Japanische Gartenbank *SEHR VIELE FOTOS!*

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Frank Vosseler
Beiträge: 172
Registriert: Di 7. Jan 2014, 23:27

Re: Chapeau!!

Beitrag von Frank Vosseler »


Hallo Peter,

die Rückenlehne hat einen Winkel von nur 9°.
Aber das reicht dicke aus - Ich war zunächst auch skeptisch, aber Messungen an einer anderen, bequemen Bank kamen auf einen ähnlichen Wert.

Gruß Frank



joh. t.
Beiträge: 739
Registriert: Sa 25. Nov 2017, 13:35

Re: Japanische Gartenbank *SEHR VIELE FOTOS!*

Beitrag von joh. t. »

[In Antwort auf #61371]
hallo frank,

seehr schöööööön!!!!!!!!

aber wieso hast du affensitzbaumholz genommen ??

eich oder douglasie als heimische wiederstandsfähige anternative wäre doch auch gegangen.

außerdem hat eiche auch sowas japanisch meditatives.

viele grüße johannes


Frank Vosseler
Beiträge: 172
Registriert: Di 7. Jan 2014, 23:27

Re: Japanische Gartenbank *SEHR VIELE FOTOS!*

Beitrag von Frank Vosseler »


Hallo Johannes,

ich fand Meranti schon immer schön. Zudem habe ich Meranti über einen lokalen Fachhändler zu einem vernünftigen Preis mit bestellen können.

Aktuell mache ich eine Restauration aus einem alten Schrank, bei dem nur die Füllungen der Türen und der Schublade verwendbar sind. Der Rest wird neu konstruiert. Das verwendete Holz ist Nussbaum - wobei ich im Moment noch Beschaffungsprobleme habe und nur Amerikanischen Nussbaum beziehen könnte.

Generell finde ich einheimische Hölzer interessanter als Importe, da Sie ökologisch sinnvoller sind und eigentlich besser in unsere Region passen. Dennoch muss ich einräumen das ich z.B. auch bereits Amaranth verwendet habe.

Ansonsten steht im Garten nur Douglasie und in der Wohnung hauptsächlich Buche.

Gruß Frank



Michael K.
Beiträge: 393
Registriert: So 3. Mär 2013, 22:19

Re: Chapeau!!

Beitrag von Michael K. »

[In Antwort auf #61387]
Hallo Frank,
sehr schöne Bank und vielen Dank für Deine ausführliche Dokumentation!
Würde mich interessieren wie farbstabil Meranti nach 1-2 Jahren ist (Douglasie als genannte Alternative lässt auch behandelt farblich relativ stark nach und ist ja ein eher weiches Holz, ist allerdings bei uns leicht verfügbar).

Deine Zapfeinrichtung sind sehr durchdacht aus. Meine ist viel simpler, statt Verstellung per Spindel benutze ich oft den präzise verstellbaren Parallelanschlag der Felder als Hilfsmittel und einen Fundus von 'Lehren' bekannter Holzstärke.

Gruss,

Michael K.



Frank Vosseler
Beiträge: 172
Registriert: Di 7. Jan 2014, 23:27

Re: Chapeau!!

Beitrag von Frank Vosseler »


Hallo Michael,

die Bank hat fast 2 Jahre auf dem Buckel und ist nun etwas dunkler.
Die Oberfläche ist immer noch sehr gut. Im Sommer habe ich nochmals mit Arbeitsplattenöl nachgeölt. Ich kann im Moment leider kein Foto machen, da die Bank im Pavilon steht und etwas verbaut ist.
Mal sehen ob ich noch ein paar Fotos vom Sommer finde.

Die Sache mit den Lehren hat schon Vorteile: Durch einsetzen und aussetzen der Lehre kannst Du beide Schnitte schneller und exakt wiederholbar sägen. Ich muss immer umstellen und neu messen. Es hat also jede Variante Ihre Vor und Nachteile.

Gruß Frank



Stefan Krieger
Beiträge: 292
Registriert: Mo 19. Feb 2018, 23:08

Meranti - Bitte nicht!

Beitrag von Stefan Krieger »

[In Antwort auf #61394]
Hallo Frank,

da hast Du eine wirklich schöne Bank gebaut! Die Verarbeitung erscheint mir perfekt und auf sehr hohem Niveau, und auch schön dokumentiert und fotografiert!

Allerdings kann ich mich über solch eine tolle Dokumentation und Baubericht überhaupt nicht mehr freuen, wenn ich sehe, wie leichtfertig hier Meranti verwendet wird und dann in den bisherigen Kommentaren (abgesehen von Johannes) auch noch von der Farbe geschwärmt wird, anstatt die Verwendung von Meranti vielleicht mal in Frage zu stellen.

Ich weiß, dass das hier kein Forum für politische Dinge ist, aber ich persönlich finde das sehr verantwortungslos. Und Deine Antwort oben verstehe ich nicht. Wenn Du einheimische Hölzer interessanter findest als Importe und Dir bewusst sein sollte, dass sie ökologisch sinnvoller sind sowie besser in unsere Region passen - warum nutzt Du dann Meranti oder Amaranth?!

Mir persönlich wäre Meranti außerdem zu langweilig und eintönig, ich würde eher Kernbuche verwenden oder Kirsche. Aber das ist natürlich persönliches Empfinden.
Kernbuche ist außerdem sicher nicht das Optimum für eine Bank, die im Freien steht, aber da würde ich dann halt an Robinie, Eiche, Douglasie, ... denken.

Ich würde mich jedenfalls sehr freuen, wenn zukünftig vielleicht doch der konstruktive Holzschutz ein bisschen mehr Beachtung findet und einheimische Hölzer verwendet werden - und das gilt jetzt nicht nur für Dich Frank! :-)

Schöne Grüße
Stefan



Frank Vosseler
Beiträge: 172
Registriert: Di 7. Jan 2014, 23:27

Re: Meranti - Bitte nicht!

Beitrag von Frank Vosseler »


Hallo Stefan,

das ich mir darüber im klaren bin das dies ökologisch nicht die sinnvollste Variante ist, bedeutet nicht das ich nicht dennoch manchmal schwach werde.
Sondern nur das ich mir Gedanken mache und nicht zwingend alles mit Importhölzern durchführe, sondern nach alternativen Ausschau halte.

Aber auch nicht zwingend alles nur mit einheimischen Hölzern.

Von Teak und Bankirai nehme ich Abstand - zumal Douglasie hier super als Ersatz im Außenbereich dienen kann. Für das Meranti habe ich damals eine gute Bezugsquelle gehabt und konnte deshalb nicht wiederstehen.

Das Amaranth zb wollte ich unbedingt haben um Schneidbretter zu machen - mit Ahorn zusammen sieht das umwerfend aus.

Sicherlich bin ich damit nicht 100% ökologisch unterwegs, aber Du machst bestimmt auch nicht nur in Deutschland Urlaub sondern fliegst auch mal woanders hin, oder? Oder fährst kein 3 Liter Auto, oder, oder. Fast niemand verhält sich 100%ig Rohstoffschonend.

Ich denke aber Du hast insofern recht, dass man sich darüber Gedanken machen sollte mit was man Arbeiten möchte.

Gruß Frank



Heiko Rech
Beiträge: 2715
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Re: Meranti - Bitte nicht!

Beitrag von Heiko Rech »


Hallo,

hier mal ein etwas älterer, aber dennoch sehr interessanter Artikel zum Thema, den man sich mal durchlesen sollte.

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-8654502.html

Bei diesem Thema sollte man nicht in ein schwarz- Weiß- denken verfallen, dafür ist es zu komplex. Ich verwende gerne einheimische Hölzer, habe aber nun auch meine Wohnzimmereinrichtung mit Meranti begonnen und baue gerade ein Sideboard aus diesem Holz. Langweilig finde ich es nicht, man muss nur bei der Holzauswahl entsprechend vorgehen.

Wichtig ist, doch auch, was am Ende mit dem Holz passiert. Was ist denn nun besser, ettliche Fichten fällen und daraus Billigmöbel bauen, die alle 5 Jahre ersetzt werden müssen oder teure, ggf. aus dem Regenwald stammende Hölzer für Möbel verwenden, die ein Leben lang halten? Das ist ein Punkt, den ich erst einmal viel wichtiger finde.

Ich vermisse generell bei solchjen Diskusioen die Hinweise, dass viele Nadelhölzer, die in unseren Bau- und Holzmärkten angeboten werden mitlerweile aus nördlichen Urwäldern kommen. Ebenso die Rohstoffe für das allseits beliebte Birke Multiplex. Wie die Gewinnung für die Rohstoffe des in Unmengen verarbeiteten Buche Leimholzes aussieht würde mich auch mal interessieren. Und mal ehrlich, wieviele Möbel aus Birke Multiplex und keilgezinkter Buche werden wohl in den komenden Jahren thermisch verwertet werden, weil sie nicht mehr der Mode entsprechen?

Der größte Teil der Regenwälder geht bei Brandrodung verloren, dann wird Soja angebaut, das an Rinder verfüttert wird, die dann als Hamburger überall in der Welt verkauft werden. Oder noch toller, es werden Pflanzen angebaut, die dann zu BIO- Diesel verarbeitet werden.

Ich sehe das wie Frank, alles mit Maß und Ziel.

Gruß

Heiko


Stefan Krieger
Beiträge: 292
Registriert: Mo 19. Feb 2018, 23:08

Re: Meranti - Bitte nicht!

Beitrag von Stefan Krieger »


Hallo Frank, hallo Heiko,

es ist auf jeden Fall ein sehr komplexes Thema, das man sicher auch so oder so interpretieren kann.
Die Frage ist aber doch, was kann ich als Einzelperson denn tun? Ich kann als Konsument bspw. versuchen, möglichst gar kein Tropenholz zu verarbeiten oder zu kaufen. Auch wenn das natürlich einen minimalsten Einfluss im Vergleich zu Chinas Konsum hat - letztendlich bewirkt es trotzdem etwas. Und vor allem: Wenn viele Menschen genauso denken würden, summieren sich diese ganzen kleinen verschwindend geringen Einflüsse zu beachtlicheren Anteilen zusammen!

Es stimmt Heiko, dass Brandrodung und Soja- oder Palmpflanzen-Anbau auch erheblich zum Rückgang der Regenwälder beitragen; aber auch heute noch wird viel Geld mit dem Holzhandel gemacht. Und zwar vor allem mit illegalem Holzhandel (siehe z.B. http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,706716,00.html). Auch wenn einem im Sägewerk oder beim Holzhändler vielleicht erzählt wird, das Holz sei legal gefällt worden oder aus nachhaltigen Beständen - das dürfte in den seltensten Fällen stimmen. Dank Korruption und Gier gibt es immer Möglichkeiten, illegales Holz als legales Holz zu deklarieren. Auch auf das FSC-Logo kann man sich nicht immer verlassen.
Ich habe daher für mich daraus die Konsequenz gezogen, gar kein Tropenholz zu verwenden und auch keine derartigen Möbel oder Gegenstände zu kaufen.

Heiko, Dein Argument mit den Fichtenholz-Möbeln kann ich nicht so ganz nachvollziehen. Erstens können auch Nadelholz-Möbel meines Erachtens deutlich länger als fünf Jahre leben wenn nicht sogar ein Leben lang, zweitens könnte man ja auch einfach härtere einheimische Hölzer verwenden - wie z.B. Buche. Drittens regt mich immer das Wegwerfverhalten bei dem ganzen Pressspan-Mist auf (oder meintest Du das?). Da werden z.B. bei IKEA Bücherregale oder Kleiderschränke aus Presspappe gekauft und spätestens beim zweiten Umzug werden sie dann entsorgt, weil sie sich einfach nicht beliebig oft demontieren lassen oder nicht einfach mal abgeschliffen und/oder neu geölt etc. werden können. Und dann kann man sie auch noch nicht mal verfeuern und zum Heizen nutzen sondern sie landen im Sperrmüll...

Es stimmt, dass die Situation in Sibirien bspw. auch katastrophal ist. Auch dort wird dank Korruption in großem Stil illegal Holz gefällt. Allerdings habe ich hier die Hoffnung, dass Nadelhölzer oder auch Birke wenigstens relativ schnell nachwachsen - im Vergleich zu Tropenhölzern. Und Buchenholz kommt immerhin zu einem erheblichen Anteil aus Deutschland selbst. Insofern hoffe ich einfach, dass wenn ich beim Holzhandel Buchenholz kaufe, dieses möglichst von hier stammt. Am liebsten würde ich auch selber Bäume fällen, aufschneiden lassen, trocknen und dann verarbeiten - aber soweit bin ich leider noch nicht... :-)

Meines Erachtens macht es keinen Sinn, Frank, Teak und Bangkirai zu vermeiden, aber dann Purpleheart und Meranti zu verwenden. Aber das muss und soll jeder für sich selbst entscheiden!
In mir regt sich aber der Unmut, wenn in zehn Kommentaren zu einem Projekt mit Tropenholz dann auch noch die Farbe gelobt wird, ohne vielleicht mal die Verwendung von Tropenholz in Frage zu stellen.

Man kann sicher nicht alles immer 100%ig ökologisch korrekt machen, aber man kann es zumindest versuchen! Ich habe zwar kein 3-Liter-Auto aber immerhin eines, das "nur" 5-6 Liter Diesel verbraucht. Und unser nächstes Auto wird sehr wahrscheinlich einen Gas-Antrieb haben. Es gibt meines Wissens auch noch keinen Kombi mit 3 Litern... :-) Generell versuchen wir auch das Auto sowieso zu vermeiden und fast alles mit dem Fahrrad zu erledigen (ist bloß leider bei dem momentanen Wetter nicht drin) oder auf langen Strecken mit der Bahn zu fahren (ist eh entspannter). Und in den Urlaub geflogen bin ich das letzte Mal vor über zehn Jahren. Fleisch esse ich nur sehr selten und Biosprit werde ich auch nie verwenden - aber ich glaube das Thema Biosprit hat sich eh schon mehr oder weniger erledigt...

Trotz all der Diskussion bewundere ich nach wie vor Deine Arbeit Frank, die Bank sieht wirklich toll aus! Und nebenbei beneide ich Dich auch um Deine (in meinen Augen) riesige und gut ausgestattete Werkstatt... :-)
Schöne Grüße
Stefan



Philipp
Beiträge: 891
Registriert: Mi 21. Nov 2012, 14:14

Buche - Bitte nicht!

Beitrag von Philipp »


Hallo Stefan,

ohne auf alle Deine Ausführungen eingehen zu wollen/können, teile ich sie zumindest teilweise. Ich finde "Tropenhölzer" auch meistens zu derb und unpassend in unseren Gefilden und würde immer einheimische Hälzer vorziehen.

Aber doch bitte keine Buche! Keine Ahnung, wie man es geschafft hat, dieses Holz so in den Möbelvordergrund zu schieben, aber aus ästhetischer Sicht ist es doch eine Zumutung. Außer im Radialschnitt ist es so was von dröge, meiner Ansicht nach. Für den Ofen ist es allerdings sehr gut geeignet.

Gruß, Philipp



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