Bandsägen-Motor "durchmessen" ? *MIT BILD*

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Dominic Lang
Beiträge: 211
Registriert: Mi 18. Jan 2017, 19:20

Re: Bandsägen-Motor "durchmessen" ?

Beitrag von Dominic Lang »


Hallo,
würde ich sagen: Garantiefall.
Gruß
Dominic



Pedder
Beiträge: 5672
Registriert: So 8. Dez 2019, 14:41
Kontaktdaten:

Ja, wenn es eine Garantie gibt, schon

Beitrag von Pedder »


wenn nicht, ist es ein Gewährleistungsfall und man muss als Verbraucher und Käufer nach dem ersten 6 Monaten beweisen, dass der Mangel schon von Anfang an vorhanden war. Bis dahin wird das vermutet. Und der Anspruch verjährt nach zwei Jahren.

Liebe Grüße
Pedder



sepp schick
Beiträge: 429
Registriert: So 9. Sep 2012, 16:09

Re: Bandsägen-Motor "durchmessen" ?

Beitrag von sepp schick »

[In Antwort auf #59966]
Halo man kann auch einen Europäischen Markenmotor in kurzer Zeit durch Überlastung, oder Ausfall einer Phase manche laufen trotzdem brummend weiter bis sie durchgebrannt sind. mfg sepp


Dirk Vogel
Beiträge: 507
Registriert: Do 6. Okt 2016, 18:01

Meßergebnisse

Beitrag von Dirk Vogel »

[In Antwort auf #59952]
Hallo allerseits und vielen Dank für Eure ausführliche und vielgestaltige Hilfe. Hier die Antworten auf einige Eurer Ideen.

@ Rafael : Die Muttern sitzen fest. Ich habe links von oben nach unten U1, V1 und W1 entdeckt, rechts stehen W2, U2 und V2 dagegen. Ich habe folgendes gemessen :

U1 nach U2 : unendlich
V1 nach V2 : unendlich
W1 nach W2 : 8,4 Ohm

U1 nach V1 : 130 kOhm
U1 nach W1 : 130 kOhm
V1 nach W1 : 443 Ohm (bei der hochohmigen Einstellung zeigte das Gerät zunächst 0)

alle Anschlüsse nach Gelbgrün (Erde) : unendlich

Der Elektriker, der mir den Starkstrom in den Keller gelegt hat, hinterließ im Sicherungskasten drei nebeneinanderliegende Sicherungen, die aber nur einen Schieber besitzen, so daß sie alle gleichzeitig rausfliegen und auch nur gleichzeitig wieder hochgeschoben werden können.

Was ein Motorschutzschalter ist, weiß ich nicht, und ich wüßte auch nicht, wo ich den suchen sollte. In der Tabelle neben der Explosionszeichnung der Ersatzteilliste meiner Maschine gibt es jedenfalls keinen Hinweis auf einen Schutzschalter.

Der Motor läßt sich per Hand leicht durchdrehen und dreht dabei auch das untere Schwungrad der Säge.

Und noch etwas : ich habe auch mal alle anderen Kombinationen hoch- und niedrigohmig ausprobiert. Meistens kam dabei "unendlich" als Ergebnis, mit zwei Ausnahmen :

V2 nach W1 : 7,8 Ohm
V2 nach W2 : 9,3 Ohm.

@ Sepp : Um den Motor "auszustöpseln", hätte ich wohl alle sechs Drähte von diesem schwarzen Plastikteil losschrauben müssen. Das habe ich bis jetzt vermieden, weil ich dann mit neun Drähten auf engstem Raum hätte hantieren müssen. Der Klemmkasten richt in der Tat verbrannt, aber ich kann keinen Schaden wie Schmorreste o. Ä. erkennen. Die Spannung bei eingeschaltetem Motor zu messen, wollte ich wegen der bisherigen Erfahrungen (Sicherung !) nicht ausprobieren.

@ Michael : Die Sache mit Fernost ist nicht so einfach ... Ich hatte ja telefonisch vom Händler die klare Auskunft, daß bei ihm alles aus Fernost kommt - bis auf seine Bandsägen und noch etwas anderes, das ich vergessen habe. Die Bandsäge ist, wie ich nach dem Kauf feststellen konnte, eigentlich von einem deutschen Hersteller. Daß der seine Motoren (und wahrscheinlich nicht nur die) sonstwoher bezieht, läßt sich von außen kaum beweisen oder widerlegen ...

Der Strom kommt übrigens bei der Maschine an.

@ Alexander : ich war vielleicht zwanzig Minuten am Sägen, um Bretter aufzutrennen. Die Maschine hatte schon zu tun, das gebe ich zu ... es war zwar sehr weiches Holz, aber trotzdem blieb das Sägeband ein paar mal stehen, bis dann halt die Sicherung rausflog. Am Vorabend hatte ich etwa eine Stunde mit derselben Aktivität verbracht, aber da war die Säge besser in Form. Zwischendurch wurde sie gereinigt (Staub gesaugt).

Der Klemmkasten stinkt wirklich, wie gesagt, aber ich kann keinen Kurzschluß erkennen, denn die Kabel berühren sich nicht ...

Wie lautet Eure Diagnose ? Besteht Hoffnung für den Pazienten ? Vor allem : wer ist überhaupt der Pazient, der Kasten, ein Kabel, der Motor ... ?

Vielen Dank und auf bald ! Grüße von Dirk



Heinrich Werner
Beiträge: 570
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16
Kontaktdaten:

Re: Bandsägen-Motor "durchmessen" ?

Beitrag von Heinrich Werner »

[In Antwort auf #59952]
...wenn´s (aus welchen Gründen auch immer) keine Garantie/Gewährleistung mehr gibt, würde ich mit einem gebrauchten Motor deutscher/europäischer Produktion nachrüsten. Die gibt´s im Internet (Ihr wisst schon wo), auf dem Trödelmarkt, bei Gebrauchthändlern etc. für ein paar Teuros. Die Gehäuse sind ja genormt, man muß nur etwas ´rumgucken. Ich hatte neulich einem örtlichen Trödler einen (neuwertigen) AEG Kondensatormotor mit doppelter Riemenscheibe und Schalter für nen Fünfer abgeschwatzt.
Und keiner kann dann mehr über "China-Qualität" meckern...jedenfalls, was den Motor angeht ;-)

Gruß

Heinrich


Martin Höche
Beiträge: 371
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Meßergebnisse

Beitrag von Martin Höche »


Hallo Dirk

Entweder ist Walter krank oder weit verreist,sonst hätte er wahrscheinlich schon einen dicken Knüppel in den Beitrag geschmissen.Hier geht es um 400v und da ist nichts mit Probieren .So wie das Klemmbrett aussieht ,ist der Motor in Sternschaltung betrieben.Um genaue Meßergebnisse zu erziehlen würde ich die Brücke entfernen um die Wicklungen zu messen .Unabhängig davon würde ich mal anhand Deiner Messungen sagen ,daß zwei Wicklungen durch sind.Wahrscheinlich eine davon schon länger und die Andere in Folge der daraus resultierende ständigen Überbelastung.Allerdings habe ich es nicht selbst gemessen und deshalb natürlich ohne ,,Gewehr,,

Gruß
Martin Höche



Rafael
Beiträge: 839
Registriert: Do 6. Jul 2017, 18:43

Kaputt

Beitrag von Rafael »

[In Antwort auf #59971]
Hallo Dirk,

die ersten drei Werte lassen nur einen Schluss zu: kaputt.
Im Normalfall hättest Du nur drei mal etwa 8 Ohm messen dürfen, alle anderen Kombinationen hätten nahe Unendlichen Widerstand ergeben müssen.

Ein Motorschutzschalter ist ein Gerät, welches in die Motorleitung eingebunden wird (alle drei Aussenleiter - Phasen) und auf den Nennstrom des Motors eingestellt wird. Kurzzeitige Überlastung des Motors ist damit noch möglich. Bei länger andauernder Überlastung wird abgeschaltet, ebenfalls bei Ausfall einer Phase.

Mich wundert, dass es Maschinen gibt, die im Grunde genommen nur aus einem Drehstommotor bestehen (von der Elektrik her) und keinen solchen Schalter besitzen.

Ich kann nur Jedem ans Herz legen, sich von einem Elektriker einen solchen Schalter einbauen zu lassen.
Höchstwahrscheinlich hätte ein Motorschutzschalter den Motor von Dirk vor dem Frühzeitigem Tod bewahrt.

Gruß, Rafael



Ralf Suitner
Beiträge: 57
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Meßergebnisse

Beitrag von Ralf Suitner »

[In Antwort auf #59971]
Hallo Dirk,

den Bildern Deines zweiten Beitrages kann ich entnehmen, dass es sich um einen Asynchron Drehstrommotor in Sternschaltung handelt.

Unter der Annahme, dass Du die Metallbrücken der Wicklungsenden entfernt und dann gemessen hast, lassen die Meßergebnisse auf die defekten Wicklungen U und V schliessen (Deine ersten Messungen). Dennoch erscheint mir der Strangwiderstand der Wicklung W ein wenig niedrig. Gibt es ein Typenschild am Motor (mit der Angabe eines Strangstromes)?

Deine Messungen V2 nach W1 : 7,8 Ohm und V2 nach W2 : 9,3 Ohm lassen hingegen unter obiger Annahme einen Wicklungsschluß (V2 -> W) zu.

Fazit: das Motörchen ist in jedem Fall hin.

Prüfe einmal Deine Rechte hinsichtlich Garantie oder Gewährleistung.

Gruß
Ralf



Ulrich Leimer
Beiträge: 473
Registriert: Fr 11. Jan 2019, 10:43

Motor ist hin

Beitrag von Ulrich Leimer »

[In Antwort auf #59972]
Hallo zusammen,
ich denke auch, wenn sich dieser typische Geruch entfaltet, hat der Motor eine oder mehrere durchgebrannte Wicklungen. Ist mir auch passiert, bei einer deutschen Maschine, Elektra Beckum, Bj. 1993, da sollten die Motoren doch noch von hier kommen. Gott sei dank, hatte ich einen guten Motorprofi hier in Berlin um die Ecke, der sagte mir, ich hatte Glück, der Motor hatte sogar Gehäuseschluss. Also auch kein Spass. Habe den neu wickeln lassen, was auch kein Schnäppchen war, 230V, mit Drehrichtungsänderung. Danach hat er aber seine Sache noch viele Jahre getan. Der Motor war aus Spanien. Also am Besten austauschen.
Meist passt ja doch eine Alternative, Viel Glück!
Gruß uli



sepp schick
Beiträge: 429
Registriert: So 9. Sep 2012, 16:09

Re: Meßergebnisse

Beitrag von sepp schick »

[In Antwort auf #59971]
@ Sepp : Um den Motor "auszustöpseln", hätte ich wohl alle sechs Drähte von diesem schwarzen Plastikteil losschrauben müssen. /Ich meinte damit nur den Stecker ziehen.Wen du die Brücke entfernst kann bei einem intakten Motor kein Strom fließen. Es sei den die Wicklungen haben untereinander einen Schluss.
Fliegt beim einschalten die 3 polige Sicherung ist das ganze auch nicht so schlimm,dadurch zeigt sich dann dass der Motor auf jeden Fall def ist.
Die zitieren Motorschutzschalter sind nur bei unbeaufsichtigt laufenden Motoren unbedingt nötig .Wen ein Motorschutzschalter nicht richtig eingestellt wird ,bzw nicht zum Motor passt, so nutzt auch dieser nichts.

mfg sepp


Antworten