Oberfräse - oder die Qual der Wahl

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Martin Sprandel
Beiträge: 276
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Oberfräse - oder die Qual der Wahl

Beitrag von Martin Sprandel »


Guten Tag,

beflügelt vom neuen Buch von Guido Henn und durch meinen sowieso schon länger bestehenden Wunsch mir endliche eine eigene Oberfräse anzuschaffen, soll es nun diese oder nächste Woche endlich soweit sein.

Ich habe mir einige Hersteller angeschaut, durfte im Bekanntenkreis oder auf der Holz u. Handwerk ein paar Modelle näher inspierzieren/testen.

In der engeren Auswahl stehen zwei Maschienen von Festool und zwar die OF1010 und die OF 1400.
Eigentlich tendiere ich zur etwas Größeren, da ich mir ein breiteres Einsatzspektrum durch die höhere Leistung verspreche.
Für die Kleinere spricht neben den etwas günstigeren Preis (was aber ich aber bisher nie zum großen Thema machte) aber v.a. bzw. als einzigstes das niedrigere Gewicht.

Daher meine Fragen an Euch:
1.)Kann ich - in meinem jugendlichen Leichtsinn - davon ausgehen, dass ich mit der 1400er gleich "saubere" Ergebnisse hinbekomm wie mit der 1010er?

2.)Kurze Erfahrungsberichte von Euch?!

3.) Hat jemand beide Maschienen evtl. mal im Einsatz gehabt und kann diese gegeneinander abgrenzen?

Mein Ziel ist es eine universell einsetzbare Maschine zu bekommen die ich möglichst lange verwenden kann. Evtl. ist auch mal ein "stationärer" Einsatz geplant.

Also dann feuer frei, Schon mal vielen lieben Dank für Eure Antworten.

Schöne Grüße ausm nebligen (bestes Werkstattwetter ;o) Allgäu

Servus Martin



sepp schick
Beiträge: 429
Registriert: So 9. Sep 2012, 16:09

Re: Oberfräse - oder die Qual der Wahl

Beitrag von sepp schick »

[In Antwort auf #60031]
Hallo sehr wichtig ist ein stabiler gut einstellbarer Parallelanschlag weil solche oft zu wünschen übrig lassen und nur aus einem Blechwinkel mit Flügelmuttern zum einstellen bestehen .(Perles ansehen) . Auch die Fräs- Tiefeneinstellung mit einem oberen Drehknopf hat mir gefallen nicht bei Perles aber bei einer Billigmarke gesehen.Solche Einstellmöglichkeiten sind deshalb sehr wichtig weil es sonst oft mühselig ist eine gehabte Einstellung nach einer Umstellung wieder zu erreichen.
mfg sepp


Guido Henn
Beiträge: 768
Registriert: Do 7. Dez 2017, 18:02

Re: Oberfräse - oder die Qual der Wahl

Beitrag von Guido Henn »


Hallo Martin,

du hast deine Wunschmaschine ja schon ganz klar definiert:

"Mein Ziel ist es eine universell einsetzbare Maschine zu bekommen die ich möglichst lange verwenden kann. Evtl. ist auch mal ein "stationärer" Einsatz geplant."

Für diese Zwecke (vor allem wegen dem stationären Einsatz im Frästisch) würde ich dir unbedingt die OF 1400 empfehlen und nicht die OF 1010. Was das Gewicht angeht ist die kleine natürlich um einiges leichter, aber mit dem entsprechenden Zubehör (das du dir ja lt. Buch auch ganz einfach selbst bauen kannst) ist auch die große OF 1400 problemlos zu führen. Allem voran solltest du dir die Tischverbreiterung von Seite 96 ff für die OF 1400 anschaffen oder (angesichts des horrenden Kaufpreis) eben selbst nachbauen. Im Video auf der DVD ist eigentlich ganz gut zu sehen, wie dieses Zubehör Fehlfräsungen vermeiden hilft. Diese Tischverbreiterung ist leider bei vielen Oberfräsenbesitzern nicht bekannt, obwohl gerade das dem Anfänger (und auch dem Profi!) zu einer ungeahnten Sicherheit bei der Führung der Maschine verhilft - für mich ein Muss für alle OFs. Denn dann spielt auch das Gewicht der Maschine keine so große Rolle mehr.

Viel Erfolg bei der Auswahl deiner Wunschmaschine und beim anschließenden Fräsen (möge das Fräsvirus mit dir sein ;-)

Schöne Grüße

Guido



Marc Corsaro
Beiträge: 503
Registriert: Mi 16. Jun 2021, 09:04

Re: Oberfräse - oder die Qual der Wahl

Beitrag von Marc Corsaro »


Hallo Martin,

ich habe seit knapp 7 Jahren eine OF1010 im gebrauch, verwende aber auch eine 2000 Watt Elu MOF177 im Frästisch!

Für den Frästisch ist meiner Meinung nach die OF1010 zu schwach, Ich hatte Sie mal ne Zeit lang in der Basis Plus eingesetzt, das da war ich nicht so zufrieden.

Ich würde Dir in deinem Fall zur OF1400 raten, alleine schon wegen den Leistungsreserven, und vorallem der 12mm Spannzange!

Mit dem Buch vom Guido hast Du auf jeden Fall eine sehr gute Grundlage geschaffen.

Ich habe mir dieses Buch auch zugelegt, obwohl ich als Schreiner schon über die Grundlagen bescheid wusste. Alleine die ganzen gezeigten Vorrichtungen sind es schon wert, das Buch zu kaufen!



Andre Hatt
Beiträge: 48
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Oberfräse - oder die Qual der Wahl

Beitrag von Andre Hatt »

[In Antwort auf #60031]
Hallo Martin,

vor 2 Jahren stand ich vor dem gleichen Problem. Ich habe mich dann für die OF1400 entschieden und es bis heute nicht bereut. Ich nutze sie sowohl frei als auch im selbst gebauten Frästisch. Einzig einen zweiten Parallelanschlag wünsche ich mir noch um Zapfen besser herstellen zu können. Den einzigen Nachteil, den ich bisher an ihrer Größe festmachen würde ist, dass ich mir die kleine auf der Leigh handlicher vorstelle.

Gruß aus KF,

André


Bernhard
Beiträge: 1088
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Oberfräse - oder die Qual der Wahl

Beitrag von Bernhard »

[In Antwort auf #60031]
Hallo Martin,

die Grundfrage ist, was möchtest Du fräsen?
Ich besitze die OF 1010 und deren Vorgängerin seit ca. 20 Jahren und weder die eine noch die andere Fräse konnte ich an Ihre Grenzen treiben. Bei mir ist die 900 im Frästisch und die 1010 benutze ich zum Freihandfräsen.
Genau dabei zählt jedes Gramm und in meinen Augen ist die 1400 einfach zu schwer. Ich habe mir für feine Freihandarbeiten noch die kleine Bosch gekauft und möchte sie nicht mehr missen.

Genau wie es nicht die Universalbohrmaschine gibt, gibt es nicht die Universaloberfräse. Über kurz oder lang wird der ernsthafte Tischler auf mehrere Modelle zurückgreifen und da ist der Zwitter 1400 einfach über, denn für Abplattarbeiten mit einem 12er Schaftfräser dürfte die 2000 er Klasse besser geeignet sein.

Mein Rat: zuerst die kleine und dann später eine Fräse der 2000er Klasse für den Tisch. Übrigens sind Generationen von Schreinern mit der ELU MOF ausgekommen (vergleichbar mit der 900 oder 1010) und damals war das Holz auch nicht weicher.

Noch ein Tipp für die 1010. Es gab eine Zeit, wo die Maschine beim Festziehen der Spannschraube verzog. Dies wurde hier eingehend diskutiert (Suchfunktion). Also beim Kauf besonders darauf achten.

Viele Grüße
Bernhard



Helmut
Beiträge: 174
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Oberfräse - oder die Qual der Wahl

Beitrag von Helmut »


Hallo Martin,

als ich vor der gleichen Frage stand, hab ich mir zuerst die kleine geholt, und damit gearbeitet. Das ging jedoch nicht lange. Nicht weil die Maschine nicht mehr konnte, sondern weil sie mir wg. meiner großen Hände so blöd in der Hand lag, das ich Blasen an eigentlich unmöglichen Stellen bekam. Ich tauschte sie gegen die OF 1400, und komme damit wunderbar zurecht. Die ist zwar etwas schwerer u. dadurch unhandlicher... das wir durch den wesentlich einfacheren Fräserwechsel, das Klicksystem bei den Kopierringen, und der besseren Absaugung aber mehr als ausgeglichen.

:-) Helmu


Rolf Richard
Beiträge: 3390
Registriert: Do 16. Mär 2017, 07:44
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Re: Oberfräse - oder die Qual der Wahl

Beitrag von Rolf Richard »


Bei mir arbeitet die 1010 seit ca. 5 Jahren.

Eine feine Maschine, die auch noch nicht an ihrer Grenze war. Sie ist wunderbar leicht zu führen und auch im Frästisch gabs bisher nichts auszusetzen.

Gruss

Rolf


Christian K.
Beiträge: 20
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Oberfräse - oder die Qual der Wahl

Beitrag von Christian K. »

[In Antwort auf #60053]
Hallo Bernhard,

meinst du die Tatsache, dass es bei der Spannzange zwei Punkte zu überwinden gilt oder gibt es noch ein anderes "Problem". Ich finde keinen anderen Threat

Vielen Dank
Christian



Bernhard
Beiträge: 1088
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Oberfräse - oder die Qual der Wahl

Beitrag von Bernhard »


Hallo Christian,

nein, das mit den zwei Punkten bei der Spannzange ist sehr gut gelöst.
Das Problem war der Feststellmechanismus nach dem Fixieren der Frästiefe. Da ist der Fräser ca. 1 mm aus dem Zentrum gewandert. Dies war insbesondere bei den Leuten ärgerlich, die die Fräse auf einer Zinkeneinrichtung eingesetzt haben.

Viele Grüße
Bernhard



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