Holzschutz im Außenbereich

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
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Hubertus

Holzschutz im Außenbereich

Beitrag von Hubertus »


Hallo,

ich möchte einige Hochsitze aus Holz die ich gebaut habe gerne haltbarer machen. Mein Vater hat dafür früher Karbolineum verwendet. Da man nur wenige Stunden im Jahr auf diesen Sitzen verbringt ist die Gesundheitsgefahr ja auch kein Thema. Karbolineum ist aber seit 92 verboten. Ich bin nun auf der Suche nach einem möglichst haltbarem Holzschutzmittel (der Aufwand alle drei Jahre zu streichen ist zu hoch). Taugt Bio Carbolin etwas? Muss ich vorher grundieren und wenn ja mit was? Oder gibt es bessere Mittel als Bio Carbolin?

Was wäre Eure Empfehlung?

Herzliche Grüße, Hubertus

Dieter Macher

Re: Holzschutz im Außenbereich

Beitrag von Dieter Macher »


Hallo Hubertus,

Obgleich ich wenig Erfahrungen mit Holzschutz im Außenbereich habe, will ich trotzdem versuchen, Dir einige Tipps zu geben. Bio - Carbolin kenne ich nicht.
Da Du von Hochsitzen sprichst, gehe ich davon aus, das Du Jäger ( ?! ) und darüber hinaus auch umweltbewußter Naturfreund bist, und aus diesen Grunde auf
chemischen Holzschutz verzichten möchtest.
Einen Bio - Holzschutz zu finden, welcher drei Jahre lang anhält, dürfte schwierig sein. Ich kannte vor Jahren mal einen Jäger, welcher seine Hochstände in regelmäßigen Abständen mit ALTÖL! gestrichen hat - aus heutiger Sicht ein Verbrechen.
Im Rahmen gewisser " Jugend forscht " - Versuche habe ich vor gut zwei Jahren einige rohe Holzproben mit den unterschiedlichsten Mittelchen gestrichen, und diese dann der Witterung ausgesetzt - ich habe sie einfach hinter meiner Werkstatt ins Freie gelegt. Neben diversen Ölen auf Naturbasis war auch eine Probe dabei, welche ich mit sogenannten "Wasserglas" gestrichen hatte.
Wasserglas dürften die Älteren von uns noch vom "Eier einlegen" her kennen.
Ich habe die Holzprobe ( Fichtenbrett 20 x 20 x 3 cm ) damals mehrfach mit Wasserglas gestrichen, bis heute hat sich nicht viel an diesen Brett verändert.
Bei mehreren Hochständen dürfte dies aber eine teure Angelegenheit werden.
Wahrscheinlich wird Dir nichts anderes übrig bleiben, als ein entsprechendes Produkt aus dem Fachhandel zu verwenden.

Hoffe, ein wenig geholfen zu haben.

Gruss Dieter M.


Hubertus

Re: Holzschutz im Außenbereich

Beitrag von Hubertus »


Hallo,

ja ich möchte ja auch ein Präparat aus dem Handel kaufen aber ich weiss eben nur nicht welches besonders lange hält. Natürlich hätte ich auch gerne ein umweltfreundliches.

Kann mir keiner was empfehlen was möglichst lange hält???

Ich kenne auch einen der seinen Schuppen mit Altöl gestrichen hat. Abgesehen davon dass es umweltunfreundlich ist ist die Schutzwirkung meiner Meinung nach in das Reich der Fabeln zu verweisen. Das Holz ist total verwittert.

Gruß, Hubertus

Dieter Macher

Re: Holzschutz im Außenbereich / Altöl?!

Beitrag von Dieter Macher »


Hallo Hubertus,

Das Altöl hatte schon eine gewisse Schutzwirkung - die graue Farbe des Holzes entsteht durch die Einwirkung von UV-Licht ( Sonne ). Die Verwendung ist aber heut zu Tage induskutabel - darüber hinaus auch verboten, wie mir erst heute die Umweltschutz - Ingenieurin aus unseren Betrieb ( habe aus Neugierde nachgefragt ) mitgeteilt hat.
Ich denke, Du wirst um eine gute Fachberatung in einem FACHGESCHÄFT nicht umher kommen. Suche doch mal im Net nach PNZ - Holzschutz-Produkte - die haben gutes "Zeug" für den Innenbereich - daraus schließe ich , das sie auch Mittel für den Außenbereich haben.

Gruß und viel Erfolg wünscht

Dieter M.

Hubertus

Re: Holzschutz im Außenbereich / Altöl?!

Beitrag von Hubertus »


Hallo Dieter,

werde nach Ostern mal in unser örtliches Farbefachgeschäft gehen. Danke für den Tipp.

Viele Grüße, Hubertus

Johannes Tuschy

Re: Holzschutz im Außenbereich / Altöl?!

Beitrag von Johannes Tuschy »


hallo, die bauern haben früher ihre weidepfähle einhalbes jahr in eine alte badewanne mit altöl gelegt. dann haben sie ewig gehalten. der kritische punkt ist die übergangsstelle boden luft wo es am ehesten fault. über den umweltschutz dabei läßt sich nicht streiten . er ist nicht vorhanden.
frohe ostern j.tuschy

Herbert S.
Beiträge: 331
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Holzschutz im Außenbereich / Altöl?!

Beitrag von Herbert S. »


Hallo
ich selbst kann eigentlich nicht verstehen, wieso ein Hochsitz eines Jägers im Wald mit irgendeinem Holzschutzmittel behandelt werden muß, da meiner Meinung nach in einem solchen Fall die optische Komponente vernachlässigt werden kann.
Hier geht es ja eigentlich nur um die Konstruktion des Hochsitzes und dessen ordnungsgemäße Benutzung.
In einem solchen Fall ist der "konstruktive Holzschutz" vollkommen ausreichend.
Hierbei wird versucht durch witterungsbeständige Verbindungen und Arbeitsweisen eine Schädigung der Konstruktion zu verhindern.
Schon das alleinige Verwenden von Lärchenstangen zum Hochsitzbau verlängert die Witterungsbeständigkeit um ein vielfaches gegenüber der Verwendung von Fichtenstangen.
Schau mal im Internet oder auch in Fachzeitschriften nach "Konstruktivem Holzschutz". Du wirst von der Informationsmenge beeindruckt sein.
Weiterhin habe ich auch schon in verschiedenen Jagdzeitschriften Beiträge zu dem oben geschilderten Thema gelesen.

Gruß Herbert

Hermann Bohn

Re: Holzschutz im Außenbereich / Altöl?!

Beitrag von Hermann Bohn »


Ich finde es derbe scheisse.und stinken tut ihr auch nach afterstoß!
Aber egal.............sterben müssen wir alle irgendwann....ihr n

Uwe von Loh

Alles weglassen ist optimal

Beitrag von Uwe von Loh »


Auf unserem Hof gibt es Holzschutz in allen Varianten. Generell lässt sich nach etlichen Jahren resümieren, dass Altöl und auch Karbolineum nichts bringt, wenn es nicht tief genug ins Holz eindringt. Telegrafenmasten oder Bahnschwellen wurden daher früher kesseldruckimprägniert (und damit bis in den Kern hinein Sondermüll).
Für Hochsitze wird hier eigentlich immer ungehandeltes Holz verwendet. Es muss natürlich entrindet sein, sonst kommt der Borkenkäfer. Wie schon hier im Forum erwähnt, ist die Übergangsstelle Boden-Erdreich der eigentliche Schwachpunkt und da hilft auch keine Chemie, kein Teeranstrich und kein Verkohlen der Enden im Feuer. Früher oder später ist es vorbei. Abhilfe schafft nur ein entsprechender Sockel oder ein entsprechend haltbares Holz (Robinie). Mein Tip ist, den Hochsitz aus ganz normalem Fichtenrundholz zu zimmern und bei Bedarf eben auszubessern. Das reicht für die nächsten zehn Jahre.

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