Rauhbank/Fore Plane im Razee-Stil, plus Eisen *MIT BILD*

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
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Christoph Schmitz
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Rauhbank/Fore Plane im Razee-Stil, plus Eisen *MIT BILD*

Beitrag von Christoph Schmitz »


Hallo,

ich wollte schon immer mal versuchen, ein Hobeleisen selbst zu machen. Hauptsächlich ging es mir darum, dass die Krenov-Eisen von Hock zwar schön dick sind, aber für meinen Geschmack zu kurz. (Ich weiß, dass man sich Hobeleisen nach Maß machen lassen kann, aber wo ist da der Spaß?)

Nachdem ich die Bücher von David Finck und Tom Fidgen konsultiert hatte, sowie ein Video-Tutorial von Richard Maguire (The English Woodworker), ist diese kurze Rauhbank, oder vielleicht ein langer Schlichthobel (ca. 55 cm lang), nach Krenov-Bauart mit "Razee"-Heck herausgekommen. Letzteres, weil mir die Griffposition z. B. bei meiner Ulmia-Rauhbank immer zu kopflastig erscheint:





Das Eisen habe ich aus Präzisions-Flachstahl 1.2842 50x4 mm zurechtgemacht, den Spanbrecher aus 50x3 mm. Das Ganze wurde im Gartengrill im Holzkohlenfeuer auf kritische Temperatur gebracht und in Erdnussöl abgeschreckt, dann im Küchenbackofen angelassen. Mit Sicherheit ist die Qualität dieses Eisens nicht mit einem Eisen zu vergleichen, das professionell gehärtet wurde. Es ist jedenfalls gut zu schärfen und die Schnitthaltigkeit ist nicht total furchtbar, um es mal so auszudrücken. Man kann sinnvoll damit arbeiten.

Insgesamt bin ich recht zufrieden. Der Hobel taugt für mich zum Universalhobel, weil ich meist kleinere Werkstücke habe, die ich damit gut abrichten kann. Überrascht bin ich, wie gut sich der Hobel einstellen lässt. Bisher bin ich da bei Holzhobeln (auch Krenov-artige Eigenbauten) nicht so gut zurechtgekommen, aber dieser Hobel hier reagiert sehr feinfühlig auf Einstellungen. Vielleicht hat das mit dem recht flachen Winkel des Keils (nach Augenmaß) und dem verbreiterten Keilwiderlager zu tun. Manchmal sieht man als Widerlager nur einen Rundstab, aber da habe ich das Gefühl, dieser veschleißt den Keil sehr schnell.

Viele Grüße
Christoph

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Volker Hennemann
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Sehr schön!

Beitrag von Volker Hennemann »


Hallo Christoph,

der Hobel gefällt mir sehr gut!
Nur für den Schlagknopf hätte ich keine Schlossschraube verwendet, sondern entweder ein Stück von einer Messing- oder Eisenstange.
Ich wünsche viele schöne Werkstatt Stunden damit!

Gruß
Volker

Christoph Schmitz
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Re: Sehr schön!

Beitrag von Christoph Schmitz »


Hallo Volker,

vielen Dank! Die Schlossschraube schien mir naheliegend, aber ein gerader Zylinder hätte natürlich schon was. So würde auch die Gefahr verringert, von dem Schlagknopf abzurutschen und doch das Holz zu zerdeppern.

(Randnotiz: Ich habe aus der Verwandtschaft eine hölzerne Rauhbank geerbt, die vermutlich knapp hundert Jahre alt ist. Diese ist am Ende und rund um den Schlagknauf wirklich übel vermackt, aber das gehört wohl zum Leben eines Holzhobels dazu...)

Viele Grüße
Christoph

Gerd Fritsche
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Re: Rauhbank/Fore Plane im Razee-Stil, plus Eisen *MIT BILD*

Beitrag von Gerd Fritsche »

[In Antwort auf #149769]
Hallo Christoph,
ein toller Hobel, ist der im Stil der Krenoy Hobel gebaut?
Ich hobele das Gegenlager dreieckig, dann hat der Keil eine noch bessere Auflage


Viele Grüsse
Gerd.

Christoph Schmitz
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Re: Rauhbank/Fore Plane im Razee-Stil, plus Eisen

Beitrag von Christoph Schmitz »


Hallo Gerd,

dankeschön! Ja, der Hobel ist in der Krenov-Art gebaut.

Das Widerlager habe ich aus zwei Teilen gemacht, also der dickere Mittelteil mit einer Bohrung, und dann ein 8-mm-Dübel durch. Das ist für mich einfacher herzustellen; Krenov schlägt vor, soweit ich mich erinnere, das Teil zu drechseln, aber dazu fehlen mir die Möglichkeiten. Ich vermute, das Widerlager auf deinen Bildern ist gedrechselt, richtig?

Viele Grüße
Christoph

Gerd Fritsche
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Re: Rauhbank/Fore Plane im Razee-Stil, plus Eisen

Beitrag von Gerd Fritsche »


Hallo Christoph,
ja ich drechsele die Widerlager bis auf einmal, da hatte ich vergessen das Widerlager, vor dem Verleimen, einzubauen,
Da habe ich es im Gehäuse, aus zwei Teilen, verleimt.
Viele Grüsse
Gerd.


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