Planheit von Klinkern und Wassersteinen

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Ansgar
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Re: Planheit von Klinkern und Wassersteinen

Beitrag von Ansgar »

[In Antwort auf #147248]
Hallo Pedder,
ich hab nicht so viele Lehren zur Auswahl, hab allerdings mal mit einem Blatt 80 g Papier getestet. Das passt nicht mehr in die Zwischenräume, das heißt es sind auf jedenfall weniger als 10 Mikrometer Unterschied. Ich weiß auch wirklich nicht, wieviel Bedeutung ich dem Licht beimessen soll, was trotzdem noch durch den Spalt tritt. Was meinst du mit "Klappern bei einer Lage Papier"?

Ansgar
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Re: Planheit von Klinkern und Wassersteinen

Beitrag von Ansgar »

[In Antwort auf #147253]
Hallo Friedrich,
ich war im Urlaub, deshalb meld ich mich erst jetzt wieder. Das Lineal ist in Ordnung (ist bisher ausschließlich für Lichtspaltmethoden verwendet worden). Hab jetzt noch 2 mal jeweils 45 Minuten herumgeläppt. Einen Lichtspalt gibt es allerdings immernoch. Er ist nicht sehr breit (weniger als 10 Mikrometer, siehe meine Antwort an Pedder), und ich bin mir wirklich unsicher, wie schlimm der noch ist. Beobachtest du bei deinen Klinkern nach dem Läppen "absolute Dunkelheit" bei der Lichtspaltmethode? Zu der Menge an Schleifmittel: Ich hab auf meinen Klinkern die ganze Zeit einen sehr feinen Schaum (etwa so wie auf einem Pint Guinness-Bier), was von Schleifkörnern durchsetzt ist. Ich weiß nicht, ob das schon zu viel ist.

Wolfgang L.
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Re: Planheit von Klinkern und Wassersteinen

Beitrag von Wolfgang L. »


Hall Ansgar,

ein Blatt 80g Papier ist eher 100 Mikrometer, also 1/10mm dick ;-)

Ansgar
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Re: Planheit von Klinkern und Wassersteinen

Beitrag von Ansgar »


Oh ja! Meinte ich auch! Also 10 100stel Millimeter.

Friedrich Kollenrott
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Re: Planheit von Klinkern und Wassersteinen

Beitrag von Friedrich Kollenrott »

[In Antwort auf #147375]
Hallo Ansgar,

schön, dass Du die Sache weiter verfolgst.

Das von mir angegebene Läppverfahren ist sicher nicht geeignet, eine Planheitsabweichung "Null" zu erzielen. In der Optik sind Abweichungen erforderlich und möglich, die nur einen Bruchteil der Wellenlänge des Lichtes betragen, also weit unterhalb 1/10 Mikrometer. Das schafft man in der klassischen Fertigung "von Hand" mit runden Scheiben, die beim Läppen gegeneinander verdreht werden, extrem feinen Schleif- und Poliermitteln, Pechhäuten und gezielten Korrekturen, und das alles in klimatisierten Räumen.

Unsere rechteckigen Klinker, das grobe Schleifmittel und der Verzicht auf Rotieren verschlechtern sicher das Ergebnis erheblich. Und eine Prüfung per Lineal (das noch nicht mal ein Haarlineal ist) ist ja ziemlich grob. Es ist auch bei mir (wenn Du so nachfragst) keineswegs so, dass ich nur zufrieden bin, wenn keinerlei Licht unter dem Lieal durchdringt. Eher so: Ist das schon ein nennenswerter Lichtdurchtritt? Oder noch nicht? Kann ich das durch etwas andere Führung des Schleifsteines, wenn ich ihn auf dem Klinker abrichte, auskorrigieren? Der Lichtspalt ist ja keine exakte Messung, und würde es auch mit einem Haarlineal nicht werden (das ist dann auch nur Schätzen, allerdings auf höherem Niveau).

Meine Erfahrung über die Jahre zeigt, dass mit Klinkern die so wie beschrieben abgerichtet werden und mit Steinen die wiederum auf diesen Klinkern abgerichtet werden, gute Schärfergebnisse zu erzielen sind - wobei ich eben gar nicht weiss, wie plan die Klinker, mit denen ich in der Praxis gute Ergebnisse erziele, wirklich sind. Wenn Du jetzt festgestellt hast, dass bei Deinen Klinkern der Lichtspalt unter dem Lineal offenbar weniger als 10 Mikrometer beträgt, dann finde ich das erstaunlich wenig.

Ich würde Dir empfehlen, mit diesem Ergebnis zufrieden zu sein, und mit den Klinkern so zu arbeiten wie sie sind. Womöglich sind meine Klinker krummer - und es funktioniert doch.

Grüße, Friedrich



Ansgar
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Re: Planheit von Klinkern und Wassersteinen

Beitrag von Ansgar »


Auch hier muss ich korregieren, ein Blatt 80 g Papier ist 100 Mikrometer dick, und keine 10, ich hab da eine 0 vergessen. Ist aber nach wie vor eine obere Abschätzung, also weniger als 100 Mikrometer Abweichung hab ich da auf dem Klinker. Nach dem, was ich so von dir lese, werde ich mich also wieder ans Schleifen machen, und schauen, was dabei so herauskommt.

Grüße,
Ansgar

Ansgar
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Re: Planheit von Klinkern und Wassersteinen

Beitrag von Ansgar »

[In Antwort auf #147253]
An dieser Stelle melde ich mich dann nochmal für ein kleines Update: Ich hab mir eine Fühlerlehre zukommen lassen, um mit dieser mal nachzuprüfen, wie plan die Klinker letztendlich geworden sind. Auch wenn man noch einen Spalt sieht, ist dieser (zumindest, wenn ich alles richtig gemessen habe) schmaler als 0.04 mm. Ich denke, damit lässt sich arbeiten.

Georg Pfab
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Re: Planheit von Klinkern und Wassersteinen

Beitrag von Georg Pfab »


Hallo,
ich glaube das ist zuviel. Damit wäre der Abrichtstein unebener als die Dicke der Hobelspäne. Die Unebenheit von Diamtabrichtblöcken wird mit 0,005mm angegeben.
Da ich meine Schleifsteine auch mit Klinkern abrichte und dies gut funktioniert stimmt entweder das Maß nicht oder das Maß der Unebenheit ist für die spätere Planheit der Schleifsteine bzw. der Schneiden nicht so wichtig.
Gruß Georg

Friedrich Kollenrott
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Re: Planheit von Klinkern und Wassersteinen

Beitrag von Friedrich Kollenrott »


Hallo Ansgar,
wenn Du ein Lehrenblatt von 0,04 mm nicht mehr unter das Lineal schieben kannst, dann hast Du eine "Unebenheit" über die Fläche des Klinkers von höchstens wenigen Hundertstel mm. Und weil der Schleif / Abziehstein sich dem anpasst, aber kleiner ist, darf man davon ausgehen dass er nur noch ganz wenige Hundertstel von der perfekten Planfläche abweicht. Man darf nicht vergessen, dass die Eisen, die Du darauf schärfst, auch elastisch sind und sich elastisch verhalten - beim Schärfvorgang ebenso wie bem Festspannen auf dem Hobelkörper. Und dass Schleif- und Abziehstein sich ja auch abnutzen bis zum nächsten Abrichten. Wissenschaftliche Präzision ist beim Schärfen von Handwerkzeugen nicht erforderlich.
Du wirst sicher keine Probleme haben, deren Ursache eine mangelhafte Planheit der Klinker ist.

Ich wünsche viel Erfolg!

Friedrich


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