Maschine dieser Klasse kaufen, Friedrich. Größere machen nur Sinn, wenn man Platten verarbeitet und das wollen wir wohl beide nicht. Also bewegen sich unsere Schnitte im Bereich von max. 2 m und die bekommt man mit dieser Maschine sehr gut hin. Darauf achten, daß man einen Verstellnuter einbauen kann, denn dieser ist recht hilfreich.
Da es meine Metabo noch tut, bin ich nicht in die Verlegenheit gekommen, mir eine andere Maschine anzuschauen. Die Logosol wäre aber ganz vorne dabei. Dietrich und ich haben sie einmal in Nürnberg sehr intensiv angeschaut. Die Verarbeitung und hierbei ganz besonders der Schiebetisch, sind ausgezeichnet. Der Schiebetisch schlägt in meinen Augen sogenannte Profimaschinen um Längen. Aber auch alle anderen Teile sind sehr wertig verarbeitet. Da dürften Dir als Metaller die Augen über gehen.

Ein weiteres Plus sind die Maschinenrollen. Dadurch wird die Säge hochflexibel und das ist, was Du möchtest. Da auch ich unter Platzmangel leide, schätze ich es sehr, wenn man eine Maschine problemlos von A nach B bewegen kann. Ich habe mir unter meiner Fräse ebenfalls Lenkrollen geschweißt.

Da Du eine Menge Geld in die Hand nimmst, würde ich Logosol besuchen. Die Leute sind mit das Netteste und Kompetenteste, was ich auf Messen kennengelernt habe. Vor allem kannst Du in der Niederlassung mit den Geräten arbeiten, was auf der Hannover Messe schwierig wird.

Einen kann ich mir nicht verkneifen: Die Hobelmaschine ist auch sehr gut und ebenfalls hoch beweglich.

Dietrich wird sicherlich noch eine Menge zu seinem Besuch bei Logosol schreiben. Legendär ist die Situtation, als Dietrich zur Frühstückspause in den Raum kam und einer auf dem ausgezogenen Schlitten der TKS saß und sein Pausenbrot zu sich nahm.

Ich wünsche Dir ein glückliches Händchen beim Kauf

Grüße
Bernhard



Bernhard
Beiträge: 1088
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Nachtrag - Tischverbreiterung und Platz

Beitrag von Bernhard »


Dirk hat natürlich recht. Die Tischverbreiterung gehört dazu. Ich brauche meine max. 4 mal im Jahr, aber dann bin ich froh, daß ich sie habe. Ansonsten ist sie abgebaut.

Da Du einen definierten Raum mit der Säge füllen möchtest, achte bitte auf den Arm der Schutzhaube. Der scheint mir dann im Weg zu stehen. Aber vielleicht täuscht das nur auf dem Foto. Ansonsten findet man mit den Logosol Leuten sicherlich eine Lösung.

Grüße
Bernhard


Bert Wallraff
Beiträge: 308
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Selbst wenn ich

Beitrag von Bert Wallraff »


Hallo Friedrich,

mit der Logosol habe ich nicht gearbeitet, aber mein M5 Sägewerk funktioniert besstens. Deshalb hätte ich keine bedenken sie zu kaufen und die Erika ist super, wenn man auch mit ihr unterwegs ist.

Grüße Bert


walter Heil

Es gibt auch Italiener

Beitrag von walter Heil »

[In Antwort auf #62942]
Hallo Friedrich,

es gibt auch italienische Maschinen (Casadei, Griggio, Lazzari, SAC, Samco, SCM), die in kleinere Werkstätten passen; der Ausleger lässt sich so gut wie immer demontieren. Bei meiner Maschine kommt er auch nur dran, wenn es nötig ist. Und eine Tischverbreiterung muss man auch nicht immer dran haben. Ich würde nach Gebrauchten gucken und natürlich vorher ansehen. Die sind meist billiger zu haben als die bekannten Marken, wo man bei den Preisen manchmal denkt, dass Erwerb morgen verboten wird. Persönlich kenne ich diese Geräte leider nicht, aber meine eigene Italienerin hat bei mir noch nicht den Wunsch nach was anderem erzeugt. Der Formattisch mit "Fritz und Franz" ist schon eine gute Sache, vor allem für die Finger:-)

Gruß, Walter



Dietrich
Beiträge: 4730
Registriert: Mo 27. Okt 2014, 22:01

Re: Logosol PS 315: Hat die wer?

Beitrag von Dietrich »

[In Antwort auf #62942]
Hallo Friedrich,

welch seltener Besuch, willkommen auf der lauten Seite!

Ja richtig, ich habe mir mit Bernhard die Maschine vor 3 Jahren auf der H&H in Nürnberg angesehen, der Niederlassungschef Herr Sigurdson ist der freundlich und erklärte bereitwillig die Details.
Als er erfuhr das ich regelmäßig Schweden besuche bot er spontan einen Werksrundgang und den Besuch der Schulungsschreinerei in Harnösand bei Logosol an. Was ich im darauf folgenden Sommer wahrgenommen habe.
Das war ein Erlebnis der besonderen Art, ich durfte unter den kritischen Augen des pensionierten Schreinermeisters Bert alle Maschinen testen, auch die Formatsäge von Logosol.
Holz war ausreichend vorhanden, in Schweden nicht verwunderlich:-)
Bert war offensichtlich erfreut keinen gar so blutigen Anfänger vor sich zu haben...

Die Bauart der Formatsäge ist beeindruckend, wenn ich mich recht erinnere, auch im Video kurz zu sehen, ist die Verbindung von Grauguß zum Formattisch mit 6 St. M16 Verschraubungen ausgeführt.
Sehr angenehm die hohe Drehzahl des Sägeblattes, erlaubt zugiges Auftrennen.
Lange Anschläge aus rel. dickwandigem Strangpressprofil sind praxisgerecht.
Auch die Schweißkonstruktion des Untergestells ist alles andere als "blechern".
Einzig die Ausrüstung des Queranschlages konnte nicht 100%ig überzeugen, Fixierung/Drehpunkt erschien etwas schwachbrüstig und eine fehlende ausziehbare Verlängerung musste ich bemängeln.
Hier sagte man aber Besserung zu, ob und wie weit man ist, müsste erfragt werden.

Auch die 410er ADH mit der Füge/Profil-Fräswelle und einer. max. 10mm großen Spanabnahme beim Abrichten, ihren 300kg Eigengewicht, und rund 1400mm langen Abrichte (310mm breit/Dickte 410mm)
konnte rundum überzeugen. Für einen Hobby-Holzwerker sind beide Maschinen mehr als ausreichend.

Gruß Dietrich



MaxS
Beiträge: 1549
Registriert: Sa 21. Jun 2014, 02:52

Re: Es gibt auch Italiener

Beitrag von MaxS »


Hallo Friedrich und Walter,

ich habe so eine italienische Kreissäge als Maka KS1400, die von Griggio hergestellt wurde und (leicht verändert) auch noch wird. Gebraucht relativ günstig erworben tut sie seit über fünf Jahren bei mir recht problemlos ihren Dienst. Sicherlich gibt es Details, die an einer Martin oder großen Ulmia besser gelöst sind, aber ich glaube kaum, dass man mehr Kreissäge fürs Geld bekommen kann (wenn man im Platz eingeschränkt ist).

Sicher macht man mit der Logosol keinen Fehler, aber ein Blick auf die kleinen Sägen aus der Profi-Liga könnte evtl. lohnend sein.

Viele Grüße
Max



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