Schnitz mule

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Pedder
Beiträge: 5680
Registriert: So 8. Dez 2019, 14:41
Kontaktdaten:

neben dem Thema

Beitrag von Pedder »

[In Antwort auf #144521]
Hallo Gunther,

weißt Du für mich als Neuling ist es völlig egal, ob ich Wörter eines deutschen Akzents (Hoanzlbank) lerne oder einen englischen (Shaving Horse).
Für mich ist auch nicht wichtig, woher ein Wort kommt, sondern ob mein Gegenüber es versteht. Wenn Du deutsche Begriffe durchsetzen möchtest,
dreh am besten hippe Videos, in denen Du die Begriffe verwendest. Nörgeln auf einem Forum wird da nicht viel bringen.
Du wirst aber schnell merken, dass es für ganz viele Fachbegriffe keine deutsche Entsprechung gibt.

Ich freu mich über jede Frage, egal auf welcher Sprache. Oach oaf Bairüsch. :o)

Liebe Grüße
Pedder

GuntherC
Beiträge: 40
Registriert: Fr 30. Jan 2015, 13:19

Re: neben dem Thema

Beitrag von GuntherC »


Für mich ist auch nicht wichtig, woher ein Wort kommt, sondern ob mein Gegenüber es versteht. Wenn Du deutsche Begriffe durchsetzen möchtest,
dreh am besten hippe Videos, in denen Du die Begriffe verwendest. Nörgeln auf einem Forum wird da nicht viel bringen.
Du wirst aber schnell merken, dass es für ganz viele Fachbegriffe keine deutsche Entsprechung gibt.

Ich freu mich über jede Frage, egal auf welcher Sprache. Oach oaf Bairüsch.


Ach Pedder, das Thema ist doch jetzt längst abgehakt!

Aber trotzdem ein paar Anmerkungen:
- Der Blick über den eigenen Gartenzaun hat wohl noch keinem geschadet. Schade, daß man das hier offenbar als Zumutung empfindet.
- Ich will überhaupt nichts durchsetzen, und ich meine auch, daß man das, was ich geschrieben habe, nicht nörgeln nennen kann!
- Ich habe nie behauptet, daß es möglich ist, jeden englischen Fachbegriff durch einen deutschen zu ersetzen (man sollte oft Texte etwas genauer lesen, bevor man sich dazu äußert).
- Ich finde es geradezu peinlich, wenn mit einer Sprache (egal welcher) Schindluder getrieben wird: Es heißt àà af Boarisch. Wenn man's nicht kann, sollte man es bleiben lassen.

Schöne Grüße
Gunther

Pedder
Beiträge: 5680
Registriert: So 8. Dez 2019, 14:41
Kontaktdaten:

Re: neben dem Thema

Beitrag von Pedder »


Hallo Gunther,

wie Du diese beiden Aussagen unter eine Hut bekommst, muss Du mir mal bei einem Kaltetränk erklären:

Es ist mir völlig unverständlich, warum man für Handwerkszeug, das seit Jahrhunderten in Deutschland
gebräuchlich ist (so auch Hobel, Stecheisen usw.) neuerdings unbedingt englische Bezeichnungen verwenden muß.


Der Blick über den eigenen Gartenzaun hat wohl noch keinem geschadet. Schade, daß man das hier offenbar als Zumutung empfindet.


Toleranz für seinen Blick fordern, aber für andere nicht gewähren?

Tschüßing
Pedder

GuntherC
Beiträge: 40
Registriert: Fr 30. Jan 2015, 13:19

Re: neben dem Thema

Beitrag von GuntherC »


Lieber Pedder,

ich wollte zwar wirklich nichts mehr zu diesem Thema schreiben, aber da Du mich aufforderst, Stellung zu beziehen, muß ich es wohl doch tun.

Der Punkt ist diese Formulierung von mir: "Handwerkszeug, das seit Jahrhunderten in Deutschland
gebräuchlich ist
. Ich hätte weiterschreiben sollen: "...und auch immer schon einen deutschen Namen hatte". Vielleicht wär's dann deutlicher geworden.

Ich bin kein Deutschtümler, ganz gewiß nicht!
Wenn man für Begriffe, für die es keine althergebrachte deutsche Bezeichnung gibt, das englische Wort verwendet, dann ist das in Ordnung. Mir würde z.B. nie einfallen, ein Laptop anderrs als eben so zu bezeichnen. Wenn aber einer "chicken wings" sagt, wenn er Hühnchenflügel meint, dann ist das einfach lächerlich. Dies nur als Beispiele, die sich ohne weiteres auch auf unsere Holz-Thematik hier im Forum erweitern ließen. Oft ist es eben nicht notwendig, "plane" zu sagen, wenn man einfach nur einen Hobel meint, usw.

Noch einmal, weil es mir wichtig ist: Ich habe nicht genörgelt! Ich mein Befremden zum Ausdruck gebracht - das ist etwas völlig anderes!

Schöne Grüße
Gunther

Nachtrag:
Ach ja, der "Blick über den Gartenzaun" - das bezog sich auf Sachverhalte, die über die Holzbearbeitung hinausgehen. Historisches, Sprachliches. Mich hat es immer interessiert, woher der Name einer Sache kommt, warum dies und jenes so heißt.

G.

MarkusB
Beiträge: 1200
Registriert: Mo 15. Mär 2021, 07:21

Mule? Finde ich gut

Beitrag von MarkusB »

[In Antwort auf #144524]
Hallo zusammen,

wenn hier im Forum ab jetzt jemand etwas über eine Mule schreibt, dann weiß ich Bescheid.
Ehrlich gesagt dachte ich beim ersten Lesen, das es sich um ein deutsches Wort handelt. So kann man siche irren.

Viele Grüße

Markus


Wolfgang Jordan
Beiträge: 1348
Registriert: So 5. Jan 2014, 20:47
Kontaktdaten:

Re: Mule? Finde ich gut

Beitrag von Wolfgang Jordan »


Hallo,

jetzt muss ich doch mal Stellung beziehen. Gunther hat mir mit seiner persönlichen Anmerkung sehr aus der Seele gesprochen. Mir tut es auch ein bisschen weh, hier immer wieder englische Begriffe für Werkzeuge zu lesen, die es auch im Deutschen gibt. Ich weiß, es hat damit zu tun, dass es einfach sehr viel mehr Informationen zum Thema auf Englisch gibt. Von daher finde ich es verständlich. Aber ich glaube, dass wir damit unmerklich die amerikanische Art der Holzbearbeitung zum Standard machen und unsere eigenen Traditionen darüber vergessen. Gut finde ich die vielen neuen Ideen, die von drüben kommen. Aber wir sollten nicht so tun, als ob die Amis die Holzbearbeitung erfunden hätten.

Ich merke schon, ich kann es gar nicht richtig erklären, was mich stört. Und ändern kann ich es erst recht nicht. Vielleicht könnte ich mal das Wörterbuch Holzbearbeitung überarbeiten und gelegentlich auf dessen Existenz hinweisen. Der Link ist ja leider nicht mehr im Kopf der Forumsseite zu finden. Für den "Mule" habe ich allerdings keine Übersetzung. Vielleicht gab es das nicht bei uns, also auch kein Wort dafür.

Ach ja, und ich wollte meinem Bedauern darüber Ausdruck verleihen, dass die Diskussion über Gunthers Anmerkung so schnell entgleist ist. Was immer dazu geführt hat, ich finde es schade und unnötig.

Gruß, Wolfgang

Horst Entenmann
Beiträge: 1156
Registriert: So 30. Mär 2014, 20:58

Schnitzbank

Beitrag von Horst Entenmann »

[In Antwort auf #144533]
Hallo Gunther,

Grundsätzlich stimme ich dir zu.
Auch mir ist die Heinzelbank (gesprochen: Heinzelbank) geläufig, ich kenne aber auch Schnitzbank. Bei Schnitzelbank denke ich allerdings eher an den lokalen Metzger.

Für die Verwendung englischer Begriffe kann es auch gute Gründe geben.
Zum Beispiel wenn auf ein Werkzeug eines englischsprachigen Herstellers verwiesen wird. Dann finde ich es durchaus hilfreich wenn die Bezeichnung die dieser Hersteller verwendet so auch erwähnt wird. Verwechslungen sind dann unwahrscheinlich.
Grundsätzlich findet man leichter etwas im Internet wenn man auch nach dem englischen Begriff suchen kann, daher ist ein gewisse Zweisprachigkeit aus meiner Sicht wünschenswert. Es sollte eben nicht dazu übergehen daß deswegen die deutschen Begriffe untergehen.

Anscheinend wird im englischsprachigen Raum der Begriff "Shaving Mule" verwendet um die Ähnlichkeit mit dem "Shaving horse" hervorzuheben, den Unterschied aber nicht zu unterschlagen.
Ich persönlich würde beide Bauformen zusammenfassend als Schnitzbank bezeichnen, so wie es bei Hobelbänken ja auch verschiedene Ausführungen mit verschiedenen Vorder- und Hinterzangen gibt ohne daß deswegen ein völlig anderer Begriff her müsste.
Interessanterweise wurde in einem der verlinkten Filme ein zerlegbares "Shaving Mule" gezeigt. Dabei wurde zuerst der Teil, der dem klassichen Hebel entspricht der mit den Füßen nach vorne gedrückt wird, ausgehängt. Mein erster Gedanke war daß man dort genau diesen klassischen Hebel alternativ einsetzen könnte um je nach Aufgabe die beste Spannmöglichkeit zu haben.

Die klassischen Heinzelbänke habe ich oft mit Verstellmöglichkeiten gesehen, so daß man kleine und große Werkstücke spannen kann. Das scheint bei der alternativen Bauform nicht der Fall zu sein? Oder kennt jemand Beispiele?
Mich irritiert auch etwas die Art der Betätigung. Die klassische Form bei der mit den Füßen nach vorne gedrückt wird, empfinde ich als natürlich. Das seitliche Drücken kommt mir dagegen unergonomisch vor. Hat damit jemand Erfahrung?

Gruß Horst


Benutzeravatar
Volker Hennemann
Beiträge: 781
Registriert: Fr 25. Sep 2015, 23:02
Kontaktdaten:

Re: Mule? Finde ich gut

Beitrag von Volker Hennemann »


Hallo Wolfgang,

Du hast in allen Punkten Recht!

Ich hab auch deshalb in meinem jüngsten Blogbeitrag aus einem Paring Chisel, wieder einen Stechbeitel gemacht!

Herzliche Grüße
Volker

MarkusB
Beiträge: 1200
Registriert: Mo 15. Mär 2021, 07:21

Mule? Finde ich gut.

Beitrag von MarkusB »


Hallo zusammen,

da sieht man mal wieder, wie missverständlich das Medium Forum sein kann.
Man muss sich immer sehr unmissverständlich ausdrücken. Mein Fehler.

Ich bin alles anderes als ein Freund von Anglizismen.
Weitere Ausführungen dazu erspare ich euch und mir.

Da es aber anscheinend keinen weiteren Begriff für den "Heinzelbanklöffelschnitzaufsatz" gibt, dachte ich mir, Mule ist kurz und knapp und da anscheinend ein Begriff gesucht wird, warum nicht.
Mule also auch so auf Deutsch gesprochen wie geschrieben.
Da ich auch nicht gerade der sprachbegabteste bin freue ich mich immer über Wörter, die in beiden Sprachen gleich verwendet werden.

War ein bisschen aus dem Bauch heraus, ist dann nicht immer das schlauste, braucht nicht weiter dikutiert werden.

Viele Grüße

Markus



Antworten