Pendelschlitzfräser und Langlochbohrer mit Link

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Bernhard
Beiträge: 1088
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Pendelschlitzfräser und Langlochbohrer mit Link

Beitrag von Bernhard »


Liebe Holzfreunde,

etwas weiter unten wird diskutiert, ob man mit einer Langlochbohreinrichtung fräsen kann. Ich konnte mir es nicht vorstellen, aber Rolf berichtet von ermutigenden Versuchen. Da ich seinen Faden nicht "entern" möchte, hier der Pendelschlitzfräser in Aktion.
Da ich gerade zwei Türen für einen Korridorschrank herstelle, habe ich meine Metabolanglochanbaueinrichtung aktiviert und möchte die ersten Schritte des Türbaus zeigen.
Weil es vielleicht auch nicht jeder kennt, der Unterschied zwischen einem Pendelschlitzfräser und einem Langlochbohrer.

Der Pendelschlitzfräser in meiner LaLo hat eine Schneide von rund 50 mm. Maximale Zapfentiefe ist 22 mm. D. h. der Pendelschlitzer wird nur relativ weit vorne belastet. Ich halte das für zu instabil. Aber schaut selber:

http://3.bp.blogspot.com/-m2-iwEreRbA/TWpfOhv0hQI/AAAAAAAABVI/WSmeVTS4QIo/s1600/P1060271.JPG

Hier geht es weiter zum Bau der Türen und weitere Fotos von der LaLo und dem Ergebnis:

http://holzzeitung.blogspot.com/

Viele Grüße
Bernhard



Bernhard
Beiträge: 1088
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Die passenden Zapfen (mit Link)

Beitrag von Bernhard »


Liebe Holzfreunde,

hier die Herstellung der passenden Zapfen zu den Zapfenlöchern:

http://3.bp.blogspot.com/-SSF-OIW021c/TWqN-oXcVQI/AAAAAAAABV4/gVyCFX3Is34/s1600/P1060285.JPG

der genaue Vorgang findet sich hier:

http://holzzeitung.blogspot.com/

Demnächst folgt die Füllung und das Einpassen der Türen.

Grüße
Bernhard



Dietrich
Beiträge: 4730
Registriert: Mo 27. Okt 2014, 22:01

Re: Pendelschlitzfräser und Langlochbohrer mit Lin

Beitrag von Dietrich »


Hallo Bernhard,

vielen Dank das Du uns anhand Deines aktuellen Projektes die Arbeit mit der Langloch-Bohrvorrichtung erläuterst.
Auch ich verwende gerne Pendelschlitzfräser, dort wo es auf eine ansprechende Optik ankommt.
Jedoch erinnere ich mich an rund 60mm "Frästiefe" die man mit dem 10mm PSF erreicht!?
Dort wo es auf möglichst große Frästiefe ankommt, dort ist der Langlochfräsbohrer die 1. Wahl.

Was mich immer mal interessiert hat, gibt es Lalo-Einsatzwerkzeuge auch in größeren Durchmessern mit einem auf 16mm abgedrehten Schaft?
Einige Male habe ich um bspw. 30mm breite Langlöcher zu erhalten mit Versatz 2-mal gefräst.
Zumal ich mit dem größeren Schneidenflugkreis sogar sauberere Langlöcher erwarten würde...

Interessant außerdem die Aigner Fräs-Hilfs-Werkzeuge, arbeitst Du schon länger damit?

Gruß Dietrich



Bernhard
Beiträge: 1088
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Pendelschlitzfräser und Langlochbohrer mit Lin

Beitrag von Bernhard »


Hallo Dietrich,

der 8 mm Pendelschlitzfräser hat eine Nutzlänge von 50 mm. Aufgrund des Tischs kann ich die aber nicht voll nutzen. Ich könnte etwas kürzer spannen, aber das rettet mich auch nicht so richtig.
Der 10 mm hat 60 mm Nutzlänge, aber die dürftest Du auch nicht voll nutzen können, oder hat er einen längeren Schaft und kommt weiter raus?

Edessö macht meiner Meinung nach 30 mm Langlochbohrer (also keine Pendelschlitzfräser).

Die Aigner Zuführlade habe ich bestimmt schon 5 Jahre. Ist Dir aber bestimmt nicht in meiner Werkstatt aufgefallen, weil die kein Kabel hat (Entschuldigung, der mußte sein....). Wenn es klein und eng wird, ist dieses Teil Gold wert. Du brauchst sie nicht häufig, aber wenn, dann bin ich froh sie zu haben. Ich möchte mit 10 gesunden Fingern ins Bett.

Viele Grüße
Bernhard


Rolf Richard
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Re: Pendelschlitzfräser und Langlochbohrer mit Lin

Beitrag von Rolf Richard »

[In Antwort auf #62739]
Hallo Bernhard,

was mir beim ersten Bild auffällt - vielleicht täuscht der Blick aber? - ist, dass das Bohrfutter an einer recht langen, dünnen Welle befestigt ist. Das halte ich für weniger optimal, da sich die Welle unter Belastung verbiegen wird.

Bei meiner alten Scheppach ist der Antrieb direkt am hinteren Ende des Bohrfutters mittels eines recht starken Lagers abgestützt. Dahinter befindet sich die Riemenscheibe des Antriebs, der durch Umlegen des Riemens auf der Motorwelle auf 3.000 oder 6.500 U/min einstellbar ist.

Aufgrund der Anordnung des Kreuztischs kann man die volle Schnitttiefe der Wekzeuge nutzen. Das vordere Ende des Bohrfutters ragt bei passender Einstellung deutlich über die Anschlagkante über. Theoretisch wäre damit sogar der Einsatz herkömmlicher Oberfräsen-Fräser möglich, wobei mir dann aber doch die Drehzahl recht gering vorkäme.

Recht hilfreich ist auch die direkt an der Langlochbohreinrichtung angebrachte Staubabsaugung, deren Wirkung allerdings beim "offenen" Lauf der Bohrer, wenn man einen Zapfen anschneidet, abfällt.

Da im Moment ein anderes Projekt eine hohe Dringlichkeit hat, muss die LaLo leider erst mal zurückstehen.

Gruss

Rolf



Bernhard
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Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Pendelschlitzfräser und Langlochbohrer

Beitrag von Bernhard »


Hallo Richard,

der Blick täuscht. Das Bohrfutter ist direkt an der Welle angeschraubt. Vorne wird das Bohrfutter mit einem Bock (inkl. Lagerwelle) fixiert. Bis hier ist das Ganze sehr stabil und wertig. Leider kommt der verschiebbare Tisch nur bis ca. 30 mm vor der Welle. Somit geht eine Menge nutzbarer Fräslänge verloren. Bei dem 8 mm Langlochfräser mehr als 50%. Dadurch, das auch nur vorne gefräst wird, ist eine gewisse Instabilität vorhanden, wenn man einen Zapfen anfräsen möchte. Allerdings würde ich dies nie mit einer LaLo machen. Da gibt es mind. 3 Alternativen, die in meinen Augen besser sind.

Der Aufbau scheint bei Dir anders zu sein. Ich bin froh, daß ich meine Aussage ausdrücklich auf meine Maschine und Erfahrung bezogen habe.

Grüße
Bernhard


sepp schick
Beiträge: 429
Registriert: So 9. Sep 2012, 16:09

Re: Pendelschlitzfräser und Langlochbohrer

Beitrag von sepp schick »


Hallo das Bohrfutter ist direkt an der Welle angeschraubt? welche Länge hat diese Welle vom Bohrfutter bis zum Lager meint wahrscheinlich. Rolf
mfg sepp


Rolf Schneider
Beiträge: 49
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Pendelschlitzfräser und Langlochbohrer

Beitrag von Rolf Schneider »


Hallo!
Stimmt,der Tisch kommt nicht ganz an das Futter,aber dicke Werkstücke können ja etwas überstehen,dann ist die ganze Länge nutzbar.
Das vordere Lager ist an der LaLo-Einrichtung montiert,dadurch ist ja auch die Anordnung genauer(Höhe Lalo zum Bohrfutter).
Nur wegen diesem Lager lässt sich kein normales Bohrfutter einsetzen.
Die Nut fürs Lager fehlt:-(.
Habe selber mal probeweise damit gearbeitet,ist etwas Umrüstzeit,Sägeblatt raus,Lalo dran..
Aber schönes arbeiten:-)


Dietrich
Beiträge: 4730
Registriert: Mo 27. Okt 2014, 22:01

Metabo Lalo ohne vorderen Lagerbock

Beitrag von Dietrich »


Hallo Rolf,

um es mal mit den Worten des Drechselzentrums Essen auszudrücken: "Jeder hat das Recht seine "Motorausrichtung" zu vernichten..."
Dieser vordere Lagerbock für die Lalo der TK 1688/1685 ist zwingend notwendig beim Arbeiten mit der Einheit.
Mit hoher Wahrscheinlichkeit verschiebt es auf Dauer den Antriebsmotor der Maschine, da es sich um einen Direktantrieb bei dem TKS-Modell handelt, fataler Fehler.
Der Lagerbock nimmt nahezu die gesamten seitlichen Kräfte auf.

Gruß Dietrich

PS: Bohrfutter nachdrehen lassen in einer Metallwerkstatt.



Bernhard
Beiträge: 1088
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Metabo Lalo ohne vorderen Lagerbock

Beitrag von Bernhard »


Richtig Dietrich,

das Anbaumodell ist wirklich eine sehr gut durchdachte Sache, wie generell alle Maschinen der Metabo Magnum Klasse. Die einzige Maschine, die ein wenig abfällt, ist die Bandsäge. Ansonsten gibt es bis heute keine vergleichbare Maschinenklasse, sowohl in preislicher Hinsicht als auch in Sachen Mobilität.

Ich halte auch das "Überstehen" von Werkstücken über den Tisch, wie von Rolf beschrieben für keine gute Idee. Man müßte den Anschlag "überlisten". Ob dann die nötige Rechtwinkligkeit beibehält?

Viele Grüße
Bernhard


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