Rahmen- oder Gestellsäge für das Aufsägen?

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Tom_
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Rahmen- oder Gestellsäge für das Aufsägen?

Beitrag von Tom_ »


Hallo liebe Holzwerker,

da ich meinen Werkzeugbestand aufstocken muss, wollte ich von euch einen Rat einholen, welche Säge für das Herstellen von 10mm Brettchen (zur Leimholzherstellung) aus 27/50mm Bohlen/Brettern am besten eignet?

Es stehen sich Rahmensäge und Gestellsäge gegenüber. Mit welcher bekomme ich das beste Schnittergebnis oder welche ist erforderlich?

Mit wieviel Brettchen aus einer 50mm Bohle kann ich rechnen? Vorwiegend werde ich Eiche/Nussbaum/Ahorn aufsägen.

Johannes F
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Re: Rahmen- oder Gestellsäge für das Aufsägen?

Beitrag von Johannes F »


Hallo Tom,

Ich bin selbst relativ neu bei der Sache, aber habe mich vor nicht allzu langer Zeit mit dem Thema beschäftigt.

Zuerst: Es kommt sehr darauf an, was Du genau machen möchtest und ob Du zwingend per Hand auftrennen musst (weil es anstrengend ist und Zeit kostet, viele hier schreckt das nicht ab, aber man sollte es wissen).
Sollen die Bettchen möglichst breit verbleiben, da sie in der Folge abgesperrt werden, wie bspw. Als Füllung in einer Rahmen-Füllungskonstruktion bietet sich eine Rahmensäge an. Deren Nachteil ist, dass man sie erst mal selbst bauen muss (was natürlich auch Spaß macht).
Falls es ungesperrte Flächen werden sollen, musst Du Deine Bohle ja eh in der Breite des öfteren auftrennen, dann sind die Sägeschnitte zum Auftrennen in der Dicke nicht allzu lang, das kann prinzipiell fast jede Säge. Einen sauberen Schnitt erhälst Du mit einer feinbezahnten Säge, einen Schnellen Schnitt eher mit einer grob bezahnten.
Holz trocknet von außen nach innen, trennst Du die Bohle in der Mitte auf hast Du eine feuchtere und eine trockenere Seite. Das Holz arbeitet infolge und Du musst die Flächen gut abrichten. Von der 27mm Bohle geht ja schon am Anfang was weg, danach Sägeschnitt von paar Millimeter, anschließend Feuchtigkeitsausgleich und erneutes abrichten - da hab ich sehr starke Zweifel, ob da zwei 10mm Brettchen rauskommen.
Also schreib mal was Du genau vorhast.
Gutes Gelingen!

Grüße Johannes

Christoph Schmitz
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Re: Rahmen- oder Gestellsäge für das Aufsägen?

Beitrag von Christoph Schmitz »


Hallo Tom,

wenn die Bohlen breiter sind als vielleicht 80 mm: Rahmensäge, oder Gestellsäge mit gröberem Blatt (vielleicht ein umgefeiltes "Schittersägeblatt" mit 7 mm Zahnteilung).

Darunter würde ich eine Gestellsäge mit Zahnteilung 4-5 mm nehmen. Da wäre mir die Rahmensäge zu unhandlich.

Viele Grüße
Christoph

Christoph Schmitz
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Re: Rahmen- oder Gestellsäge für das Aufsägen?

Beitrag von Christoph Schmitz »


(Diesen Beitrag hier bitte ignorieren, ich hatte mich ver-postet. :-)

PS. Kann man einen eigenen Beitrag eigentlich löschen?

Tom_
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Re: Rahmen- oder Gestellsäge für das Aufsägen?

Beitrag von Tom_ »

[In Antwort auf #149726]
Hallo Johannes und Christoph, danke für eure Antworten!

@Johannes: Vor Handarbeit scheue ich mich nicht und Werkzeugbau interessiert mich ebenso!

Rahmenfüllungen sind nicht geplant, mir geht es nur um das Aufsägen von unbesäumten Bohlen, um die Lamellen (10cm?) zu Leimholzplatten zu verarbeiten. Zukünftig möchte ich auch stärkere Bretter aus Bohlen sägen können, um z.B. Tischplatten oder Regalböden herstellen zu können.

Ich besitze folgende Sägen:
- eine Rückensäge, die fein ist und quasi ausschließlich für Zinken und Zapfen genutzt wird
- einen groben Fuchsschwanz für Längsschnitte

Was ich mir von der neuen Säge erhoffe ist ein möglichst stabiler Schnitt, (ohne Verlaufen), weshalb ich auf die Gestell und Rahmensäge gekommen bin.

@Christoph: Das sind gute Richtmaße, also bin ich wohl mit einer groben Gestellsäge besser beraten und die Rahmensäge wäre eher etwas, wenn ich z.B. Baumstämme aufsägen möchte?

Viele Grüße, Tom

Micha P
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Re: Rahmen- oder Gestellsäge für das Aufsägen?

Beitrag von Micha P »

[In Antwort auf #149726]
Hallo Tom,

Christoph hat die richtige Empfehlung gegeben. Vielleicht zur Ergänzung:

Pedder - unser kompetentester Sägenprofi (ichhoffe, ich trete niemanden mit meiner Meinug zu nahe) - hat mir für den Bau einer Rahmensäge folgende Empfehlung gegeben:
http://www.woodworking.de/cgi-bin/forum/webbbs_config.pl/md/read/id/73264/sbj/zahngeometrie-fuer-eine-rahmensaege/

Selbst da steckt noch ein Kompromiss drin, den du wohl immer eingehen musst.

Da du, wie du schreibst noch keine Gestellsäge besitzt, musst du eines wissen - sie ist anders zu handeln. Man muss sich auf sie einlassen. Wenn man die Technik mit der Gestellsäge beherrscht, gibt es kaum etwas besseres zum Auftrennen der Querschnitte, die du sägen willst.

Ich kann dir nur raten - machs einfach. Schärfe die Säge und gewöhne dich an ihre Arbeitsweise und du wirst kaum andere Sägen vermissen.

Viel Glück und etwas Geduld

LG Micha

Christoph Schmitz
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Re: Rahmen- oder Gestellsäge für das Aufsägen?

Beitrag von Christoph Schmitz »


Hallo Tom,

so viel Erfahrung hab ich mit der Rahmensäge nicht - die ist mir meistens zu unhandlich, und meine Werkstücke sind fast immer kleiner. Ich habe damit bisher maximal 150 mm (in Buche) aufgetrennt, das ist schweißtreibend, aber machbar.

Ganze Bäume müsste mit einer größeren Version auch gehen - googele mal nach "pit saw". Interessanterweise findet man da gespannte Versionen (also Rahmensägen), aber auch ungespannte (vergleichbar mit einer Schrotsäge).

Viele Grüße
Christoph

1AUli

Re: Rahmen- oder Gestellsäge für das Aufsägen?

Beitrag von 1AUli »

[In Antwort auf #149726]
Hi,

Als Appetitshappen empfehle ich dieses unterhaltsame Video: "Resawing Wide Boards at Colonial Williamsburg Hay Cabinet Shop" auf YouTube.

Man lernt was, man erlebt was und es macht Spaß auf mehr.

....Grüsse aus der Wetterau....Uli

Rahmen- oder Gestellsäge für das Aufsägen?

Re: Rahmen- oder Gestellsäge für das Aufsägen?

Beitrag von Rahmen- oder Gestellsäge für das Aufsägen? »

[In Antwort auf #149731]
Danke Micha. Dann wird es eine Gestellsäge! Die Details (Bezahnung...) muss ich mir erst anlesen.

beate_r
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Registriert: So 2. Jul 2017, 00:40

Re: Rahmen- oder Gestellsäge für das Aufsägen?

Beitrag von beate_r »

[In Antwort auf #149730]
Die Wahl der Säge hängt ja jetzt von der Größe der Bretter ab.

Wie sieht es eigentlich mit der Schnittrichtung aus? Ziehend? Schiebend? Oder geht auch sowohl als auch?

(In meiner billigen Bügelsäge für gröbere Gartenarbeiten befindet sich ein sehr grobes Blatt, das in beide Richtungen schneidet.)

Und was wäre gut für feinere Auftrennarbeiten? Zum Beispiel 3-5 mm dünne Bretter von 20 cm breiten Bohlen abschneiden (Gitarrenböden), und das bei Hartholz und mit möglichst wenig Verschnitt?
Bei diesen Dimensionen ist es schon ziemlich riskant, mit einer Japansäge zu arbeiten, ganz besonders, weil die Hölzer ja gerne auch mal ziemlich wild gewachsen sind (Riegelahorn, Maserbirne, Olive ...)

Hätte da eine "kleine" Rahmensäge mit z.B. einem Japanblatt für eine Gestellsäge Vorteile?

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