Welche Raubank, Dictum oder Record?

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Jan Klaus Weckbrodt
Beiträge: 1
Registriert: Mi 29. Aug 2018, 19:02

Welche Raubank, Dictum oder Record?

Beitrag von Jan Klaus Weckbrodt »


Hallo liebe Gemeinschaft,

ich bin auf der Suche nach einer Raubank für den schmalen Taler, da ich noch Student bin. Lie Nielsen und Co. fallen also leider weg. Ich habe einen alten Record #7 im Visier ( Made in England) zu dem hätte ich gleich ein paar Fragen.

1. Arbeitet jemand von euch eventuell mit solch einem Hobel oder hat bereits Erfahrung mit einem gesammelt?
2. Weiß jemand vielleicht ob es für Record Hobel dickere Ersatzeisen gibt, kennt hier einer vielleicht die Stärke des Eisens von Record ?

Meine Alternative wäre der Dictum #7.
Mit Hobeln von Dictum arbeite ich bereits und muss sagen das ich ganz zufrieden bin.

Zu was würdet ihr tendieren und warum?

Vielen Dank und Gruß aus Aachen : )


Bert Wallraff
Beiträge: 308
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Welche Raubank, Dictum oder Record?

Beitrag von Bert Wallraff »


Hallo Nachbar,

ich hab eine Record in der Werkstatt und bin zufrieden. Das Eisen ist auch ok. Es gibt von Ron Hook etwas dickere Eisen.

Grüße auch aus Aachen

Bert

Andreas Ranogajec
Beiträge: 582
Registriert: Do 16. Sep 2021, 02:04

Re: Welche Raubank, Dictum oder Record?

Beitrag von Andreas Ranogajec »


Hallo Bert,
...das Prob mit dickeren Eisen ist, ob dein Y-lever, also dein Tiefenversteller genug Hebelwirkung entwickelt um das Eisen problemlos rauf und runter versetzen zu können.
Hab auf nem Stanley no. 6 die Erfahrung gemacht, das das ganz eigenständig eingestellt werden muß. Sprich bei einem Kirschenhobeleisen hab ich aus Messing einen
neuen Einsteller ausfeilen müssen, weil ansonsten das Stanleyoriginal das Eisen nicht richtig erfasst hätte,...

Andreas Ranogajec
Beiträge: 582
Registriert: Do 16. Sep 2021, 02:04

Re: Welche Raubank, Dictum oder Record?

Beitrag von Andreas Ranogajec »

[In Antwort auf #149943]
Hallo Jan,...
bin mittlerweile stolzer Besitzer eines Juuma 4 und der Flachwinkelrauhbank 5. Warum keinen Juuma no. 7 ausprobieren, hat das berühmte Bed Rock Froschsystem und ist vom Preis besser als jeder alte Record!

Try it out


Thomas Matuschak
Beiträge: 251
Registriert: Di 4. Jun 2013, 22:44

Re: Welche Raubank, Dictum oder Record?

Beitrag von Thomas Matuschak »


Ich habe einen #7 von Stanley - allerdings einen MADE IN USA. Die sollen besser sein als die danach in England gefertigten.
Das Original-Eisen ist OK, man kann damit arbeiten, muss halt öfter schärfen. Dann hab ich mir ein Eisen von Gerd Fritsche (hier im Forum)
bestellt - das läuft natürlich besser (weil 3,5mm dick) und bleibt länger scharf. Allerdings muss man bei dieser Stärke das Hobelmaul
(Loch in der Sohle) etwas auffeilen, was aber kein Ding ist. Natürlich kostet so ein Eisen kaum weniger, als ein gebrauchter Hobel (zumindest
damals - mittlerweile sind die gebrauchten Hobel aus USA auch teurer geworden).

In Summe (Hobel und besseres Eisen) bist Du vermutlich mit dem Dictum oder Juma günstiger. Wenn Du sehr aufs Budget achten mußt,
dann fang mit dem Standard-Eisen an... Du brauchst ja auch noch Geld für Schärf-Ausrüstung. Oder hast Du die schon?

Gruss,
Thomas

Johannes F
Beiträge: 172
Registriert: Di 26. Sep 2017, 22:18

Re: Welche Raubank, Dictum oder Record?

Beitrag von Johannes F »

[In Antwort auf #149943]
Hallo Jan,

Du hast es zwar nicht explizit geschrieben, aber ich gehe davon aus, dass es ein Gusseiserner sein muss!?
Ansonsten ist DIE günstige Lösung (und zwar mit Abstand) natürlich eine gebrauchte Rauhbank aus Holz. Ich arbeite mit einer Ulmia Rauhbank, habe aber daneben einen 4er und 5er Stanley. Meiner Meinung nach kann man sowohl mit hölzernen als auch eisernen Hobeln gut arbeiten. Sicher haben beide Ihre Vor- und Nachteile, aber damit lernt man umzugehen.

Viele Grüße

Johannes

Oskar Sedell
Beiträge: 47
Registriert: Do 11. Jan 2018, 08:20

Re: Welche Raubank, Dictum oder Record?

Beitrag von Oskar Sedell »


will nur kurz bemerken, dass ein dickes Eisen nicht unbedingt besser ist. Richtig eingestellt, mit Eisen, Spanbrecher und Frosch alle in Ordnung soll der Raubank ohne Einwendung funktioneren. Und der Vorteil ist, dass ein dünneres Eisen sich schneller schleifen lässt.

Auf der andere Seite würde ich auch ein Holzhobel empfehlen.

Viel Erfolg in deiner Suche

Gerd Fritsche
Beiträge: 592
Registriert: Do 30. Aug 2018, 08:37
Kontaktdaten:

Re: Welche Raubank, Dictum oder Record?

Beitrag von Gerd Fritsche »

[In Antwort auf #149943]
Hallo Jaklawe,
ich bin der Meinung dass ein gutes Eisen einen alten Stanley oder Record Hobel zu einem tollen Werkzeug macht. Hier der Bericht über die Aufarbeitung eines alten Hobels.
http://traditional-handplanes.com/GFTH_Blog/2012/08/02/improving-a-ww-ii-stanley-no-8/
Viele Grüsse
Gerd.

Horst Entenmann
Beiträge: 1154
Registriert: So 30. Mär 2014, 20:58

Re: Welche Raubank, Dictum oder Record?

Beitrag von Horst Entenmann »

[In Antwort auf #149943]
Hallo Jan,

Mit einem Record sollte man eigentlich nichts falsch machen, sofern der Preis stimmt.
Ein alter Stanley ist auch kein Fehler. Ich habe eine #8, aber die ist nicht so billig zu bekommen.
Ich habe zwei kleine Blockhobel von Juuma und war von der Verarbeitung wirklich positiv überrascht. Ich denke mir daß die auch vernünftige Raubänke machen.
Eine Zeit lang war auch die Fa. Anant aus Indien verbreitet. Von denen habe ich eine #7 und die funktioniert nach etwas Tuning wirklich gut, aber andere haben da durchaus Probleme gehabt, die Qualität dort ist halt nicht so konstant.

Außerdem habe ich eine Veritas Flachwinkelraubank. Die ist natürlich von der Verarbeitung her Oberklasse, ob es aber unbedingt ein Flachwinkler sein muß würde ich in Frage stellen auch wenn die durchaus gewisse spezifische Vorteile haben.

Eisen habe ich von Ron Hook und Gerd Fritsche und ein paar sind auch original geblieben.
Über die Eisen von Hook könnte ich jetzt nichts schlechtes sagen, die lassen sich gut schärfen und bleiben auch scharf. Spanbrecher habe ich davon auch und die haben wirklich gut gepasst.
Gerd Fritsches Eisen sind in jedem Punkt mindestens gleichwertig (in dem Bereich noch Unterschiede festzustellen ist schon eine Kunst) und vor allem kann einem Gerd weiterhelfen wenn man ein Eisen braucht das es nicht überall zu kaufen gibt (weil besondere Maße).

Gruß Horst

Claus Keller
Beiträge: 346
Registriert: Mi 13. Aug 2014, 14:08

Re: Welche Raubank, Dictum oder Record?

Beitrag von Claus Keller »

[In Antwort auf #149943]
Servus Jan,

ich hatte schon alles, LN, Veritas, Stanley, Sargent, Vaughan & Bushnell u.a., bin dann aber bei Record gelandet und geblieben. Die sind wirklich sehr gut und uneingeschränkt zu empfehlen. Man bekommt sie günstig in GB (Auktionsportal), jedenfalls solange die noch in der EU sind. Transportkosten sind auch nicht sehr hoch. Von optisch mäßigem Zustand oder Rost nicht abschrecken lassen, die Restaurierung ist kinderleicht. Ein dickeres Eisen braucht kein Mensch, immerhin waren die Profianwender der letzten 140 Jahre zufrieden mit den original Eisen.

Gruß aus dem Neandertal, das Records von No. 2 bis No. 8 beherbergt, und zwar die Ausführung SS mit dem geteilten chip breaker

Claus Keller



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