Falz-Putzhobel

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Wolfgang Jordan
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Re: Falz-Putzhobel

Beitrag von Wolfgang Jordan »

[In Antwort auf #148587]
Hallo Thomas,

der Simshobel heißt im Englischen "rebate plane" (Amerikanisch: rabbet plane). Für den "shoulder plane" gibt es keine deutsche Entsprechung. Den Hobel brauchen nur die Angelsachsen zum Nachhobeln, wir können die Zapfenschulter sauber genug sägen;-)

Gruß, Wolfgang

Horst Entenmann
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Re: Falz-Putzhobel

Beitrag von Horst Entenmann »

[In Antwort auf #148581]
Hallo Georg,

Ich habe von Veritas den mittleren Simshobel und den Bullnose. Beide sind bei gut geschärftem Eisen und ordentlicher Einstellung durchaus in der Lage sehr schöne Oberflächen zu erzeugen. Die Handhabung bei der Nacharbeit von Fälzen ist die, daß ich mit einer Hand den Hobel halte und gegen die Sohle drücke mit der anderen Hand drücke ich den Hobel dabei seitlich an, das geht sehr gut.
Den Simshobel von Record kenne ich nur von den Katalogseiten, Bedenken hätte ich aber nicht daß der nicht genau so tauglich wäre.

Ich habe auch einen Juma-Einhandsimshobel und der arbeitet auch sehr gut. Für einen schmalen Falz ist der aber nicht so geeignet weil der dann schwieriger zu führen ist. Zumindest finde ich es unangenehm den Hobel seitlich festhalten zu müssen um in einem Falz zu arbeiten weil ich außen keinen Platz für die Finger mehr habe und ich weiß dann nicht recht wie ich dabei mit der anderen Hand den Hobel seitlich andrücken soll damit der auch bis ganz innen in der Ecke arbeitet.
Mein Anant #10 hat den Vorteil daß er Griffe hat, die einen gewissen Abstand zum Werkstück herstellen, und man so weniger auf seine Finger aufpassen muß. Dafür habe ich aber wiederum weniger Gefühl ob der noch unten und seitlich richtig anliegt.

Ein richtiger Falzhobel steht noch auf meiner Wunschliste, hat für mich aber keine Priorität. Die Frage ist ohnehin ob der rein zum Nacharbeiten dann noch sinnvoll wäre.
Der kleine Veritas hat mit dem schrägen Schnitt sicher Vorteile, könnte man auch ohne Anschlag einsetzen. Das gleiche gilt für den bereits mehrfach genannten kleinen Veritas-Blockhobel mit dem schrägen Eisen, wobei ich da wiederum mehr Angst um meine Finger hätte.

Du hattest zwar ausdrücklich nach Hobeln gefragt, aber gestatte bitte zwei Gegenfragen: Hast du denn schon mal eine Ziehklinge versucht? Und da hier auch schon des öfteren festgestellt wurde, daß hobeln nicht unbedingt die optimale Vorbehandlung für Öl oder Lack ist, wäre für mich auch die Frage ob ein Überschleifen nicht sinnvoller wäre und zu einem besseren Endergebnis führt. Man könnte daran denken einen speziellen Schleifklotz für diese Arbeit zu basteln mit dem man beide Flächen auf einen Durchgang schleife könnte (maschinelles Schleifen lasse ich jetzt mal außen vor...

Gruß Horst

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Volker Hennemann
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Re: Falz-Putzhobel: Ziehender Schnitt!

Beitrag von Volker Hennemann »

[In Antwort auf #148589]
Hallo Friedrich,

mit deiner Hobelempfehlung liegst du natürlich richtig!
Bei einem Punkt, will ich aber wiedersprechen. Wenn man mit diesem Hobel einen Falz sauber putzen möchte, hilft es nicht, dass man sie vorher gründlich überlegt, ob man sich den für Rechts oder Linkshänder zulegt.
Sauber putzen kann man nur, wenn man die Faserrichtung im Holz beachtet. Dann wird man zwangsläufig beide benötigen.

Herzliche Grüße
Volker

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Volker Hennemann
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Re: Falz-Putzhobel: Ziehender Schnitt!

Beitrag von Volker Hennemann »


"widersprechen" natürlich

Friedrich Kollenrott
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Nachfrage: Gibt es das wirklich?

Beitrag von Friedrich Kollenrott »


Hallo Volker,

ich meine: dass sich Holzwerker beide Varianten (Links- und Rechtshänderausführung) kaufen, um niemals gegen die Faser hobeln zu müssen? Bei mir fällt da eine Klappe. Der kostet ja nun schon als Einzelstück eine ganze Menge.

Ich habe so einen Hobel nicht (nur die einfache, nicht geschrägte Variante von Juuma, die auch kein enger stellbares Maul hat und deswegen wirklich gegen die Faser nicht optimal hobelt). Hätte ich einen, dann müsste er auch gegen die Faser hobeln, mit vielleicht nicht perfektem, aber sicher akzeptablem Ergebnis. Sehr großer Schnittwinkel, sehr scharf, sehr enges Maul. Das muss er können! Und ich bin sicher, er kann es.

Bei allem Respekt für Veritas (ich habe 11 Hobel von denen und bin zufrieden): Man ist dort schon sehr kreativ, was "must have"- Werkzeuge angeht.

Grüße, Friedrich


Georg Pfab
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Re: Falz-Putzhobel

Beitrag von Georg Pfab »

[In Antwort auf #148581]
Hallo,
Vielen Dank für die weiteren Antworten.
Ich werde es vorerst einmal mit dem kleineren Bruder des Stanley 93 versuchen (Leihgabe Gerd Fritsche) . Dieser hat für einen Simshobel eine niedrigere Griffpositon und könnte sich für kleine Fälze eignen.
Entscheidend wird dabei das erzielbare Hobelergebnis bei schwierigem Holz sein.
Gruß Georg Pfab


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Volker Hennemann
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Re: Nachfrage: Gibt es das wirklich?

Beitrag von Volker Hennemann »


Hallo Friedrich,

ich wollte mit meinen Beitrag keine Kaufempfehlung aussprechen!
Sondern lediglich darauf hinweisen, dass man, wenn man sich für dieses Modell entscheidet, die Kröte schlucken muss, beide Varianten zu nehmen - will man mit dem Hobel die beste Oberflächengüte erziehlen.
Ich persönlich arbeite deshalb einen Falz mit dem Simshobel von LN nach. Der hat ein verstellbares Maul, ich kann immer mit der Faser hobeln und man muss bezüglich der hinterlassenen Oberfläche keine Kompromisse eingehen. Je nachdem, welche Eisenbreite man wählt, liegt er preislich etwas unter oder etwas über dem Hobel von Veritas.

Gruß
Volker

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