Stanley 60 1/2

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
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Volker Hansen
Beiträge: 741
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Stanley 60 1/2

Beitrag von Volker Hansen »


mein neuer Stanley 60 1/2 hat eine sehr rauhe Sohle, die Kanten und Ecken sind scharfkantig. Wer hat Erfahrungen mit dem Tuning von Metallhobel?

Gruß Volker

Wolfgang Jordan
Beiträge: 1348
Registriert: So 5. Jan 2014, 20:47
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Re: Stanley 60 1/2

Beitrag von Wolfgang Jordan »


Hallo Volker,

Erfahrung mit Metallhobeln habe ich keine. Aber ich würde einfach die Kanten mit Metallschleifpapier (evtl. Feile) entgraten. Mit Schleifpapier auf einer ebenen Unterlage (Glasplatte) kannst du auch die Sohle 'verfeinern'. Eigentlich kann man da nicht viel falsch machen.

Zwei Links hätte ich noch anzubieten, vielleicht helfen die weiter:
http://www.yesterdaystools.com/tuninga1.htm
http://www.bamboorodmaking.com/Tutorials/Plane_Tuning/plane_tuning.html

Gruß, Wolfgang

Volker Hansen
Beiträge: 741
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Stanley 60 1/2

Beitrag von Volker Hansen »


Hallo Wolfgang, ich werde es heute mit 600/ 1000 Naßschleifpapier aud einer Glaspalte versuchen, bericht folgt.

Gruß und Danke Volker

Friedrich Kollenrott
Beiträge: 3188
Registriert: Fr 19. Mär 2021, 17:09

fang ruhig ein bißchen gröber an!

Beitrag von Friedrich Kollenrott »


hallo Volker,
so einem Hobel musst Du schon zeigen, wo's langgeht. Auch wenn er gerade ist und nur glatt gemacht werden soll: so um Körnung 200(ich weiss im Moment gar nicht, welches genau die genormten Korngrößen in diesem Bereich sind) sollte es schon sein. Und denk dran, dass du die Klebeetiketten vom Papier abmachst, sie bilden sonst einen Buckel.

Friedrich

ronald.maly@freenet.de

Re: Stanley 60 1/2

Beitrag von ronald.maly@freenet.de »


Hallo Volker,
hallo zusammen,

schöner handlicher Hobel, das Modell No. 60 1/2. Habe mir gerade den von Lie Nielsen angesehen auf der Internetseite.
Nun, wie Ihr schon mitbekommen habt, bin ich ja vom "Hobelvirus" infiziert.
Damit aber die Freude nicht verfliegt, muß das Tuning schon passen. Bei dem Hobelseminar vor kurzem, wurde in dem Zusammenhang auch die Sohle angesprochen. Wir hatten die Glasplatten als Schleifuntergrund ganz klar abgelehnt, da man selten eine geeignete findet. Denn, es sind die meisten Scheiben zwar heute schon beruhigt abgekühlt, aber sie sind nicht nach dem Haarlineal eben. Ich weiß aus eigener Erfahrung als Werkzeugmacher, daß die Ebenheit einer Fläche äußerst schwer zu erreichen ist; insbesondere mit Schleifpapier. Eine ebene Richtplatte aus Stahl, nach Haarlinealprüfung, ist besser geeignet. Denn die Kanten sind sehr schnell runtergezogen so daß die Sohle ballig ist. Und die Sohle ist die Basis des Hobels.
Sicher hast Du hierzu einen Schlosser in Deiner Nähe. Die Goldrandlösung wäre natürlich ein Werkzeugbau, da die geschliffenen Flächen sehr sehr fein, absolut eben und im Winkel sind.
In jedem Fall solltest Du aber ein Haarlineal zur Hand haben. Ein Spiegel ist meist sehr eben. Ist dies der Fall, kannst Du die Fläche mit Stempelfarbe leicht betupfen, und die Sohle auflegen. Die blauen Stellen zeichnen die erhöhten Auflagepunkte ab. Wichtig wäre sicher, daß der Saum -sprich der Rand- auf einer Höhe sitzt, damit der Hobel nicht kippelt. Beim Hobeln merkt man das nicht, aber die Fläche würde nicht eben.
Aber denk daran, kaputte Spiegel bringen angeblich Unglück... :-)
Viel Spaß beim Tunen und mit dem Hobel.

Freundliche Maigrüße aus Franken
Ronald

Friedrich Kollenrott
Beiträge: 3188
Registriert: Fr 19. Mär 2021, 17:09

Ronald, übertreibst Du nicht?

Beitrag von Friedrich Kollenrott »


Hallo Ronald!

ich weiss, das mit der Ebenheit der Hobelsohle ist ein ewiges Thema, und wie eng da die einzuhaltenden Toleranzen sein sollen, das muss am Ende jeder für sich entscheiden. Ein 300er Haarlineal hab ich auch, ja. Und ich hätte gern eine Granit- Abrichtplatte, um für immer auf der sicheren Seite zu sein. Aber ich meine, so ein kleiner Einhandhobel, der muss bestimmt nicht genauer plan sein als es eine gute Glasscheibe hergibt (gut heißt für mich: Keine sichtbaren Verzerrungen bei Spiegelung flach über die Platte, und das erfüllt in der Regel jede modern gefertigte Glasscheibe). Man kann übrigens, das Haarlineal zeigt es, auch auf einer geraden Unterlage mit Schleifpapier eine krumme Sohle schleifen, wenn man ungeduldig ist.

Interessanter sind Geradheit und Planheit der Sohle z. B. an Raubänken. Aber ich bin überzeugt: Wers nicht kann oder hudelt, hobelt auch mit der perfekt geraden und planen Raubank schief (es entsteht ja nicht mit einer geraden Sohle automatisch eine grade Fläche oder Kante!) wers kann, korrigiert unbewusst auch die geometrischen Abweichungen einer nicht ganz perfekten Hobelsohle mit aus.

Es ist natürlich richtig, eine Raubank möglichst gerade haben zu wollen. Aber eine Hobelsohle ist keine Werkzeugmaschinenführung, und ihre Abweichungen bilden sich durch den zwischengeschalteten menschlichen Faktor nicht so gnadenlos auf dem Werkstück ab wie man das aus der Metallbearbeitung kennt.

Weiter viel Spass!

Friedrich


Volker Hansen
Beiträge: 741
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Ein völlig neues Hobelerlebnis

Beitrag von Volker Hansen »


Hallo zusammen, um es vorwegzunehmen, ich bin über das Hobelergebnis/ erlebnis mit dem meinem neuen Stanley 60 1/2 überwältigt! Ohne zu Übertreiben:
Das Ergebnis ist einen Oberfläche in der man sich Spiegel kann. Damit werden meine Ergebnisse mit dem Record #4 in den Schatten gestellt! Was auch begeistert
ist die leichtigkeit mit der dieser Hobel arbeitet. Das Handling und die Verarbeitung ist beim einem Preis von ca. 30,- € ok.
Das einzige was stört ist der Spannhebel für die Eisenfeststellung, hier hätte ich mir eine Schraube gewünscht.
Zur Hobelsohle: Der neue Hobel hat starke Riefen. Zum Polieren habe ich auf einer 1cm starken Spiegelglasplatte 600 und 1000 er Schleifpapier mit Wasser "festgeklebt". Der letzte Schliff erfolgte auf einem 1000er Japanisch Wasserstein.
Wie viel besser kann da eigentlich noch ein Lie Nilson sein, den ich mir immer noch wünsche ?!

Gruß Volker


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