10 Fach Lupe Ausreichend?
10 Fach Lupe Ausreichend?
Hallo liebe Schärf-Community,
ich bin in dem ganzen Thema noch neu, und hab einfach mal frei nach der Anleitung von Herrn Kollenrott ein altes Hobeleisen meines Vaters geschärft. Verwendet habe ich dafür einen 1000er Schleifstein der Marke King, anschließend einen 6000er der selben Marke für die Mikrophase. Allerdings ist der Hobel nun nicht rasiermesserscharf geworden. Wenn ich mich angestrengt habe, konnte ich mir ein paar Haare wegrasieren, aber zufriedenstellend ist es nicht. Wenn ich mir die Schneide mit einer 10-fach vergrößernden Lupe anschaue, sieht sie allerdings in Ordnung aus.
Nun wollte ich fragen, ob mir jemand sagen kann, was mögliche Fehlerquellen sind, ob ein 6000-er Stein überhaupt ausreichend für meine Ziele sind, und ob ich vielleicht eine stärkere Lupe brauche, um Fehler zu erkennen. Beide Steine habe ich mit Klinkern, wie beschrieben, abgerichtet.
Re: 10 Fach Lupe Ausreichend?
Hallo Ansgar,
herzlich willkommen auf woodworking.de!
Mit dem 6000 habe ich es auch nie auf Rasierschärfe bekommen,
mit dem 8000 ging es. Aber Für Holz schein mir die Schärfe eines
6000 durchaus ausreichend.
Liebe Grüße
Pedder
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Re: 10 Fach Lupe Ausreichend?
[In Antwort auf #146917]
Moin Ansgar,
ich vermute mal, dass du es ohne Schärfhilfe gemacht hast.
Das ist hervorragend. Respekt.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass ein 6000er reicht.
Ich habe selbst mit meinem 1000er Rasierschärfe erreicht.
Aber nur mit Schärfhilfe.
Geht vielleicht auch nicht mir jedem Stein.
Eine 10er Lupe reicht m. W. auch, um relevante Schäden zu erkennen.
Wenn es nicht an den Steinen liegt, sondern an deiner Ausführung, dann ist dies meine Antwort:
Grundsätzlich ist das Halten des Schärfwinkels sehr wichtig für die Schärfe.
Nur wenn zwei absolut plane Ebenen aufeinander treffen, ergibt das die perfekt Schneide.
Wenn du zwei Microfasen hast, dann umgehst du die Problematik, den Winkel über die gesamte Fase immer gleich halten zu müssen.
Die zweite Microfase hat dabei noch die Aufgabe, den letzten Restgrat zu entfernen.
Drücke bei ihr nicht zu stark. Weniger ist hier mehr. Du willst ja keinen neuen Grat auf der Fasenseite.
Bei den Microfasen wie gesagt unbedingt den Winkel halten, sonst bekommst du automatisch eine Verrundung.
Und: Es ist bitter, aber nur üben macht den Meister (sagt ein schon lange Übender)
Viele Grüße
Markus
Moin Ansgar,
ich vermute mal, dass du es ohne Schärfhilfe gemacht hast.
Das ist hervorragend. Respekt.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass ein 6000er reicht.
Ich habe selbst mit meinem 1000er Rasierschärfe erreicht.
Aber nur mit Schärfhilfe.
Geht vielleicht auch nicht mir jedem Stein.
Eine 10er Lupe reicht m. W. auch, um relevante Schäden zu erkennen.
Wenn es nicht an den Steinen liegt, sondern an deiner Ausführung, dann ist dies meine Antwort:
Grundsätzlich ist das Halten des Schärfwinkels sehr wichtig für die Schärfe.
Nur wenn zwei absolut plane Ebenen aufeinander treffen, ergibt das die perfekt Schneide.
Wenn du zwei Microfasen hast, dann umgehst du die Problematik, den Winkel über die gesamte Fase immer gleich halten zu müssen.
Die zweite Microfase hat dabei noch die Aufgabe, den letzten Restgrat zu entfernen.
Drücke bei ihr nicht zu stark. Weniger ist hier mehr. Du willst ja keinen neuen Grat auf der Fasenseite.
Bei den Microfasen wie gesagt unbedingt den Winkel halten, sonst bekommst du automatisch eine Verrundung.
Und: Es ist bitter, aber nur üben macht den Meister (sagt ein schon lange Übender)
Viele Grüße
Markus
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Auf die Spiegelseite kommt es an *MIT BILD*
[In Antwort auf #146917]
Hallo Ansgar,
wenn du mit der Qualität der Schneide nicht zufrieden bist, liegt es häufig an der nicht optimalen Spiegelseite.
Erst wenn die Spiegelseite eben ist, und ähnlich aussieht wie die auf dem Bild, dann erzielst du auch optimale Ergebnisse bein Hobeln.
Viele Greüsse
Gerd.
Hallo Ansgar,
wenn du mit der Qualität der Schneide nicht zufrieden bist, liegt es häufig an der nicht optimalen Spiegelseite.
Erst wenn die Spiegelseite eben ist, und ähnlich aussieht wie die auf dem Bild, dann erzielst du auch optimale Ergebnisse bein Hobeln.
Viele Greüsse
Gerd.
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Re: Auf die Spiegelseite kommt es an
Hallo,
So ist es. Kleine Ergänzung: Es genügt, wenn die ersten 1 oder 2 cm in diesem Zustand sind.
Noch zur Lupe: Eine 10- fache Lupe, richtig benutzt, reicht zur Beurteilung des Schneidenzustandes aus. Eine noch stärkere Lupe habe ich selbst nicht, aber schaden wird es wohl kaum.
Grüße, Friedrich
Re: Auf die Spiegelseite kommt es an
Vielen Dank für die Antwort, aber dazu verstehe ich etwas nicht:
Warum spielt die Qualität der Spiegelseite für mich denn überhaupt eine Rolle? Ich dachte, dafür fertige ich die zweite Fase an, damit die Spiegelseite egal ist.
Phasenlehre
Ich dachte, dafür fertige ich die zweite Fase an, damit die Spiegelseite egal ist.
Du verwechselst hier "Mikrofase" und "Gegenfase". Die Mikrofase wird - in einem leicht höheren Winkel - an der Hauptfase angebracht. Die Gegenfase wird auf der Spiegelseite angeschliffen.
Eine spiegelnde Spiegelseite halte ich auch nicht für nötig, wenn man eine saubere Gegenfase anschleift (eigentlich kommt diese Erkentnis kreativ-faulen Menschen beim Schleifen von selbst). Dadurch verändert sich aber der Schneidwinkel um ein paar Grad.
Gruß und weiterhin viel Erfolg, Philipp
Re: Phasenlehre
Naja, dann stimmt doch alles. Ich hab bei meinem Hobel sowohl eine Mikrofase, als auch eine Gegenfase angeschliffen. Beide in einem etwas höheren Winkel ( etwa 5 ° mehr).
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Der Lineal-Trick *MIT BILD*
Hallo Ansgar,
mit der Gegenfase von 5° veränderst du den Schnittwinkel von z.B. 45° auf 50°. Das mag zwar bei problematischen Hölzern sinnvoll sein, erhöht aber die Schnittkräfte.
Besser ist es die "Spiegelseite" mit einem Lineal auf dem Abziehstein zu verkleinern.
Damit ergibt sich bei einer Steinbreite von 70 mm und einer Linealstärke von 1 mm ein Winkel von ca. 1° und bei einer Linealstärke von 0,5 mm ein Winkel von ca 0,5°
Viele Grüsse
Gerd.