Säge in Messerrücken feilen

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Konstantin

Re: Säge in Messerrücken feilen

Beitrag von Konstantin »

[In Antwort auf #148510]
Hallo Ernst,

Der einfache Grund ist, dass die Bezahnung auf Stoß in Europa üblich war und ist, außer bei Gratsägen. Deshalb spricht man ja auch von westlicher Bezahnung. In Japan dagegen hat sich die Bezahnung auf Zug durchgesetzt, weil diese wesentlich dünnere Sägeblätter und damit einen schnelleren Schnitt erlaubt.
Sieh dir mal verschiedene Astsägen an. Die billigen Modelle haben eine Spitzzahnung, also viel aggressiver als die normalen Handsägen. Die teureren Modelle haben eine Trapezzahnung auf Zug analog zu japanischen Sägen.
Oder sieh dir mal die groben Bügelsägen für Frischholz an. Die haben zusätzlich noch Ausräumerzähne.


Danke für die Erklärung. Früher war für mich eine Säge - eine Säge. Nun merke ich, durch euch und das Internet merke ich, dass es eine ganze Welt für sich ist!


Mir ist einerseits schon klar, warum du unbedingt eine Messer mit Sägerücken haben willst: Weil du dir das in den Kopf gesetzt hast. Auf der anderen Seite aber hast du mittlerweile so viele Gegenargumente hier erhalten, dass es für mich unverständlich ist, warum du an dieser fixen Idee festhältst, unbedingt etwas Drittklassiges produzieren zu wollen. Eine zusätzliche Astsäge, möglichst klappbar, wiegt nicht die Welt. Und bei Dieter gibt es auch Mini-Astsägen, die in die Hosentasche oder in eine Gürteltasche passen. Und die Welt kosten die auch nicht. Und mit Sicherheit erzeugen die beim Sägen weniger Frust als deine Fixe-Idee-Säge.
Beratungsresistent?

Das hat nichts mit Beratungsresistenz zu tun. Jedoch werde ich mein Projekt nicht hinschmeißen, nur weil andere sagen, dass es keine ideale Säge werden wird. Ich habe das Messer noch im Rohzustand und habe mir extra Feilen besorgt und mich mit diesem Thema beschäftigt. Das Ziel ist auch nicht nur die Säge auf dem Messerrücken zu zaubern, sondern wie bereits geschrieben sich mit der Thematik auseinander zu setzen, Wissen aneignen und den Umgang mit Material verbessern.
Außerdem finde ich, dass man immer seine Ideen verwirklichen sollte, auch wenn Andere behaupten, dass es Unfug ist. Denn auch ein Schweizer Messer ist kein ideales Messer und kein idealer Schraubenzieher, aber trotzdem kaufen den viele, weil er eben universell ist und in manchen Situation sowohl einem normalen Messer und einem Schraubenzieher weit überlegen ist. Ich konnte für meine Bedürfnisse nichts ähnliches auf Markt finden und habe daher selber angefangen mir das universelle "Messer" zu bauen.
Gruß
Konstantin

Konstantin

Re: Säge in Messerrücken feilen

Beitrag von Konstantin »

[In Antwort auf #148512]
Hallo Horst,
danke für deine Antwort.

Ich habe nicht viel Erfahrung mit der Auslegung solcher Sägen. Ich weiß nur daß es Sägen für trockenes Holz gibt die in der Mitte nur wenige Zehntel Millimeter dünner sind. Bei nassem Holz wirst du aber vermutlich deutlich mehr brauchen. Idealerweise würde ich mir denken daß die Klinge vom Rücken her keilförmig auf Null auslaufen sollte. Mehr ginge nur durch Hohlschliff aber das wäre dann doch zu viel des Guten.

Ich ziehe diese Methode gegenüber dem Schränken vor. Und da auf der anderen Seite sowieso eine Schneide ist, lässt sich das auch sehr gut implementieren. Ich werde es versuchen.

aber ich würde mich nicht getrauen mit einem Winkelschleifer ein saubere Zahnform hinzubekommen.
Welchen Winkel meinst du übrigens genau mit 50°? Den Winkel zur Längsachse oder den Spitzenwinkel der Zähne von der Seite gesehen?

Das würde ich mich auch nicht trauen ;) Aber da der Winkelschleifer in einer Art Befestigung ist und das Messer im bestimmten Winkel fixiert werden kann, funktioniert es ganz gut. Hier das gute Stück:
https://www.google.de/search?q=winkelschleifer+halterung&num=100&client=firefox-b-ab&dcr=0&source=lnms&tbm=isch&sa=X&ved=0ahUKEwjDqprKiZnXAhWKfFAKHYZjA_IQ_AUICygC&biw=1280&bih=559

Welchen Winkel meinst du übrigens genau mit 50°? Den Winkel zur Längsachse oder den Spitzenwinkel der Zähne von der Seite gesehen?

Den Winkel wenn man von der Seite zwischen die Zähne guckt. Da wo ihr mit 60° herangeht. Ich stelle einfach den Winkelschleifer auf 25° und schleife seitlich.

Grob lassen sich die Zähne so "erstellen". Damit dann auch alles glatt ist, ist das Schleifbandmaschine da. Ich habe es etwas modifiziert und kann praktisch mit dem Band zwischen die Zahnräume rein. Das einzige Problem ist nur, dass wenn die Zähne zu nah beieinander sind, du automatisch auch diese mitschleifst wenn du nicht aufpasst. Bei 8mm Abstand war das echt kein Thema, aber bei 5mm ist es schon hart an der Grenze.

Stoßbezahnung ist für europäische Sägen der Standard, daher würde ich darauf nicht viel geben. Möglicherweise hat man da gar nicht viel nachgedacht. Beim Militär denkt man da meist recht praktisch, besser eine schlechte Säge als gar nix in der Hand...

Ich fürchte, du hast da recht. Ich habe mir die Bezahnung auf vielen Bajonetts angeschaut und es gibt auch ein Outdoor Messer heute, welches genau die gleiche besitzt. Im Video bei einem Test sieht man, dass diese Bezahnung fast nichts taugt.

PS: Ich persönlich würde mir eher ein zweischneidiges Messer bauen (eine Seite für gröbere Arbeiten und eine Seite für feinere Sachen) und die Klappsäge einfach einstecken.

Hab die Säge schon angefangen zu schleifen ;)

Beste Grüße und schlaf gut!
Konstantin


bobi47

Re: Säge in Messerrücken feilen

Beitrag von bobi47 »

[In Antwort auf #148512]
Hallo zusammen
Früher (also vor 60 Jahren und so) da hatte ein "gutes " Pfadfindermesser eine Säge am Rücken. Nur sägen konnte man damit nicht....
Irgendwann haben wir Jungs dann bei einem Altmetallhändler einen ganzen Haufen "Faschinenmesser" gefunden. So hiessen in der Schweiz die Bajonette mit einer Säge am Rücken. Die wurden dann durch internationale Konventionen verboten wegen den Wunden. Aber als Sägen taugten die erstaunlich, denn wir haben natürlich ein paar mitlaufen lassen ....
Unter "Faschinenmesser" findet man im Netz auch Bilder, aber ob die ausreichen Dir weiterzuhelfen weiss ich nicht.
Gruss Bobi

Konstantin

Re: Säge in Messerrücken feilen

Beitrag von Konstantin »


Hallo Boni,
vielen dank für den wertvollen Hinweis! Es gibt die also doch, die Messer mit der Säge, die sägt! ;)

Sprichst du von diesem Zahnmuster?
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/8/83/Faschinenmesser_1810.jpg

Das scheint mir wie eine heute übliche Holzsäge auszusehen. Mit Stoßbezahnung, etwa 15° Zahnbrustwinkel, 8mm Zahnhöhe und geschränkt, korrekt? Die Stärke bei dieser Länge wird wohl mindestens 3mm sein?!

Oder hatte das gute Stück, welches Sägen konnte eher dieses Zahnmuster:
http://www.jugendheim-gersbach.de/Russisches-Faschinenmesser-1.jpg

Wenn du das Messer noch besitzt, eventuell könntest du einige Bilder davon machen. Bzw. die Parameter hier posten, sodass man dieses Muster nachahmen könnte?

Heinz Kremers
Beiträge: 2764
Registriert: Mi 12. Aug 2015, 19:10

Re: Säge in Messerrücken feilen

Beitrag von Heinz Kremers »


Hallo Konstantin,

vielleicht solltest Du mal berücksichtigen, daß alles, was vom Militär in ähnlicher Form kommt dazu gedacht war, den Gegner möglichst heftig zu verletzen und nicht um Holz zu sägen.

Eine kleine Klappsäge (evtl. mit japanischer Bezahnung) und ein ordentliches Messer, welches auch mal einen Schlag auf den Rücken verträgt sollte eigentlich die bessere Lösung sein..

Gruß
Heinz

Wolfgang Kueter
Beiträge: 532
Registriert: Mi 26. Jul 2017, 12:16

Re: Säge in Messerrücken feilen

Beitrag von Wolfgang Kueter »

[In Antwort auf #148514]
Hallo,

Das hat nichts mit Beratungsresistenz zu tun


Das ist Deine Ansicht, es könnte sein, dass andere Menschen das etwas anders sehen.

Jedoch werde ich mein Projekt nicht hinschmeißen, nur weil andere sagen, dass es keine ideale Säge werden wird.


OK, tu was Du partout nicht lassen willst.

Ich habe das Messer noch im Rohzustand und habe mir extra Feilen besorgt


Tja, Deine Sache, den 2. Schritt vor dem ersten getan zu haben.

und mich mit diesem Thema beschäftigt.


Nein, genau das hast Du nicht.

Außerdem finde ich, dass man immer seine Ideen verwirklichen sollte, auch wenn Andere behaupten, dass es Unfug ist.


Meine 2 1/4 jährigen Zwillingstöchter haben manchmal auch so ihre eigenen Vorstellungen ...

ch konnte für meine Bedürfnisse nichts ähnliches auf Markt finden


Warum wohl?

und habe daher selber angefangen mir das universelle "Messer" zu bauen.


Es wird nicht funktionieren.

Eine Handkettensäge wiegt nahezu nichts und nimmt auch nicht viel Platz weg, gleiches gilt für gute Klappsägen. Und in Sachen Messer packt man ordentliches Messer nordischen Typs mit maximal 10 cm Klingenlänge und einen kleinen Schleifstein ein. Fertig.

Wolfgang

Pedder
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Registriert: So 8. Dez 2019, 14:41
Kontaktdaten:

Ab in die Werkstatt

Beitrag von Pedder »


Mir macht das gerade keinen Spaß mehr zu lesen.
Neues kommt auch nicht. Ich geh jetzt in die Werkstatt.

Als Gedankenanstoß.

Liebe Grüße
Pedder

UweM
Beiträge: 272
Registriert: Mi 16. Mär 2016, 01:44

Re: Säge in Messerrücken feilen

Beitrag von UweM »

[In Antwort auf #148498]
Hallo Konstantin,

ich meinte natürlich eher Menschen die Messer selber machen und/oder Erfarhung mit Outdoormesser haben,
da muss die Säge natürlich auch gut funktionieren.

Aber wie ich hier lese, kommst du hier ja auch schon weiter.
Mach mal ein Foto wenn das Messer fertig ist.

Viele Grüße
Uwe

bobi47

Re: Säge in Messerrücken feilen

Beitrag von bobi47 »

[In Antwort auf #148519]
Hallo
Natürlich sägt die Klappsäge besser, vorallem wenn sie von der Schweizer Firma Felco stammt .... ;-))
Aber wenn es unbedingt sein soll:
- Die Dinger sind natürlich längst nicht mehr vorhanden, ev. von den Eltern konfisziert, weiss nicht mehr
- Im Netz musst Du nach Anbietern von Schweizer Militaria schauen, unter dem Stichwort (wie sinnig!!) "Faschinenmesser Schweizer Armee", z.B. Collectorsdream GmbH. Vielleicht ist so ein Heini bereit, das Messer auf den Scanner zu legen und das Resultat zu mailen (ob die Qualität des Scans genügt??) Oder einen sog. Abrieb (Kohle auf Papier) zu machen??
Jedenfalls viel Spass und Erfolg
Gruss Bobi (ja, ich bin Schweizer)


Stefan Hintzen
Beiträge: 357
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Säge in Messerrücken feilen

Beitrag von Stefan Hintzen »

[In Antwort auf #148482]
Moin Zusammen,

bisher hat noch keiner den Vorschlag gemacht, eine professionelle Werkzeugschleiferei aufzusuchen. Ich bin mir sicher, daß man sogar in Berlin ein Sägezahnmuster in den Messerrücken zaubern kann....ob´s Sinn macht, steht auf einem anderen Blatt

Gruß
Steff

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