Kaufhilfe Kity 619 *MIT BILD*

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Antworten
RainerS
Beiträge: 69
Registriert: Di 11. Aug 2015, 08:00
Kontaktdaten:

Kaufhilfe Kity 619 *MIT BILD*

Beitrag von RainerS »


Hallo,

ich bin noch ziemlicher Anfänger im Holzwerken und bei meiner Ausschau nach passender Gerätschaft bin ich auf ein Angebot einer Kity 619 gestoßen.

Zustand lt. Beschreibung sehr gut und wenig gebraucht. Wenn das stimmt, ist der genannte Preis von 750€ gut/schlecht/angemessen? - in der abgebildeten Ausstattung: 400V, Tischverlängerung, Schiebeschlitten, Fahrgestell. Mehr Info zur Maschine habe ich nicht.

Leider ist der Verkäufer nicht gerade ums Eck und bevor ich Kontakt aufnehme, wollte ich mal die Profis fragen, was ich beim Verkäufer erfragen soll bzw. worauf ich bei etwaiger Besichtigung achten sollte.

Mit der Kreissäge habe ich übrigens vor, eigene Möbel zu bauen (als Hobby). Nach allem, was ich in den letzten Wochen in Foren gelesen habe, sollte diese Maschine ja nicht unpassend sein, für den ambitionierten Einsteiger.

Was sagt ihr zum Preis?

Schöne Grüße,
Rainer



Hauke Schmidt
Beiträge: 407
Registriert: Sa 23. Mai 2020, 21:44

Re: Kaufhilfe Kity 619

Beitrag von Hauke Schmidt »


Moin,

ich nutze das Vorgängermodell, die 618. Bis auf die Führung des Schiebeschlittens hat sich da nicht viel gravierendes verändert. Meine Kity läuft aber mit Lichtstrom.

Im allgemeinen wird Kity nachgesagt, bei der Motorleistung immer etwas gespart zu haben. Mein Vorschlag wäre, Dir mal die Motordaten zukommen zu lassen.

Ich persönlich bin mit meiner Kity absolut zufrieden, setze sie aber überwiegend für Plattenware ein. 65ger Eiche habe ich damit noch nicht aufgetrennt.

Alles in allem halte ich die Kity aber für eine ausreichen gute Tischkreissäge für den semiprofessionellen Einsatz, die natürlich nicht mit Altendorf und Co zu vergleichen ist.

Ich habe für meine Säge vor 3 Jahren 720 Euro bezahlt und sie war optisch in einen ähnlichen Zustand. Und für die Säge bin ich auch durch halb BRD gefahren. Der Neupreis einer 619 liegt meines Wissens so um die 1700 Euronen. Daher halte ich den Preis von 750 Euronen für angemessen bis günstig.

Mein Vorschlag wäre es, auf folgende Dinge zu achten:

- Lagerung des Schiebeschlittens (es sollte nichts ausgeschlagen sein)

- Leitläufigkeit der Sägeblatthöhenverstellung und Sägeblattneigung (verstaubt gern)

- evtl den Keilriemen zwischen Motor und Sägeblattwelle kontrollieren (ist aber ein Verschleissteil

- Scheppach hat Kity übernommen, daher würde ich mal dort fragen, wie die Ersatzteilbeschaffung in Zukunft gesichert ist.

So mehr fällt mir erst mal nicht ein.

Grüße
Hauke



Marc Zimmer
Beiträge: 147
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17
Kontaktdaten:

Re: Kaufhilfe Kity 619

Beitrag von Marc Zimmer »


Hallo

Ich benutze die Junior-Serie von Kity

Säge 419 und Hobel 439 sowie Kity Absauganlage ( kleine Werkstatt - kleine Maschinen )

Bin zufrieden mit meinen Maschinen.
Kein Guß, sondern Blech, aber kein Plastik ;-D
Die Arbeitsfläche ist Alu-Guß.

Würde jedenfals nochmals kaufen.

Bei Axminster gibt's verschiedene Modelle unter anderem Markennahmen

Gruß

Marc Z aus Luxemburg



Tobias Reß

Re: Kaufhilfe Kity 619

Beitrag von Tobias Reß »


Hallo,

ich nutze eine 619 mit großem Schiebetisch (Ausleger) und Drehstrom. Habe die Maschine in optisch ähnlichem Zustand erworben. Bezahlt habe ich ca. 150€ mehr, was ich nach wie vor fair finde. Die Maschine ist insgesamt OK, hat aber auch Macken. Von Hammer/Felder gibt es in der semi-professionellen Klasse wesentlich "schönere" Maschinen, die ich leider nur von Messen kenne, aber diese Geräte bewegen sich in anderen Preisregionen.

Auch bei mir wird in der Regel Plattenware gesägt, was die Säge nicht vor Probleme stellt. Aber auch dicke Balken aus Fichte waren kein Problem. Mit dicker Eiche bekommt man das Teil sicher in die Knie, aber das gilt wahrscheinlich für die meisten Maschinen in dieser Klasse.

Den Hinweisen von Hauke Schmidt ist eigentlich nur noch mal der Hinweis hinzu zu fügen, die Maschine persönlich in Augenschein zu nehmen und zu testen (Lauf Sägeblatt bzw. Schnitthaltigkeit). Ansonsten kann man auch "Irgendwas" ersteigern und bei gleichem Risiko weniger ausgeben.

Ich habe mich damals in erster Linie für die Kity entschieden, weil sie leicht genug für meinen Dachboden ist und einen rel. großen Schiebeschlitten hat. Die Kombination dieser Anforderungen erfüllen nicht viele Maschinen, gerade bei den Gebrauchten gibt es neben Kity (fast) nur noch von Scheppach und Metabo entsp. Maschinen. Da ich nach wie vor keinen Kellerraum für meine Werkstatt nutzen kann, würde ich sie wahrscheinlich wieder kaufen.

Gruß
Tobias



RainerS
Beiträge: 69
Registriert: Di 11. Aug 2015, 08:00
Kontaktdaten:

Re: Kaufhilfe Kity 619

Beitrag von RainerS »

[In Antwort auf #59058]
Hallo,

danke mal für eure Hinweise und Erfahrungen.
Ich habe diese mal in eine Anfrage an den Verkäufer einfließen lassen. Wurde soweit positiv beantwortet: Höhen-/Neigungsverstellung leichtgängig, kein Spiel des Schiebeschlittens erkennbar.

Die Maschine ist schon 20 Jahre alt. Ist das noch OK? Kann ich mit so einer alten Maschine noch lange Freude haben?

Noch zwei Fragen: es ist keine Dokumentation dabei (keine Betriebs-/Wartungsanleitung, Explosionszeichung/Ersatzteilindex, etc.). Wo kann ich das bekommen? (Bei kity-maschinen.de und heinz-schossmeier.de hätte ich schon gesucht, aber nix gefunden).

Auf meine Frage, ob verdeckte Schnitte möglich sind, meinte der Verkäufer: "ja, Spaltkeil demontieren". Ist das bei dieser Maschine wirklich die einzige Möglichkeit? Lässt er sich nicht einfach etwas absenken? Ist es überhaupt eine gute Idee, ohne Spaltkeil einen verdeckten Schnitt in Massivholz zu machen?

Schöne Grüße,
Rainer



Hauke Schmidt
Beiträge: 407
Registriert: Sa 23. Mai 2020, 21:44

Re: Kaufhilfe Kity 619

Beitrag von Hauke Schmidt »


Moin nochmal,

ich denke, das Alter sollte bei solch einer Maschine nicht ausschlaggebend sein, der Zustand ist eher abhängig von den Betriebsstunden und dem pflegerischen Umgang.

Ich habe für meine Kity auch keine Unterlagen, aber das ist nicht das Problem für mich. Bei pfleglicher Behandlung dürfte nichts kaputt gehen, was man sowieso nicht in einem gut sortierten Fachhandel bekommt. Den Flachriemen für den Antrieb gibt es z.B. nicht nur bei Kity und deren Vertretungen.

Bei verdeckten Schnitten nutze ich einen Spaltkeil, der c.a. 2 mm tiefer eingestellt ist, als die Höhe des Sägeblattes. Ich hatte darmals noch einen passenden Spaltkeil über, den ich für diese Zwecke zurechschleifen konnte.

Industriemaschinen haben ja häufig eine ext. Halterung der Sägeblatthaube und dort ist es eigentlich Standart, einen Spaltkeil zu verbauen der etwa 2 mm tiefer eingestellt werden kann, wie das vorhandene Sägeblatt.

Ich gebe aber zu, auch schon ohne Spaltkeil verdeckt geschnitten zu haben. Achte aber auf Deine Finger, wenn das Blatt nicht zu sehen ist, vergisst man schnell, wo der Gefahrenbereich ist, also mein Tipp wäre es dort auf jeden Fall mit einem Schiebestock zu arbeiten.

Wenn Du die Säge nicht über ihre Leistungsgrenzen bringst, die Säge in einer trockenen Werkstatt ihren Platz findet, regelmässig gereinigt wird (ich puste die Übersezungen für die Blatthöhe und -neigungen mit Luftdruck sauber), nicht gerade mit roher Gewalt die Klemmschrauben anziehst, dann wirst Du mit der Säge alt werden können.

Grüße
Hauke


Antworten