Schnittleistung einer 65 er Erika

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Heiko Rech
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Schnittleistung einer 65 er Erika

Beitrag von Heiko Rech »


Hallo,

in letzter Zeit habe ich öfter mal die Schnittiefe meiner Erika (eine 65er) voll ausgereitzt. Wie das aussieht kann man sich hier ansehen:

http://www.youtube.com/watch?v=XZlmAYBusQM

Gesägt wurde 67mm dickes, dunkelrotes (also hartes) Meranti.

Man bedenke, dass diese Maschine gerade mal 1800 Watt hat. Montiert war ein Längsschnittblatt mit 24 Zähnen. Kein Dünnschnittblatt, damit wäre es mit Sicherheit noch einfacher gegangen.

Vielleicht ist das ja für einige von euch Interessant. Ich jedenfalls finde die Leistung dieser kleinen Maschine doch sehr beeindruckend.

Das einzige Problem bei diesen Trennschnitten ist noch die Absaugung. Der Sauger kommt dagegen scheinbar nicht an, da die Späne nicht nach unten befördert werden. Da habe ich mir heute mal ein Provisorium gebaut, das aber ganz gut funktionert hat. Hier mal ein Bild:



Gruß

Heiko



Heinrich Werner
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Re: Schnittleistung einer 65 er Erika

Beitrag von Heinrich Werner »


Hallo Heiko,

informativer Beitrag!

Ich habe das gleich Erika Modell, allerdings die Drehstromausführung und damit sogar schon unter Nutzung der 65 mm spaßeshalber "Furnier" produziert. Die Präzision der Maschine (ohne, dass sie gequält werden muß)ist wirklich enorm.

Ärgerlich an dieser ansonsten feinen Maschine ist (neben dem umständlichen Sägeblattwechsel: Man muss dabei immer halb mit dem Kopf in das Maschinengehäuse eintauchen) in der Tat die Absaugung. Das dünne Schläuchlein , auf der Haube des Spaltkeils montiert, bringt sehr wenig, allenfalls "Feinstaub" wird abgsaugt, aber keine richtigen Sägespäne.
Der Rest fällt dann auf die Oberplatte des Untergestells, man muss also ständig "nachsaugen" oder bastelt sich einen Aufnahmekasten. Den Pappkarton von Mafell finde ich für den Preis lächerlich.
Man sieht aber auf Deinem letzten Video ein weiteres Ärgernis: Beim Sägen von längeren Werkstückung verheddert man sich oft mit dem Schlauch, der immer irgendwie im Wege ist. Ich habe schon mal überlegt, den Schlauch über die Werkstattdecke zu montieren, so dass er von "oben" kommt...aber lohnt das, bei der geringen Saugleistung...die sich bei der notwendigen Verlängerung des Schlauches noch reduzieren würde?
In die Blechabdeckung für das Sägeblatt (im Maschinengehäuse, unterhalb des Maschinentisches) lässt sich allerdings auch ein Absaugstutzen befestigen; vielleicht sogar ein 100er Schlauch für eine richtige Absaugung ? Auf alten Bildern/Prospekten sieht man manchmal, dass dieser Erika-Typ mit 2 Absaugschläuchen ausgestattet ist. V.a. für verdeckte Schnitte, wie in Deinem Fall, scheint mir eine zusätzliche, "richtige" Absaugung von unten sinnvoll.

Da es hier noch ein paar weitere Erika-Liebhaber gibt, kommen vielleicht noch ein paar Ideen/Anregungen.

Gruß

Heinrich


Heiko Rech
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Absaugung und Sägeblattwechsel

Beitrag von Heiko Rech »


Hallo Heinrich,

deine Maschine scheint anders zu sein als meine. Bei meiner ist der Sägeblattwechsel eigentlich ganz einfach. Da ist ausreichend Platz um mit dem Inbusschlüssel zu arbeiten.



Eine Absaugung von unten gibt es bei meiner Maschine:



Das Ganze sieht dann so aus:



Das schwarze Rohr, die Abzweigung und der obere Schlauch sind Originalteile. Der graue Schlauch, der an den Sauger geht stammt von einem Protool Sauger. Ich habe diesen gekürzt und mit Gewebeband an die Abzweigung befestigt. Dann nochmal mit Heißluft verschweißt. Das hällt sehr gut.

Bei den neuen Modellen ist die Absaugung ein wenig eleganter gemacht, da ist kein so langes Rohr mehr dran, Bei den alten geht das aber nicht anders. Ich habe mir aber schon überlegt, ein zweites Rohr zu kaufen, und für den normalbetrieb zu kürzen.

Den Plan, die Erika mit der großen Absaugung staubfreier zu bekommen wirst du gleich verwerfen können, es sei denn du hast wirlklich an deiner Maschine einen entsprechend groß dimensionierten Anschluss. Denn wenn du von 100mm auf 35 oder weniger gehst, bricht die Saugleistung komplett weg.

Den Festool Sauger auf dem Bild habe ich noch nicht lange, ich hatte vorher einen kleineren Protool. Die Unterschiede beim absaugen der Erika sind schon enorm. Beim Festool geht kaum was daneben, wenn die Schutzhaube montiert und abgesaugt werden kann. Bei den gezeigten Trennschnitten tut sich jede Absaugung, an jeder Maschine enorm schwer.

Gruß

Heiko



Heinrich Werner
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Re: Absaugung und Sägeblattwechsel

Beitrag von Heinrich Werner »


...tatsächlich Heiko....das sieht bei Dir alles ganz anders aus! Dein Tisch scheint 2-teilig zu sein und die Abdeckung des Sägeblattes ist auch völlig anders gestaltet. Ich komme nur von unten an das Sägeblatt, man muss dann eine Blechklappe öffnen, haut sich dann zum 1. Mal den Kopf...pfriemelt mühsam das Sägeblatt heruntet, das häufig etwas fest sitzt und gelockert werden muss, haut sich dann am Gestänge das 2. Mal die Rübe...etc. Aber in das Abdeckgehäuse für´s Sägelblatt könnte man relativ einfach (auf der Rückseite des Gehäuses) eine 100-Schlauchöffnung bohren, dann dort einen Anschlussstutzen rein, etc.
Mal schauen, ob ich das irgendwann mal umsetze....;-)


Heiko Rech
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Re: Absaugung und Sägeblattwechsel

Beitrag von Heiko Rech »


Hallo Heinrich,

deine Erika scheint älter zu sein als meine. Ich hatte mir mal eine gebrauchte Maschine angesehen, die deiner Beschreibung entsprach, soweit ich da sin Erinnerung habe, würde ein 100mm Anschluss beim Verstellen des Schnittwinkels problematisch werden.

Was den Tisch meiner Maschine angeht, da hast du recht, der ist so aufgebaut, dass man eine Tischeinlage herausnehmen kann, die so lang ist, wie der ganze Tisch. Somit hat man von oben Zugang zum Sägeblatt. Die Spanfangaube muss hierzu aber entfernt werden.

Gruß

Heiko


Heinrich Werner
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Re: Absaugung und Sägeblattwechsel

Beitrag von Heinrich Werner »


Hallo Heiko,ich bin jetzt so neugierig geworden, dass ich in alten Mafell Prospekten recherchiert habe: Tatsächlich ist mein Modell wohl älter, die herausnehmbare Mitteleinlage gab´s seinerzeit nur in der Erika 85...das hätte ich VOR der Anschaffung wissen müssen...schade. Gruß Heinrich


Stefan Krieger
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Re: Schnittleistung einer 65 er Erika

Beitrag von Stefan Krieger »

[In Antwort auf #62726]
Hallo Heiko,

wirklich beeindruckend die Leistung und Präzision der Erika - hätte ich auch sehr sehr gerne! Vor allem aber vielen Dank für die tollen Videos, das wird ja wieder mal eine hervorragende Projekt-Dokumentation auf Deiner Homepage! Mir jedenfalls haben die Videos sehr gut gefallen, das ist nochmal eine echte Bereicherung gegenüber Fotos. Nur die Synchronisation ist bei manchen Videos leider etwas bescheiden. Ist zwar nicht weiter schlimm, aber es ist schon seltsam, wenn Bild und Ton so gar nicht zueinander passen... :-)

Eine Frage hätte ich auch noch: Bei dem Video, wo Du die Leimholplatte hobelst/verputzt, wie hast Du da das Holz auf Deiner Werkbank befestigt? Ich stehe immer vor dem gleichen Problem, dass ich ohne Bankhaken und Hinterzwinge auskommen muss. Bei Dir scheint das recht simpel und effektiv gelöst zu sein. Klemmst Du einfach nur eine kleine Zwinge parallel zum Holz - genügt das?

Ich habe mich beim Lesen der letzten Holzwerken schon gefragt: Könnte das nicht der Heiko Rech sein, den man da auf dem kleinen Bild beim Ausblick aufs nächste Heft sieht? Die Erika und die Makita im Wabeko Bohrständer im Hintergrund sehen doch arg danach aus... ;-)
Da bin ich ja mal gespannt! Du willst wohl Guido oder Roland langsam ernsthaft Konkurrenz machen :-)

Schöne Grüße
Stefan



Heiko Rech
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Videos, Werkbank und Holzwerken

Beitrag von Heiko Rech »


Hallo Stefan,

erst einmal danke für das Lob. Das mit den Videos ist momentan noch im Aufbau und für mich alles recht neu. Die erste Version der Videos war noch an vielen Stellen nicht syncron. diese Videos habe ich mitlerweile alle neu gemacht. Leider habe ich das Problem aber an einigen Stellen immer noch, aber es hällt sich in Grenzen. Es leigt vermutlich zum einen an der Technik, zum Anderen aber auch an meinem fehlenden Wissen im Bezug auf Videoschnitt. Da arbeite ich aber noch dran. Jedenfalls macht das einen riesen Spass. Vor allem wenn man sich mal selbst bei der Arbeit sieht.

Und man lernt: FERNSEHEN MACHT NICHT SCHLANKER :-)

Mit der Holzwerken hast du recht, das bin in der Tat ich auf dem Bild. Aber eine Konkurenz zu Roland und Guido werde ich sicherlich nicht. Das was die beiden machen ist ja doch um Längen professioneller als das was ich so in meiner Freizeit mache,

Was die Befestigung der Platte auf der werkbank angeht, da mache ich morgen mal einige Detail Fotos. Das sind aber alles nur Notlösungen, irgendwann werde ich mir mal eine richtige Hobelbank bauen.

Gruß

Heiko


Heiko Rech
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Versprochene Bilder

Beitrag von Heiko Rech »


Hallo Stefan,

hier die versprochenen Bilder. Ich verwende oft die abgebildeten Zwingen, die von einem Bessey Spanner stammen. Die Zwingen gibt es auch einzeln.

Auf dem Video, liegt das Brett auch an der Wandverkleidung an, das hilft viel, aber oft ist die Verkleidung auch störend. Ich improvisiere sehr oft beim Hobeln und Spannen. Was auch gut funtkioniert sind die Zwingen von Führungsschienen, die sind sehr flach.

Gruß

Heiko






Stefan Krieger
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Re: Versprochene Bilder

Beitrag von Stefan Krieger »


Hallo Heiko,

vielen Dank für die Bilder! Erstaunlich, dass das mit den kleinen Zwingen so gut geht. Ich hab ja auch die Mafell Führungsschienen-Zwingen, die werde ich mal testen und ansonsten muss ich mal Ausschau halten nach kleinen flach auftragenden C-Zwingen o.ä.
Dass das nur ne Not-Behelfslösung ist, ist mir auch klar. Aber bei meiner momentanen Werkstatt mit knapp 5 m2 Größe ist eine "richtige" Hobelbank nicht drin. Aber beim nächsten Umzug sind Quantensprünge in Bezug auf die Werkstatt vorgemerkt und fest eingeplant! ;-)

Für erste Versuche sind die Videos doch schon super. Und auch der Schnitt ist gut, alles schön knapp und prägnant, perfekt. Und das mit dem Ton wird bestimmt noch werden...

Nur weiter so, ich schaue mir Deine Webseite immer wieder gerne an! :-)

Schöne Grüße
Stefan



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