alter Reformhobel - Totalschaden?

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Georg aus'm Westen
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Re: alter Reformhobel - Totalschaden?

Beitrag von Georg aus'm Westen »

[In Antwort auf #146781]
Hallo Rafael,

..Ich nehme an, dass Du viele andere Hobel hast und nicht darauf angewiesen bist, dass dieser wieder einsatzfähig ist...


Nein, ich habe nicht viele andere Hobel, nur 3 oder 4, aber einen weiteren mittlerweile wieder funktionstüchtigen Reform-Hobel genau dieser Bauart, allerdings mit Pockholzsohle, der macht richtig Spaß. Aber ich mag so schöne Altertümchen nicht einfach in den Müll werfen.

..Solltest du Spass daran haben und die Zeit dafür, dann kannst Du versuchen ihn wieder zu verkaufen, dann aber unbedingt Begriffe in die Beschreibung aufnehmen wie "vintage", "Dachbodenfund", "rar", "antik", "gemarktet", "Sammlerobjekt". (Ich hoffe, man versteht es auch ohne einen smiley...


Schöne Idee, mit dem richtigen Hintergrund (z.B. ein paar schöne Hobelspäne) fotografiert das Ding als Sammlerstück an irgend jemanden ohne Ahnung für richtig viel Geld verhökern, der es dann in die Vitrine stellt.
Und von dem Erlös dann wieder 5 ähnliche Hobel erwerben und das ganze von vorn.

Hätte durchaus seinen Reiz, aber mit Werkzeug (und dieser Hobel war ja einmal ein hochwertiges Werkzeug) möchte ich so etwas nicht machen. Das sollte nach Möglichkeit benutzt werden. Aber natürlich hast Du recht: Der Aufwand muss schon noch im Verhältnis zum Ergebnis stehen. Da ich mir die abendlichen Bastelstündchen nicht in Rechnung stelle, geht so etwas zumeist ja ganz gut, aber von Metall hab ich leider extrem wenig Ahnung :(

Aber wenn sich gar keine zu rechtfertigende Lösung finden lässt, werde ich über deinen Vorschlag doch mal nachdenken - und dir selbstverständlich ein Vorkaufsrecht für ein "historisch einmaliges Sammlerstück mit musealem Wert" (oder so) einräumen ;)

Gruß, Georg


Horst Entenmann
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Re: alter Reformhobel - Totalschaden? *MIT BILD*

Beitrag von Horst Entenmann »

[In Antwort auf #146780]
Hallo Georg,

Aus genau so einem habe ich meinen Bestoßhobel gebastelt. Der war ähnlich verheerend zugerichtet, so daß an eine Wiederherstellung nicht zu denken war.



Die Sohle kann man abrichten und einen Gewindeeinsatz mit Metallschraube einsetzen aber die Klappe würde ich neu machen. Oder eben was ganz anderes draus machen...

Gruß Horst

Georg aus'm Westen
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Re: alter Reformhobel - Totalschaden?

Beitrag von Georg aus'm Westen »


Hallo Horst,
das sieht ja auch spannend aus, und wäre in der Tat eine Alternative, wenn sich keine Klappe finden lässt. Danke für den Hinweis!

Georg

UweM
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Re: alter Reformhobel - mehr Bilder

Beitrag von UweM »

[In Antwort auf #146791]
Moin Georg,

ich finde auch, so ein Hobel ist zu schade zum wegwerfen. jedenfalls nicht ohne ausführliche Rettungsversuche.

Wie klebst du das Hörnchen neu?
Ich habe auch einen Hobel wo das Hörnchen loccker sitzt, allerdings bekomme ich das
nicht ganz raus um es zu leimen und neu einzusetzen. Mit einem Span Leim in die Ritzen?

Viele Grüße
Uwe

Pedder
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Re: alter Reformhobel - mehr Bilder

Beitrag von Pedder »

[In Antwort auf #146791]
Hallo Georg,

stört die Klappe überhaubt beim Hobeln?

Liebe Grüße
Pedder

Ernst Spangenberger
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Re: alter Reformhobel - mehr Bilder

Beitrag von Ernst Spangenberger »

[In Antwort auf #146791]
Ich würde wie folgt vorgehen:
- Hörnchen mit Holzfest verleimen http://www.uhu.com/de/produkte/holzleime/detail/uhu-holzfestholzquellmittel.html?step=0&cHash=aaa856525915ce945db3b870558e96e8
- Die Klappe gerade abflexen und vorn anschrägen. Zusammen mit dem Spanbrecher hat das Eisen auch so genug Stabilität.
- Schraubenloch etwas aufbohren und Dübel einleimen.
- Neues Schraubenloch bohren (eventuell etwas weiter unten entsprechend der kürzeren Klappe) und ggf. Gewindehülse einschrauben.
- Sohle planen.
- Eventuell noch eine Handauflage hinter dem Eisen anbringen, denn dieses aufgeschraubte Gussteil (Frosch?) sieht mir nicht gerade handfreundlich aus.

Georg aus'm Westen
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Re: alter Reformhobel - mehr Bilder

Beitrag von Georg aus'm Westen »


Hallo Pedder,
"stören " wäre der falsche Ausdruck, denn sie hält ja das Eisen. Ob die ausgebrochene Ecke dann das Eisen flattern lässt oder sich gar das Eisen löst müsste ich noch testen. Ich glaube aber, das es nicht besonders gut ist, wenn ein Hobeleisen nur einseitig fixiert ist, sowohl für das Ergebnis als auch für den Hobel selbst, wenn der Druck immer nur einseitig erfolgt. Irgendein Ersatz muss da wohl schon her. Vielleicht versuche ich mich ein wenig in Stahlbearbeitung: Eine Flex, diverse Feilen, Schraubstock und ein kleiner Amboss sind vorhanden, ein Loch mit Gewinde ist doch auch kein Hexenwerk. Müsste mir halt noch ein Stückchen von einem geeignetem Ausgangsmaterial besorgen.
In der ungeliebten Bucht ist zur Zeit ein weiterer Reformhobel drin, der komplett gerissen ist. Vielleicht wird dieser noch Ersatzteilspender, falls zu entsprechend kleinem Preis zu bekommen , mal sehen.
Gruß,
Georg

Georg aus'm Westen
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Re: alter Reformhobel - mehr Bilder

Beitrag von Georg aus'm Westen »

[In Antwort auf #146795]
Bis jetzt hatte ich erst einen Hobel, bei dem sich das Hörnchen gelöst hat, dieses konnte ich aber mit etwas Geduld und viel hin- und herbewegen irgendwann vollständig herausziehen. Dann Leimreste entfernen und neu verleimen, hat bis jetzt gehalten.
Wenn das Hörnchen nicht ganz lösbar ist, muss man halt schauen, einen Klebstoff möglichst tief in die Spalten zu bekommen. Womöglich könnte eine Spritze mit nicht zu dünner Nadel da ganz hilfreich sein?
Weiter unten hat Ernst Spangenberger da noch etwas zu geschrieben.
Gruß, Georg

MaxS
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Re: alter Reformhobel - mehr Bilder

Beitrag von MaxS »

[In Antwort auf #146791]
Hallo Georg,

So schlecht sieht der nicht mal aus - da sollte sich der Aufwand doch lohnen.

Nachdem da ein Stückchen von der Klappe fehlt (das war mir vorher nicht bewusst), sollte das natürlich ergänzt werden. Eine neue Klappe fände ich optisch nicht so schön bzw. so gut passend.
Mein Vorschlag wäre, aus einem Guss-Schrotteil (z.B. alter Lagerbock, Hantelscheibe, (Keil)Riemenscheibe, usw.) ein halbwegs passendes Stück mit satt Übermaß herauszuarbeiten, das anzulöten und dann per Feile (oder maschinell, staubt aber ziemlich) an das erhaltene Stück anzupassen. Sicher ist das eine aufwändige Prozedur, aber es geht dabei ja nicht um wirtschaftliche Aspekte.

Das Hörnchen würde ich versuchen herauszunehmen (z.B. mit gezieltem Klopfen auf den Hobelkörper) und neu einzusetzen, ggf. Material aufleimen und dann neu anpassen. Falls das Herausnehmen nicht klappen sollte, dann würde auch ich zur Injektion raten. Mir wäre Haut/Knochenleim an der Stelle eigentlich sympathischer, aber beim Vorwärmen des Hobels hätte ich Bedenken, die Verleimung der Sohle zu beschädigen.

Ansonsten: klar, Sohle planen, Schlagknopf und die ausgenudelte Stelle ersetzen und sonstige Kleinigkeiten. Aber das wird!

Viele Grüße
Max



Tobias Kreitel
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Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: alter Reformhobel - Totalschaden? *MIT BILD*

Beitrag von Tobias Kreitel »

[In Antwort auf #146780]
Hallo Georg,

ich hätte eine Klappe von einem Ulmia-Reformhobel rumliegen. Der Hobelkörper war zu stark abgenutzt zum aufarbeiten und das Eisen fehlte, übrig blieb nur die Klappe. Sie scheint aber jüngeren Datums zu sein. Falls Interesse deiner Seite besteht, kann ich dir das Teil gerne bei Portoübernahme überlassen.



Schöne Grüße,

Tobias

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