Kindertisch

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Walter Heil
Beiträge: 1425
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: amerikanische Arbeitstechnik?

Beitrag von Walter Heil »

[In Antwort auf #59184]
Hallo Franz,

den Ausdruck "mit Sicherheit" habe ich einmal gebraucht, nämlich bei meinem Kommentar zum Ablängen der Bohle auf Bild2. Im Film, den ich mir inzwischen angeschaut habe, zeigt sich, dass er mit der rechten Hand keinen wesentlichen Druck ausübt, sonst wäre ihm die Bohle entgegengeflogen. Auf dem Bild kann man natürlich nicht sehen, welche Kraft er ausübt. Da es hier aber einige Anfänger in der Holzbearbeitung gibt, könnten sie diese Arbeitsweise aus Unkenntnis mal ausprobieren. Das muss aber nicht sein. In dem Film benutzt er einmal den Schiebestock beim Abbreiten und hat immer noch die linke Hand am Holz kurz vor dem Sägeblatt. Man kann da schon Gänsehaut kriegen. Und immer steht er genau da, wo das Holz hinfliegt, wenn es fliegt.
Seine Vorrichtung zum Zapfenschneiden wäre mir zu kompliziert und ich denke, auch hier wird sie keiner nachbauen. Vor allem nicht, weil die Vorrichtung von Guido Henn viel einfacher ist.

Gruß, Walter



Walter Heil
Beiträge: 1425
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: amerikanische Arbeitstechnik?

Beitrag von Walter Heil »


Hallo Johannes,

das habe ich nicht registriert, da hast Du recht, ich fand etwas anderes viel prickelnder, nämlich dass er beim Weiterschieben des Holzes über die Kante mit dem großen Winkel kommt und, wenn er da nicht das Holz vorne runterdrückt und es nach hinten kippt, dann darf er ein neues Tischbein machen, wenn er noch Lust dazu verspürt. Leider ist dieser Moment im Film ausgespart, so dass man nicht sieht, wie es ausgeht. Wenn er mit der Faser gehobelt hätte, wäre dieses Problem garnicht entstanden. Noch was: er hat sich jede Menge Vorrichtungen gebaut, nur zu einer Tischverlängerung, die das Abkippen des Werkstücks nach dem Auftrennen verhindert, hat es nicht gereicht.

Gruß, Walter



Martin Höche
Beiträge: 371
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: amerikanische Arbeitstechnik?

Beitrag von Martin Höche »


Hallo und guten Abend

Diese amerikanischen Videos sind immer ganz nett anzuschauen ,aber man sieht immer wieder ganz deutlich wie sich der Untergang des Tischfräsenschiffes noch bis in die heutige Zeit auswirkt.

Gruß
Martin Höche



Walter Heil
Beiträge: 1425
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: amerikanische Arbeitstechnik?

Beitrag von Walter Heil »


Hallo Martin,

abgesehen von jener Katastrophe, die bis heute nachwirkt: die Menge des im www erhältlichen Materials ist nicht unbedingt ein Maß für die Qualität. Das Problem ist nur: was taugt was und was ist Schrott? Bevor man sich diese z. T. ganz netten Filmchen anguckt, sollte man sich mal bei der BG Holz informieren, was nicht heißt, dass man alles unbedingt so machen muss, aber als Orientierung ist das allemal gut.

Gruß, Walter


Martin E
Beiträge: 11
Registriert: Do 14. Nov 2019, 14:51

Re: amerikanische Arbeitstechnik?

Beitrag von Martin E »

[In Antwort auf #59189]
Hallo Walter

Zitat: ... Vor allem nicht, weil die Vorrichtung von Guido Henn viel einfacher ist.

Bei ca. 50-55 mm Zapfenlänge ist mit "Guidos Zauberkiste" aber Schluß.
Das ist nicht viel, und selbst dafür ist eine große,starke und teure Oberfräse notwendig, um die dafür benötigten großen Fräser einsetzen zu können.

Gruß Martin



Claus Keller
Beiträge: 346
Registriert: Mi 13. Aug 2014, 14:08

Ich respektiere Kreativität

Beitrag von Claus Keller »

[In Antwort auf #59167]
Servus,

nun verfolge ich schon eine Weile diese Diskussion und bin abweichender Meinung. Mir kommt nämlich viel zu kurz, dass der Ideenreichtum und das Improvisationstalent dieses Holzwerkers nicht gewürdigt werden. Lasst den doch mal machen, schließlich ist er erwachsen und weiß, was er tut! Ich finde seine Beiträge klasse!

Freundliche Grüße aus dem Neandertal

Claus Keller



justus

Re: Ich respektiere Kreativität

Beitrag von justus »


guude,

die kreativität ist nicht zu unterschätzen, es sind auch eine menge guter ideen zu entdecken.

es darf jedoch nicht vergessen werden, dass solche künstler für viele vorbild- und orientierungsfunktion haben.

viele menschen kaufen sich maschinen um dann, inspiriert von solchen vorbildern, deren arbeitsweisen zu kopieren.

deshalb sind definitiv falsche vorgehensweisen und ist erst recht gefährliches arbeiten unbedingt zu benennen.

gut holz! justus.


Michael K.
Beiträge: 393
Registriert: So 3. Mär 2013, 22:19

Re: Ich respektiere Kreativität

Beitrag von Michael K. »

[In Antwort auf #59200]
Hallo Claus,

tja, wer denn auch nicht? Weshalb aber Kreativität und Ideenreichtum eklatante Sicherheitsmängel bei der praktischen Umsetzung aufwiegen sollen, verstehe ich nicht, das sind ganz verschiedene Themen.
Ein guter Tüftler ist nicht zwingend ein guter Praktiker, dass hat der kanadische Kollege ja überzeugend demonstriert.
Wenn falsche Arbeitsweisen hier im Forum gezeigt werden, finde ich es sinnvoll wenn das entsprechend kommentiert wird, um die Leser mit weniger Erfahrung vor vermeidbaren Arbeitsunfällen zu bewahren.

Ein zweites Thema sind dann seine selbstgebauten Vorrichtungen, meine eigene Begeisterung hält sich da zwar in Grenzen, aber andere Meinungen sind für mich völlig in Ordnung.

Michael K.



Guido Henn
Beiträge: 768
Registriert: Do 7. Dez 2017, 18:02

Re: Vorrichtung: Schlitz/Zapfen auf der TKS

Beitrag von Guido Henn »

[In Antwort auf #59203]
Hallo Martin,

ich glaube Walter meinte nicht die Zauberkiste (da hast du natürlich mit der Zapfenlänge recht), sondern die Vorrichtung für die Tischkreissäge. Du findest ein Video dazu auf dieser Seite:

http://www.holzwerken.net/video/index.cfm?display=7 (4. Video von oben)

Im übrigen kann ich beide Seiten der Diskussion sehr gut verstehen, aus Sicherheitsgründen muss bei einigen Vorgehensweisen auf die Risiken hingewiesen werden und trotzdem ist das Einstellen der Vorrichtung wirklich ganz klever gelöst - meine Hochachtung!

Die Website von Matthias Wandel beinhaltet ja sehr viele ganz interessante Vorrichtungen, die wirklich tolle Detaillösungen anbieten, deshalb sollte man auch immer wieder mal einen Blick darauf werfen. Ich habe sie dazu extra bei meinen Favoriten abgespeichert.

Leider sind mir persönlich viele seiner Vorrichtungen zu aufwändig, um Sie nachzubauen. Ich baue lieber Möbel als Vorrichtungen. Das soll aber in keiner Weise die tolle Leistung von Matthias schmälern, er hat Spaß daran und teilt es mit uns auf seiner Website - einfach prima und besten Dank dafür!

Und dass Leute auf Sicherheitsrisiken hinweisen, wenn nötig, damit muss er dann auch rechnen. Auch das ist wichtig und dankenswert!

Schöne Grüße

Guido



Martin E
Beiträge: 11
Registriert: Do 14. Nov 2019, 14:51

Re: Vorrichtung: Schlitz/Zapfen auf der TKS

Beitrag von Martin E »


Hallo Walter,
Hallo Guido,

das Video mit der Zapfenschneidvorrichtung für die Tischkreissäge kannte ich noch nicht. Vielen Dank für den Hinweis.
Für mittig sitzende Zapfen ist diese Vorrichtung wegen ihrer Unkompliziertheit wirklich die bessere Lösung.

Freundliche Grüße
Martin



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