Beste Beschläge für Bett?

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Walter Heil
Beiträge: 1425
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Konische Gratnuten

Beitrag von Walter Heil »

[In Antwort auf #100141]
Hallo Thomas,

schön, diese Art der Verbindung von Bettzargen mit den Häuptern, aber mal ganz emotionslos und nur unter der Prämisse der Funktionalität und "Werthaltigkeit" betrachtet: nur mit sehr genauen Vorrichtungen und sorgfältigster Herstellung trägt mehr als eine Feder-Gratverbindung von den dreien! In allen anderen Fällen trägt nur eine! Wenn die Verbindung gut ist und wirklich dicht macht, hat man das Problem beim Auseinanderbauen. Die Verbindung klemmt gut und ist nur durch intensives Klopfen zu lösen. Oder wenn sie so gearbeitet ist wie auf dem Foto mit extrem konischen Gratnuten, dann hält nur der unterste Teil der Gratfeder. Außerdem enthält die Gratfeder "kurzes Holz" und ist damit nicht besonders robust.

Eine Verbindungsart, die auch noch die "Winkelsteifigkeit" garantiert, ist m. E. Unfug, da ich noch niemanden gesehen habe, der ein zusammengebautes Bett ohne Rost und Matraze! durch die Wohnung schieben wollte.

Ich weiß um den Charme reiner Holzverbindungen, aber in diesem Fall würde ich auf käufliche "Einhängeverbindungen" zurückgreifen, die man auch "unsichtbar" verarbeiten kann und von der Genauigkeit dafür sorgen dass alle "Krallen" greifen.

Es ist mir klar, dass man Purist sein kann und unter allen Umständen metallfrei herstellen, oder einfach was qualtätsmäßig gutes machen will, was man sonst nicht kriegt oder nicht bezahlen kann oder will.

Ich gehöre leider zur zweiten Sorte.

Gruß, Walter

Philipp
Beiträge: 891
Registriert: Mi 21. Nov 2012, 14:14

Verbindungen und Stabilität

Beitrag von Philipp »


Hallo Walter,

du scheinst ja Verbindungen gut hinsichtlich ihrer Stabilität bewerten zu können. Deine Zweifel sind mir auch schon durch den Kopf gegangen und ich bin nahezu etwas froh, sie bestätigt zu finden.
Um bei reinem Holz zu bleiben: wie würdest du eine Schlitz-Zapfen-Verb. mit Keil bei einem Bett einstufen? Sinnvoll, gut, blödsinnig?

Gruß, Philipp

Walter Heil
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Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Verbindungen und Stabilität

Beitrag von Walter Heil »


Hallo Philipp,

vom Standpunkt der Festigkeit ok, wenn der Zapfen weit genug aus dem Pfosten oder wie auch immer gearteten Haupt herausragt, damit der Keil sich nicht auf kurzes Holz stützt.

Stil- und Schönheitsfragen kann man nicht allgemein beantworten, das kommt auf die übrige Ausstattung des Zimmers an.

Auf eins möchte ich noch hinweisen: ich habe ein Bett, bei dem die Häupter aus einer Rahmen-Füllungskonstruktion sind und die Füße Teil der Häupter, also Bretter, sind. Diese sind statt senkrecht schräg nach der Zarge hin und ragen am Boden etwa 10cm über die Zargen hinaus. Das würde ich nicht empfehlen, genausowenig wie die stirnseitig überstehenden Zapfen mit Keilen. Es kommt natürlich darauf an, wie der Weg vom und zum Bett verläuft. Jedenfalls geht man den auch mal schlaftrunken und im Dunkeln. Ich habe mir bei der Gelegenheit schon öfter jämmerlich die Zehen angehauen. Wenn Du also Dein Schienbein schonen willst, solltest Du Dir diese Konstruktion gut überlegen.

Gruß, Walter

Uwe Linke
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Registriert: Mo 31. Mai 2021, 18:42

Re: Beste Beschläge für Bett?

Beitrag von Uwe Linke »

[In Antwort auf #100047]
Wie wäre es hiermit:

http://www.lachner-innovativ.de/Deutsch/News/news.html

Habe ich mir heute selber zugelegt.

Bis denne

Uwe


Wolfgang Jordan
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Re: Beste Beschläge für Bett?

Beitrag von Wolfgang Jordan »


Hallo,

Bettbeschläge aus Holz sind so neu nicht. In einem Tischlerbuch aus den Vierzigern (H. Söhlemann: Das Tischlerhandwerk) habe ich diese Abbildungen gefunden:

Söhlemann schreibt dazu:
"Bettbeschläge aus Holz für leichte Betten: Nr. 739. In ein besonderes Tragholz, das sicher verdübelt auf das Betthaupt geleimt wird, greifen im Falle A zwei schräge Holzzapfen hakenförmig ein. Gegen Herausziehen werden sie durch einen lösbaren Dübel mit Knopf gesichert. Im Falle B werden Haupt und Seite durch Grat lösbar verbunden. Sowohl die Hirnleiste mit Grat wie auch Traghölzer und Zapfen sind genügend stark aus zähem Hartholz zu machen.

Der Bettbeschlag Nr. 740/741, von der Firma Deutsche Werkstätten AG. hergestellt, hat bei technischen Materialprüfungen eine größere Zugfestigkeit bewiesen als mit Schrauben befestigte Metallbeschläge."

Gruß, Wolfgang

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