Fahrgestell...Eckverbindungen

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Dietrich
Beiträge: 4730
Registriert: Mo 27. Okt 2014, 22:01

Fahrgestell...Eckverbindungen

Beitrag von Dietrich »


Hallo Holzwerker,

am kommenden Samstag möchte ich ein Rollwagen-Fahrgestell bauen, hierzu habe ich bereits Nadelholzleimbinder 8x16cm liegen. Aus den hochkant liegenden Balken soll ein Rechteckrahmen entstehen, etwa 2,20mx1,90m. In die 4 Ecken soll je ein verleimter Holzklotz etwa 12x12 und 30-40cm lang, hochkant. Auf die unteren Stirnflächen sollen hochtragfähige Bock- bzw. Lenkrollen.
Die Stellage soll 1200kg tragen (+/-100kg).
2 Bockrollen und 2 Lenkrollen habe ich bereits, 200x40 mit 1000kg Traglast pro Rad.
Frage: Welche Eckverbindung empfehlt Ihr mir für den Leimbinderrahmen?
Vielen Dank für Eure Unterstützung.

Gruß Dietrich



Marc Hohnsbehn
Beiträge: 581
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Fahrgestell...Eckverbindungen

Beitrag von Marc Hohnsbehn »


Hi,Dietrich
was haste vor ?
Also,ohne jetzt zu wissen,wofür und wie die Konstruktion aussieht-würd ich sagen,einfache Überblattung und mittig der verbindung ein M 25 gewinde -Stahlbolzen durch .Darunter ein Dreieck -Sperholzplatte 40 mm stark mit kantenlänge 40x40 cm und daran die räder befestigen.
wo sollen denn die Holzklötze hin ? etwas hochkant unter die eckverbindung oder als diagonale verstrebung für jede eckverbindung ?
Gruß Marc
PS: evtl. ne Zeichnung parat ?!


Uwe Schmale
Beiträge: 81
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Re: Fahrgestell...Eckverbindungen

Beitrag von Uwe Schmale »


Hallo Dietrich,
wenn ich dich richtig verstanden habe, soll das ganze wie ein Tischuntergestell mit 30-40 cm langen Beinen aussehen, an deren Unterseite Rollen angebracht sind.
Da würde ich einen Zargeneckverbindung mit Schlitz und Zapfen wählen. Zapfen von oben gesehen 4-6cm breit und abgeschrägt, evt. 1-2 cm (von der Mitte aus) nach außen setzen.
Das Gewicht dürfte für diesen Trümmer kein Problem sein. Wenn sehr hohe Scherkräfte auftreten sollten, kannst Du den Rahmen ja noch mit Dreiecken o.ä. auch wie bei einem Tisch versteifen.
Nur wenn es nicht zu indiskret ist, aber was soll bewegt werden?

Viele Grüße
Uwe



Dietrich
Beiträge: 4730
Registriert: Mo 27. Okt 2014, 22:01

Re: Fahrgestell...Eckverbindungen

Beitrag von Dietrich »


Hallo Marc, hallo Uwe,

zunächst vielen Dank für Eure Ausführungen!

Bewegt werden soll eine Absetz-Wohnkabine, je nach Beladungszustand 900-1300kg schwer, nur im Hof.
Ich möchte die Kabine nach dem Absetzen vom Basisfahrzeug einfach nahe an die Hauswand unterm Carport schieben.
Ich dachte auch schon an massive Beschlagelemente aus gelb verzinktem Stahl, wie man sie von Scheunentoren her kennt. Oder an Schwalben wie bei der Umrandung der Hobelbank.
Leider habe ich kein Bild im Net gefunden. Der Hersteller der Kabinen verwendet aber Schweißkonstruktionen mit Autorädern, die ist aber außerhalb meiner Möglichkeiten:-(

Gruß Dietrich



Johannes M
Beiträge: 1587
Registriert: Di 21. Jul 2020, 09:09

Re: Fahrgestell...Eckverbindungen

Beitrag von Johannes M »

[In Antwort auf #59179]
Hallo Dietrich,
ich würde den Rahmen einfach überplatten, Die Füße stumpf drunter und dann an jeder Ecke zwei stabile Sperrholz-Dreiecke draufschrauben um sicherzustellen, daß nicht eines der Beine abknickt, wenn beim Verschieben mal ein Steinchen im Weg liegt.

Es grüßt Johannes



Heribert Wilhelm

Re: Fahrgestell...Eckverbindungen

Beitrag von Heribert Wilhelm »


Hallo Dietrich,
eine einfache Lösung: Lege Deine Leimholzbinder winkelgerecht auf den Boden und leime wasserfeste Spanplatten auf die Oberseite, so daß der Leimholzrahmen vollständig beplankt ist. In den Innenecken der Leimholzbinder würde ich Massivholz einleimen, wie es der Bodenabstand erfordert und an diesen mit durchgehenden Gewindestangen passender Länge die Lenk- und Bockrollen anschrauben. Dies erscheint mir eine sehr stabile, preisgünstige und rasch realisierbare Lösung. Man kann sich damit aufwendige Eckverbindungen ersparen. Zum Klaviertransport hatte ich 4x6cm Kantholz bds. mit 15 mm dicken Brettern verleimt (Größe der Platte 50x87 cm, Dicke 7 cm) und Lenk- und Bockrollen mit durchgehenden Schloßschrauben versehen. Im Vergleich zu Deinen Anforderungen ist meine Konstruktion recht mickrig. Ich kann damit ohne Probleme schon mehr als 300 kg aufladen. Du kannst noch bei Deiner Konstruktion in der Plattenmitte unterseits in Längs- und Querrichtung ein Verstärkungsholz anschrauben/anleimen, wenn es die Lastverteilung erfordert. Dies verhindert auch eine Durchwölbung der Plattenmitte.
Viele Grüsse
Heribert



Martin Höche
Beiträge: 371
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Fahrgestell...Eckverbindungen

Beitrag von Martin Höche »

[In Antwort auf #59188]
Hallo Dietrich
Erst habe ich gedacht Deine Frau hat dich rausgeschmissen,aber dann fiel mir ein ,daß du ja Besitzer eines Bimobils bist.Ich stehe jetzt vor einem ähnlichen Problem,weil ich eine Unterstellmöglichkeit für meinen Flair bauen muß.Jetzt rächt es sich ,daß ich vor 20 Jahren eine Scheunenhälfte abgerissen habe.Wenn dein Hof betoniert ist mag das mit den Bockrollen gehen,andernfalls würde ich einen größeren Durchmesser und Breite wählen.
Gruß
Martin Höche



Dietrich
Beiträge: 4730
Registriert: Mo 27. Okt 2014, 22:01

Re: Fahrgestell...Eckverbindungen

Beitrag von Dietrich »


Hallo Martin, Johannes und Heribert,

nein es ist keine Bimobil sondern eine von "Tischer", was aber wenig mit dem Rollwagen zu tun hat.

Heute habe ich die Beine angefertigt, ausreichend lang aus Nadelholz verleimt 11x14cm ist deren Grundfläche. Als ich heute mittag einem Freund die Geschichte erzählte, er hat mit Holz ansich nichts am Hut, erklärte ich es mit den Worten ".....stell Dir einen flachen großen Tisch vor....."dabei fiel mir ein, wie man eigentlich Tische baut....und die sind normalerweise schon sehr stabil, trotz geringerer Abmessungen.
Was haltet Ihr davon die senkrechten Beine auch gleich als äußere Ecken zu verwenden, eben wie beim herkömmlichen Tisch-Untergestell?
Man könnte die Leimbinder mit Zapfen versehen, etwa 30mm stark und 90 bzw 85mm lang. Die Eckfüße naja eher Eckbeine mit Zapfenlöcher...um so einen etwas überdimensionierten Tisch zu bauen.

Diese Bauart wäre schon ohne Stockschrauben und Gewindestangen schon sehr stabil!?
Zusätzlich könnte man die Zapfen mit großen Spax-Schrauben sichern, außerdem 4 große Sperrholz-Dreiecke gegen Verwindung.

Gruß Dietrich



Heinz Kremers
Beiträge: 2764
Registriert: Mi 12. Aug 2015, 19:10

Re: Fahrgestell...Eckverbindungen

Beitrag von Heinz Kremers »


Hallo Dietrich,

denk bitte dran, daß Bockrollen wohl so heißen, weil sie bei hoher Belastung sehr "bockig" werden, wenn man sie lenken will, vor allem im Stand.-:)

Ich selbst habe verschiedene Maschinen auf Holzplatten, die in einem Stahlrahmen liegen und unter denen sich Bock- und Lenkrollen befinden. Gewichtsmäßig liegen die auch bei ca. 1.000 kg. Da braucht es schon einen ganzen Mann, um die genau in eine Ecke zu räumen und wenn Du die Maschine wieder rausholst mußt Du erst die Lenkrollen um 180° drehen - nicht so einfach und bei nicht glattem Boden haben sich die Felgen auch schon mal so verformt, daß nichts mehr ging.

Mein Rat deshalb, die Beine nicht frei nach unten stehen zu lassen und die Rollen darunter zu schrauben, sondern sie zumindest z.B. durch Dreiecksplatten zusätzlich zu verstreben. Eine reine Zapfenverbindung wie bei einem Tisch wirst Du sicher bald locker gedrückt haben, auch wenn die Beine nur30 - 40 cm lang sind.

Schönen Sonntag

Heinz



Andreas Winkler
Beiträge: 1124
Registriert: Di 30. Nov 2021, 19:21

Re: Fahrgestell...Eckverbindungen

Beitrag von Andreas Winkler »


Hallo Dietrich,

würde es an Deiner Stelle wie Heribert handhaben - die Seiten unbedingt vollflächig aussteifen; entweder mit einem Plattenmaterial oder mit diagonal zur Mitte hin aufgenagelten (...schraubten usw.) Brettern.

Auch bei nur 40 cm hohen Beinen mutest Du Deinen Eckverbindungen bei Bewegung des Gestelles sehr hohe Belastungen zu.

Würde zwei senkrechte Längsrahmen bauen (je zwei aufrechte Teile = "Beine" und zwei waagrechte Teile, dazwischen diagonale und senkrechte "Füllhölzer", das sieht dann ähnlich einem zusammengequetschten Fachwerk aus) und diese mittels je zweier waagrechter Teile zu einem auch in der horizonatalen Ebene gesehenen Rahmen verbinden. Auch die zwei letztgenanten Teile mit "Füllhölzern" versehen.
Verbindung der Hölzer meinetwegen mit Zapfen, was aber recht aufwendig ist. Bei einer solchen Verbindung über Eck nie durchgehende, sondern immer eingestemmte Zapfen anwenden.

Alle senkrechten Flächen dann vollflächig mit einem Plattenmaterial oder eben diagonal montierten Brettern aussteifen. Anstelle der Zapfen dürfte es auch genügen, wenn Du die Hölzer nur stumpf zusammentsoßen läßt und stabil und dauerhaft mit der Aussteifung verbindest.

Das Ganze sieht dann von der Seite gesehen also nicht aus wie ein Tisch mit Beinen und einer Zarge oben, sondern eher wie eine Kiste auf Rollen.

Bei der von Dir angestrebten etwa quadratischen Grundfläche würde ich unbedingt
auch eine Austeifung in der horizontalen Ebene vorsehen, z.B. pro Seite über die ganze Länge des Gestelles ein min. 50 cm breites Plattenmaterial, dieses gut mit dem Gestell verschrauben.

Gruß, Andreas



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