Rahmen/Füllung Oberflächenbehandlung
Rahmen/Füllung Oberflächenbehandlung
Guten Abend miteinander,
ich befinde mich gerade in der Planung eines Schranks, den ich in Kürze bauen möchte. Die Türen sollen als Rahmen mit Füllung ausgeführt werden. Dabei soll die Füllung in einer Nut im Rahmen liegen.
Die Frage, die sich mir dabei stellt: Soll ich die Teile vor dem Verleimen des Rahmens oberflächenbehanden oder erst hinterher? Beides hat in meinen Augen Nachteile. Ist es vielleicht am besten, zunächst die Füllung zu ölen, dann den Rahmen zu verleimen und diesen zuletzt zu behandeln?
Ich würde mich freuen, wenn Ihr mir Eure Erfahrungen und Einschätzungen dazu mitteilen würdet.
Schonmal vielen Dank vorab und beste Grüße,
Christopher
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- Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16
Re: Rahmen/Füllung Oberflächenbehandlung
Hallo,
ich würde zuerst die Füllungen behandeln, dann vor dem Verleimen noch einmal die Stellen, an die du später nicht mehr gut rankommst, dann Verleimen und dann den Rahmen ölen.
Gruß
Heiko
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- Beiträge: 2298
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Re: Rahmen/Füllung Oberflächenbehandlung
Hallo
Vor allem bei breiten Füllungen würde ich auf jeden Fall die Füllungen vor dem Einsetzen behandel, vor einigen Jahren hat ein Freund von mir im Neubau Massivholztüren sich einbauen lassen, an diesen konnte man an den meisten Türen nach einigen Wochen im beheizten aber noch nicht bewohnten Haus die hellen nicht behandlten Streifen sehen, als die Füllungen in der warmen trockenen Luft sich zusammenzogen.
Gruß Franz
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- Beiträge: 393
- Registriert: So 3. Mär 2013, 22:19
Re: Rahmen/Füllung Oberflächenbehandlung
[In Antwort auf #59616]
Hallo Christopher,
sicher ergibt sich aufgrund der ersten Behandlung der grösste Farbunterschied zum unbehandelten Holz, insofern ist die Behandlung der kompletten Füllung vor dem Verleimen ganz richtig. Auch die Rahmenteile kann man vor dem Verleimen behandlen behandeln und z.B. die zu verleimenden Flächen mit hochwertigen Klebeband abkleben und vorsichtig ölen. Sollte beim Verleimen zuviel Leim ausquellen, ist es oft besser, wenn das Holz bereits einmal geölt war.
Bei bereits eingebauten Füllungen besteht die Gefahr, dass man zwischen Rahmen und Füllungen mehr Öl liegen lässt, so dass sich an diesen Stellen Farbunterschiede ergeben können.
Behandelt man den Rahmen zuerst, könnte man Bedenken haben, dass der Leim nicht so fest hält, falls Öl auf die zu verleimenden Flächen gerät. Auf die Stabilität der Verbindung eines Rahmens (gedübelt, feste oder lose Zapfen) haben allerdings auch leichte (eingezogene & ausgehärtete) Ölreste nach meiner subjektiven Erfahrungen keinen praxisrelevanten Einfluss. Einer von mir so gefertigten Schränke (Türen mit Gehrung und Lamellos) hält bei täglicher Benutzung seit fast 20 Jahren und sicher mindestens nochmal so lang.
Du kannst aber auch mal an ein paar Probestücken testen, wie sich die Farbgebung durch wiederholtes Ölen ändert, vielleicht ergibt sich kein wahrnehmbarer Unterschied, dann hast Du mehr Flexibilität.
Gruss,
Michael K.
Hallo Christopher,
sicher ergibt sich aufgrund der ersten Behandlung der grösste Farbunterschied zum unbehandelten Holz, insofern ist die Behandlung der kompletten Füllung vor dem Verleimen ganz richtig. Auch die Rahmenteile kann man vor dem Verleimen behandlen behandeln und z.B. die zu verleimenden Flächen mit hochwertigen Klebeband abkleben und vorsichtig ölen. Sollte beim Verleimen zuviel Leim ausquellen, ist es oft besser, wenn das Holz bereits einmal geölt war.
Bei bereits eingebauten Füllungen besteht die Gefahr, dass man zwischen Rahmen und Füllungen mehr Öl liegen lässt, so dass sich an diesen Stellen Farbunterschiede ergeben können.
Behandelt man den Rahmen zuerst, könnte man Bedenken haben, dass der Leim nicht so fest hält, falls Öl auf die zu verleimenden Flächen gerät. Auf die Stabilität der Verbindung eines Rahmens (gedübelt, feste oder lose Zapfen) haben allerdings auch leichte (eingezogene & ausgehärtete) Ölreste nach meiner subjektiven Erfahrungen keinen praxisrelevanten Einfluss. Einer von mir so gefertigten Schränke (Türen mit Gehrung und Lamellos) hält bei täglicher Benutzung seit fast 20 Jahren und sicher mindestens nochmal so lang.
Du kannst aber auch mal an ein paar Probestücken testen, wie sich die Farbgebung durch wiederholtes Ölen ändert, vielleicht ergibt sich kein wahrnehmbarer Unterschied, dann hast Du mehr Flexibilität.
Gruss,
Michael K.
Vielen Dank!
Guten Morgen Ihr Drei
und vielen Dank für Eure Ratschläge. Ich werde es genau so versuchen und hinterher von meinen Erfahrungen berichten.
@Michael: Du sprichst von "hochwertigem Klebeband". Ist Malerkrepp in Markenqualität geeignet, oder welche Art von Klebeband würdest Du dafür empfehlen?
Grüße, Christopher
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- Beiträge: 393
- Registriert: So 3. Mär 2013, 22:19
Re: Vielen Dank!
Christopher,
ja es gibt hochwertiges Malerkrepp, das nicht so leicht unterlaufen wird. Das Band das ich meine, ist orange und gibt beim Streichen ganz saubere Kanten.
Aber vielleicht versuchts Du alles erst mal mit einem Reststück, wenn Du einigermaßen vorsichtig ölst, kannst Du Dir das Krepp auch sparen.
Gruss,
Michael K.
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- Beiträge: 295
- Registriert: Mo 19. Feb 2018, 23:08
Bsp: Erst geölt, dann gedübelt (mit Bildern)
[In Antwort auf #59616]
Hallo Christopher,
ich stand vor Kurzem vor der gleichen Frage bei einem ähnlichen Teil: Eine Füllung, die von einer "rahmenähnlichen" Konstruktion umgeben wird. Da ich mir das spätere Ölen - und vor allem das "überschüssiges-Öl-wieder-wegwischen" in den Ecken und Kanten ziemlich schwierig vorstellte, habe ich mich dafür entschieden, vor dem Zusammenbau komplett zu ölen. Auf ein Abkleben habe ich dabei verzichtet, da es sich bei mir um gedübelte Teile handelt und ich annahm, dass das Öl bei halbwegs vorsichtigem Auftrag nicht allzu weit in die Dübellöcher hineingelangen dürfte...
Hier ein Bild eines Pfostens mit einer Nut, in der zwei Dübellöcher angeordnet sind. Da diese Nut später eh von einem "Zapfen" ausgefüllt wird, war das Ölen in der Nut vollkommen unwichtig und mehr aus perfektionistischen Gründen ausgeführt...
Man erkennt es auf den Fotos zwar kaum, aber das Öl ist in den Dübellöchern max. 1-2mm reingelaufen, so dass ich mir um die Verleimung keinerlei Gedanken mache, das sollte auf jeden Fall ausreichend halten! :-)
Hier sind dann bereits die Dübel in die Pfosten eingeleimt...
Hier das Gegenstück mit dem "Zapfen", der die Nut später ausfüllen wird. Auch hier erkennt man es zwar leider nicht, aber in den Dübellöchern ist so gut wie kein Öl...
Auf diesem Bild kann man die Ölspuren im Dübelloch erahnen - minimal.
Hier das eben gezeigte Teil zusammen mit dem Pfosten und der Füllung im fertig verleimten Zustand, hält bestens... :-)
Und hier auch noch der Pfosten und das andere Teil mit dem großen Zapfen, hat auch super geklappt.
Also, von mir eindeutig die Empfehlung, erst zu ölen und dann zu verleimen, klappt super. Nur man muss dann höllisch aufpassen, ja keine Macken beim Zusammenleimen und vor allem beim Zusammenpressen zu erzeugen... Passiert leider ziemlich schnell...
Schöne Grüße und viel Erfolg bei Deinem Schrank, ich bin gespannt auf die Bilder! ;-)
Stefan
PS: Die Auflösung, um was es sich bei den gezeigten Teilen handelt - sowie einen kleinen bebilderten Baubericht - gibt es hoffentlich übermorgen und sonst spätestens Ende der Woche... Es ist fast(!) fertig...:-)
Hallo Christopher,
ich stand vor Kurzem vor der gleichen Frage bei einem ähnlichen Teil: Eine Füllung, die von einer "rahmenähnlichen" Konstruktion umgeben wird. Da ich mir das spätere Ölen - und vor allem das "überschüssiges-Öl-wieder-wegwischen" in den Ecken und Kanten ziemlich schwierig vorstellte, habe ich mich dafür entschieden, vor dem Zusammenbau komplett zu ölen. Auf ein Abkleben habe ich dabei verzichtet, da es sich bei mir um gedübelte Teile handelt und ich annahm, dass das Öl bei halbwegs vorsichtigem Auftrag nicht allzu weit in die Dübellöcher hineingelangen dürfte...
Hier ein Bild eines Pfostens mit einer Nut, in der zwei Dübellöcher angeordnet sind. Da diese Nut später eh von einem "Zapfen" ausgefüllt wird, war das Ölen in der Nut vollkommen unwichtig und mehr aus perfektionistischen Gründen ausgeführt...
Man erkennt es auf den Fotos zwar kaum, aber das Öl ist in den Dübellöchern max. 1-2mm reingelaufen, so dass ich mir um die Verleimung keinerlei Gedanken mache, das sollte auf jeden Fall ausreichend halten! :-)
Hier sind dann bereits die Dübel in die Pfosten eingeleimt...
Hier das Gegenstück mit dem "Zapfen", der die Nut später ausfüllen wird. Auch hier erkennt man es zwar leider nicht, aber in den Dübellöchern ist so gut wie kein Öl...
Auf diesem Bild kann man die Ölspuren im Dübelloch erahnen - minimal.
Hier das eben gezeigte Teil zusammen mit dem Pfosten und der Füllung im fertig verleimten Zustand, hält bestens... :-)
Und hier auch noch der Pfosten und das andere Teil mit dem großen Zapfen, hat auch super geklappt.
Also, von mir eindeutig die Empfehlung, erst zu ölen und dann zu verleimen, klappt super. Nur man muss dann höllisch aufpassen, ja keine Macken beim Zusammenleimen und vor allem beim Zusammenpressen zu erzeugen... Passiert leider ziemlich schnell...
Schöne Grüße und viel Erfolg bei Deinem Schrank, ich bin gespannt auf die Bilder! ;-)
Stefan
PS: Die Auflösung, um was es sich bei den gezeigten Teilen handelt - sowie einen kleinen bebilderten Baubericht - gibt es hoffentlich übermorgen und sonst spätestens Ende der Woche... Es ist fast(!) fertig...:-)
Re: Bsp: Erst geölt, dann gedübelt (mit Bildern)
Hallo Stefan,
vielen Dank für die tolle Fotodokumentation und Deine ausführlichen Tips! Das hat mir noch einmal sehr viel weitergeholfen.
Ich bin schon sehr gespannt auf die Vorstellung Deines Projektes. Darf ich schonmal vorab fragen, mit welchem Radius Du die Teile gerundet hast?
Viele Grüße, Christopher
-
- Beiträge: 295
- Registriert: Mo 19. Feb 2018, 23:08
Re: Bsp: Erst geölt, dann gedübelt (mit Bildern)
Hallo Christopher,
gern geschehen! Aus dem Bauch heraus glaube ich, dass der Radius 3mm beträgt. Heute Abend kann ich gerne nachschauen, falls ich mich geirrt habe, melde ich mich nochmal...
Schöne Grüße
Stefan