Zahnformen für Handsägen

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
UweM
Beiträge: 272
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Re: Zahnformen für Handsägen

Beitrag von UweM »

[In Antwort auf #145271]
Moin Michael,

ich bin mit Sicherheit (noch) kein Sägeguru, aber eine Universal-Duzoki ist einer Ryoba mit einer Verzahnung für Längsschnitte
deutlich unterlegen, was die Geschindigkeit betrifft. Zumindest mit meinen Sägen.

Was mich sehr interessiert, wie bist du konkret auf deine Einschätzungen gekommen?

Viele Grüße
Uwe

Michael Meyer
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Re: Zahnformen für Handsägen

Beitrag von Michael Meyer »

[In Antwort auf #145271]
Hallo Pedder,

Wenn Du nun meinst, Bahco habe die Lösung aller Probleme gefunden, will ich Dich gern in dem Glauben lassen. (das habe ich nicht behauptet)

Wofür brauchst Du Längsschnittblätter bei der Gehrungssäge? Das hast Du wohl falsch verstanden, hier nochmal mein Text:
Ich finde es schade, ich würde gern für meine Gehrungssägen Sägeblätter für den Querschnitt kaufen, aber die gibt es nicht mehr am Markt, zumindest nicht in den Ulmia-Größen.

Frohes Schärfen wünscht Dir
Michael

Michael Meyer
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Re: Zahnformen für Handsägen

Beitrag von Michael Meyer »


Hallo Uwe,

ich habe viele Jahre lang sowohl westliche als auch japanische Sägen benutzt, die japanischen aber als die besseren Sägen erlebt. In einem Thread vor ca. 1 Jahr hat mir Pedder die von Bahco empfohlen, und viele anderen Beiträge haben mich dazu bewogen, wieder aktuelle westliche Sägen zu probieren. Dazu habe ich recht viel Geld ausgegeben, und ca. 15 Sägen gekauft - u.a. von Thomas Flynn, Bahco, Baier, Ulmia, Hultafors, und anderen. Mit klassischem Schliff (längs- und quer) und - die meisten - mit Trapezverzahnung. Diese waren alle Fuchsschwänze, aber eine Gestellsäge habe ich auch gekauft, von Dictum, mit japanischem Blatt. Meine Erfahrungen habe ich in den bisherigen Beiträgen bekannt gegeben.

LG
Michael

Michael Meyer
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Re: Zahnformen für Handsägen

Beitrag von Michael Meyer »

[In Antwort auf #145282]
Hallo Wolfgang,

bei allem Schimpfen auf japanische Sägeblätter mag man vielleicht doch bedenken, dass diese für viele eine Offenbarung sind (einfach googeln). Was den heutigen Verwendungszweck betrifft, gebe ich Dir recht.

LG
Michael

Pedder
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Re: Zahnformen für Handsägen

Beitrag von Pedder »


Hallo Michael,

ich möchte noch kurz hierauf eingehen:

Die klassische Theorie der westlichen Zahnung ist auch teilweise nicht nachvollziehbar, bzw. widerlegt:
- zum einen durch das aktuelle Angebot von Handsägen, wo die japanische Zahnung vorherrscht
- zum anderen durch die Aussage von Tage Frid, dass die Längsbezahnung allgemein die beste wäre (für seine Gestellsägen), auch für Querschnitte
- und die Absetzsägeblätter von Ulmia (also für Querschnitte) haben einen Schliff für Längsschnitte - wo ist da die Logik?


Was ist Deiner Meinung nach diese "klasische Theorie"?
Das was Friedrich in seiner Schärfanleitung schreibt?
Das was in Kontinantaleuropa oder im Angloamerikanischen Kulturkreis praktiziert wurde? Das sind zwei unterschiedliche Theorien.

Tage Frid ist dänischer Schreiner gewesen und hat sein Wissen und seine Tradition mit nach Amerika genommen.
Er feilt in kontinentaleuropäischer Tradition ohne Fleam, aber sehr wohl unterschiedliche für Längs und Quer.
Nämlich letzteres mit mehr Rake. Das erklärt auch die Absatzbezahnung der Ulmia.
Diese ist ebenfalls mit mehr Rake aber ohne Fleam ausgeführt.
(Ich feile so, wenn mich jemand bittet, 20 tpi crosscut in einem 0,3mm Blatt herzustellen.
Da kann ich nicht mehr gut genug sehen, um mit Fleam zu feilen.)

Du merkst: Du hast Dir Vertreter der kontinentaleuropäischen "Theorie" ausgesucht, um die anglo-amerikanische "Theorie" zu widerlegen.

Warum ohne Fleam gefeilt wurde, weiß ich nicht. Bei Fällsägen gab es das nämlich. Ich vermute, dass die Sägen schneller stumpf wurden, weil der Stahl weicher war.

Liebe Grüße
Pedder

Michael Meyer
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Re: Zahnformen für Handsägen

Beitrag von Michael Meyer »


Hallo Pedder,

danke für die Hinweise. Den Unterschied zwischen der kontinentalen und amerikanischen Theorie kenne ich nicht. Ich meinte lediglich die klassische Bezahnung für Längsschnitt (ohne Fleam) und die (mit Fleam) für Querschnitt.

LG
Michael

Pedder
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Re: Zahnformen für Handsägen

Beitrag von Pedder »


Hallo Michael,

statt einer ausführlichen Antwort der Link zu Wlfgangs Seite holzwerken.de
http://www.holzwerken.de/werkzeug/saegen2.phtml
Da ist die kontientaleuropäische Tradition gut dargestellt.

Liebe Grüße
Pedder

Wolfgang L.
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Re: Zahnformen für Handsägen *MIT BILD*

Beitrag von Wolfgang L. »

[In Antwort auf #145286]
Hallo Michael,

auf die japanischen Sägeblätter wollte ich ganz gewiss nicht schimpfen, verwende ich sie doch selber mit Begeisterung.

Hier ein schneller Vergleich in einem 40mm Fichtenfposten um meine Behauptung ("Universalbezahnung ist nur ein schlechter Kompromiss") zu untermauern:
Querschnitte:
Jeweils 25 Züge, von oben nach unten:
300mm Kataba Universal
265mm Kataba QS
300mm Kataba QS


Längsschnitte:
Hier auch wieder jeweils 25 Züge, von oben nach unten:
300mm Kataba Universal
250mm Kataba LS
300mm Kataba LS


Interessant finde ich, dass die Universalbezahnung sogar gegen eine (bzw. bei sogar 2) Nummern kleinere (und dementsprechend auch feiner bezahnte) Sägen keine Chance hat.

Anders sieht es bei Schichtwerkstoffen aus, hier ist die Universalkataba die einzige, die a) einigermaßen schnell und b) trotzdem sauber sägt, dafür ist sie wirklich gut, aber ansonsten verwende ich wo immer möglich lieber die jeweils spezielle Säge, die Ergebnisse oben verraten warum.

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