10 Fach Lupe Ausreichend?

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
UweM
Beiträge: 272
Registriert: Mi 16. Mär 2016, 01:44

Re: 10 Fach Lupe Ausreichend?

Beitrag von UweM »

[In Antwort auf #146959]
Hallo MArkus,

von welchen Herstellern sind denn deine Steine?
Shapton oder andere?

viele Grüße
Uwe

Rafael
Beiträge: 841
Registriert: Do 6. Jul 2017, 18:43

Re: 10 Fach Lupe Ausreichend?

Beitrag von Rafael »

[In Antwort auf #146917]
Hallo,

ich habe es mit meinen Lupen ausprobiert. Ich habe eine Lupe, welche mit 10x beschriftet ist, die ich jedoch nicht in der Werkstatt benutze. Als ich ein Eisen durch diese Lupe betrachtete merkte ich, dass meine anderen Lupen in der Werkstatt höhere Vergrößerung haben.
In der Werkstatt nutze ich als Lupen Objektive von verschiedenen Projektoren (Super 8, Diaprorektor) und Olulare alter Videokameras. Die Lupe mit der höchsten Vergrößerung nehme ich zwar nicht jedes mal in die Hand da sie wegen der geringen Schärfentiefe etwas unbequem ist, ich bin aber froh, dass ich sie habe wenn es darauf ankommt.
Um auf die Eingangsfrage zurück zu kommen, 10x alleine erscheint mir zu wenig um bei der Schärfe an der Schneide wirklich auf den Grund zu kommen.

Gruß,
Rafael

Paul Reichert
Beiträge: 49
Registriert: Do 19. Jan 2017, 22:48

Re: 10 Fach Lupe Ausreichend?

Beitrag von Paul Reichert »

[In Antwort auf #146917]
Hallo,

ich denke, das ist alles Ansichtssache. Vermutlich ist es sowieso eine Illusion mit rein optischen Mitteln Schärfe sehen zu können.
Die Webseite bzw, das Blog

https://scienceofsharp.wordpress.com/

hat meine Ansichten zu dem Thema ziemlich verändert.
Es geht da eigentlich hauptsächlich um Rasiermesser, aber im Buch von Leonard Lee zum Thema schärfen werden, falls ich mich recht erinnere, auch Rasiermesser als Beispiele verwendet.
Seit ich diese Seiten kenne habe ich keinerlei Angst mehr vor Verrundung o. ä. und meine Sachen sind mit einfachsten Mitteln schärfer als je zuvor. Beim Rasiermesser lässt sich der Unterschied wirklich fühlen und so eine Holzstück mit seinen Fasern ist ja gewissermaßen einem Bart in gewisser Weise nicht unähnlich.
Zumindest glaube ich inzwischen nicht mehr, dass glänzend auch scharf bedeutet. Die Grate sind so klein, dass sie mit optischen Mitteln nicht mehr sichtbar sind. Die Frage ist natürlich wie scharf bzw. makellos eine Schneidenspitze für die Holzverarbeitung sein muss.
Ich will hier auch keine ketzerischen Meinungen oder so verbreiten aber ich sehe einiges nicht mehr so eng seit ich die Informationen dort gelesen habe. Das deckt sich auch in gewisser Weise mit den sehr kontrovers diskutierten Ansichten von Mr. Sellers.
Ich benutze inzwischen kaum mehr feine Steine sondern im wesentlichen Diamantplatten und Polier oder Diamantpaste. Diese Methode ist auch im Verhältnis ausserordentlich preiswert. Meine feineren Abziehsteine verwende ich eigentlich nicht mehr.Damit bekomme ich eigentlich fast alles scharf. Vielleicht nicht immer so, dass ich ohne Berührung mit der Haut Haare am Arm abtrennen kann, aber der klassische Rasiertest klappt eigentlich immer. Ich habe einmal einen Super Akansas Brocken der Firma Müller als Ölstein verwendet und danach mit Paste abgezogen (ich verwende ein Fichtenholzbrett) Das sah nicht sehr spiegelnd aus, war aber sehr scharf und hat auch funktionirt. Ich glaube wir messen der Methode des Schärfens zuviel Bedeutung bei. Es muss halt irgendwie funktionieren :-)

Viele Grüße

Paul

Paul

MarkusB
Beiträge: 1200
Registriert: Mo 15. Mär 2021, 07:21

Re: 10 Fach Lupe Ausreichend?

Beitrag von MarkusB »

[In Antwort auf #146969]
Hallo Uwe,

es ist ein King.
Sehen kannst du ihn hier
http://www.woodworking.de/cgi-bin/forum/webbbs_config.pl/page/1/md/read/id/73733/sbj/so-schleife-ich-meine-eisen/
Ich habe allerdings noch einen anderen 1000er King, der viel körniger ist und ein ganz anderes Schleifbild abgibt und sich beim Schleifen auch ganz anders verhält.
Das sage ich dir, falls du vorhast, dir den zu kaufen.
Ob es den verlinkten Stein überhaupt noch gibt, weiß ich nicht.

Viele Grüße

Markus



UweM
Beiträge: 272
Registriert: Mi 16. Mär 2016, 01:44

Re: 10 Fach Lupe Ausreichend?

Beitrag von UweM »


Moin Markus,

Danke, ich wusste garnicht das sich 1000er Steine des gleichen Herstellers unterscheiden können.

Ich bin zur Zeit gut ausgestattet mit Steinen und hoffe am Wochenende mal was zu meinem Schleifen schreiben zu können.

Viele Grüße
Uwe

Hugo Notti

Re: 10 Fach Lupe Ausreichend?

Beitrag von Hugo Notti »

[In Antwort auf #146917]
Beim Freihand-Schärfen halte ich es für am einfachsten, die Rückseite absolut plan zu machen und auf der Vorderseite eine leicht konvexe (nach außen gewölbte) Phase zu schleifen. Die konvexe Phase macht die Mikrophase unnötig und die Schneide ist genauso stabil. Es dauert nicht mal länger, denn eine Gegenphase braucht man hier nicht. Den Sinn der Gegenphase konnte mir eh noch keiner überzeugend erklären, ich komme sehr gut ohne aus, könnte mich mit meinen Hobeleisen auch rasieren. Ziel des Schleifens bei dieser Methode ist es, die Schneide unsichtbar zu machen, also so lange zu schleifen, bis zwischen Phase und Rückseite keine Linie mehr sichtbar ist (außer dem Grat, der sich auf der Rückseite bildet und der natürlich entfernt werden muß). Zur Kontrolle reichen dann die Augen, gegebenenfalls mit der gewohnten Brille.

Ansgar
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Registriert: So 12. Mär 2017, 21:02

Re: Auf die Spiegelseite kommt es an

Beitrag von Ansgar »

[In Antwort auf #146968]
Hallo Friedrich,
danke für das Angebot, aber das ist ein bisschen zu weit weg für mich, ich komme aus Darmstadt. Sollte ich doch mal in der Gegend sein, werde ich mich vorher bei dir melden, und für den Fall, dass dein Angebot dann noch steht, und du Zeit und Lust hast, würde ich es gerne in Anspruch nehmen.

Viele Grüße,
Ansgar

Ansgar
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Registriert: So 12. Mär 2017, 21:02

Re: 10 Fach Lupe Ausreichend?

Beitrag von Ansgar »

[In Antwort auf #146978]
Hi Paul,
danke für den Blog, da werde ich mich mal reingraben. Ich finde schon das Vorwort zum Quantifizieren von Schärfe schön.

Grüße

MarkusB
Beiträge: 1200
Registriert: Mo 15. Mär 2021, 07:21

Re: Der Lineal-Trick

Beitrag von MarkusB »

[In Antwort auf #146964]
Moin zusammen,
ich mache die Gegenfase frei Schnauze.
Das Hobeleisen wird nur kurz angehoben, ich schätze so ca. 3-5 Grad, und schiebe es nur mit ganz wenig Druck über den Stein.
Ich könnte mir vorstellen, dass dabei manchmal nur der letzte Grad entfernt wird und keine echte Gegenfase entsteht.
Ich schau mir die Gegenfase nämlich nicht immer an.
Dann kommt die Qualität der Spiegelseite wahrscheinlich wieder stärker ins Spiel, was natürlich nicht so schön ist.
Bei einigen Eisen habe ich die Spiegelseite nämlich nicht bis in die letzte Ecke Plan bekommen.
Da ich aber da dann immer verrunde und mit einer Gegenfase arbeite, war mir das nicht wichtig.

Viele Grüße

Markus

Michael Meyer
Beiträge: 408
Registriert: Sa 12. Nov 2016, 20:26

Warum schreiben so viele "Phase" anstatt "Fase"?

Beitrag von Michael Meyer »

[In Antwort auf #146985]
Man kann alles falsch schreiben, aber ob das uns weiter bringt????

Übrigens, für diejenigen, die denken, das wäre englisch: nein. Fase heißt "chamfer"

"Phase" als Zeitabschnitt kommt aus dem Englischen, heißt dann natürlich auch "phase".

LG
Michael

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